Eine netter Fantasy-Einzelband für zwischendurch
Regina Meissner hat einen malerischen Schreibstil, der mich sofort fesselte. Besonders die Art, wie sie ihre kreative Welt und das überraschend düstere Setting zum Leben erweckt, hat mir außerordentlich ...
Regina Meissner hat einen malerischen Schreibstil, der mich sofort fesselte. Besonders die Art, wie sie ihre kreative Welt und das überraschend düstere Setting zum Leben erweckt, hat mir außerordentlich gefallen. Auch die kreativen Wesen, die Liora in der Geschichte begegneten mochte ich sehr. Sie sind originell, unterhaltsam und lassen die Welt regelrecht magisch werden.
Auch beide Hauptfiguren mochte ich, da sie zwar unterschiedlich sind aber dieselben Werte teilen. Es hat mir sehr viel Spaß gemacht die beiden zu begleiten und nach und nach die Geheimnisse dieser Welt zu entdecken. Doch die Anziehung zwischen ihnen kam mir dann doch etwas zu spontan. Seine plötzliche Zuneigung zu Liora aufgrund einer einzigen Handlung wirkte auf mich unauthentisch und auch ihre Anziehung bezog sich lange nur auf seine Optik. Es gab zwar emotionale und liebevolle Momente, doch die vielen Lügen und Geheimnisse, die leider unnötig waren, erschwerten mir den Zugang zu den Figuren.
Was mir jedoch gut gefallen hat, waren die wichtige Themen wie bspw. Verlust, Krieg, Suchtverhalten die in der Story aufgegriffen werden. Neben den mehr oder weniger vorhersehbaren Wendungen sind sie zahlreich in die Geschichte eingeflossen und ließen das Märchen um einiges düsterer werden. Zwar hätte ich mir den ein oder anderen weiteren Lösungsansatz gewünscht (bspw. beim Vater), aber an sich wurden fast alle für meinen Geschmack zufriedenstellend aufgelöst.
'How to Seduce a Sorcerer' ist ein Märchen mit viel Originalität, einem düsteren Setting und "Die schöne und das Biest"-Vibes, das sich perfekt für Fantasyeinsteiger eignet.