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Veröffentlicht am 09.03.2020

Inselfeeling der besonderen Art

Unverblümt im Sommerwind
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Inhalt übernommen:

Bis nächste Woche habe ich die Miete auf keinen Fall beisammen.« Judith kann einfach nicht lügen. Nicht einmal klitzekleine Notlügen oder falsche Höflichkeiten sind drin. Das kostete ...

Inhalt übernommen:

Bis nächste Woche habe ich die Miete auf keinen Fall beisammen.« Judith kann einfach nicht lügen. Nicht einmal klitzekleine Notlügen oder falsche Höflichkeiten sind drin. Das kostete sie Beziehungen, Jobs – und jetzt sogar ihre Wohnung. Um ein Dach über dem Kopf zu haben, fährt Judith zu ihrem Onkel nach Amrum. Dort will sie nun endlich das Lügen lernen. Hilfe dabei bekommt sie von einem zugelaufenen Hund namens »Hund«. Und von Menschen, die alle genauso einen Knacks haben wie sie. Nur eben anders.

Als sie dann das Tagebuch der im Jahr 1900 auf Föhr geborenen Teda entdeckt, ist sie nicht nur von deren abenteuerlicher Lebensgeschichte fasziniert. Langsam, aber sicher sieht sie auch ihr Vorhaben, Lügen zu lernen, damit andere sie mögen, in einem ganz anderen Licht.

Meine Meinung:

Das Buch hebt sich sowohl durch seine Thematik als auch durch die Protagonisten deutlich von der breiten Masse ab.
In der Villa Pippilotta strandet Judith,eine junge Frau,der ihre absolute Ehrlichkeit, sowohl im beruflichen als auch im privaten Bereich, ständig im Wege steht.
Sie trifft dort auf einen buntgemischten Pulk der verschiedensten Charaktere,die alle auf die eine oder andere Art vom Schicksal gebeutelt sind. Als sie einen herrenlosen Hund findet, erfüllt sich ein Kindheitstraum für Sie. Fortan sind die beiden unzertrennlich.
Die Geschichte wird in zwei verschiedenen Zeitebenen erzählt, wobei die Vergangenheit für meinen Geschmack zu große Sprünge aufwies und eindeutig zu kurz geraten ist. Manche Ereignisse wurden nur kurz angerissen,das fand ich sehr schade.Der Teil, welcher in der Gegenwart spielt, ist hingegen manchmal sehr langatmig und ausschweifend.
Obwohl mir fast alle Personen sympathisch waren, ist es mir nicht gelungen, eine enge Beziehung zu ihnen aufzubauen, was ich sehr schade fand.

Fazit:

Ein Buch, was zwar angenehm zu lesen war, mich aber dennoch nicht voll überzeugt hat.

Veröffentlicht am 17.07.2024

Zeitlose Geschichte

Ex-Wife
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Als Patricia von ihrem Mann Peter verlassen wird, ist sie 24 Jahre jung.Sie kann seinen Wunsch nicht verstehen und versucht es zuerst , alles, um ihn zu halten.In ihrer kurzen und ziemlich wilden Ehe haben ...

Als Patricia von ihrem Mann Peter verlassen wird, ist sie 24 Jahre jung.Sie kann seinen Wunsch nicht verstehen und versucht es zuerst , alles, um ihn zu halten.In ihrer kurzen und ziemlich wilden Ehe haben sie einiges miteinander erlebt und unter anderem den Tod eines Kindes verkraften müssen.Beide stürzen sich in das New Yorker Leben,durchtanzen die Nächte,trinken ,flirten,haben Sex.Für Peter ist das natürlich leichter ,Patricia sollte eigentlich dem damaligen Rollenbild entsprechen,was sie ,dank der Unterstützung einer guten Freundin,rigoros umgeht.

Meine Meinung:

Man sollte nicht meinen, dass das Buch bereits vor 100 Jahren geschrieben wurde, weil etliche Sachen heute noch genauso aktuell sind, wie damals.
Das Buch wird fast durchgehend aus der Sicht der Protagonistin erzählt. Leider konnte ich mich nicht so auf die Geschichte einlassen, wie mir das normalerweise gelingt.
Obwohl mir die Protagonistin nicht unsympathisch war, konnte ich viele ihrer Handlungen überhaupt nicht nachvollziehen. Die Oberflächlichkeit, mit welcher sie ihr Leben führte, war mir zum großen Teil fremd.Zwar habe ich ihren Mut ,gegen den Strom zu schwimmen ,was damals deutlich schwieriger war,bewundert,die ständigen Wiederholungen,wenn auch mit wechselnden Partnern,nervten aber zusehends.
So wird sich dieses Buch zu einigen anderen gesellen,die keinen bleibenden Eindruck hinterlassen haben und schnell wieder aus meinem Gedächtnis verschwinden.

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Veröffentlicht am 04.07.2024

Javiers Odyssee

Solito
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Javier Zamora wächst bei seinen Großeltern in El Salvador auf. Seine Eltern, die vor dem Bürgerkrieg nach Amerika geflüchtet sind, hat er schon lange nicht gesehen, lediglich ein paarmal mit Ihnen telefoniert. ...

Javier Zamora wächst bei seinen Großeltern in El Salvador auf. Seine Eltern, die vor dem Bürgerkrieg nach Amerika geflüchtet sind, hat er schon lange nicht gesehen, lediglich ein paarmal mit Ihnen telefoniert. Als sie einen Schlepper beauftragen, ihren Sohn zu Ihnen zu bringen, freut sich der neunjährige Junge, ahnt jedoch nicht, ihn erwartet. Sein Großvater bringt ihn zu dem vereinbarten Treffpunkt, von da an ist er auf sich alleine gestellt. Zum Glück befinden sich unter den anderen flüchtenden Personen einige Menschen, die sich seiner annehmen. Vor allen Dingen sind es Clara und ihre Mutter Patricia , zu denen er großes Vertrauen hat und die während der sehr beschwerlichen Reise,zu seiner Ersatzfamilie weden.

Während der fast siebenwöchigen Reise erlebt er über gefährliche Bootsfahrten,anstrengende Wanderungen durch die Wüste bei Gluthitze,Festnahme ,Hunger und Durst, so ziemlich alles, was man keinem Menschen wünscht und schon gar nicht einem neunjährigen Kind,zum Glück aber auch Zuwendung und Hilfe von wildfremden Menschen.

Meine Meinung:

Obwohl ich durch die verschiedensten Berichte im Fernsehen und Pressemeldungen einiges über solche gefährlichen Aktionen wusste, habe ich noch kein Buch zu diesem Thema gelesen.Zwar hat mich das Thema sehr bewegt,ich hatte beim Lesen öfter einen dicken Kloß im Hals,allerdings war ich mit der Umsetzung der Geschichte nicht ganz zufrieden. Es gab sehr viele Wiederholungen, einige Begebenheiten wurden bis ins kleinste ausgewalzt, während an anderer Stelle ein bisschen mehr Ausführlichkeit wünschenswert gewesen wäre.Ich hätte mir zum Beispiel mehr Informationen über die politische Lage gewünscht ( habe ich parallel dazu gegoogelt).

Den Protagonisten habe ich sehr ins Herz geschlossen,habe mit ihm gelitten, manchmal geweint und bin sehr froh, dass seine Geschichte einen guten Ausgang gefunden hat,wobei man die seelischen Schäden nur erahnen kann.Nicht gefallen hat mir das abrupte Ende,war das Seitenlimit erreicht?Ich hätte gerne,zumindest in groben Zügen,etwas über die erste Zeit mit seinen Eltern erfahren.

Was extrem gestört hat, waren die vielen spanischen Begriffe, die in meinen Augen zu einem großen Teil überflüssig waren.Zwar wurden sie in einem 16-seitigen Glossar übersetzt, dadurch wurde der Lesefluss aber deutlich gebremst.Ich mag es zwar gerne, wenn zu Gunsten der Authenzität, einige Begriffe in Originalsprache übernommen werden, hier wäre aber weniger deutlich mehr gewesen.

So kann ich der Geschichte leider nur drei Sterne geben.

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Veröffentlicht am 25.06.2024

Herzensmenschen

Mit dem Mut zur Liebe
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Klappentext übernommen:

Es ist Liebe auf den ersten Blick, als sich Johanna und Dieto 1957 in Dresden zum ersten Mal begegnen. Ihre Väter waren zusammen in russischer Kriegsgefangenschaft, und beide bringen ...

Klappentext übernommen:

Es ist Liebe auf den ersten Blick, als sich Johanna und Dieto 1957 in Dresden zum ersten Mal begegnen. Ihre Väter waren zusammen in russischer Kriegsgefangenschaft, und beide bringen ihren Kindern die artistischen Kunststücke bei, die ihnen den sicheren Tod im Arbeitslager erspart haben. Doch als das junge Artistenpaar nach hartem Drill schließlich Weltniveau erreicht, muss Dieto sich drei Jahre beim Militär verpflichten. Das junge Paar flieht Hals über Kopf in einem Schlauchboot über die Adria, wo sie nur mit Badesachen bekleidet nach 36 Stunden völlig erschöpft ankommen .Da wird ihnen bewusst, dass sie ohne ihr Equipmentkeine Existenz aufbauen können. Dieto lässt Johanna bei Fremden zurück und versucht es ein zweites Mal....

Ergreifend und voller Hoffnung erzählt der dramatische Tatsachenroman von Bestseller-Autorin Hera Lind die wahre Geschichte eines ganz normalen Paares aus der DDR, dessen Liebe über alle Grenzen trägt.

Meine Meinung:

Zuerst einmal vermittelt der Klappentext ein falsches Bild der Geschichte. Sie beginnt nämlich im zweiten Weltkrieg als der Protagonist zusammen mit seiner Mutter und seinem Bruder, (der Vater wird zu der Zeit noch vermisst), auf der Flucht aus dem zerbombten Dresden ist.Obwohl ich schon etliche Romane zu diesem Thema gelesen habe, hat es mich erneut sehr berührt, man vermag sich das Elend der damaligen Zeit heute kaum noch vorzustellen.

Dann geht es in allen Einzelheiten um die Ausbildung zum Artisten, was ich etwas ermüdend und langatmig fand, wenn man mit diesem Thema nicht vertraut ist. Die Flucht aus der DDR war hingegen aber sehr dramatisch und spannend geschildert.Die Liebesgeschichte zwischen Johanna und Dieto war dann wieder sehr schnulzig,ein Grund ,warum ich schon lange kein Buch von Hera Lind gelesen habe und das auch in Zukunft nicht tun werde. Die vielen Verniedlichungen wie zum Beispiel ,meine liebe Muttel mein lieber Vatel und immer wieder Johanna, die Liebe meines Lebens,störten mich immer mehr.

Fazit:

Eine durchaus interessante Story, allerdings komme ich mit dem Schreibstil der Autorin nicht zurecht, und somit wird dies mein letztes Buch aus ihrer Feder sein.

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Veröffentlicht am 09.06.2024

Der etwas andere Sommernachtstraum

Tod auf der Unterbühne
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Während der letzten Vorbereitungen für die Aufführung von „Sommernachtstraum reloaded“ stürzt der Regisseur Matteo Anden und verstirbt auf der Unterbühne. Die junge Kriminalpolizistin , Antonia Ranik und ...

Während der letzten Vorbereitungen für die Aufführung von „Sommernachtstraum reloaded“ stürzt der Regisseur Matteo Anden und verstirbt auf der Unterbühne. Die junge Kriminalpolizistin , Antonia Ranik und der Polizist Ferdl Berger,werden mit den Ermittlungen beauftragt. Während ihr Chef an einen Unfall glaubt und den Fall so schnell wie möglich abschließen will, glaubt Antonia an Mord.

Schnell stellt sich heraus, dass der Regisseur scheinbar beim gesamten Ensemble äußerst unbeliebt war. und auch seine Witwe ist über seinen Tod nicht sehr traurig. Obwohl ich es eigentlich mag, wenn man neben dem Kriminalfall etwas über das Umfeld dahinter erfährt, war es mir hier an einigen Stellen deutlich zu viel. Zwar gab es interessantes Wissen darüber , was hinter den Kulissen abläuft und dem Publikum normalerweise nicht bekannt wird,in diesem Fall war es mir aber zu langatmig und ging deutlich zu Lasten der Spannung.

Es blieb lange unklar, ob der Täter:in im privaten oder beruflichen Umfeld zu suchen ist,einige Dramen tauchten auf und auch #MeToo fand einen Platz in der Handlung.Die Auflösung am Schluss ließ keine Fragen offen.

Trotz dieser Kritikpunkte, muss ich sagen, dass mir das Ermittler Team sehr sympathisch war und ich gerne weitere Fälle mit Ihnen lösen möchte.

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