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Veröffentlicht am 25.10.2024

Süchtig machend!

Kiss of Nightmares
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Zum Schreibstil:
Ich fand den Schreibstil der Autorin total gut lesbar. Er hatte eine hohe Mittelbarkeit, sodass ich mich jederzeit komplett in der Geschichte gefangen fühlte, auch, wenn eigentlich gerade ...

Zum Schreibstil:
Ich fand den Schreibstil der Autorin total gut lesbar. Er hatte eine hohe Mittelbarkeit, sodass ich mich jederzeit komplett in der Geschichte gefangen fühlte, auch, wenn eigentlich gerade so einige Fragezeichen in meinem Kopf aufploppten. Denn natürlich muss anfangs so einiges erklärt werden. Daneben gibt es jede Menge Gefühle, die die Autorin wie nebenbei in die Geschichte einfließen lässt und zwar so, dass ich gebannt war zwischen den Emotionen und der Storyline. Ich war sofort drin.

Zur Geschichte allgemein:
Mina als Protagonistin hat mich super beeindruckt. Am Anfang war es total leicht, sich in sie hineinzufühlen. Sie war mir sofort sympathisch und ließ bereits dort ihren Kampfgeist zart spüren. Dieser entwickelte sich im Laufe der Handlung immer weiter, sodass ich immer wieder regelrecht beeindruckt von ihrer Stärke war. Und das ganz unabhängig davon, dass sie eine Vampirin ist. Denn das ist tatsächlich erst einmal nebensächlich. Erst einmal geht es wirklich um Mina, ihre Vergangenheit und Gegenwart und ihre Charakterentwicklung. Und das fand ich wirklich unheimlich gut umgesetzt, denn sie als Protagonistin brachte alleine Spannung in die Story.

Die Storyline selbst ist etwas ruhiger. Zumindest einen Großteil des Buches. Es ist eben ein Dark Acadia Buch und das merkt man natürlich. Die Handlung spielt großteilig an einer Akademie, die alle Nachtwesen zusammenbringt. Für Mina, die aus der Welt der Menschen kommt, eine ganz neue Erfahrung, die wir zusammen mit ihr machen dürfen. Wissbegierig stürzt sie sich auf die Bibliothek und versucht, Informationen zu sammeln. Was ich super für den Handlungsfluss fand: Mina bekommt die Informationen nicht einfach, sondern es ist ein Learning by doing. Dadurch hat man die Welt viel intensiver kennengelernt und es passte wieder sehr gut mit Minas Charakterentwicklung zusammen. Alles in allem fand ich das Akademie-Setting sehr cool, manchmal hätte ich mir nur vielleicht noch ein paar unvorhersehbare Wendungen gewünscht.

Der Leiter der Akademie ist Oliver. Er bildet ab und zu die zweite POV, aus der wir lesen. Seine Motive sind von Anfang an klar und sie sind nicht gut, aber trotzdem mochte ich ihn gleich, denn er blieb sich sehr treu, war nicht unfair und man kannte früh seine Motive. Erst ist es noch sehr zart, aber dann prallen Mina und er in perfekter Enemies to Lovers-Manier aufeinander und es gibt ordentlich Funken. Wenn ich nicht auf die Vampir-Elemente der Story hingefiebert habe, dann auf die beiden. Eigentlich hauptsächlich auf die beiden, denn tatsächlich sind die Probleme, die Mina hat, verglichen mit anderen erst einmal belanglos. Und das über lange Zeit. Erst zum Ende hin findet sich da etwas, das auch Action, Angst und Schrecken in die Handlung bringt.
Aber zurück zu Oliver: Die Lovestory zwischen den beiden fand ich super intensiv und kurzweilig. Ich war total an die Seiten gebannt und habe an ihm besonders gemocht, dass er die Charakterentwicklung Minas ebenso mitbekommt und wertschätzt. Es ist ein stürmisches ineinander Verlieben und dennoch sehr nachvollziehbar und mitfühlbar.

Das Vampir-Element in der Story ist vielleicht nicht ganz so groß, wie man meinen mag. Es geht hier hauptsächlich um die Nachtwesen im Ganzen — also alle zusammen. Das hat mich aber tatsächlich überhaupt nicht gestört, weil es damit von den Klischees abweichte und die Vampire nicht so typisch berechenbar für mich wurden. Ebenso wie die anderen Wesen nicht. Es war immer wieder interessant, neuen Figuren auf dem Schulcampus zu begegnen und mit Mina ihre Eigenheiten herauszufinden. Richtige Schulvibes, die perfekt zur Kulisse passten.

Zum Ende hin hat die Autorin sich dann meiner Meinung nach etwas verhaspelt. Tatsächlich war ich schon bei circa 92 Prozent, als ich merkte, dass sich eine Wendung anbahnt. Versteht mich nicht falsch. Bis dahin war es super spannend und die Seiten flogen nur so. Skeptisch habe ich eher auf die 8 Prozent geblickt, in denen nun alles passieren sollte. Und ja, es passierte vieles. Es passte auch alles zusammen und hat die Story abgeschlossen, aber es geschah mir doch alles etwas zu schnell und nicht bis zum Ende durchdacht. Ich habe ein paar Logiklücken entdeckt und im Prinzip war das Ende auch einfach zu leicht gedacht, auch wenn die Story über den gesamten Handlungsverlauf keine Hinweise darauf gegeben hat, dass irgendwas besonders komplex werden könnte. Aber das brauchte es ja auch gar nicht. Es musste nur zu einem sinnvollen Ende finden. Das Ende war da, der Weg dahin nicht ganz meins.

Fazit:
Ein wirklich sehr kurzweiliges Buch, das sich locker leicht über die Hand lesen lässt. Ich mochte Mina als starke Protagonistin und die funkensprühende Enemies to Lovers-Lovestory, die einen ebenso großen Teil der Spannung ausmachte wie die Entwicklung von Minas Charakter. Zum Ende hin ging es mir etwas zu schnell und überstürzt und mir fehlte die Raffinesse. Dennoch habe ich mich sehr gut unterhalten gefühlt.

4 von 5 Sterne von mir.

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Veröffentlicht am 29.07.2024

Super schön dark!

Beloved Villain – You can't run from me
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Schreibstil:
Den Schreibstil fand ich okay. Er konnte gut mit der Geschichte mithalten, hat sich an den richtigen Stellen kurz gehalten und die Szenen gut wiedergegeben. Manchmal hatte ich nur das Gefühl, ...

Schreibstil:
Den Schreibstil fand ich okay. Er konnte gut mit der Geschichte mithalten, hat sich an den richtigen Stellen kurz gehalten und die Szenen gut wiedergegeben. Manchmal hatte ich nur das Gefühl, dass er etwas stockte. Dass ein paar Wörter oder Satzteile zu viel auf der Seite standen. Gerade Szenen, in denen etwas in schneller Abfolge passierte, konnte ich deshalb nicht ganz so gut mitverfolgen.
Es war aber dennoch alles flüssig lesbar und der Vibe hat mir sehr gefallen.
Zur Geschichte allgemein:
Ich muss schon zugeben, dass der Anfang mir ein klein wenig zu abgedroschen war. Ich konnte nicht sofort eine Verbindung zu Nuria aufbauen und habe mich schwer damit getan, die Situation zu verstehen. Denn man wird sofort vor vollendete Tatsachen gesetzt: Nuria hat einen Stalker und sich anscheinend schon mit der Situation abgefunden. Alles andere folgt erst viel später als Erklärung und so muss man erstmal mit der befremdlichen Situation klarkommen, dass sie anscheinend nichts dagegen tut und auch nur bedingt Angst hat.
Ich denke, dass ist auch einer der größten Kritikpunkte, die ich an der Geschichte habe: der Anfang war mir ein klein wenig zu zusammenhangslos, da direkt in die Geschichte katapultiert, und Nurias Situation war mir nicht fühlbar schaurig genug. Das merkte man auch noch im weiteren Verlauf der Handlung: Obwohl sie sich gegen ihren Stalker wehrt und ihm zu entkommen versucht, spürt man ihre Angst nicht richtig. Die eigentlich beklemmende Situation wird uns Leser:innen nicht richtig deutlich. Klar, das ist auch kein schönes Gefühl, aber im Hinblick auf das Genre hätte ein wenig mehr kribbelnde Angst hier bestimmt noch mehr Spannung in die Geschichte gebracht.

Das ist aber auch das Einzige, was ich so richtig kritisieren möchte. Den Rest der Story fand ich tatsächlich super spannend und vor allem richtig schön dark.
Demon erzählt teilweise aus seiner Perspektive und hat viele Geheimnisse, die er vor uns und auch Nuria versteckt. Das macht ihn nicht nur geheimnisvoll, sondern nimmt der Geschichte auch oft den Realitätsanspruch. Dadurch kann man die schon recht heftige Handlung oft besser akzeptieren. Jedenfalls ging es mir so.
Ich fand es zudem spannend, dass Nuria eigentlich nichts über ihn weiß, so wie auch wir nichts über Nuria wissen. Die beiden leben wirklich im Moment und dieser hat viel zu bieten.

Das Storytrope „Au-pair“ fand ich hier tatsächlich super umgesetzt. Nuria kümmert sich um die Kinder, muss sich mit ihrem Stalker auseinandersetzen und gleichzeitig lernt sie die Familie immer weiter kennen. Was euch am Ende sicher genauso wie mich beeindrucken wird, ist, dass in ihr eigentlich „normales“ Leben (also fernab von dem, was mit Demon passiert), super viele Hinweise eingestreut sind, die am Ende ein großes Ganzes ergeben. Das war super gemacht und hat der Geschichte Tiefe gegeben.

Wie auf vielen weiteren Ebenen. Denn Demons eigentlicher Auftrag ist es, verschwundene Mädchen zu finden. Und auch dieser Erzählstrang wird aufrecht erhalten. Wir lernen seine Angestellten/Brüder/besten Freunde kennen und versuchen hinter das Geheimnis um seine Person zu kommen. Man sammelt hier wirklich Puzzleteile und versucht sie zusammenzusetzen. Ich muss ehrlich zugeben, dass mir dies erst mit dem Ende zusammen gelang und wir die meisten Antworten wohl auch erst im zweiten Band bekommen. Das fand ich aber super, denn es ist ein großes, spannendes Rätselraten und keine Figur, die in dieser Geschichte vorkommt, ist einfach gestrickt. Alle verbergen etwas oder halten es konkret zurück, inklusive der Hauptprotagonistin Nuria.

Ein weiterer großer Part dieser Geschichte: die sinnlichen Szenen. Und tatsächlich sind diese in der „Beziehung“ zwischen Nuria und Demon zahlreich gesät. Was einen bei diesem Genre aber nicht verwundern und vor allem nicht stören sollte. Es geht um Macht, Unterdrückung, aber auch Lust und Begierde. Ich fand es wirklich gut, wie die Autorin die einzelnen Szenen in den Gesamtzusammenhang der Storyline gestellt hat und sie gleichzeitig so dark waren (seid bitte nicht überrascht, wenn es über Blümchensex hinausgeht), dass man den Vibe dieses Genres definitiv auf jeder Seite spüren konnte. Es war dabei nie zu drüber für meinen Geschmack. Nichts, was ich für zu übertrieben oder der Geschichte nicht entsprechend empfand. Es passte einfach.

Was kann ich noch sagen? Das Ende habe ich nicht kommen sehen. Auf einmal war das Buch zu Ende und ich gerade erst so richtig aufgewärmt. Ich bin unheimlich gespannt auf den nächsten Band, denn wie es sein soll, floss am Ende alles zusammen und gleichzeitig wurde die ganze Welt auf den Kopf gestellt. Was mir aber besonders gefallen hat: Obwohl Nurias Situation mehr als ungewöhnlich ist und Demon kein gewöhnlicher Typ ist, erhält sie sich ihren Verstand. Sie driftet nicht ab in irgendwelche Traumwelten, läuft blind einem Typen hinterher und/oder hinterfragt die Situation nicht. Nein, sie macht genau das Gegenteil und beweist somit, dass diese ganze Story wirklich wild ist, der Realitätsbezug aber erhalten bleiben soll. Liked it!

Fazit:
Mich hat diese Geschichte wirklich total überrascht, weil ich nach den ersten Kapiteln gar nicht mal so begeistert war. Es war mir alles zu wirr, zu schnell und zu emotionslos. Letzteres möchte ich immer noch als kleinen Kritikpunkt anführen, aber ansonsten konnte die Geschichte mich schnell gänzlich abholen. Sie war spannend, überraschend vielschichtig und super schön dark. Wenn ihr mit dem Genre nicht vertraut seid, dann ruft euch die Merkmale des Genres nochmal in Erinnerung. Mir gefiel der Vibe, die Spannung, die Sinnlichkeit der Szenen zwischen den Figuren und ich bin unheimlich gespannt auf Band 2!

4 von 5 Sterne von mir.

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Veröffentlicht am 09.07.2024

Tolle Fortführung mit Powercouple

Coldhart - Deep & Shallow
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Meine Meinung:
Dank Lena Kiefers flüssigem Schreibstil ist man schnell wieder in der Geschichte drin und verfolgt die Protagonisten jeweils aus (fast immer) abwechselnden POVs. Nach dem Cut aus Band 1 ...

Meine Meinung:
Dank Lena Kiefers flüssigem Schreibstil ist man schnell wieder in der Geschichte drin und verfolgt die Protagonisten jeweils aus (fast immer) abwechselnden POVs. Nach dem Cut aus Band 1 ist Eli zu Anfang dieses Buches gar nicht in New York und arbeitet stattdessen als eine Art Detektiv – an seinem eigenen Verbrechen. Und da geht es tatsächlich Schlag auf Schlag. Er verfolgt Spuren, lässt uns gebannt miterleben, wie er jemanden verfolgt usw. Schon hier kann man also sehen, welch kriminalistischen Einschlag das Buch und generell die ganze Reihe hat. Im Vergleich zu WestWell (wenn man diesen denn ziehen möchte) wissen wir hier aber schon, wer der Übeltäter ist und das eröffnet ganz neue Möglichkeiten.

Felicity dagegen bleibt nichts anderes übrig, als ihr Leben einfach weiterzuleben. Auch, wenn ihr sämtliche Lebensfreude abhandengekommen scheint. Das Tolle aber an ihr ist, dass sie nicht mit Gram an Elijah denkt, sondern nach einer vernünftigen Erklärung sucht. So verrennt sie sich nicht in irgendwas und kann noch bedingt logisch denken. Das hat die Geschichte immer wieder sehr gut vorangebracht und ihr letztlich auch die Schärfe genommen, die wir bei einem Paar wie Felicity und Eli gar nicht brauchen. Denn eins sollte in Band 1 deutlich geworden sein: Die beiden lieben sich. Und dann braucht es schon mehr, als ein paar Lügen, um dies zu durchbrechen. Auf künstliche Dramatik wird hier also verzichtet, was ich immer sehr gutheiße.

Der Spannungverlauf ist trotz dessen zu Anfang etwas schwach. Ich habe circa ein Drittel des Buches gebraucht, um sagen zu können: jetzt zieht es richtig. Das lag wohl am meisten mit daran, dass die beiden ziemlich lange getrennt voneinander agieren. Sobald dann das erste richtige Gespräch wieder stattfindet, ist auch die Spannung sofort da und ich habe richtig mitgefiebert.

Obwohl die Grundidee die von Romeo und Julia ist, wird darauf nicht so lange rumgeritten. Die beiden sind sehr daran interessiert, ihren „Fall“ aufzuklären und die Ereignisse kommen Schlag auf Schlag. So geschieht das Annähern beinahe nebenbei und in winzig kleinen Schritten, was ich super fand. Die große Unsicherheit in dem allen ist wohl Felicity, denn sie wurde verletzt und muss nun entscheiden: Kann sie ihm verzeihen? Hättet ihr das Buch jetzt schon gelesen, wüsstet ihr, dass meine Frage nicht ganz unschuldig ist. So aber kann ich euch sagen, dass die beiden in alle Richtungen argumentieren, Verständnis füreinander aufbringen, Eli es keineswegs auf die leichte Schulter nimmt und Felicity sich von allen Seiten viel anhören muss, sie sich aber letztlich für ihren Weg entscheiden. Dafür, was sie fühlen und wie sie sich damit fühlen. Das ist so typisch Eli und Felicity, dass ich es nur loben kann. Ich fand es super, dass sie ihren eigenen Charakter bekommen haben und die Antwort auf einige Fragen einfach lautet: solange es ein Wir gibt. Und nein, von blauäugig kann hier keine Rede sein. Seid unbesorgt!

Ein wesentlicher Unterschied zu WestWell (sorry, ich muss das hier jetzt erwähnen, weil es einige von euch überzeugen wird) ist, dass die beiden schneller ehrlich zueinander sind. Ich habe echt den ersten Teil des Buches die Luft angehalten und gebetet, dass es jetzt nicht ewig so weiter geht. Geht es zum Glück nicht. Und auch die anderen Protagonisten (Helena und Jess, Trish und Logan, Elis Freunde usw.) bekommen ihren Platz in der Handlung. Das Universum „Coldwell“ ist mittlerweile so groß und sie alle sind hier präsent und zeigen uns ihre Beteiligung an dem Leben der anderen. Ihr könnt euch sicher denken, dass ich das großartig fand und nur begrüßen kann.

Und dann sind wir jetzt auch schon am Ende angelangt, denn wenn ich noch mehr schreibe, spoilere ich euch letztlich noch. Also: Das Ende kommt unerwartet. So viel kann ich sagen. Kein riesiger Cliffhänger, aber auch keine easy Regenbogensituation. Der Übergang zu Band 3 wird aller Voraussicht nach flüssig sein und ich bin schon sehr gespannt. Denn ähnlich wie bei Actionenfilmen, in denen der Verbrecher bekannt ist, sieht man manchmal anfangs nicht alles, was hinter diesem steht bzw. was er noch in petto hat. Also wird da wahrscheinlich noch so einiges kommen und auch Eli und Felicity haben noch viel aufzuräumen. Can’t wait!

Fazit:
Eine gelungene Fortsetzung, die zwar etwas brauchte, um mich wieder vollkommen in ihren Bann zu reißen, dann aber wieder mit seinen Protagonisten und der kriminalistisch angehauchten Story punkten konnte. Ich fand es super, dass es nicht ganz so viel hin und her ging und man als Leser:in dadurch fix an ein Vorankommen gelang und nicht so viel auf der Stelle trat. Loved it!

4 von 5 Sterne von mir.

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Veröffentlicht am 09.06.2024

Fantasy hätte noch mehr sein können

Divine Rivals
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Schreibstil:
Den Schreibstil der Autorin fand ich wirklich schön. Er war geradezu poetisch, was sich besonders in den Briefen zeigte, die sich die Protagonisten hin und her schicken. Sie hat es sehr schön ...

Schreibstil:
Den Schreibstil der Autorin fand ich wirklich schön. Er war geradezu poetisch, was sich besonders in den Briefen zeigte, die sich die Protagonisten hin und her schicken. Sie hat es sehr schön geschafft, die düstere Atmosphäre einer Welt aufzugreifen, die von einem Krieg bedroht wird. So hatte man stets die Endgültigkeit einiger Situationen und Handlungen auch erzählerisch vor Augen. Alles scheint gewichtiger, viele heftige Themen integrieren sich scheinbar mühelos und Gefühle wiegen ganz anders.

Zur Geschichte allgemein:
FIGUREN – Ich war überrascht, wie ruhig die Geschichte startet und auch bleibt. Iris ist eine leise Protagonistin, die sich vornehmlich von der Liebe zu ihrem Bruder leiten lässt. Ansonsten ist sie eher unwissend und lebt von einem Tag in den anderen. Ich fand sie etwas flach in ihren Handlungen, da sie zwar durch die Settingwechsel und die Handlungen um sie herum zum Handeln gezwungen wurde, von ihr selbst aber nicht ganz so viel kam.

Roman ist ein wenig anders. Er ist anfangs auch sehr ruhig und beinahe gemütlich in seiner Bubble, entwickelt sich aber geradezu in einen Actionhelden. Er begibt sich in Gefahren, kämpft für das, was er liebt und ist im Gegensatz zu Iris etwas weitsichtiger. So fand ich seine Entwicklung über den Handlungsverlauf hinweg ganz gut gelungen.

LOVESTORY – Die Beziehung zwischen den beiden funktioniert beinahe andersherum. Erst aufregend, dann etwas langsamer. Es ist zunächst eine Rivals-to-Lovers Story, die dann in ein Slow Burn übergeht. Das hatte natürlich jeweils seine ganz eigenen Vor- und Nachteile. An dem Anfang mochte ich besonders, dass die beiden sich gegenseitig herausfordern und sich dabei immer wieder überraschen. Denn Iris Bild von Roman ist ziemlich schwarz-weiß und festgefahren. Ohne das Geheimnis der Schreibmaschinen hätte sich da wohl nichts bilden können.

HANDLUNG – Und da ist es auch schon, dass erste Magieelement: die Schreibmaschinen. Was ich etwas schade fand war, dass wir Leser:innen gleich wussten, wer Iris die Briefe schickt. Ich hätte es glaube ich schöner gefunden, wenn dort etwas Spannung aufgekommen wäre oder wenn noch jemand drittes mitgeschrieben hätte, schließlich gibt es ja drei.
Auf weitere Magie müssen wir dann erst einmal warten. Es wird zwar geradezu gemunkelt, dass es Götter gibt und diese einen Krieg ausgelöst haben/auslösen könnten, aber so ganz erklärt wird einem die Welt erst nach und nach und auch dann hatte ich bis zum Ende nicht das Gefühl, dass ich wirklich verstanden hätte, was es mit all dem auf sich hat. Die Handlung beschränkt sich sehr lange auf Iris‘ und Romans Gedankenwelt. Aus ihrer Liebelei, die erst einmal auch nicht viel mehr ist. Mir hat der Fantasyaspekt daher lange Zeit ziemlich gefehlt. Es wirkte in erster Linie historisch und hat sich erst auf den letzten Seiten einer Fantasyerzählung genähert. Das kollidiert natürlich etwas mit der Erwartung, die man beim Genre „Romantasy“ an das Buch hat.

Der historische Teil ist dafür sehr atmosphärisch und nahbar. Roman wie auch Iris treten dem Krieg eher blind entgegen. Das fand ich aber sehr authentisch, denn in ihrem Zuhause kriegt man tatsächlich nicht so viel davon mit und es scheint auch nicht wirklich jemand zurückzukehren, der berichten könnte. Und genau das ist auch ein thematisiertes Problem. Denn was berichtet wird, scheint beeinflusst bzw. entspricht nicht der ungetrübten Wahrheit. Mein kleines Amateurjournalistenherz hat dabei höher geschlagen, denn genau wie Roman und Iris wollte ich die Wahrheit ergründen. Und die scheint ja geradezu magisch. Hier hoffte ich dann wieder darauf, ein wenig mehr von den Fantasymomenten mitzubekommen, aber das blieb weitgehend aus.

Durch diese historische Herangehensweise wird die Lovestory aber auch auf ihre Art ganz besonders. Denn in dieser vergangenen Realität, ist man nicht einfach zusammen, liebt sich offen und hat Sex. In dieser vergangenen Realität gibt man sich ein Küsschen, wenn man ganz sicher ist, hat man Sex, wenn die Heirat im Raum steht und heiratet, wenn man Sex haben will. Also fernab von dem, was man in den heutigen Romance-Büchern so als „normal“ ansieht. So sind auch Iris und Roman ganz anders süß zusammen, wenn ihr versteht, was ich meine. Es geht gefühlvoll zu, gewichtige Worte werden getauscht, Gefahren für den anderen auf sich genommen und im Kontext der Rahmenhandlung auch viel Schmerz, der die Liebe zwischenzeitlich bittersüß werden lässt. Das fand ich wirklich toll an der Geschichte und hat mich sehr mitgerissen, auch, wenn der Umschwung von Rivalen zu Liebenden nach meinem Geschmack etwas zu ruckartig passiert.

Das ENDE war absehbar. Das erste Mal werden aber direkte Andeutungen zu den magischen Umständen gemacht, was auf den letzten Seiten nochmal viele offene Fragen aufgeworfen hat. Das ist natürlich super, weil man diese gerne durch den zweiten Band beantwortet haben möchte. Generell passiert auf den letzten Seiten super viel und super schnell. Ich war geradezu überrumpelt, weil vorher so wenig passiert. Es hätte mir glaube ich besser gefallen, wenn es ein bisschen verteilter gewesen wäre, sodass man auch im groben Handlungsverlauf mehr Spannung gehabt hätte. So wirkte es ein wenig, als versuche man noch schnell Neugier auf den nächsten Band zu erzeugen und gleichzeitig alle Erzählstränge zusammenzuführen, damit nichts lose bleibt.

Fazit:
Für mich war die Geschichte eine durchmischte Angelegenheit. Ich mochte die süße Liebesgeschichte, den kompletten Kontext und die Thematiken, die angedeutet und teilweise umgesetzt wurden. Die Idee hat auf jeden Fall Potential und wurde super schön erzählt, sodass man das Buch super flüssig lesen konnte. Ich fand es etwas schade, dass die Geschehnisse nicht so richtig auf den Handlungsverlauf verteilt schienen. Am Ende war sehr viel, in der Mitte fast gar nichts. Dadurch verlor es manchmal etwas an Spannung. Ich bin gespannt, wie der zweite Band wird, da dort dann eigentlich jetzt der richtige Fantasypart anfangen müsste, der hier noch etwas fehlte.

4 von 5 Sterne von mir.

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Veröffentlicht am 24.05.2024

Sehr unterhaltsam, etwas dramatisch

Yours Truly
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Schreibstil:
Das Buch ließ sich super flüssig und schnell lesen. Der Schreibstil war sehr locker und leicht, sodass die ersten hundert Seiten sich wie zehn anfühlten und ich gar nicht aufhören wollte, ...

Schreibstil:
Das Buch ließ sich super flüssig und schnell lesen. Der Schreibstil war sehr locker und leicht, sodass die ersten hundert Seiten sich wie zehn anfühlten und ich gar nicht aufhören wollte, zu lesen. Ich mochte die große Portion Humor, die auf fast jeder Seite mitschwang und die ernsten Themen der Geschichte etwas abmilderte. Alles in allem werdet ihr aber durch das Buch fliegen!

Zur Geschichte allgemein:
Die Geschichte wird aus zwei Perspektiven erzählt. Erstere ist Briana Ortiz — lebensfrohe Ärztin, die von allen Seiten gemocht wird, aber familiär einiges durchzustehen hat. So wird sie einem jedenfalls gleich zu Anfang vorgestellt. Ich habe mit ihr gut in die Geschichte reingefunden. Die Seiten begannen bereits jetzt durch den lockeren Schreibstil und die zügig voranschreitende Handlung zu fliegen. Was mir allerdings schwer fiel, war, Briana zu durchschauen. Ziemlich lange hatte ich das Gefühl, dass mir zwar gesagt wird, wie sie ist und warum man sie mag, aber es wurde mir nicht begreiflich gemacht. Das Gefühl für sie hat zunächst gefehlt.
Ganz anders war das bei Jacob. Er tappt zunächst etwas sehr unbeholfen durch die Geschichte, aber man kann gar nicht anders, als sich in ihn zu verlieben. Er ist super süß, aufmerksam und lieb und hat im Vergleich zu Briana keine gefestigten Strukturen. Dadurch erlebt man die Handlung aus seiner Sicht nochmal ganz anders und lernt auch Briana ganz anders kennen.

Die Handlung nimmt dann schnell Fahrt dadurch auf, dass die beiden Protagonisten sich durch eine Begegnung auf dem falschen Fuße erstmal nicht so gerne mögen. Bzw. ist Briana abgeneigt, während Jacob eher verzaubert ist;) Das führt dazu, dass sie sich Briefe schreiben. Wer jetzt Angst hat, auf einen Briefroman zu treffen – diese kann ich euch nehmen. Das mit dem Briefeschreiben hört wieder auf, aber so am Anfang war es eine super Abwechslung und hat die Geschichte ganz unkompliziert fix voran gebracht. Das Besondere an den schön und humorvoll geschriebenen Briefen ist nämlich, dass sowohl Jacob als auch Briana darin ausgesprochen ehrlich sind. So lernen sie sich sehr unbefangen näher kennen und können das ursprüngliche Missverständnis schnell hinter sich lassen.
Generell ist die Erzählung lange Zeit sehr ehrlich. Vor allem Briana nimmt kein Blatt vor den Mund und prescht oft genug lieber vor, als zu zögern. Das hat mir super gefallen.
Leider wird es dann nach der Hälfte des Buches circa etwas komplizierter. Die Ehrlichkeit geht verloren und das Drama nimmt Überhand. Teilweise etwas zu viel, was meiner Euphorie über das Buch einen kleinen Dämpfer verpasst hat.

Um das näher zu erklären, muss ich etwas ausholen. Bei der Lovestory hier handelt es sich um Slow Burn mit vielen Faktoren, die sie sehr special machen. Einer davon ist das Thema Fake-Beziehung, aber auch Jacobs antisoziale Störung (das ist definitiv nicht das richtige Wort dafür, aber er kommt auf jeden Fall nicht so gut mit fremden und vielen Menschen klar und fokussiert sich lieber auf gewohntes und kontrollierbares.) spielt da mit rein.
Ich war tatsächlich sehr überrascht darüber, wie lange das mit der Fake-Beziehung andauert. Aber was sie ganz natürlich mitbringt, ist natürlich eine gezwungene Nähe, die zu echter Zuneigung werden kann. So ist es auch bei Jacob und Briana, wobei sie es langsam angehen lassen und auch erst einmal Freunde werden. Beide sind eher unsicher, wenn es um Beziehungen geht, und wollen sichergehen, dass sie nichts falsch verstehen. Das ist teilweise echt süß anzusehen gewesen und es entstehen viele lustige Szenen, in denen man unter anderem auch die wundervollen Nebencharaktere der Geschichte kennenlernt. Sowohl Brianas Freundin Alexa wie auch Jacobs crazy Family inklusive Kettenraucher-Opa und Papagei sind einfach zu cool und haben mir immer wieder ein Lächeln auf die Lippen gezaubert.

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Jacob hat dazu aber noch mit einer anderen Schwierigkeit zu kämpfen, bzw. muss er mit ihr umgehen: er hat eine Störung, die es ihm schwer macht, sich in ungewohnten Situationen und mit fremden Menschen zurechtzufinden. Für mich war es das erste Mal, dass ich von einer Figur mit dieser Störung gelesen habe und deshalb konnte ich es erst auch so gar nicht fassen. Ich konnte mir nichts darunter vorstellen und die Beschreibungen waren dann zunächst etwas gering. Nach und nach fand ich aber, konnte man das immer besser greifen. Es kamen mehr Situationen dazu, in denen die Störung Thema wurde, in denen Briana darauf Rücksicht nahm und letztlich nahm sie dann auch Einfluss auf das Ende. Für mich war das eine runde Sache mit einer schönen persönlichen Entwicklung. Nicht in dem Sinne, dass Jacob am Ende geheilt ist oder so, sondern dass er da völlig offen und vertraut mit Briana und seinem Umfeld mit umgeht und sich dadurch gar nicht mehr so einschränken muss.

Die Beziehung zwischen den beiden war ein Auf und Ab. Mal dachte ich: Okay, auf der nächsten Seite küssen sie sich, fünf Seiten später habe ich mich gefreut, wenn sie nur nett miteinander gesprochen haben. Aber es war ein sehr amüsantes und unterhaltendes Auf und Ab. Es ist süß, wie sie sich kabbeln, unsicher umeinander herumschleichen, gleichzeitig überraschend offen sind und dann wieder in völlig abstrusen Situationen voreinander stehen und plötzlich alles glasklar scheint. Noch besser wurde es, als ich nach und nach mehr Zugang zu beiden erhielt. Durch die unterschiedlichen Perspektiven konnte man den jeweils anderen immer durch die Augen des anderen beobachten und so direkt miterleben, wie sie sich in ihre Eigenarten und Charakterzüge verlieben.

Schade fand ich etwas, dass es relativ wenig Krankenhauscontent gab. Wer hier eine Story a la Greys Anatomy erwartet, der wird enttäuscht. Stattdessen kommt aber noch ein wichtiges medizinisches Thema hinzu, dass definitiv eine Moral der Geschichte bietet und hier in all seinen Facetten beschrieben wird. Es geht um das Thema Organspende. Die Abhängigkeitsbeziehung, die dadurch zwischen Spender:in und Empfänger:in entsteht (und womöglich auch zwischen anderen Angehörigen) hat mir erst ziemlich Bauchschmerzen bereitet. Ich finde sowas als Basis für eine Liebesbeziehung nicht gerade unbedenklich. Zum Glück wurde die Problematik eher umschifft bzw. anders aufgebaut, sodass es nicht so sehr auf diese Weise in den Fokus rückte.
Schön fand ich weiter, dass die Autorin in ihrem Nachwort einen Bezug zu diesem Thema herstellte. Es wirkte dadurch sehr persönlich und authentisch und stößt bestimmt den ein oder anderen Leser:in zum Nachdenken an.

Zum groben Handlungsverlauf möchte ich noch sagen, dass es flott vorwärts ging und die bereits erwähnten positiven Punkte definitiv dem Lesevergnügen beimaßen. Die Geschichte kratzt aber vermehrt in der Mitte und auch später noch manchmal etwas zu sehr an der Überdramatisierung. Da hätte man sich meiner Meinung nach lieber etwas mehr Zeit für einige Szenen nehmen können oder auch die Briefe nochmal wieder zum Gegenstand werden lassen können, um mehr Tiefe zu erzeugen.

Das Ende überzeugt aber dennoch durch seine passende Zusammenführung aller Handlungsstränge und einem Happy End, wie man ihm anfangs entgegenfieberte.

Fazit:
Eine wirklich unterhaltsame Geschichte mit vielen liebevollen Details, humorvollen Szenen und Figuren, die zudem noch wichtige Themen integriert. Mir hat es manchmal etwas an der Tiefe gemangelt, stattdessen wurde dann oft in die Dramatikkiste gegriffen. Das war für mich aber nicht so dramatisch, dass ich deshalb in meinem Lesefluss gestört worden wäre. Es ließ sich super lesen und hat einfach Spaß gemacht!

4 von 5 Sterne von mir.

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