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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 13.06.2024

Kurzweilig und humorvoll

LEBENSMITTEALLERGIE
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Die Autorin Susanne Riedel verbindet ihre Gedanken, Alltagsbeobachtungen und Erlebnisse in kurzen Kapiteln zu einem sehr unterhaltsamen Buch für alle, die die Fünfzig am Horizont sehen oder bereits überschritten ...

Die Autorin Susanne Riedel verbindet ihre Gedanken, Alltagsbeobachtungen und Erlebnisse in kurzen Kapiteln zu einem sehr unterhaltsamen Buch für alle, die die Fünfzig am Horizont sehen oder bereits überschritten haben. Es ist locker-leicht und humorvoll geschrieben und eignet sich perfekt als gemütliche Lektüre für zwischendurch. Ich habe es auf einen Satz an einem Nachmittag durchgelesen und musste an mehreren Stellen laut lachen. Trotz der kleinen Melancholie, die sich angesichts des Alterns einstellt, schließt man das Buch mit einem guten Gefühl und einem Lächeln im Gesicht.

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Veröffentlicht am 09.06.2024

Kompakte Einführung in die japanische Geschichte

Geschichte Japans
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Schon lange hatte ich mir vorgenommen, mich einmal mit der Geschichte Japans zu beschäftigen, nachdem ich in letzter Zeit mehrere Bücher japanischer Autoren gelesen hatte. Hans Martin Krämers „Geschichte ...

Schon lange hatte ich mir vorgenommen, mich einmal mit der Geschichte Japans zu beschäftigen, nachdem ich in letzter Zeit mehrere Bücher japanischer Autoren gelesen hatte. Hans Martin Krämers „Geschichte Japans“ eignete sich hierfür perfekt. Sie beginnt kurz und knapp in der Steinzeit und führt auf 176 Seiten bis in die Gegenwart. Gut strukturiert und dabei unterhaltsam und flüssig zu lesen, zeigt Krämer historische Zusammenhänge auf, die zum Verständnis der modernen japanischen Kultur wichtig sind. Ergänzt wird der Text durch je eine Karte über die geografische Lage Japans in Ostasien und eine weitere über die 47 Präfekturen im modernen Japan. Vermisst habe ich allerdings den in der Kurzbeschreibung versprochenen einleitenden Abschnitt über die geografischen und klimatischen Grundlagen. Davon abgesehen jedoch eine sehr lesenswerte kompakte Einführung in Japans faszinierende Geschichte.

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Veröffentlicht am 03.05.2024

Berührendes Debut

Wünschen
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Obiefuna lebt Anfang der 2000er Jahre als Jugendlicher zusammen mit seinen Eltern, seinem Bruder Ekene und Aboy, dem Lehrling des Vaters, Im Süden Nigerias. Er merkt früh, dass er anders ist als die meisten ...


Obiefuna lebt Anfang der 2000er Jahre als Jugendlicher zusammen mit seinen Eltern, seinem Bruder Ekene und Aboy, dem Lehrling des Vaters, Im Süden Nigerias. Er merkt früh, dass er anders ist als die meisten Jungs seiner Umgebung. Er tanzt besser als er Fußball spielt, und er fühlt sich sehr zu Aboy hingezogen. Als sein Vater ihn eines Tages in einer intimen Situation mit Aboy erwischt, schickt er ihn fort auf ein christliches Internat.
Obiefunas Ängste, seine Verzweiflung und seine Einsamkeit sind eindrücklich beschrieben. Er schwankt zwischen Scham und Sehnsucht, und die Unmöglichkeit, sich jemandem anzuvertrauen, lastet schwer auf ihm.
Im Gegensatz zu seinen Mitschülern, die erste Verliebtheiten in die Mädchen der Nachbarschule unbekümmert genießen können, ist Obiefuna gezwungen, ein Doppelleben zu führen.
In Nigeria ist Homosexualität strafbar, wobei die Gesetze 2013 noch einmal gravierend verschärft wurden. Deren Auswirkungen auf queere Personen werden in diesem Buch deutlich.
Chukwuebuka Ibehs Schreibstil ist eindringlich und flüssig, und es gelingt ihm, Obiefunas Gefühls- und Gedankenwelt lebendig und einfühlsam zu schildern.
Ein sehr vielversprechender Debüt, und ich bin gespannt auf weitere Werke!

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Veröffentlicht am 25.04.2024

Sprachhistorisch interessant, für die praktische Nutzung nur bedingt geeignet

Kluge Wörter
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Allein der Titel „Kluge Wörter“ regt zum Nachdenken an – was sind „Kluge Wörter“? Und gibt es diese überhaupt? Kann ein Wort an sich überhaupt „klug“ sein, oder ist hierzu ein Verstand nötig? Diese Gedanken ...

Allein der Titel „Kluge Wörter“ regt zum Nachdenken an – was sind „Kluge Wörter“? Und gibt es diese überhaupt? Kann ein Wort an sich überhaupt „klug“ sein, oder ist hierzu ein Verstand nötig? Diese Gedanken gingen mir als erstes durch den Kopf. Matthias Heine versteht darunter Wörter, die der Bildungssprache zuzurechnen sind und die nicht selten als Distinktionsmerkmal dienen.

Der Autor hat eine bunte Auswahl an bildungssprachlichen Wörtern zusammengetragen, die sowohl recht geläufige wie aufoktroyieren, fulminant, impertinent oder misogyn umfasst, als auch eher Unbekanntes wie bramarbasieren, Prokrustesbett oder idiosynkratisch. Zu jedem Eintrag erfährt man als Leser*in Wissenswertes und oft Erstaunliches zu Herkunft, Bedeutung und Verwendung. Dies fand ich sehr interessant, insbesondere da sich die Letzteren im Laufe der Zeit manchmal gewandelt oder sogar ins Gegenteil verkehrt haben (etwa frugal). Ergänzt werden diese Erläuterungen durch diverse Zitate. Dank des angenehmen Schreibstils mit humorvollem Unterton wirkt das Buch keineswegs trocken, sondern liest sich sehr vergnüglich.

Dennoch erfüllt das Buch nicht ganz die Erwartungen, die ich aufgrund der Kurzbeschreibung hatte. Diese versprach eine „einfachen Zugang“ zu gebildeter Sprache und Erklärungen zu „aktuellen Verwendungsweisen und den damit verbundenen Fallen“. Dieses Versprechen löst das Buch nur teilweise ein. Die vom Autor ausgewählten Zitate sind häufig mehrere Jahrhunderte alt und entstammen der Philosophie und Hochliteratur. Dem Verständnis ist dies nicht zuträglich. Während die historischen Bedeutungen bzw. die Wortherkunft genau erläutert werden, fehlt oft eine präzise Beschreibung der heutigen Verwendung samt aussagekräftiger moderner Beispiele. Das ist jedoch nötig, um ein Gefühl für ein Wort zu bekommen und es auch sicher und korrekt in den aktiven Wortschatz einzubinden. Nichts ist sprachlich peinlicher als ein falsch benutztes Fremdwort. Ich musste hier immer wieder nebenbei noch Wikipedia zu Rate ziehen, um mir die entsprechenden Informationen zu holen. Ebenso habe ich Hinweise auf Wörter vermisst, mit denen es leicht zu Verwechslungen kommen kann. Bei „avisieren“ vs. „anvisieren“ merkt Heine dies an, bei „dezidiert“ hingegen fehlt ein Verweis auf „dediziert“.

Fazit: Ein unterhaltsames und aus sprachhistorischer Sicht interessantes Buch, als Nachschlagewerk und zur Erweiterung des aktiven Wortschatzes nur bedingt geeignet.

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Veröffentlicht am 27.03.2024

Interessante Reise in die Weiten des Himmels

Hinauf ins Himmelblau
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Mit „Hinauf ins Himmelblau“ folgt nach „Hinab ins Tiefe Blau“ das zweite Buch von Gianumberto Accinelli. Diesmal nimmt er die Leserinnen und Leser ab 8 Jahren mit auf eine spannende Reise in die Weiten ...

Mit „Hinauf ins Himmelblau“ folgt nach „Hinab ins Tiefe Blau“ das zweite Buch von Gianumberto Accinelli. Diesmal nimmt er die Leserinnen und Leser ab 8 Jahren mit auf eine spannende Reise in die Weiten des Himmels. Wieder wird das Buch nicht von links nach rechts, sondern von unten nach oben gelesen, und beginnend in den bodennahen Schichten bewegt man sich Seite um Seite bis in die äußersten Grenzen Erdatmosphäre.
Das gesamte Buch wurde von Giulia Zaffaroni reichhaltig und farbenfroh illustriert, wobei der Blauton des Hintergrunds mit fortschreitender Höhe immer dunkler wird und von Hellblau bis zu tiefstem Nachtblau wandert. Am linken Rand ist auf jeder Seite eine fortlaufende Höhenskala angebracht. Es ist interessant zu erfahren, welche Lebewesen bis in welche Höhen aktiv sind – wer hätte gedacht, dass sich Marienkäfer noch in 2 km Höhe aufhalten, und dass man Spinnen noch in knapp 18 km Höhe begegnen kann? Das Buch ist untergliedert in die fünf Erdschichten Troposphäre (mit bodennahen Schichten, Planetarer Grenzschicht und Freier Atmosphäre), Stratosphäre, Mesosphäre, Thermosphäre und Exosphäre, die den Übergang zum interplanetaren Raum bildet. Die Besonderheiten jeder Schicht werden altersgerecht erläutert. An verschiedenen Stellen der Höhenskala sind bestimmte Tiere, Ereignisse, Phänomene oder Raumfahrtmissionen abgebildet und werden in einem kurzen Text näher erklärt, und auch Abschnitte zum Ozonloch oder der globalen Erwärmung sind vorhanden. Allerdings sind nicht alle Bilder mit einem Text versehen, und ich hätte ich mir noch mehr Informationen gewünscht. Auf einigen Seiten befinden sich lediglich Illustrationen von Tieren (Bekassinen, Weißkopf-Seeadler, Kranich, Andenkondor, etc.) oder Raumfahrtmissionen ohne weitere Erklärungen, etwa zu Sputnik 1 oder zu Leika (Sputnik 2). Dass v.a. letztere nicht beschrieben werden – immerhin handelt es sich um den ersten künstlichen Erdsatelliten bzw. das erste vom Menschen ins All beförderte Lebewesen – ist sehr schade. Platz wäre genügend vorhanden.
Fazit: Auch wenn ich mir noch die ein oder andere Zusatzinformation gewünscht hätte, insgesamt ein sehr schönes und lehrreiches Buch für Kinder ab ca. 8 Jahren, das sich auch sehr gut als Geschenk eignet.

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