Apokalypse trifft auf Gaming
Als ich die Ankündigung des Buches gesehen habe, habe ich auf eine Geschichte à la „Ready Player One“ gehofft- eine Mischung aus Sci-Fi und Dystopie, was ich damals eine grandiose Idee und genial umgesetzt ...
Als ich die Ankündigung des Buches gesehen habe, habe ich auf eine Geschichte à la „Ready Player One“ gehofft- eine Mischung aus Sci-Fi und Dystopie, was ich damals eine grandiose Idee und genial umgesetzt fand. Nachdem ich nun „Age of Ivy“ beendet habe, weiß ich gar nicht, ob es mir nicht sogar besser gefällt. Die Geschichte hat mich absolut mitgerissen und ich bin jetzt schon so gespannt auf den zweiten Teil.
Zum Inhalt: 2062 ist die Welt von einem Pflanzenvirus überrannt worden, nur London hält dem Virus noch Stand. Ziel des Spiels ist es, zu überleben und Kämpfe zu gewinnen oder Quest zu gewinnen, um Inventar und Fähigkeiten zu bekommen. Es gibt keine Heilung: wer den Efeu berührt, stirbt.
Das Setting des apokalyptischen, bedrohlichen Londons fand ich gut gewählt und auch detailreich genug beschrieben, um es sich vorstellen zu können. Die einzelnen Quests waren superspannend und ich habe richtig mitgefiebert, ob die Gruppe um Nell es schaffen kann. Ich bin jetzt nicht aktiv in der Gaming-Szene drin, hatte aber kein Problem die paar Gamingbegriffe die vorkamen richtig einzuordnen. Ansonsten ist die Sprache dem Alter der Figuren angepasst, jugendlich und leicht verständlich.
Ich habe das Buch als Hörbuch gehört, was ich sehr gelungen fand. So bekommt die durch das Spiel führende KI zum Beispiel eine entsprechende elektronisch verstärkte Stimme, was ich total cool und stimmungsvoll umgesetzt empfunden habe. Durch diese KI-Ansagen fühlte man sich selbst direkt in die Handlung des Games versetzt. Auch die kurzen Kapitel aus Sicht des Gamemasters waren sehr packend und man fragt sich natürlich, was hinter dem Spiel steckt. Die beiden Sprechen haben auch die Emotionen der Protas stark und nahbar rübergebracht. Ich glaube ich habe selten ein Hörbuch gehört, dass ich derartig stimmig umgesetzt fand.
Neben dem Kampf ums pure Überleben und der Suche nach einer angeblich sicheren Zuflucht beschäftigen die Figuren auch die Themen rund um Freundschaft und Liebe, denn unklar ist, wem man in der Welt von AoI vertrauen kann. Das Ende war ganz schön dramatisch, was ich gemessen an Alter und Background der Figuren leicht übertrieben fand. Außerdem gab es einen ziemlich fiesen Cliffhanger. Ich freu mich auf jeden Fall schon auf Band 2 und kann das Hörbuch nur wärmstens empfehlen.