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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 08.07.2024

„Und ewig grübelt das Murmeltier.“

Der Schatz der Frauen
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Der Titel spricht vor allem Frauen an, die als lernbereite Erkenntniswesen, wie die Autorin Ida Marie Stoegerer anerkennt, besonders empfänglich für die neun inneren Gefühls- und Glaubensmuster sind, die ...

Der Titel spricht vor allem Frauen an, die als lernbereite Erkenntniswesen, wie die Autorin Ida Marie Stoegerer anerkennt, besonders empfänglich für die neun inneren Gefühls- und Glaubensmuster sind, die wir alle (auch Männer) kennen. Ob Selbstunterschätzung, Selbstkritik oder Perfektionismus - sie greifen alle ineinander. Überlässt man den Saboteuren das Ruder, verbrauchen sie viel Kraft, während sie uns ausbremsen. Dass aber niemand machtlos ist, zeigen Übungen und motivierende Worte, inspirierende Zitate und kleine Merksätze in diesem Buch. Die Autorin zeigt Ansätze, damit die Saboteure ihr Interesse verlieren und versteckte Ressourcen offen gelegt werden. Hier wird nämlich eine Zusammenarbeit angestrebt. Jeder unter die Lupe genommene Saboteur für sich, füllt ganze Bücher, deshalb verstehe ich diesen Ratgeber auch als kompakte Übersicht mit Aha-Effekt, denn Ida Marie Stoegerer findet klare Worte und hält schonungslos den Spiegel vor. Dabei hat sie eine Mission: „… die Entwicklungsreise in diesem Buch primär eine Einladung an alle Frauen ist, die der Welt ihren Fingerprint eigenständig und unabhängig aufdrücken möchten.“ Das unterstreichen auch die zahlreichen beruflichen Beispiele aus der Coaching-Branche von Klientinnen, die von persönlichen Geschichten oder Anekdoten aus dem Freundeskreis ergänzt werden. Die meisten Beispiele konnten mich nicht abholen, aber es ist immer nachvollziehbar, was damit verdeutlicht werden soll. Besonders gefallen haben mir die einprägsamen Zeichnungen und die übersichtliche Umsetzung. Mit dem Buch arbeiten, hat sich als hilfreich erwiesen, weshalb ich das Buch empfehlen kann.

Veröffentlicht am 09.06.2024

Optisch ein Highlight

Stolz und Vorurteil
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Die Graphic Novel «Stolz und Vorurteil» erzählt in modernen Bildern die berühmte, unschuldige Liebesgeschichte von Elizabeth Bennet und Mr Darcy, geschrieben von Jane Austen. Die Illustrationen sind von ...

Die Graphic Novel «Stolz und Vorurteil» erzählt in modernen Bildern die berühmte, unschuldige Liebesgeschichte von Elizabeth Bennet und Mr Darcy, geschrieben von Jane Austen. Die Illustrationen sind von schlichter Eleganz und entführen in das frühe 19. Jahrhundert.

Die Künstlerin Tara Spruit versteht es, der Mimik eine starke Ausdruckskraft zu verleihen. Oft wird ausschließlich über die Gesichter vermittelt, was die Personen bewegt, während der Text in den Sprechblasen auf das Wichtigste reduziert ist. Perfekt also, wenn man nicht so viel lesen möchte. Schwierig, wenn man es nicht zu deuten weiß oder Worte einem wichtiger sind, als Bilder. Um die Schwestern auseinander zu halten, muss man schon genau hinsehen. Die Hintergründe fügen sich nahtlos ein, aber es wird immer dann auf Details verzichtet, wenn die Personen im Vordergrund alle Blicke auf sich ziehen sollen, was ich etwas schade fand. Außerdem fand ich, dass manche Szenen sehr abrupt enden und gerade zum Schluss, hätte ich mir das ein oder andere Bild mehr gewünscht. Als jemand, der die Romanvorlage nicht kennt, fühlte sich die Graphic Novel nicht ganz rund an. Trotzdem war ich nicht enttäuscht und blättere gern durch das schöne Buch, dessen Papierqualität und Handlichkeit mich überzeugen konnte. Eine optisch schöne Graphic Novel für alle, die sich von den Bildern mitreißen lassen wollen. Als künstlerische Ergänzung zum Roman oder als moderner Einstieg für Jüngere geeignet. Von mir gibt es 3,5 Sterne.

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  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 06.06.2024

Der lebensverändernde Fall Dornröschen

Anna O.
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„Es läuft immer noch ein Mörder frei herum, Dr. Price. Keiner von uns ist sicher, auch Sie und Ihre Familie nicht.“

Mitten in der Nacht soll Dr. Benedict Prince in die Klinik kommen und einen hochrangigen ...

„Es läuft immer noch ein Mörder frei herum, Dr. Price. Keiner von uns ist sicher, auch Sie und Ihre Familie nicht.“

Mitten in der Nacht soll Dr. Benedict Prince in die Klinik kommen und einen hochrangigen Beamten treffen. Die Anweisungen sind zu brisant für Details am Telefon. Ben ist forensischer Psychologe und hat sich auf Straftaten spezialisiert, die im Zusammenhang mit Schlaf begangen werden.
Es beginnt spannend und die Reise führt durch kurze Kapitel und abwechselnde Ich-Perspektiven verschiedener Charaktere in Anna Ogilvy Umfeld, die vor allem Annas Recherchen als Journalistin zu einem ähnlichen Fall in der Vergangenheit durch Aufzeichnungen schildern, und die wachsende Obsession zu dem Fall, bei der Ben zunehmend das Gefühl hat, den Verstand zu verlieren. Mit der Seitenzahl steigen auch die Fragen, zu denen es viele mögliche Antworten gibt. Es ist ein psychologisches Spiel mit vielen Puzzleteilen, dessen Ende sich kaum vorhersehen lässt. Der Thriller baut auf logische Nachvollziehbarkeit, subtile Spannung und ein ruhiges Erzähltempo, welches zwar bis zum Schluss anhält, aber auf den letzten Seiten einige Überraschungen bereithält. Der Erzählstil schmückt sich mit inneren und äußeren Eindrücken, wobei er überraschend distanziert wirkt. Matthew Blake lässt viel Recherchearbeit zum Resignationssyndrom einfließen und thematisiert einen allgemein gegenwärtigen Sachverhalt, der uns harmlos erscheint, mit einem spannendem Rachespiel. Den Schlaf hat mir «Anna O.» nicht geraubt, aber ich mochte die durchdachten Zusammenhänge des Falls und den gelungenen Plot, aber der Hype, scheint mir etwas übertrieben. Ich vergebe 3,5 Sterne.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 19.05.2024

Hörbuch-Empfehlung

Die Verlierer
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Tatsächlich ist hier nichts, wie es scheint. Es ist ein Roman, der einen anderen Blickwinkel aufwirft, indem es um Rache und Gerechtigkeit geht. Die Ermittlungen von Rita Voss stehen nicht im Fokus, denn ...

Tatsächlich ist hier nichts, wie es scheint. Es ist ein Roman, der einen anderen Blickwinkel aufwirft, indem es um Rache und Gerechtigkeit geht. Die Ermittlungen von Rita Voss stehen nicht im Fokus, denn die Kapitel überwiegen, in denen Carli erzählt, bei dem sich irgendwann vorhersehen lässt, welche Rolle er einnimmt. Da kommt durchaus auch Spannung auf. Mir war gerade dieser Erzählstrang manchmal zu langatmig, andererseits gefällt mir wiederum der Aufbau und die Nachvollziehbarkeit, die durch die vielen Details entstehen. Diese frische Idee und der großartige Schreibstil haben mir gut gefallen. Es ist definitiv nichts, was man nebenbei hören kann, aber Frank Stieren passt mit seiner ausgeglichen Stimme wunderbar. Insgesamt ist es ein unterhaltsamem Spiel mit Vorurteilen, das zum Nachdenken anregt, und einem gelungenem Ende.

Veröffentlicht am 30.04.2024

Italien, Kunst und das Leben

Das Fenster zur Welt
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«Das Fenster zu Welt» erzählt ausschweifend über die Zeitspanne von 1944 bis 1979 von Schicksal, Liebe, Freundschaft, Kunst und Familie. Als sich der 24-jährige britische Soldat Ulysses und die 60-jährige ...

«Das Fenster zu Welt» erzählt ausschweifend über die Zeitspanne von 1944 bis 1979 von Schicksal, Liebe, Freundschaft, Kunst und Familie. Als sich der 24-jährige britische Soldat Ulysses und die 60-jährige Kunsthistorikerin Evelyn das erste Mal in Italien begegnen, herrscht Krieg und Evelyn möchte ihre Kunst bewahren. Ulysses kehrt nach Endland zurück, doch sie werden sich wiedersehen. .
Manchmal fehlte es mir an stimmungsvollen Bildern. Stattdessen dominieren Dialoge den Roman, oft in kurzen, einfachen Sätzen, wenig inspirierend oder poetisch. Auch die Figuren wirkten überwiegend austauschbar und es fehlte an glaubwürdigen Feinheiten, weshalb es nicht so authentisch (italienisch) war, wie ich gehofft hatte, wobei es auch viele schöne und vor allem lustige Details gibt. Nach etwa einem Viertel des Buches verlässt Ulysses London und reist nach Florenz, gemeinsam mit der Tochter seine großen Liebe Peg und dem alten Dress und dem Papagei Claude. Dress und Claude haben besonders oft für humorvolle Momente gesorgt und generell wird der Roman mit dem kleinen Roadtrip mit Betsy dynamischer und interessanter. „Zwei Männer - einer in Bermudas-, ein Mädchen und ein Papagei. Da hat man was zu erzählen." Es hat sich also gelohnt, dranzubleiben, denn es wird besser und insgesamt habe ich, trotz zäher Passagen und angemerkter Kritikpunkte, das Buch auch gern gelesen. Besonders wegen der humorvollen Details und der entspannten Sogkraft der Geschichte.