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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.12.2024

Hat mir sehr gut gefallen

Der Viscount und das unerwartete Glück
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Freda MacBride präsentierte auch in diesem Band ihrer wundervollen Reihe, für die Epoche moderne Protagonisten und eine ausgewogene Mischung an prickelnden Momenten und schelmischem Humor. Für mich bedeutete ...

Freda MacBride präsentierte auch in diesem Band ihrer wundervollen Reihe, für die Epoche moderne Protagonisten und eine ausgewogene Mischung an prickelnden Momenten und schelmischem Humor. Für mich bedeutete dies ein überaus unterhaltsames Lesevergnügen.

Die Idee, die Protagonisten durch eine gemeinsame Mission zusammen zu bringen, fand ich anfangs zwar etwas langweilig, doch mit jedem Kapitel gefiel mir die Handlung besser. Die Begegnungen und Entwicklungen zwischen den Liebenden wurden immer interessanter und lockten bald meine romantische Ader aus der Reserve.

Die kluge, bodenständige Charlotte ließ sich nämlich nicht die Butter vom Brot nehmen und zeigte mehr als deutlich, was sie wollte. Das tat sie allerdings auf eine sympathische Art und Weise. Man musste sie einfach gern haben. Timothy konnte sich demnach dieser starken Frau nur anpassen. Mir gefiel diese Beziehungs-Konstellation in diesem Buch außerordentlich gut, das Zueinanderfinden fühlte sich sehr natürlich an.

Vor allem mochte ich die Reaktionen der Hauptfiguren, als diese sich in der Kennenlernphase begegneten. Die witzigen Dialoge und die prickelnden Szenen ergänzten sich unwahrscheinlich gut!

Das Ende war mir allerdings gefühlt ein wenig zu abrupt, jedoch im Grunde ausreichend. Ich hatte aber trotzdem herrliche Lesestunden und freue mich daher auf den kommenden Band der Reihe. / 4,5 Sterne

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Veröffentlicht am 12.08.2024

Eindrucksvoller Spannungsaufbau

Letzte Lügen
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Zum ersten Mal wurde ich nicht sofort mit einem Thriller aus der Feder von Karin Slaughter warm. Lange Zeit schlängelte sich die Story recht sacht den Handlungsstrang entlang und fesselte mich nicht so ...

Zum ersten Mal wurde ich nicht sofort mit einem Thriller aus der Feder von Karin Slaughter warm. Lange Zeit schlängelte sich die Story recht sacht den Handlungsstrang entlang und fesselte mich nicht so sehr wie ich es von der Reihe bisher gewohnt war. Allerdings gefiel mir der Handlungsschauplatz von Anfang an, der durch die äußerlichen Umstände, in eine Art „Locked-Room-Murder“ - ein Mord in geschlossenem Raum - führte. Der Täter war somit immer in der Nähe, während Will und Sarah das Rätsel zu überblicken versuchten.

Die Persönlichkeiten sowie die Hintergründe der Figuren, inklusive zum Teil zutiefst verstörender Geheimnisse, waren wirklich gut durchdacht und vielfältig angelegt, was mich auch nach kurzer Zeit eifrig zum Miträtseln motivierte. Ich versagte allerdings auf ganzer Linie, denn zum Ende hin überschlugen sich die Wendungen gefühlt im Sekundentakt. Die Autorin gab alles und zeigt damit einmal wieder ihr Talent für Spannungsaufbau.

Das Crescendo um die Wahrheit entpuppte sich letztlich als regelrechter Schocker. Hier tummelten sich schwere Verbrachen aller Art, gepaart mit abartigen, grauenvollen menschlichen Abgründen, die ich in solch einer Dichte nicht erwartet hätte. Passend dazu traten die Protagonisten Sarah und Will aus meiner Sicht ein wenig in den Hintergrund, was der Geschichte jedoch keinen Abbruch tat und die grauenvollen Umstände sogar noch eindringlicher werden ließ. Hier war durchatmen gefragt.

Für mich ein gelungener Thriller, der die gewohnten Pfade der Reihe ein wenig verließ, insgesamt in seiner Intensität allerdings auf dem altbekannten Niveau spielte. Sollte euch der Beginn etwas langatmig vorkommen, lest weiter! Es lohnt sich.

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Veröffentlicht am 10.06.2024

Gelungenes Gesamtpaket

Verräterisches Lavandou (Ein-Leon-Ritter-Krimi 10)
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Der Rechtsmediziner Leon Ritter wollte eigentlich die Idylle der südfranzösischen Landschaft genießen, als ein fürchterlicher Mord die Gegend um Lavandou erschüttert. Die Einwohner erinnern sich noch an ...

Der Rechtsmediziner Leon Ritter wollte eigentlich die Idylle der südfranzösischen Landschaft genießen, als ein fürchterlicher Mord die Gegend um Lavandou erschüttert. Die Einwohner erinnern sich noch an ein ähnliches Verbrechen vor etlichen Jahren, allerdings befindet sich der damals ermittelte Täter noch in der Nervenheilanstalt unter Verschluss. Als ein weiterer Mord in gleichem Muster geschieht, wird Leon klar, dass er nun sein Bestes geben muss, um den Serienmörder zu stoppen.

Da mir bisher noch kein Lavandou-Krimi aus der Feder von Remy Eyssen zwischen die Finger geraten war, stieg ich mit diesen zehnten Band kurzerhand in die Reihe ein, was auch problemlos gelang. Ich war allerdings ein wenig erstaunt, da ich einen moderaten Krimi mit viel kulturellem Flair erwartet hatte, der Autor jedoch spannungs- und härtetechnisch ganz schön auf den Putz haute. Die Handlung trug stellenweise eine ziemlich brutale Handschrift, die das verträumte Cover nicht annähernd widerspiegelte und, meiner Meinung nach, für einen Krimi auch nicht unbedingt verhältnismäßig war.

Nichtsdestotrotz fesselten mich die Vorkommnisse in Lavandou. Kein Wunder, denn als (Drehbuch-)Autor scheint mir Remy Eyssen ein sicheres Gespür für Dramatik zu haben. Er erzählte die Geschichte in einem unaufdringlichen Ton, in dessen Hintergrundfeld die Brisanz aber spürbar darauf wartete, das Zepter zu übernehmen. Dieses Spannungsfeld wurde bis zuletzt aufrechterhalten, auch über die privaten Schwierigkeiten hinweg, die vom Protagonisten bewältigt werden wollten und damit perfekt in die latent aufgeladene Atmosphäre des Geschehens passten.

Dass der sympathische, kluge Rechtsmediziner mit seinen aufschlussreichen Beobachtungen und Schlussfolgerungen zum Dreh- und Angelpunkt während der Untersuchungen wurde, konnte ich zwar gut verstehen, doch die Arbeit der polizeilichen Ermittler trat mir dafür etwas zu sehr in den Hintergrund. Ich hätte mir mehr Ausgewogenheit während der Zusammenarbeit gewünscht, denn so wirkten die Behörden mehr oder weniger hilflos auf mich. Als störend empfand ich diese Konstellation allerdings nicht, denn der Rechtsmediziner ging sehr in seiner Arbeit auf und agierte unaufgeregt und bestimmt, während er die Beweise erarbeitete. Zudem konnte man im Geiste immer wieder die Luft der Provence schnuppern, was durch Leons Freude, in dieser malerischen Gegend leben zu dürfen, mühelos transportiert wurde. Generell konnte ich mich auch mit den Einblicken in Leons Privatleben anfreunden, die ohne Vorkenntnisse gut nachvollziehbar waren. Vor allem gefiel mir seine Aufmerksamkeit im Hinblick auf das überraschende Auftreten eines unbekannten Fremden und sein bedachter, entschlossener Umgang mit der Situation.

Angesichts der Handlung, die über lange Zeit den „großen Unbekannten“ in sich trug, und damit viele fesselnde Verdachtsmomente und Möglichkeiten in den Raum stellte, war mir der Showdown allerdings deutlich zu kurz geraten. So fehlte am Ende, mit der dramatischen Enthüllung des Täters, der gewisse letzte Schliff, meiner Meinung nach, was im Ideen-Gesamtpaket aber letztlich nicht allzu schwer ins Gewicht fiel.

„Verräterisches Lavandou“, ein Krimi, der mehr klotzt als kleckert, einen scharfsinnigen Protagonisten auf die Bühne stellt, sowie das Idyllische südfranzösische Flair mit dem Nervenkitzel eines ernstzunehmenden Thrillers perfekt zusammenbringt – was will man mehr? Ich hatte jedenfalls mit diesem Buch eine aufregende Lesezeit und werde die Krimireihe daher künftig weiter verfolgen. / 4,5 Sterne

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Veröffentlicht am 17.05.2024

Liest sich außerordentlich gut

Promise Boys - Drei Schüler. Drei Motive. Ein Mord.
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Direktor Moore führt ein strenges Regiment in der Urban Promise Prep School. Denn aus den Schülern soll ja einmal etwas werden. Als Moore eines Tages ermordet aufgefunden wird, werden ziemlich schnell ...

Direktor Moore führt ein strenges Regiment in der Urban Promise Prep School. Denn aus den Schülern soll ja einmal etwas werden. Als Moore eines Tages ermordet aufgefunden wird, werden ziemlich schnell drei Verdächtige ausgemacht. Entweder Trey, J.B. oder Ramon sollen den Schulleiter ermordet haben. Denn alle hätten ein Motiv für den Mord. In ihrer Not schließen sie sich zusammen, um ihre Unschuld zu beweisen.

Diese Story las sich fabelhaft, was nicht nur an der abwechslungsreichen Gestaltung der Kapitel lag, die sich vor allem anfangs sehr sachlich, durch Befragung der Beobachter, aber auch der Verdächtigen selbst, kennzeichnete. Die Veranschaulichung der Sichtweisen von Kläger und Beklagten förderte meines Erachtens einen etwas objektiveren Blick auf den Stand der Dinge, was der Bildung einer eigenen Meinung bezüglich der Situation, spielerisch zugutekam. Ich empfand diesen außergewöhnlichen Kniff spannend und herausfordernd, wobei aber manchmal etwas Konzentration gefragt war, um die verschiedenen Wahrnehmungen und Vorgänge gedanklich zu sortieren.

Zudem hatte Nick Brooks im Chaos der Mutmaßungen viele gewichtige Aspekte in die Erzählung eingebunden, wie Vorurteile, persönliche Dissonanzen oder auch Rassismus. Ich mochte die Art und Weise wie dies kommuniziert wurde, nämlich unmissverständlich und unverkrampft, ohne Überthematisierung der jeweiligen Punkte, was dabei half, den Fokus auf das Kerngeschehen, nämlich die Überführung des Täters, zu richten. In dieser Hinsicht waren falsche Fährten und viele Theorien am Start, die vom Autor ausgezeichnet anvisiert und mit perfiden Machenschaften, wie Machtmissbrauch, Veruntreuung von Geldern oder Korruption in Verbindung gebracht und prima für jüngere Leser in Form gebracht wurden.

Sehr gelungen fand ich außerdem die Darstellung der Protagonisten, die sich für mich nicht nur nahbar, sondern auch entwicklungsfähig und charakterstark zeigten, trotz der tiefgreifenden Torturen, welche ihnen in dieser Schule auferlegt wurden. Die jungen Leute wirkten alle sehr glaubhaft auf mich, was unter anderem durch den passenden Schreibstil verdeutlicht wurde, der regelmäßig Umgangssprache in die Dialoge einbezog und somit auch für eine authentische Atmosphäre außerordentlich hilfreich war. Außerdem mochte ich das allmähliche, sich gegenseitige Annähern der drei Schüler, mit dem Ziel, sich vom Tatverdacht reinzuwaschen. Die Angst, die alle umtrieb, war förmlich greifbar, aber Mut und Zusammenhalt triumphierten ziemlich schnell, als jeder seine Stärken einbrachte, um sich gemeinsam ihrer persönlichsten Mission zu stellen. Schön, dass den Beschuldigten immer verständnisvolle Freunde zur Stelle waren, die ihre Loyalität bewiesen, indem sie ihnen in jeder Lage zur Seite standen und zum Ende hin mehr und mehr ihre Nebenrolle ablegen durften, was meines Erachtens die Weitsicht des Autors kennzeichnete. So zeigte sich auch, dass diese Kids über unglaubliche Talente verfügten, welche aber unter dem Druck von Verboten und Regeln verscharrt, doch im Laufe des Geschehens, aber spätestens während des berührenden Showdowns ins Rampenlicht gebracht wurden, was mich sehr berührte.

Am Ende hätte ich mir für den Moment der Wahrheit einen Überraschungseffekt gewünscht, der sich für mich aber leider nicht einstellte. Zudem wirkten manche Einzelheiten in der Rückschau des Gesamtgeschehens nicht ganz glaubwürdig, was für mich jedoch kaum ins Gewicht fiel, da mir die Aufklärung am Ende in sich logisch erschien.

Insgesamt hat „Promise Boys“ allerdings einen richtig guten Eindruck bei mir hinterlassen, und daher empfehle ich das Buch gerne weiter! Ein spannender Jugendthriller, vollgepackt mit denkwürdigen Inhalten, Verdachtsmomenten und Entwicklungen. Aufregend, authentisch, lehrreich, und gut zu lesen.

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Veröffentlicht am 05.04.2024

Intensiver, mutiger Roman

Weil ich an dich glaube – Great and Precious Things
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Camden kehrt nach seinem Militärdienst in seinen Heimatort Alba, Colorado zurück, denn sein Vater braucht Hilfe bei wichtigen medizinischen Entscheidungen. Dort trifft er auf Willow, die ehemalige Freundin ...

Camden kehrt nach seinem Militärdienst in seinen Heimatort Alba, Colorado zurück, denn sein Vater braucht Hilfe bei wichtigen medizinischen Entscheidungen. Dort trifft er auf Willow, die ehemalige Freundin seines Bruders, die ihm bereits vor langer Zeit das Herz gestohlen hat, jedoch immer noch ein Tabu für ihn ist. Zudem überzieht die Erinnerung an einen unbequemen Camden die Stadt, doch dieser ist entschlossen, sich seiner Verantwortung zu stellen – in jeder Hinsicht.

Mit diesem Roman habe nun auch ich endlich die gefeierte Autorin Rebecca Yarros entdeckt. Daher kann ich den Hype um ihre Bücher bis zu einem gewissen Punkt nachvollziehen, denn sie schreibt sehr gefühlvoll und brachte damit viel Emotion und Atmosphäre zwischen die Zeilen, wobei die Figuren in ihrem Persönlichkeitsentwurf schnörkellos klar wirkten. So konnte ich mich auch ganz auf die Kernthemen konzentrieren, die nicht unbedingt die leichtesten waren.

Eine Liebesgeschichte mit und um das Thema „Demenz“ zu knüpfen, fand ich außerordentlich mutig. Aber gerade für diesen Aspekt der Story sollte man Rebecca Yarros ein großes Lob aussprechen, denn meiner Meinung nach hat sie diese Herausforderung fantastisch gemeistert. Die schwierige Beziehung zwischen Camden und seinem Vater, die Aufarbeitung der Vergangenheit und der spürbar allgegenwärtige Wunsch nach Vergebung, hat mich nämlich unwahrscheinlich berührt. Es war somit eher Cams Liebe zur Familie, die sich für mich ein wenig präsenter zeigte, als seine Zuneigung zu Willow, was mir in diesem Fall überraschend gut gefiel. Passend dazu brachte Willow für Camden auch Verständnis auf und ließ ihm den nötigen Raum, den er brauchte, trotz der prickelnden Szenen, die sich zwischen den beiden abspielten. Allerdings trat Willow in meinen Augen als Hauptfigur deutlich in den Hintergrund, die Bühne gehörte in diesem Roman eindeutig dem charismatischen Camden.

Erwähnenswert fand ich auch der Kampf zwischen Cam und seinem Bruder um die Vormundschaft für den Vater, was sehr aufreibend dargestellt wurde und unterschwellig verlangte, selbst Position zu beziehen. Außerdem spielten auch lang gehütete Lügen und Geheimnisse einzelner Figuren eine Rolle, die man als Leser zusätzlich verkraften musste. Puh, dieses Buch hatte es in der Summe ganz schön in sich, doch die Entwicklungen im Laufe der Handlung ließen mich am Ende das Buch zufrieden schließen.

Leider hatte die Geschichte in der zweiten Hälfte des Buches ein paar Längen, meiner Meinung nach. Denn das altbekannte Gefühlschaos, mit dem Hin und Her zwischen Selbstvorwürfen und Verlangen, war mir ein wenig zu viel, was auch irgendwann eher konstruiert wirkte. Diese Selbstgeißelung hätte es meiner Meinung nach hier überhaupt nicht mehr gebraucht.

Am Ende hat mich „Weil ich an dich glaube“ tatsächlich sehr herausgefordert - im positiven Sinn. Eine dramatische, kraftvolle Erzählung, mit einem charismatischen Protagonisten und einem originellen Handlungsschauplatz. Ein Buch, das man sich nicht entgehen lassen sollte! / 4,5 Sterne

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