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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 21.07.2024

Ganz nett

Golden Bay − How it feels
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Und ich mag einfach den Schreibstil von Bianca Iosivoni total gern. Da kann ich auch mal darüber hinwegsehen, dass Second Chances überhaupt nicht mein Trope ist. Muss aber sagen, dass die Lovestory hier ...

Und ich mag einfach den Schreibstil von Bianca Iosivoni total gern. Da kann ich auch mal darüber hinwegsehen, dass Second Chances überhaupt nicht mein Trope ist. Muss aber sagen, dass die Lovestory hier dermaßen wenig Raum einnimmt, dass es für mich voll ok war.

Zum Inhalt: Ember hat ihrer Heimat Golden Bay den Rücken gekehrt um für sich ein besseres Leben zu starten. Als sie für eine Hochzeit auf die Insel zurückkehrt trifft sie auf Holden. Ihre erste große Liebe und besten Freund, der ihr in den schlimmsten Momenten beigestanden hat, bis er ihr ohne ein Wort den Rücken kehrte und sie allein zurückließ. Und obwohl immer noch alte Gefühle in Ember brodeln weiß sie, sie darf Holden nie mehr an sich heranlassen, oder es würde sie endgültig zerstören.

Ich kann eigentlich gar nicht so genau sagen, warum mir dieses Buch gefallen hat. Es war einfach sehr angenehm und kurzweilig zu lesen. Die Handlung plätschert eher so vor sich hin- träges Sommerfeeling auf einer kanadischen Insel eben. Setting und Flair fand ich sehr angenehm und wunderbar leicht zu lesen.

Es gibt immer wieder Rückblenden in die Vergangenheit und damit nicht nur in die Beziehung von Ember und Holden, sondern auch in Embers Familienverhältnisse. Da die gesamte Geschichte aus ihrer Perspektive erzählt wird ist vieles nur sehr einseitig beleuchtet. So richtig in die Tiefe wird keine der dargestellte Beziehungen beschrieben und aufgearbeitet.

Für mich eine Geschichte, die mich jetzt nicht unbedingt berührt hat, aber ich mochte alles rund um Embers crafty Hobby, den bunt durchmischten Freundeskreis und die angenehme Atmosphäre. Spice war vorhanden, aber angemessen dosiert, sodass er nicht die Handlung dominiert hat. Insgesamt hats mich nicht umgehauen, war aber eine nette Geschichte für warme Sommertage.

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Veröffentlicht am 07.07.2024

Abrechnung aus der Vergangenheit

Tödlicher Schall
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Die Auris-Reihe rund um den Phonetiker Matthias Hegel begleitet mich jetzt schon eine Weile und neben den Fällen an sich, gefällt mir vor allem die wissenschaftliche Komponente, dir ich immer wahnsinnig ...

Die Auris-Reihe rund um den Phonetiker Matthias Hegel begleitet mich jetzt schon eine Weile und neben den Fällen an sich, gefällt mir vor allem die wissenschaftliche Komponente, dir ich immer wahnsinnig interessant finde. Und auf in diesem Band wird sie wieder auf dir Spitze getrieben. Der Fall selbst ist in sich geschlossen und kann von allen bisherigen Bänden dieser Reihe am ehesten unabhängig gelesen werden.

Zum Inhalt: eine alte Freundschaft, die sich zu einer Rivalität entwickelte. Und Hegel der, gerade dem Tod entronnen, noch nicht wieder in Bestform ist. Trotzdem muss er diesen Kampf antreten und gewinnen, wenn er die retten will, die er liebt.

Das Buch ist wie eine phonetische Schnitzeljagd angelegt, was ich ein geniales Konzept fand. Als Leser hat man davon natürlich erstmal nichts, aber Hegel beschreibt und simuliert immer sehr detailliert, was genau er hört, sodass das für mich als Leser schon auch wieder faszinierend und spannend war.

Das Buch greift so ein bisschen das Konzept der klassische Rivalität zwischen einem Helden und seiner Nemesis auf. Dir einzelnen Etappen waren schon auch auf verrückte Art ausgefuchst, nah an den Grenze dessen, was für die Umsetzung noch realistisch wirkte.

Hegel selbst kommt hier mal wieder nicht gut weg. Je mehr Bücher aus der Reihe ich lese, desto unsympathischer finde ich ihn. Dafür wächst Jula zusehends über sich hinaus, hat inzwischen einiges von Hegel gelernt und wird für mich zu einer immer zentraleren Figur.

Das Buch hat sich wieder flüssig lesen lassen und ist mit seinen kurzen Kapiteln und den Perspektivwechseln auch temporeich angelegt, sodass es ein sehr kurzweiliger Thriller ist. So richtig mitgerissen hat mich diese Reise in Hegels Vergangenheit aber nicht.

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Veröffentlicht am 09.06.2024

Neubeginne und spätes Glück

Das Lied der Biene
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Das Buch kommt in einer sehr sommerlichen, ansprechenden Optik daher, die auch einen schönen Bezug zum Inhalt schafft. Für mich war es ein leichter, sommerlich angehauchter Roman, der zwar auch ernstere ...

Das Buch kommt in einer sehr sommerlichen, ansprechenden Optik daher, die auch einen schönen Bezug zum Inhalt schafft. Für mich war es ein leichter, sommerlich angehauchter Roman, der zwar auch ernstere Themen anschneidet, den man aber gut in einem Rutsch weglesen kann.

Zum Inhalt: Marga ist Anfang 40, ihre Tochter längst zum Studium ausgezogen und entfremdet sich langsam von ihr. Mittelpunkt ihres Lebens ist ihre Arbeit als Haushälterin bei Paul Alprecht, doch auch diese sah sie durch seine neue Lebensgefährtin zunehmend in Gefahr. Gerade als Marga sich überwunden hat, proaktiv zu handeln, geschieht ein Unglück und das Schicksal nimmt seinen chaotischen Lauf.

Die Figuren, vor allem auch die Nebencharaktere, sind angenehm differenziert ausgearbeitet. Ich mochte, dass es reichlich Konflikte gab, vor allem weil hier Generationen und Lebensmodelle aufeinanderprallen, diese aber nicht überdramatisiert wurden. Ein schönes Stilmittel innerhalb des Buches waren für mich die Emails, die ich gerne gelesen habe und die mich mit ihrer emotionalen Tiefe sehr berührt haben. Auch ich habe in Margas Worten Trost und Verständnis gefunden. Mit ihren klugen und einfühlsamen Worten beweist die Protagonistin nicht nur Lebenserfahrung sondern auch Empathie, was sie sehr sympathisch macht.

Margas charakterliche Entwicklung hat mir wahnsinnig gut gefallen. Die Lovestory selbst fand ich dagegen etwas zu stark stilisiert und konstruiert. Das kam mir insgesamt alles sehr überstürzt vor und hatte an vielen Stellen Romcom-Charakter, den ich irgendwie generell unauthentisch finde. Paul hat in meinen Augen im Verlauf der Geschichte durch sein Verhalten ganz schön an Boden verloren, sodass ich die Romanze selbst nicht gespürt habe und mir für Marga sogar einen anderen Ausgang gewünscht hätte. Finde ich nicht schlimm, da mich dafür andere Aspekte der Geschichte überzeugt haben.

Ganz großartig fand ich die landschaftlichen und kulturellen Beschreibungen Portugals. Ich hatte das Gefühl selbst eine kleine Reise durch Lissabon zu unternehmen. Generell war der Schreibstil sehr einnehmend und unterhaltsam, ohne aufdringlich zu sein. Neben der Liebesgeschichte werden auch die Themen Familie und Freundschaft beleuchtet, wobei ich vor allem die Eltern-Kind-Beziehungen in den Fokus gerückt empfunden habe. Das hat der Geschichte zusätzlich Substanz gegeben und mir gut gefallen.

Alles in allem ein Buch, das ich gerne gelesen habe.

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Veröffentlicht am 09.06.2024

Tierischer Begleiter

Frankie
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Ich habe kürzlich ein Buch von Maxim Leo gelesen, das mir sehr gefallen hat und bin bei der Recherche über ihn dann über „Frankie“ gestolpert. Ein ganz zauberhafter Roman über die besondere Bindung zwischen ...

Ich habe kürzlich ein Buch von Maxim Leo gelesen, das mir sehr gefallen hat und bin bei der Recherche über ihn dann über „Frankie“ gestolpert. Ein ganz zauberhafter Roman über die besondere Bindung zwischen Mensch und Tier und eine Geschichte, die zum philosophieren über den eigenen Lebenssinn anregt.

Zum Inhalt: Richard Gold beschließt zu sterben. Er hat schon alles vorbereitet, da blickt in durch das Fenster ein Kater an- ein Streuner, auf der Suche nach einem sicher Platz und was zu fressen. Und diese schicksalhafte Begegnung soll ihrer beider Leben verändern.

Ich mag Bücher über ungewöhnliche Freundschaften und was könnte ungewöhnlicher sein als ein suizidaler Mann und eine sprechende Katze. Klingt erstmal skurril, ist es auch. Vor allem weil die Geschichte aus Sicht des Katers, Frankie, erzählt wird, der mit viel was er sieht und bei Richard hört nicht wirklich was anfangen kann. Das sorgt einerseits für ulkige Situationen, wie einer Grundsatzdiskussion über Rücksicht und andererseits ist er grundsätzlich blind für die Umstände ihres Kennenlernens. So wird Richards Situation im Buch nicht wirklich aufgearbeitet, es ist eben eher ein Unterhaltungsroman.

Ein bisschen hat mich das Buch an die Känguru Chroniken von Marc-Uwe Kling erinnert, aber die Geschichte bewegt sich grundsätzlich in eine andere Richtung.
Ich fand die Geschichte sehr kurzweilig, auch wenn sie auf emotionaler Ebene eher nur an der Oberfläche kratzt. Frankie steht ganz klar im Fokus, Richard Gold ist eher schmückendes Beiwerk. Die Intention scheint trotzdem immer wieder durch.

Hat mir gut gefallen, war aber natürlich auch sehr idealisiert.

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Veröffentlicht am 19.05.2024

Eine tödliche Schule

Scholomance – Tödliche Lektion
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Für mich war das Buch ein klarer Coverkauf. Ich liebe die Optik und Haptik des Hardcovers und fand es direkt ansprechend. Es handelt sich um den Auftaktband einer Trilogie über eine Schule für Magiebegabte. ...

Für mich war das Buch ein klarer Coverkauf. Ich liebe die Optik und Haptik des Hardcovers und fand es direkt ansprechend. Es handelt sich um den Auftaktband einer Trilogie über eine Schule für Magiebegabte. Ich fand den Einstieg teilweise echt zäh, sehe aber das Potential für die weitere Reihe.

Zum Inhalt: Die Scholomance ist eine Schule für Magiebegabte, die im leeren Raum existiert und selbst ständig wandelt. Außerdem ist sie ein gefährlicher, tödlicher Ort, der in jedem Jahrgang seine Opfer fordert- entweder man schafft den Abschluss, oder stirbt. Galadriel ist eine Außenseiterin, was ihre Überlebenschancen weiter schwächt, aber dann rettet ihr ausgerechnet der schuleigene Held Orion das Leben, was Galadriels Leben ganz schön aus der Bahn wirft.

Das Worldbuilding rund um die Schule und die Fähigkeiten der Schüler erschien mir sehr detailliert und umfassend. Das fand ich auch notwendig, um überhaupt halbwegs durch die Handlung durchsteigen zu können. Bei den gefährlichen Wesen, die sich innerhalb der Mauern tummeln, war ich allerdings zwischenzeitlich immer wieder überfordert, da ich bei der ganzen Komplexität ein bisschen den Anschluss verloren habe.

Galadriel pampige Art fand ich zwischenzeitlich echt ein bisschen anstrengend. Sie wirkt eher wie ein genervter Teenie denn wie eine Weltenzerstörerin. Ich versteh schon, warum sie mit ihrer Affinität nicht hausieren geht, allerdings macht sich sich das Leben selbst unnötig schwer.

Und Orion ist irgendwie eine naive Dumpfbacke, die Todessehnsucht zu haben scheint. Irgendwie ergeben die beiden ein sehr ungleiches Pärchen, was aber als Gesamtpaket ganz gut funktioniert und eine amüsante Dynamik bekommt.

Den Verlauf des ersten Bande und damit des Schuljahres habe ich als eher schleppend empfunden. Es wird viel auf der Stelle getreten und so richtig kam erst gegen Ende Spannung auf, als es langsam brenzlig wurde. Ich hätte auch gerne mehr von Galadriels Macht gesehen, genauso wie von den Fähigkeiten ihrer Freunde, die noch knapper angeschnitten wurden.

Ich denke Potential für die Folgebände ist auf jeden Fall da und es wurde hier ein solider Grundstein gelegt.

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