Cover-Bild Columbusstraße
(9)
  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
40,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Carlsen
  • Themenbereich: Graphic Novels, Comics, Cartoons - Europäische Graphic Novels
  • Genre: Weitere Themen / Comics
  • Seitenzahl: 528
  • Ersterscheinung: 29.05.2024
  • ISBN: 9783551796639
Tobi Dahmen

Columbusstraße

Eine Familiengeschichte: 1935 – 1945

Eine Familiensaga in Zeiten des Zweiten Weltkrieges

Nach dem Tod seines Vaters entdeckt Tobi Dahmen eine Sammlung alter Familienbriefe. Ausgehend von den bewegenden Zeitzeugnissen rekonstruiert er eine Chronik der deutschen Kriegsjahre im Spiegel seiner eigenen Familiengeschichte.

Minutiös recherchiert und gefühlvoll erzählt

In seiner mitreißenden Graphic Novel erzählt Tobi Dahmen nicht nur die Geschichte seiner Familie, sondern reflektiert eindrücklich die deutsche Vergangenheit und die Fragen nach politischer und persönlicher Verantwortung.

Dieses Produkt bei deinem lokalen Buchhändler bestellen

Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 11.06.2024

Niemals vergessen!

0

In seinem Werk Columbusstraße berichtet der Autor und Illustrator Tobi Dahmen eindrucksvoll vom Schicksal seiner Eltern, Karl-Leo Dahmen und Andrea Funcke, und ihren Familien zwischen den Jahren 1935 bis ...

In seinem Werk Columbusstraße berichtet der Autor und Illustrator Tobi Dahmen eindrucksvoll vom Schicksal seiner Eltern, Karl-Leo Dahmen und Andrea Funcke, und ihren Familien zwischen den Jahren 1935 bis 1945.

Über die Geschichte seines Vaters lernen wir das Leben einer sechsköpfigen Familie aus Düsseldorf näher kennen. Karl-Leo „Kleo“ Dahmen der Jüngste, erlebt den Krieg aus verschiedenen Perspektiven: städtisch, auf dem Land und im Internat. Dadurch lernen wir nicht nur viele imposante Figuren kennen, wie etwa Kleos Nennonkel Ewald Huth, sondern ebenso den Unterschied in der Wahrnehmung des Kriegs zwischen städtischen und ländlichen Gebieten.

Kleos ältere Brüder werden beide an die Front gerufen. Über handgeschriebene Briefe der Brüder, die wir wortgetreu überliefert bekommen, werden uns ihre Erlebnisse, Gefühle und Träume übermittelt.

Dahmens Mutter Andrea „Binka“ Funcke wächst in einer vierköpfigen Familie auf, zusammen mit ihrem jüngeren Bruder und ihren Eltern, zieht sie häufig um, der Fokus liegt jedoch auf Breslau. Durch ihre Perspektive erfahren wir mehr über das Leben eines jungen Mädchens zu dieser Zeit.

Columbusstraße ist eine eindrucksvolle Graphic Novel über eine Zeit, die niemals vergessen werden darf! Dem Autor und Illustrator gelingt es eindrucksvoll die Sammlung alter Familienbriefe in eine stringente Reihenfolge zu bringen und die Gefühle seiner Vorfahren zu übermitteln. Die Zeichnungen sind durchweg schwarz-weiß gehalten, dennoch schafft Dahmen es, dass sie sowohl positiv als auch negative Gefühle transportieren.

Ein besonders wertvolles Werk, das ich mit Sicherheit auch in Zukunft noch häufig aus dem Regal holen werde, um darin zu lesen. Eine Familiengeschichte, wie keine andere und doch eine Geschichte, die den Nerv der Zeit trifft. Ich bin dankbar, dass Tobi Dahmen seine Familiengeschichte auf diese Weise offenlegt, damit die Vergangenheit nicht in Vergessenheit gerät.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 09.06.2024

Gewaltig

0

Dieses Buch hat echt Substanz; ich war ganz überrascht vom Umfang und Gewicht des Buches. Aber es ist keine einzige Seite verschwendet und das Buch ist ein echtes Gesamtkunstwerk mit einer tollen, hochwertigen ...

Dieses Buch hat echt Substanz; ich war ganz überrascht vom Umfang und Gewicht des Buches. Aber es ist keine einzige Seite verschwendet und das Buch ist ein echtes Gesamtkunstwerk mit einer tollen, hochwertigen Qualität. Man merkt an jeder einzelnen Seite, wie viel Herzblut in dieses Buch geflossen ist. Unglaublich ergreifend, nahbar aufbereitet und durch die Illustrationen wahnsinnig eindrücklich erzählt Tobi Dahmen die Geschichte vom Deutschland des zweiten Weltkrieges und der Nazizeit.

Tobi Dahmen hat mit diesem Buch seine eigene Familiengeschichte anhand alter Briefe nachverfolgt und aufbereitet, was dem Buch seine besondere persönliche und authentische Note verleiht. Die Personen sind nahbar dargestellt, ohne emotional verklärt zu wirken. Sie haben Ecken und Kanten, machen Fehler und werden ungeschönt präsentiert, was ich nicht selbstverständlich finde in Anbetracht dessen, wie nah Tobi Dahmen an seinem Werk dran ist.

Die Illustrationen wurden detailreich angefertigt. Der Zeichenstil hat mir gut gefallen, er war sehr ausdrucksstark und hat die vorhandenen Brieffragmente und Textblasen optimal unterstützt. Das Bild- und Textverhältnis fand ich sehr angenehm, auch dass einige stimmungsvolle Bilder gut für sich allein stehen konnten. Ich habe mit Graphic Novell bisher wenig Erfahrung, fand diese hier aber sehr angenehm zu lesen und die Handlung gut strukturiert und nachvollziehbar vermittelt.

Ich fand die Geschichte selbst ergreifend, besonders das stetige Auseinandergerissenwerden der Familie und die stetige Ungewissheit über das Befinden der einzelnen Familienmitglieder hat mich tief berührt. Da der Fokus der Handlung auf die Familiengeschichte gelegt wird, ist sie sehr emotional ausgelegt, trotzdem werden auch die politischen Umstände und das Kriegsgeschehen nachvollziehbar aufgezeigt.

Für mich ist das ein Buch, bei dem ich gerne bei einzelnen Illustrationen und Situationen verweilt bin, um sie zu reflektieren und mit den Erzählungen meiner eigenen Familie abzugleichen. Bin schwer begeistert, was Tobi Dahmen hier geschaffen hat und wie zugänglich er diesen Teil unserer Geschichte damit macht. Ein sehr wertvolles Buch, das ich ziemlich sicher mit einigem Abstand erneut lesen/ansehen werde.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
Veröffentlicht am 09.06.2024

Sehr persönlich und berührend

0

Die Graphic Novel "Columbusstraße" ist eine ebenso persönliche wie eindringliche Graphic Novel. Dem Zeichner und Autor Tobi Dahmen dient dazu seine eigene Familiengeschichte als Grundlage und er hat sich ...

Die Graphic Novel "Columbusstraße" ist eine ebenso persönliche wie eindringliche Graphic Novel. Dem Zeichner und Autor Tobi Dahmen dient dazu seine eigene Familiengeschichte als Grundlage und er hat sich eine sehr schwierige Zeitspanne ausgesucht, nämlich die des Nationalsozialismus, genauer gesagt: die Jahre 1935 bis 1945.

Angesiedelt ist die Story im Familiensitz in Düsseldorf-Oberkassel, einem wohlhabenden und auch heute noch gut erhaltenen Stadtteil, der nicht gerade als größtes Nazi-Nest des Landes bekannt war.

Dadurch wird umso deutlich, dass man nirgends dem diktatorischen Regime, dass sich bis in die kleinsten Abläufe - gleichgültig, in welchem Bereich - des Lebens erstreckte, entrinnen konnte. Bzw. war dies fast unmöglich.

Offen und ehrlich geht Dahmen in seinem Werk vor und man merkt jeder einzelnen Zeichnung und jeder Sprechblase an, wie viel Engagement und Herz darin steckt. Ein opulentes, für mich sehr wertvolles Werk, das ich niemals wieder hergeben, aber noch oft verschenken werde!


Veröffentlicht am 10.07.2024

Die Schrecken des Krieges

0

Die Familie Dahmen lebte in der Columbusstraße in Düsseldorf Oberkassel und darüber erzählt Tobi Dahmen in seiner Graphic Novel. Es geht um die Zeit des zweiten Weltkrieges und all der Gräuel, die in dieser ...

Die Familie Dahmen lebte in der Columbusstraße in Düsseldorf Oberkassel und darüber erzählt Tobi Dahmen in seiner Graphic Novel. Es geht um die Zeit des zweiten Weltkrieges und all der Gräuel, die in dieser Zeit geschehen sind, über die aber nicht gesprochen wurde.

Grundlage dazu sind Gespräche mit seinem Vater Karl-Leo und Briefe seiner Vorfahren. Die Rahmenhandlung stellt der Abschied von Tobias von seinem Vater dar, und zwar der endgültige. Am Ende des Lebens eines Elternteiles möchte man wohl gern dessen Geschichte geradezu festhalten. Ganz besonders dann, wenn sie mit einer solchen Zeit verknüpft ist.

Wie wir es eigentlich alle wissen, wurde alles Schlechte aus der Zeit vor und während des Krieges abgestritten, geleugnet, nicht ausgesprochen. Selbst in den Briefen, die Eberhard Dahmen seiner Familie nach Hause schickt, beschönt er die Zustände. Die Bilder zeigen die Wahrheit, die Briefe nur das, was nicht einer Zensur zum Opfer fallen würde. Man sieht allen Familienmitgliedern an, wie sie immer mehr verzweifeln und abbauen. Das ist gut gelungen dargestellt. Doch insgesamt hat mich das Buch nicht ansatzweise so erreicht, wie ich das angenommen hatte.

Die Zeitsprünge und die Sprünge von einem Ort zum anderen sind zahlreich und verwirrend. Die weit über 500 Seiten lesen sich mühsam. Das liegt leider nicht nur an der bedrückenden Zeit, den Schrecken und Unsäglichkeiten, sondern auch am Stil. Oftmals musste ich zurückblättern, da ich die Gesichter schlecht auseinanderhalten konnte.

Am Ende findet sich noch ein sehr ausführlicher Glossar, der wichtige Punkte noch einmal aufgreift und sehr gut erklärt.

Es fällt mir schwer, ein Buch, das so klar aufzeigt, wie schlimm die Zeit des Nationalsozialismus war und dass dies nie wieder kommen darf, schlecht zu bewerten. Aber ich möchte und muss ehrlich bleiben. Mich hat das Buch nicht ansatzweise so bewegt, wie die Erzählungen meiner Großeltern und anderer Zeitzeugen. Daher kann ich leider nur zwei Sterne geben.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere