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Veröffentlicht am 23.06.2024

Wendungsreich, aber vielleicht etwas überladen

Das Baumhaus
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Vera Buck ist wahrlich die Meisterin der Plottwists und Nebelkerzen, das stellt sie hier wie absolut unter Beweis und lädt den Leser zum Miträtseln kann was in der einstigen schwedischen Bilderbuch-Idylle ...

Vera Buck ist wahrlich die Meisterin der Plottwists und Nebelkerzen, das stellt sie hier wie absolut unter Beweis und lädt den Leser zum Miträtseln kann was in der einstigen schwedischen Bilderbuch-Idylle vor sich geht, denn von Idylle kann hier keine Rede sein. Ein Buch, das einem die Nerven raubt, aber gegen Ende auch ein bisschen den roten Faden aus den Augen verloren hat.

Zum Inhalt: Als Henrik und Nora fahren mit ihrem Sohn nach Schweden in das Ferienhaus von Henriks Opa. Umgeben von Wald will die Familie runterkommen, die Freiheit der Natur genießen und Henrik vielleicht sein nächstes Buch schreiben. Doch der Ort seiner Kindheit ist ganz anders als in seiner Erinnerung und stellt sich plötzlich eher düster und bedrohlich dar. Als dann auch noch Fynn beim Spielen im Wald verschwindet, nimmt der Albtraum seinen Lauf.

Den Einstieg fand in die Geschichte fand ich gar nicht so leicht und musste mich erstmal auf die vielen Figuren und Handlungsstränge einlassen, die auf den ersten Blick erstmal alle nicht zusammenpassen und von denen für mich keiner besonders einnehmend war. Generell strotzt die Geschichte vor sonderbaren Charakteren mit ungewöhnlichen Vorlieben und eher suspekten, mulmig anmutenden Handlungsorten, sodass es mich beim Lesen oft gegruselt hat. Hut ab aber davor, wie die Autorin es schafft, diese unangenehme Atmosphäre konstant aufrecht zu erhalten, ich war eigentlich durchweg am erschaudern.

Die Erzählweise wirkte oft unzuverlässig, was nicht nur an den jeweiligen Personen liegt, aus deren Perspektive die Geschichte geschildert wird, sondern auch daran, dass jegliche Zeitangaben fehlen, sodass auch ich beim lesen jeglichen Zeitgefühl innerhalb der Geschichte verloren habe. Anfangs wirkte das noch halbwegs stimmig aber gegen Ende hin hatte ich das Gefühl, dass mir einzelne Zeitabläufe nicht ganz logisch erschienen. Das größte Manko ist für mich das Ende: ich fand die Auflösung und den "Showdown" sehr wild und ein bisschen übertrieben. Auf den letzten 100 Seiten überschlagen sich die Ereignisse völlig und waren für meinen Geschmack ein bisschen zu abstrus. Die Autorin hat hier einfach wahnsinnig viele Themen aufs Tableau gebracht, die dann aber alle nicht so richtig aufgearbeitet worden sind, sodasss ich ein bisschen unbefriedigt zurückgeblieben bin.

Insgesamt war das Buch aber super Packend erzählt und auch spannend geplottet, durch die vielen falschen Fährten, war ich eigentlich permanent am Rätseln, was richtig Spaß gemacht hat. Dadurch dass nach und nach immer mehr Geheimnisse ans Licht kommen, ist die Story durchweg mitreißend und man ist richtig im Plot gefangen. Würde das Ende gerne umschreiben, aber bis dahin echt ein grandioses Buch irgendwo zwischen düsterem Abenteuerroman und bösem Thriller.

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Veröffentlicht am 16.06.2024

mehr Crime als Romance, aber toll umgesetzt

Coldhart - Deep & Shallow
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Oh my, ich fand Band 1 dieser Reihe schon ziemlich gut, aber in diesem Band hat Elijah nochmal alles gekillt. Ich hab so nen Crush auf diesen Book Boyfriend. Mag ja eigentlich kein Second Chances, aber ...

Oh my, ich fand Band 1 dieser Reihe schon ziemlich gut, aber in diesem Band hat Elijah nochmal alles gekillt. Ich hab so nen Crush auf diesen Book Boyfriend. Mag ja eigentlich kein Second Chances, aber dieses „jemanden verlassen um ihn zu beschützen und hoffen dass danach noch ein Happy End möglich ist“? Lieben wir!

Zum Inhalt: vor vier Monaten hat Elijah Felicity und sich das Herz gebrochen um sie zu schützen und endlich das Geheimnis seiner eigenen Entführung zu lüften. Doch nun ist er zurück in New York und seine Spur führt ihn direkt zu Felicitys Vater. Wir die Wahrheit sie zerstören oder können sie gemeinsam stärker aus der Sache hervorgehen?

Was mich an diesem Buch mal wieder total in seinen Bann geschlagen hat, sind die vielen kleinen Details, die die Story so authentisch machen und die grandiosen Nebencharaktere, die man einfach lieben muss. Ich finds auch so cool, dass Helena und Jess in diesem Band auch wieder vermehrt vorkommen und man dadurch erlebt, wie es mit ihnen weiterging.

Ich fand den Storyverlauf diesmal sehr dramatisch und das Verhältnis Romance/Suspense scheint mit dadurch weniger ausgewogen als bei den vorherigen Bänden. Und während Eli glänzt und ein paar richtig coole Auftritte hinlegt, wirkt Felicity in diesem Band eher unnahbar und abwesend, was sich auch in den Beziehungen zu ihren Freunden widerspiegelt. So richtig habe ich da dieses Mal den Vibe nicht gespürt. Elis Familiengeschichte, wie er sich gegenüber Freunden und Familie offenbart, haben sie da regelrecht überstrahlt.

Den Cliffhanger am Ende fand ich richtig übel, bin absolut fassungslos und weiß gar nicht wie ich die Zeit bis zum nächsten Band überbrücken soll. Ich fand diesen zweiten Band wieder sehr solide, auch wenn mir der Handlungsverlauf der Reihe nicht ganz so gut gefällt, wie bei Westwell. Trotzdem hat sich das Buch wieder klasse lesen lassen und ist gut geplattet, sodass es durchgehend spannend ist und eine konstante Bedrohung im Hintergrund lauert. Ein paar mehr Herz-Momente hätten es dann für meinen Geschmack doch sein können, aber das ist schon meckern auf hohem Niveau.

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Veröffentlicht am 14.06.2024

Wilde Jagd nach der Wahrheit

Ich finde dich wieder
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"Uns bleibt immer New York" von Mark Miller war letztes Jahr eines dieser Bücher, die mich total überrascht und begeistert haben, sodass mir der Autor im Gedächtnis geblieben ist und es sofort Klick gemacht ...

"Uns bleibt immer New York" von Mark Miller war letztes Jahr eines dieser Bücher, die mich total überrascht und begeistert haben, sodass mir der Autor im Gedächtnis geblieben ist und es sofort Klick gemacht hat, als ich dieses Buch gesehen habe. Und wow, war das wieder ein tolles Buch. Irgendwo zwischen Familiendrama und Thrillerspannung, hat mich dieser Roman wieder sehr gefesselt. Ich war richtig gebannt von der Story, deren Perfidität man sich gar nicht ausmalen kann. Spannend und temporeich geplottet.

Zum Inhalt: Bei einem tragischen Autounfall verstirbt Toms Sohn, während er selbst noch im Koma liegt. Daran zerbricht auch seine bereits angeschlagene Ehe völlig und Tom lebt seitdem zurückgezogen in den Florida Keys. Als er eine anonyme Email bekommt, deren Schreiber andeutet Josh würde noch leben, flammt in Tom neuer Kampfgeist auf und er setzt alles daran, die Wahrheit über die Nacht, die sein Leben zerstörte, aufzudecken.

Am Anfang der Geschichte steht der Unfall selbst, der eindringlich und aufwühlend geschildert ist, dann folgt ein harter Cut zu Toms Leben in der Gegenwart, wo er immer noch versucht, die Ereignisse zu verarbeiten. Anfänglich liegt der Fokus eher auf seinen neuen Mietern und schon bei ihrer Ankunft überkommt einen ein ungutes Gefühl, dass sie Ärger bedeuten könnten. Und das nicht nur, weil Tom sich zu der verheirateten Kay hingezogen fühlt. Schnell stellt sich eine angespannte Atmosphäre ein, in der Tom beschattet wird und sich andeutet, dass an der anonymen Mail mehr dran sein könnte, als Tom zuerst zu glauben wagte.

Die Geschichte schlägt schnell unerwartet große Kreise, in denen Tom nur ein Spielball ist, seinen Gegnern aber mächtig in die Suppe spuckt, nicht zuletzt weil er ein paar tolle Verbündete auf seiner Seite hat. Ich bin nur so durch die Seiten geflogen und war wirklich auf den Ausgang dieser Geschichte gespannt. Ein bisschen liest sich das Buch zwischendurch wie ein Actionfilm, bei dem der Held auf einen einsamen Rachefeldzug geht. Stellenweise war das für mich knapp an der Grenze zur Übertreibung, was so eine Einzelperson (unser Protagonist ist Autor von Beruf, kein Soldat oder Polizist), da alleine auf die Beine stellt.

Tatsächlich hielt das Buch die eine oder andere überraschende Wendung bereit, sodass es bis zum Schluss interessant und unterhaltsam bleibt. Mir hats wieder gut gefallen, war aber eine komplett anderes Buch, als die kosmopolitische New York Geschichte aus dem vergangenen Jahr. Für mich hat sich Autor Mark Miller damit schön breit aufgestellt, sodass ich auch in Zukunft nach seinen Büchern Ausschau halten werde.

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Veröffentlicht am 09.06.2024

humorvolles, modernes Beziehungschaos

Das glückliche Paar
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Bin mir nicht sicher, ob ich dieses Buch im Einzelhandel gefunden und mitgenommen hätte. Aber dafür liebe ich Buchportale, weil ich dadurch auch mal Büchern begegne, dich mich auf anderen Wegen nie gefunden ...

Bin mir nicht sicher, ob ich dieses Buch im Einzelhandel gefunden und mitgenommen hätte. Aber dafür liebe ich Buchportale, weil ich dadurch auch mal Büchern begegne, dich mich auf anderen Wegen nie gefunden hätten. So auf dieses Buch, das ich gerne mal als spezielle bezeichnen möchte. Und gerade weil es nicht die klassische Lovestory ist, hat mich die Geschichte umso mehr gecatcht und ihrem Ende entgegenfiebern lassen.

Zum Inhalt: Celine und Luke verloben sich, weil es der nächste, sinnvolle Schritt ihrer Beziehung ist. Gleichzeitig beginnen sich beide unabhängig voneinander zu fragen, ob dies wirklich auch der richtige Schritt ist.

Es ist eine unkonventionelle Geschichte, die einen gewöhnungsbedürftigen Erzählton aufweist. Und gerade in dieser sprunghaften, episodischen Erzählweise lag für mich der Charme der Geschichte. Ich mochte die teils völlig irrationalen, sprunghaften Gedankengänge, das Hadern und Verleugnen. Gerade in der unkonventionellen Haltung der Figuren, ihrem völligen Scheitern an der Realität und dem Erwachsenwerden lag für mich die Authentizität der Geschichte, die für mich einfach einen wahnsinnig hohen Unterhaltungswert hatte.

Beide Protagonisten geben sich konfliktscheu und unreflektiert. Hauptsache, nicht alleine sein- das scheint die Devise von Celine und Luke, die im schönen Schein des Selbstbetruges schwelgen. Aber es geht nicht nur um die Beziehung der beiden Protagonisten untereinander, auch Familie und Freunde melden sich zu Wort. Reflektieren die Beziehung des Paares und ihre jeweiligen Beziehung zu Luke und Celine im einzelnen.

Ich mochte das Aufeinanderprallen von Welten und Wertvorstellungen und bis zum Ende habe ich gespannt gebangt, wie es für alle Beteiligten wohl ausgehen wird. Das Ende fand ich stimmig, auch wenn ich gerne noch ein „was aus ihnen wurde“ gelesen hätte.
Ich bin mir sicher, dass dies kein Buch für jedermann ist, nicht jeder wird sich darin selbst wiederfinden oder die Handlung auch nur ansatzweise nahbar finden können. Dafür ist es schon zu speziell, überspitzt und ungeniert. Aber dieses Buch wird sicher auch viele ansprechen, die mal über unkonventionelle Beziehung lesen wollen, die nicht dem klassischen Schema X folgen.

Mir hat’s gefallen wie das Buch modernen Beziehungen, egal ob zu Freunden, zum Partner oder sich, den Spiegel vorhält.

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Veröffentlicht am 02.06.2024

Düster und unfassbar spannend

Wenn sie lügt
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Das Buch beginnt mit einer kurzen Statistik, bei der ich direkt Gänsehaut bekommen habe. Und auch innerhalb der Geschichte ist das Buch immer wieder mit schockierenden, beunruhigenden Fakten gespikt. Für ...

Das Buch beginnt mit einer kurzen Statistik, bei der ich direkt Gänsehaut bekommen habe. Und auch innerhalb der Geschichte ist das Buch immer wieder mit schockierenden, beunruhigenden Fakten gespikt. Für mich hat das beim Lesen die Grenzen zwischen Fiktion und Realität verschwimmen lassen, was ein genialer Kniff des Autors ist.

Zum Inhalt: Norah ist siebzehn, behütet aufgewachsen und hat ein solides soziales Umfeld, als sie sich in den älteren David verliebt. Was sie nicht ahnt: in ihm schlummert eine dunkle Seite, die ihn einen Mord begehen lässt. Jahre später hat Norah die schrecklichen Ereignisse ihrer Jugend endlich verarbeitet, als sie bedrohliche Nachrichten erreichen, die verdächtig nach David klingen.

Es gibt immer wieder Rückblenden in den Sommer 2004, der alles veränderte. Das macht die Geschichte vielschichtig und abwechslungsreich, gleichzeitig werden dadurch auch viele Details offenbart. Und während der ominöse Briefeschreiber immer drastischer vorgeht, kommen immer mehr alte Geheimnisse an Licht, was erheblich zum Spannungsbogen beiträgt.

Was ich dem Plot allerdings nicht abgekauft habe: es gab einen Punkt, ab da kann man als Leser den weiteren Handlungsverlauf erahnen, nur die Protas selbst haben naiverweise bis zum Schluss keinen echten Plan. Das fand ich etwas unglaubwürig, dass diese offensichtliche Option nicht schon eher in Betracht gezogen worden ist. Das ist aber auch mein einziger Kritikpunkt an dieser sonst sehr stimmigen, temporeichen und nervenaufreibenden Geschichte.

Wieder ein sehr solider Thriller von Geschke, der mir unter die Haut gegangen ist.

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