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Veröffentlicht am 09.06.2024

Mir hat es leider an viel zu viel gefehlt

Weißglut
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Für mich ist dieser Krimi nicht das erste Buch des Autors, aber ich war trotzdem sehr gespannt auf das, was mich erwartet.

Zunächst findet sich ein spannender und vielversprechende Einstieg in die Story, ...

Für mich ist dieser Krimi nicht das erste Buch des Autors, aber ich war trotzdem sehr gespannt auf das, was mich erwartet.

Zunächst findet sich ein spannender und vielversprechende Einstieg in die Story, der schnell aufzeigt, worum es gehen wird und eine ungefähr Richtung aufzeigt. Im weiteren Verlauf baut sich die Geschichte dann hauptsächlich auf drei unterschiedliche Erzählperspektiven auf, bei denen man zunächst nicht weiß, wie sie zusammenhängen. Ich fand es dabei zum einen spannend, die unterschiedlichen Figuren für sich zu ergründen, denn neben Sarah, die aus München nach Finnland flüchtet, um der Presse zu entfliehen, gibt es noch einen Studenten, der irgendwie mit allem verflochten ist. Mir hat der Einstieg wirklich gut gefallen, denn es gibt eine gutes Tempo, mit dem ich mich sehr gut auf die Figuren einlassen konnte, aber bei mir haben sich auch schon die ersten Gedanken eingeschlichen, mit denen ich versucht habe, alles in ein Bild zu bringen. Abgerundet wird das Ganze mit einer ausführlichen Gestaltung der Figuren, denn die Erzählung beschäftigt sich recht viel mit den Gedanken und Gefühlen der Figuren.

Sarah war mir irgendwie schnell sympathisch. Sie ist alles andere als perfekt und trifft auch mal falsche Entscheidungen. Sie ist freundlich, trägt aber auch nicht unbedingt allen alles hinterher. Manchmal hatte ich das Gefühl, dass sie schnell von manchen Situationen überfordert war und nicht recht wusste, wie sie am besten reagieren soll, aber irgendwie wurde sie mir dadurch nur noch authentischer. Dann gibt es wie erwähnt noch einen Studenten, denn ich sehr gut ausgearbeitet fand, mehr möchte ich aber auch nicht weiter verraten. Alles in allem findet sich eine recht gut abgestimmte Figurenkonstellation, bei denen es sich alle gegenseitig nicht einfach machen und irgendwie auch im Weg stehen. Was mir bei den Figuren hingegen nicht gefallen hat, waren die falschen Richtungen in die sie sich verbissen habe. Gerade die dritte Erzählperspektive steigert sich sehr stark in etwas hinein, von dem die Leser*innen zu jedem Zeitpunkt wissen, dass das nicht richtig ist und ich konnte das alles auch nicht wirklich nachvollziehen.

So gut mir der Einstieg auch gefallen hat, war es für mich dann leider aber nach 100 Seiten ein stetiges Berg ab. Ich habe früh ein Gefühl für die Figuren bekommen, wodurch die weiteren ausführlichen Einblicke für mich nicht mehr viel beitragen konnten. Mein größtes Problem hatte ich aber mit der Story. Ich habe schon viel zu früh rauslesen können, in welche Richtung das Ganze geht und die fehlenden Wendungen und Twists haben meine Befürchtungen dann nach und nach weiter bestätigt, wodurch mich die Story immer mehr verloren hat. Auch wenn ich am Anfang noch mitgerätselt habe, hat sich das eingestellt, weil es viel zu lange einfach keine neuen Information gibt. Hinzu kommt, dass der ganze Aufbau für mich zu wenig Spielraum lässt. Mir hat es genau an dem gefehlt, was ich mir von einem Krimi wünschen würde. Mehrere Verdächtigte, neue Informationen in einem angenehmen Abstand und ein Motiv, welches sich erst nach und nach ergibt, zusätzlich mit überraschenden Wendungen und vielleicht auch raffinierten Ideen. Das Ende habe ich dann mehr und minder ernüchtert gelesen und wurde nicht wirklich von der Auflösung überzeugt.

Fazit:

Die Gestaltung, vor allem der Schreibstil, ist sehr viel versprechend. Ich habe gut in die Figuren hineingefunden und auch die Beschreibungen von Finnland bringen ein Plus mit. Der Einstieg baut Spannung auf, aber leider konnte der Rest für mich da einfach nicht mithalten. Es hat mir an so viel gefehlt und der ganze Fall war für mich zu offensichtlich.

Es ist ein Krimi der sich sehr auf die Figuren stützt, was auch wirklich gelungen ist. Wer aber einen raffinierten Krimi mit Tempo sucht, zum Miträtseln und überraschen lassen, der ist bei dem Buch eher falsch.

2,5 Sterne.

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Veröffentlicht am 05.06.2024

Ich konnte kein Gefühl für die Welt entwickeln

Nightowls
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Nacht und Tag. Zwei Gegensätzliche Seiten, die immer wieder eine tolle Grundlage für eine spannende Geschichte bieten. Leider konnte mich "Nightowls" aber trotz der tollen Idee nicht abholen.

Mich hat ...

Nacht und Tag. Zwei Gegensätzliche Seiten, die immer wieder eine tolle Grundlage für eine spannende Geschichte bieten. Leider konnte mich "Nightowls" aber trotz der tollen Idee nicht abholen.

Mich hat das irgendwie schlichte Cover, dass doch ins Auge sticht, direkt aufmerksam gemacht. Auf der einen Seite habe ich durch den Schreibstil sehr leicht in die Geschichte gefunden und ich konnte die Figuren und die Spannung sehr schnell greifen. Allem haftet etwas rätselhaftes und zum Teil auch düsteres an, was mich schon ein Stück fesseln konnte.

Ich habe aber schon früh gemerkt, dass ich irgendwie nicht so richtig in die Welt hineinfinde. Mich ließ das Gefühl nicht los, in eine fertige Welt hineingeworfen worden zu sein. Mir persönlich haben schon früh die Erklärungen gefehlt, wodurch ich nie ein Gefühl für die Welt aufbauen konnte. Beim Lesen hatte ich zu viele Fragezeichen, wodurch ich mich einfach nicht auf die Handlungen und Ereignisse einlassen konnte, weil ich sie mit der Welt nicht in einen Einklang bringen konnte. Wenn ich die Welt nicht ganz verstehe, dann kann ich auch 'die Bösen' und ihre Absichten nicht verfolgen, wodurch es für mich auch sehr schwierig wird, mit den Hauptfiguren mit zu fiebern, vor den Gefahren zu bangen und mögliche Richtungen auszumalen. Für mich ist dadurch sehr viel verloren gegangen, aber vor allem auch, weil ich irgendwie dann doch gemerkt habe, dass der Welt etwas ganz besonderes anhaftet, ich dem ganzen einfach nicht näher gekommen bin.

Die Geschichte nimmt die Figuren sehr stark in den Fokus und erschafft tiefe und gefühlvolle Figuren. Ich habe oft gespürt, dass sich die Autorin sehr viel Mühe gegeben hat, alle Konflikte, Gedanken und Gefühle auszuarbeiten und authentisch und nachvollziehbar darzustellen und hat dem ganzen auch etwas Herz verleiht. Allen Figuren wird etwas einzigartiges verlieht und eine ganz eigene besondere Geschichte, die dann auch noch mit den Fantasyelementen sehr schön verflechtet werden. Zwischendrin gab es Rückblicke in die Vergangenheit, die oft Auswirkungen auf die Gegenwart hatte und das ganze aber noch weiter abrundet. Aber auch hier hat sich mein Problem mit der Welt niedergeschlagen, wodurch ich einfach nicht so zu den Figuren gefunden habe, wie sie es vielleicht geboten hätten. Die Fantasyelemente spielen für die Figuren eine große Rolle, aber dadurch, dass ich in die Welt kaum hineingefunden habe, konnten auch die Figuren bei mir nicht ihr ganzes Potenzial ausschöpfen.

Fazit:

Obwohl ich in die Welt und damit auch bei den Figuren und der Story nicht wirklich hineingefunden habe, konnte mich die Geschichte einfach nicht von sich überzeugen. Trotzdem habe ich beim Lesen gemerkt, dass der Welt durchaus etwas besonderes anhaftet und auch die Figuren sehr liebevoll und liebenswürdig gestaltet wurden. Ich kann mir sehr gut vorstellen, dass die Geschichte bei den ein oder anderen Leser*innen Anklang findet.

2.5 Sterne

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Veröffentlicht am 18.04.2024

Eigenwillige Figuren und eine Story, die für mich an Spannung verliert

Das Waldhaus
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Das Cover und der Klappentext wissen Neugierde zu wecken und deswegen fiel es mir nicht schwer, zu dem Buch zu greifen. Habe habe mich auf spannende Lesestunden gefreut, wurde leider aber enttäuscht, denn ...

Das Cover und der Klappentext wissen Neugierde zu wecken und deswegen fiel es mir nicht schwer, zu dem Buch zu greifen. Habe habe mich auf spannende Lesestunden gefreut, wurde leider aber enttäuscht, denn leider konnte ich mit den Figur nur wenig anfangen und auch Spannung hat sich bei mir nie eingestellt.

Auf den ersten Seiten macht die Autorin die Situation von Hannah sehr schnell klar. Hannahs Leben hat sich nach dem mysteriösen Tod von ihrer Mutter geändert. Während die Vergangenheit bei ihr sowieso nie ganz geruht hat, bringt die fälschliche Entschuldigung von ihrem Vater ihr gegenüber alles nochmal neu ins Laufen. Mir ist der Einstieg sehr leicht gefallen, auch wenn mir schnell aufgefallen ist, dass sich mit Hannah eine recht speziellere Figur findet, die mich zunächst aber auch gereizt hat, mehr von ihr herauszufinden. Schnell kommen dann aber auch die anderen wichtigen, wenigen Rollen in die Geschichte und dabei zeichnet sich die Geschichte immer weiter in eine eigentümlichere Richtung ab. Hannah hat für mich in dieses Bild sehr gut hereingepasst, wobei ich aber auch sagen muss, auch wenn sie ein Stück Neugier bei mir wecken konnte, ist sie mir nie sympathisch geworden. Zwar habe ich verstanden, welches Ziel sie verfolgt, aber ich fand ihre Handlungen irgendwie unpassend und ich bin einfach nicht damit warm geworden. Auch die anderen Figuren, so passend sie für die Geschichte vielleicht sind, konnten bei mir nie punkten, wodurch eine sehr großer, wichtiger Teil beim Lesen für mich weggebrochen ist. Ansonsten bleiben die Figuren aber recht durchschaubar und nachdem sie eine Richtung eingeschlagen haben, bleiben sie dem auch treu. Leider blieb Hannahs Mutter für mich durchweg sehr ungreifbar, was ich sehr schade fand, denn sie hat eben eine sehr tragende Rolle für die ganze Geschichte.

Auch der Verlauf konnte mich wenig überzeugen. Es geht alles strickt in eine Richtung und hat mir wenig Raum für eigene Gedanken geboten. Die Handlungen wiederholen sich irgendwann und bringen auch nur wenig Abwechslung mit, was auch auf manche Aussagen und Gegebenheiten zutrifft. Vielmehr verliert sich die Gedanken von Hannah in Beschreibungen der Vergangenheit, aber auch mit dem Blick auf die einzelnen Figuren, wodurch es für mich ab und zu recht langweilig wurde. Zwischendrin streut die Autorin neue Informationen, die für mich aber leider weder raffiniert noch wirklich überraschend kamen. Es kam der Punkt, an dem ich alles nur hingenommen habe und das Interesse sich verflüchtigt hat. Die Auflösung bringt zwar einen passenden Abschluss, aber für mich war es leider einfach zu wenig.

Fazit:

Die Autorin hat sich eine eigenwillige Geschichte überlegt, die mit speziellen Figuren gespickt ist. Alles passt gut zusammen und auch das Ende bringt alles in ein richtiges Licht. Die Beschreibung ist sehr gut auf die Geschichte angepasst und auch das Ende ist nicht aus der Luft gegriffen. Deswegen gibt es von mir noch 2,5 Sterne. Leider war mir nicht eine Figur sympathisch und auch beim Weiterlesen hat sich bei mir der Reiz verloren. Mir hat die Spannung und der Thrill gefehlt und auch die Auflösungen konnten mich nicht überraschen. Alles in allem für mich leider eine Geschichte, die mich nicht überzeugen konnte.

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Veröffentlicht am 10.04.2024

Guter Einstieg, hat für mich aber zu schnell den Reiz verloren

Das Resort
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Mit "Die Insel" hat Sarah Goodwin für mich ein Highlight hingelegt, deswegen habe ich ungeduldig auf den nächsten Thriller von ihr gewartet, aber leider kam "Das Resort" für mich nicht an den vorherigen ...

Mit "Die Insel" hat Sarah Goodwin für mich ein Highlight hingelegt, deswegen habe ich ungeduldig auf den nächsten Thriller von ihr gewartet, aber leider kam "Das Resort" für mich nicht an den vorherigen Thriller heran.

Auf dem Weg zu der Hochzeit ihrer Schwester, landen Mila und ihr Mann Ethan bei einer verlassen Hütte und ihnen bleibt nichts anderes als dort zu übernachten. Am nächsten Tag ist Ethan verschwunden, aber irgendwie scheint sie trotzdem nicht alleine zu sein...

Mit der verlassen Hütte und dem Verschwinden von Ethan bietet sich eine durchaus eine Grundlage, die spannende Elemente mitbringt. Sarah Goodwin hat eine sehr einladende Gestaltung, mit der ich sehr gut in die Geschichte gefunden habe. Es zeigt sich früh, dass Mila eine sehr interessante Figur ist, denn ihre Kindheit bringt viel Spannung mit und ich habe früh angefangen, im Kopf alles zusammen zu setzten. Auch wenn der Verlauf zunächst in eine erwartbare Richtung verläuft, hat die Geschichte für mich durch die Gestaltung und den Figuren einen gewissen Reiz ausgemacht. Ich wurde früh dazu verleitet, mir eigene Gedanken darüber zumachen, was hinter den Gegebenheiten stecken könnten.

Mila fand ich als Protagonistin zunächst sehr interessant, was gerade an ihrer Vergangenheit liegt. Ich war gespannt darauf, wie sie zu den anderen Figuren steht und wie ihr Charakter in die Geschichte passt. Sie bleibt sich selbst durchweg treu. Auch die anderen Akteure der Geschichte, auch wenn es nicht sehr viele sind, passen in ihre Rolle. Trotzdem hat die Figuren auch nichts besonderes ausgemacht und genauso habe ich mich auch zu keiner Figur besonders verbunden gefühlt.

Ich musste jedoch feststellen, dass die folgenden Szenen sich nur wenig von den vorherigen unterscheiden. Schnell kommt die Geschichte in einen immer gleichen Trott und auch wenn Mila durchaus neue und erschreckende Entdeckungen macht, hat mir doch einiges gefehlt. Das ein oder andere Mal habe ich mich gefragt, warum Mila nicht anders handelt. Mir hat das gewisse Etwas in der Geschichte gefehlt. Obwohl die Geschichte im Zeichen dessen steht, dass Mila alleine bei der Hütte ist, war dieser Teil für mich durch und durch das unspektakulärste. Die Geschichte nimmt dann eine Wendung, wodurch es für mich nochmal etwas bergauf ging, aber auch dann verliert sich die Spannung durch Szenen, die für mich überflüssig waren und eher als Lückenfüller gedient haben. Die ganze Story wird recht flachgehalten und bietet wenige Kniffe und Richtungswechsel. Ich habe meine Hoffnungen noch auf die Auflösung gelegt und da hat sich die Autorin aufjedenfall etwas überlegt. Es wird Licht ins Dunkle gebracht und alle Szenen werden in ein Gesamtbild gebracht. Leider habe ich mit meinen Überlegungen schon früh die richtige Richtung eingeschlagen, wodurch mich auch das Ende wenig überraschen und überzeugen konnte. Trotzdem fand ich das Ende gut gewählt, wenn auch nicht unbedingt rundherum raffiniert. Ich hatte beim Lesen weder ein kribbeliges Gefühl, unbedingt weiterlesen zu wollen, noch gab es Gänsehautmomente oder Herzrasen.

Fazit:

Ich habe gut in die Story gefunden und ich fand auch Milas Vergangenheit direkt sehr spannend. Am Anfang hat die Geschichte noch einen gewissen Reiz auf mich ausgeübt, aber das hat sich leider in immer gleichen Szenen mit wenig Entwicklung verloren. Ich habe früh mit gerätselt und bin der Auflösung dadurch sehr früh auf den Grund gekommen. Ich mochte den Schreibstil und die Autorin hat die Story und die Figuren gut miteinander verflochten. Leider ist für mich die Spannung einfach zu sehr auf der Strecke geblieben und mir hat beim Lesen dann doch sehr viel gefehlt. Von mir gibt es 2,5 Sterne, denn es ist keine schlechte Story, aber in einigen Punkten auch eben nicht das, was ich erwartet habe.

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Veröffentlicht am 21.03.2024

Mir ist die Spannung zu sehr verloren gegangen

Der Ausflug - Nur einer kehrt zurück
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Ich war super gespannt auf den neuen Thriller, der eine Reise ins Unbekannte mit einem idyllischen Setting und spannenden Figuren verspricht. Leider musste ich beim Lesen nach und nach feststellen, dass ...

Ich war super gespannt auf den neuen Thriller, der eine Reise ins Unbekannte mit einem idyllischen Setting und spannenden Figuren verspricht. Leider musste ich beim Lesen nach und nach feststellen, dass meine Erwartungen nicht erfüllt wurden.

Mir ist der Einstieg sehr leicht gefallen, denn mir war direkt klar wo die Geschichte startet. Die Geschichte wird auf viele unterschiedliche Arten erzählt. Zum einen findet sich die Erzählperspektive aus der Sicht von Anna, Protokolle mit der Polizei, aber auch Rückblicke in die Vergangenheit. Mir hat der Einstieg gut gefallen, denn ich habe schnell ein umfassendes Bild bekommen und trotzdem bleibt noch sehr viel verborgen, wodurch auch die Spannung aufgebaut wird. Was mir leider nicht zugesagt hat, war die Verbindung mit den Protokollen und den anderen Kapiteln. Für mich haben die Protokolle knapp und einfach vorweg genommen, was in den nächsten Kapiteln aus der Gegenwart und der Vergangenheit erzählt wird, wodurch bei mir die Spannung in sehr hohem Maße leider verloren gegangen ist. Das fand ich sehr schade, denn die Erzählungen waren primär nicht langweilig, aber mit ein, zwei Sätzen wurde für mich einfach zu viel vorweg genommen.

Es findet sich dann ein Verlauf, der für mich wenige Überraschungen bereit gehalten hat, aber ich habe auch nicht unbedingt mit den größten Plottwists gerechnet. Ich habe es mehr auf spannende Figuren abgesehen, die unberechenbar sind und hinten rum viel zu verbergen haben. Das hat sich für mich leider nicht geboten. Ich wusste schnell wer der Böse sein soll und mir war alles zu schnell und oft auch einfach zu viel. Mir wurde als Leserin nicht wirklich viel Spielraum gelassen, wie ich die Figuren einzuschätzen habe, was ich sehr schade fand. Die Wendung kam für mich wenig überraschend und ich habe mit der dargebotenen Richtung schon sehr lange gerechnet. Für mich ist in vielen Bereichen einfach der Reiz fürs Lesen verloren gegangen. Angefangen mit den Protokollen, die für mich die Spannung genommen haben, bis hin zu den Figuren, die mir einfach zu klar präsentiert wurden. Anna steht als Protagonistin deutlich im Vordergrund der Geschichte, was ich nicht schlecht gewählt fand. Der Autor hat sich für sie einiges überlegt, was sie ausreichend abrundet und ich konnte sie nach und nach immer ein Stück besser greifen. Die anderen Figuren blieben mir dafür aber zu sehr auf der Strecke. Vielmehr wurden eher nur die negativeren Seiten aufgezeigt, was für mich nur das Gefühl unterstützt hat, dass mir vorgegeben wurde, wie ich von ihnen zu denken habe. Natürlich gibt es in vielen Geschichte die typischen guten und schlechten Figuren, aber bei diesem Thriller gibt es sowieso schon recht wenig Spielraum und der wird dadurch einfach noch weiter eingegrenzt. Leider kommt dann noch dazu, dass mich das Ende sehr enttäuscht zurück gelassen hat. Ich habe noch auf einen großen Knall gewartet, der leider nicht kam und für mich war das Ende auch kein wirkliches Ende.

Womit der Thriller aber überzeugen kann, ist ein sehr angenehm zu lesender Schreibstil, der ein gutes Gleichgewicht zwischen den Details in der Gestaltung und dem Tempo aufbauen kann. Es gibt eine gute Portion an Beschreibungen der Umwelt, die mir nie zu viel geworden sind und dazu noch gut platziert wurden. Ich absolut kein Fan vom Wandern, lese aber recht gerne darüber und durch die ganzen Beschreibungen ist mir das einfach noch klarer geworden. Für mich hat sich also eine authentische Gestaltung ergeben, die sehr gut in den Thriller passt und mir hat es an nichts gefehlt. Die Szenen sind gut aufeinander abgestimmt und der Aufbau passt sehr gut zu dem Thriller, wodurch nichts willkürlich erscheint.

Fazit:

Mich hat der Thriller leider in einem Punkt der Gestaltung, aber vor allem auch mit den Figuren leider nicht überzeugen können. Mir persönlich waren die Figuren zu deutlich und eindeutig vorgegeben, wodurch mir klar war, wie ich zu den Figuren stehen soll. Die Entwicklung kam für mich nicht überraschend und ich habe lange damit gerechnet. Außerdem hat mich auch das Ende sehr enttäuscht, da es für mich einfach kein richtiger Abschluss war. Ansonsten kann der Thriller aber mit einem angenehmen Schreibstil überzeugen und auch der Verlauf, sowie die Gestaltung des Settings haben mir gut gefallen, wodurch der Thriller von mir noch 2,5 Sterne bekommt.

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