Solider Krimi mit sympathischen Protagonist*innen
Lost PlacesDie Story an sich hat mir gefallen. Sehr schön fand ich auch, dass Menschen unterschiedlichster Herkunft ihren Eingang in die Geschichte gefunden haben und dadurch Diversität widergespiegelt wurde, die ...
Die Story an sich hat mir gefallen. Sehr schön fand ich auch, dass Menschen unterschiedlichster Herkunft ihren Eingang in die Geschichte gefunden haben und dadurch Diversität widergespiegelt wurde, die es auch in der Realität gibt.
Auch das Erzähltempo ist durchweg gelungen. Es gibt keine nennenswerten Längen und auch keine überhasteten Passagen; Autor Norbert Horst hat zudem zwischendurch immer wieder Zeit, seine Charaktere ordentlich zu präsentieren, so dass deren Handlungen nachvollziehbar sind.
Gestört hat mich allerdings die sprachliche Umsetzung. Ich habe nichts dagegen, dass Autor*innen umgangssprachlich schreiben. Aber Norbert Horst schreibt sehr umgangssprachlich. Vor allem gibt es keinen erkennbaren Unterschied zwischen Erzähler-Sprache und der seiner unterschiedlichen Charaktere. Ein arroganter Psychiater spricht im Wesentlichen genauso wie ein einfacher Arbeiter, ein Neonazi genauso wie ein Journalist und so weiter und so fort - und alle verwenden sie übermäßig oft das Wort "Ja" als Füllwort. Das war auffallend und im Verlauf der Geschichte teilweise sehr störend.
Alles in allem ließ sich der Kriminalroman schnell lesen. Er hatte seine spannenden Momente und war insgesamt flüssig geschrieben. Ich hätte mir etwas mehr Sorgfalt bei den Formulierungen gewünscht, der sprachlichen Umsetzung, aber grundsätzlich wurde solide Arbeit abgeliefert.