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Ryria

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 18.08.2024

Gut sein kann ja jeder!

Long Live Evil
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Während das Konzept der Handlung mir bereits wohlbekannt aus japanischen Anime war, so ist es mir hier zum ersten Mal in Romanform begegnet: Rae liegt im Sterben, als ihr eine letzte Chance eröffnet wird. ...

Während das Konzept der Handlung mir bereits wohlbekannt aus japanischen Anime war, so ist es mir hier zum ersten Mal in Romanform begegnet: Rae liegt im Sterben, als ihr eine letzte Chance eröffnet wird. In der Welt ihrer Lieblingsbuchreihe soll sie eine Blume stehlen, die ihren echten kranken Körper heilen kann. Doch dummerweise schlüpft sie in die Rolle der Schurkin und muss erstmal schauen, dass sie in der neuen Welt überlebt. Positiv fand ich hierbei, dass es einen Schmetterlingseffekt gibt: Rae startet mit Vorwissen, jedoch ändert sie schnell die Handlung, was ungeahnte Konsequenzen hat.

Zunächst einmal jedoch zum Schreibstil: Teilweise fand ich es schwer, den Text zu lesen. Viele Formulierungen waren recht speziell und einiges wirkte ein wenig unnatürlich, was oft vermutlich an der Übersetzung lag. So wurden englische Redewendungen und Phrasen aus der Umgangssprache quasi wörtlich übersetzt, wodurch die eigentliche Bedeutung etwas verloren ging. Auch wurden die Handlungsorte und Personen zwar schön beschrieben, jedoch oft mitten in Dialogen, sodass der Redefluss gestört wurde und man oft kurz zurücklesen musste, worauf die Person gerade antwortet. Grundsätzlich mochte ich den Handlungsaufbau, manche Szenen haben sich allerdings etwas in die Länge gezogen und die Geschichte hat eine Weile gebraucht, bis sie richtig Fahrt aufgenommen hatte.

Mit Rae als Hauptcharakter bin ich nicht komplett warm geworden und gerade im ersten Teil des Buches fand ich es auch schwer, erstmal bei den ganzen Personen durchzublicken. Verwirrend fand ich beispielsweise, dass zu Beginn von König und Kaiser geredet wird und man sich 2 Personen vorstellt, diese sich aber als ein Charakter entpuppen. Im Verlaufe des Buches entwickelt man aber dann doch eine gute Bindung zu einigen Nebencharakteren, die größtenteils sehr interessant waren. Insgesamt habe ich mich gut unterhalten gefühlt, jedoch schaue ich mir den nächsten Band vermutlich eher auf Englisch an.

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Veröffentlicht am 01.08.2024

Guter Einstieg in eine fantasievolle Welt

When The Moon Hatched
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Die Gestaltung der Welt fand ich toll: Länder in der Sonne oder im eiskalten Schatten, Drachen, viele andere mystische Wesen, Elementarmagie, Runenzauber und einiges mehr! Der Einstieg hierbei dauert ein ...

Die Gestaltung der Welt fand ich toll: Länder in der Sonne oder im eiskalten Schatten, Drachen, viele andere mystische Wesen, Elementarmagie, Runenzauber und einiges mehr! Der Einstieg hierbei dauert ein bisschen, da viele neue Begriffe benutzt werden (z.B. Dae für Tag, Schlummer für Nacht). So liest man sich zu Beginn bestenfalls erstmal das Glossar durch. Bei manchen Sachen hätte ich mir eine (bessere) Erklärung auch eher direkt im Text gewünscht.
Der Schreibstil generell ist gut zu lesen und passt zu der Welt, jedoch gab es immer wieder auch Textpassagen, die sich etwas nach Filler anfühlten und beispielsweise Beschreibungen etwas in die Länge gezogen haben.

Raeve als Protagonistin war unterhaltsam, ich mochte ihre freche und sarkastische Art, auch wenn ich mich (aufgrund ihrer Geschichte/Gefühle) so gar nicht mit ihr identifizieren konnte. Ich fand es außerdem schade, dass man wenig Charakterentwicklung bei ihr verfolgen konnte, auch führte dies zu eher uninteressanten Dialogen, bei denen man das Gefühl hatte, die Handlung tritt auf der Stelle. Die Nebencharaktere haben Potenzial, jedoch kamen viele bisher etwas zu kurz, aber schätze, sie spielen im nächsten Teil dann eine wichtigere Rolle.

Im Großen und Ganzen hat mich die Geschichte aber gut unterhalten, besonders gefallen haben mir die Tagebuchpassagen und die Verknüpfungen der Vergangenheit und Gegenwart. Ich schätze, der nächste Teil wird auch nochmal spannender, da jetzt quasi alles "vorbereitet" ist und dieses Buch wie eine Einleitung wirkte.

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Veröffentlicht am 21.07.2024

Bezaubernde Mischung aus Realität und Fiktion

Eve
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Eve entführt den Leser nach Hollywood im Jahre 1938 - und das auf eine ganz besondere Art und Weise.
In jedem Kapitel wechselt die Perspektive zu einer anderen Person, nur verknüpft durch die Begegnung ...

Eve entführt den Leser nach Hollywood im Jahre 1938 - und das auf eine ganz besondere Art und Weise.
In jedem Kapitel wechselt die Perspektive zu einer anderen Person, nur verknüpft durch die Begegnung mit Eve, und so lernt man im ersten Teil erstmal eine handvoll ganz unterschiedliche Charaktere kennen, die alle ihren ganz eigenen Charme haben. Vom ehemaligen Polizisten Charlie zum vergessenen Filmstar Prentice bis hin zur aufstrebenden Jungschauspielerin Olivia de Havilland - die mir bis dahin unbekannt war und wie ich feststellen musste, tatsächlich so in Hollywood gelebt hat.

Mein Leseerlebnis habe ich an dieser Stelle kurz unterbrochen, um meine eigene Recherche zu starten, und habe dadurch das Buch noch mehr wertzuschätzen gelernt: Die geschickte Vermischung von historischen wahren Begebenheiten und Personen mit der erfundenen spannungsgeladenen Handlung hat mir gut gefallen.
Auch der Schreibstil war voller ausführlicher, aber nicht zu langer Beschreibungen und hat die Atmosphäre passend vermitteln können.

Eve als Protagonistin ist die Art von Frau, die man selber gerne wäre und gleichzeitig gerne als Freundin hätte, raffiniert, clever, loyal und immer einen Schritt voraus. Ihre ersten Begegnungen mit den anderen Charakteren waren unterhaltsam mitzuverfolgen, jedoch liegt hierin auch mein einziger Kritikpunkt: Ich hätte am Ende gerne noch mehr von allen gelesen, man hat das Gefühl, gerade sobald man eine Person gut kennengelernt hat, hat sie auch schon wieder ihren letzten Auftritt. Dies ist vermutlich der Masse an Perspektiven und der Kürze des Buches geschuldet, aber ich fand es etwas schade, dass die Zukunft mancher Charaktere am Ende nur in einem Nebensatz angedeutet wird.

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Veröffentlicht am 18.07.2024

Momentaufnahme unserer Gesellschaft

VIEWS
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Welche Themen sind aktuell in den Medien, in der Politik und in den Köpfen der Menschen? Worüber diskutiert unsere Gesellschaft momentan und wie wird es sich in Zukunft entwickeln? Kling beschreibt einen ...

Welche Themen sind aktuell in den Medien, in der Politik und in den Köpfen der Menschen? Worüber diskutiert unsere Gesellschaft momentan und wie wird es sich in Zukunft entwickeln? Kling beschreibt einen möglichen Verlauf in diesem Buch.

Ist dies realistisch? Ich kann es nicht sagen. Viele Abschnitte sind extrem erschreckend, gerade die beschriebenen Abgründe der menschlichen Seele regen zum Nachdenken an, da sie sehr glaubhaft erscheinen. Hierbei gelingt dem Autor eine gute Mischung aus Unterhaltung, Spannung und Gesellschaftskritik: Die Seiten fliegen nur so weg, schreckliche Geschehnisse werden durch Humor etwas entschärft, ohne dabei ins Lächerliche abzudriften.

Die Protagonistin Yasira wirkt authentisch, gerade ihre Sorgen als Mutter werden gut wiedergegeben. Besonders sympathisch fand ich auch ihren Partner Michael, der sich so schnell durch nichts aus der Ruhe bringen lässt. Vom Rest des Teams bekommt man nicht so viel mit, was vermutlich der Seitenzahl geschuldet ist, aber ich fande es schade.

Das Ende hat mich leider nicht komplett überzeugt, es wirkte etwas hektisch und übereilt im Vergleich zum Rest des Buches. Insgesamt hat mich das Buch aber gut unterhalten und dabei auch zum Nachdenken gebracht. Manches im Buch mag dabei übertrieben erscheinen, jedoch hilft dies auch, die Botschaft dahinter zu vermitteln.

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Veröffentlicht am 10.06.2024

Spurensuche

Seinetwegen
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Was auf den ersten Blick wie eine Art Tagebuch oder Autobiographie der Autorin wirkt, entpuppt sich im Verlauf des Buches dann doch eher als Lebensgeschichte von so vielen Menschen: Auf der Suche nach ...

Was auf den ersten Blick wie eine Art Tagebuch oder Autobiographie der Autorin wirkt, entpuppt sich im Verlauf des Buches dann doch eher als Lebensgeschichte von so vielen Menschen: Auf der Suche nach dem Verursacher des Autounfalles, der ihren Vater das Leben kostete, gewährt uns Zora del Buono nicht nur Einblicke in ihr eigenes Leben und das des gesuchten Mannes, sondern bruchstückhaft auch in das ihrer Eltern, Familie, Freunde sowie längst verstorbenen Personen der Zeitgeschichte.
Dies geschieht oft sprunghaft und teilweise ohne direkt erkennbaren Zusammenhang, was es dann doch aber wiederum sehr authentisch wirken lässt, als befände man sich im Kopf der Autorin. Wie oft recherchiert man selber etwas, liest dabei etwas Interessantes und lässt sich davon erstmal komplett ablenken, wie oft stellt das Gehirn abstruse Verbindungen her und drängt einem diese Bilder auf. Anstatt dies zu ignorieren lässt uns die Autorin daran teilhaben und verleiht der Geschichte dadurch etwas sehr Menschliches.
Dieses für den Verlauf der Handlung "unnütze Wissen" ist dabei teilweise sehr interessant, jedoch kann ich mir auch vorstellen, dass es nicht Jedermanns Geschmack ist.
Wenn man eine direkte Spurensuche wie in einem Krimi erwartet, ist dieses Buch vermutlich nicht zu empfehlen, dafür umso mehr, wenn man für eine Weile in das Leben und den Kopf eines anderen Menschen eintauchen mag.

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