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Gisel

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 19.06.2024

Liebesgöttin in Ausbildung

Valentina Amor. All you need is love (oder so)
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Weil der Liebesgott Amor unter Liebeskummer leidet, stellt er seine Dienste ein. Beste Möglichkeit für seine Tochter, Valentina, als Liebesgöttin einzusteigen. Als erste Aufgabe soll sie an einer Schule ...

Weil der Liebesgott Amor unter Liebeskummer leidet, stellt er seine Dienste ein. Beste Möglichkeit für seine Tochter, Valentina, als Liebesgöttin einzusteigen. Als erste Aufgabe soll sie an einer Schule zwei Teenager zusammenbringen. Und so findet sie sich an der Schule wieder. Doch weil sie nichts über Menschen weiß, geht so ziemlich alles schief, was nur schief gehen kann. Wird es Valentina schaffen, sich zu bewähren, um ihre Ausbildung als Liebesgöttin endlich beginnen zu dürfen?

Welch lustige Vorstellung, dass Amor seine Dienste einstellen könnte! Und was dann daraus entstehen könnte. Valentina ist göttlichen Ursprungs und lebt im Haushalt ihres Vaters Amor. Von Menschen weiß sie kaum etwas. Das bietet viele Möglichkeiten, um in Fettnäpfchen zu treten und Chaos am laufenden Band zu produzieren. Das ist lustig zu lesen, es gibt so manche humorvolle Situation, die beim Lesen Heiterkeit hervorruft. Die Welt der Jugendlichen, die erste Liebe, die Suche nach sich selbst, das alles ist gut sehr gut getroffen und bietet den jungen Leserinnen ab ca. 12 Jahren viele Möglichkeiten, sich mit der Geschichte und ihren Charakteren zu identifizieren. Da freut man sich gleich auf die Fortsetzung der Abenteuer um die chaotisch-liebenswerte Valentina.

Dieses Jugendbuch hat mir einige spannende und humorvolle Lesestunden beschert. Sehr gerne empfehle ich es weiter und vergebe alle 5 möglichen Sterne.

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Veröffentlicht am 10.06.2024

Spannende Fortsetzung um die magische Welt von Ventusia

Die Seelenpferde von Ventusia, Band 3: Sturmmädchen (Dein-SPIEGEL-Bestseller, abenteuerliche Pferdebuch-Fantasy ab 10 Jahre)
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Während Fiona und ihre Freunde weiterhin Ausschau halten nach Prinzessinnen aus Ventusia, die in unserer Welt adoptiert wurden, versucht Sophie es recht erfolglos, ihrer Adoptivmutter alles recht zu machen. ...

Während Fiona und ihre Freunde weiterhin Ausschau halten nach Prinzessinnen aus Ventusia, die in unserer Welt adoptiert wurden, versucht Sophie es recht erfolglos, ihrer Adoptivmutter alles recht zu machen. Doch dann entschließt Sophie sich, nicht nur ihre Frisur zu verändern, sondern zu sich selbst zu stehen. Ihr ist die besondere Verbindung zwischen Menschen und Tieren, und deshalb kann sie sich mit dem Reitunterricht in ihrem Reitstall nicht mehr zurechtfinden. Ein unbekannter schwarzer Hengst taucht im Reitstall auf, und Sophie ahnt, dass es mit ihm eine besondere Bewandnis hat. Und richtig, dieses Pferd wird sie nach Ventusia bringen, wo sie wie alle anderen Prinzessinnen am Pferderennen teilnehmen soll.

Das Buch ist bereits der dritte Band der Geschichten um die magische Welt von Ventusia. Wer die bisherigen Bände kennt, ist schnell wieder im Geschehen drin, denn Sophie ist bereits die dritte Prinzessin, die gefunden wird. Doch man kann das Buch auch gut ohne weitere Vorkenntnisse lesen, denn alles Wichtige wird im Verlauf der Geschichte ganz nebenbei erklärt. Es ist spannend zu lesen, wie Sophie sich in Ventusia zurechtfinden lernt, wie sie und ihr Seelenpferd sich finden. Als weiterer bedeutender Handlungsstrang sind die Vorbereitungen auf das Pferderennen sowie die Veränderungen in Ventusia von Bedeutung. Der Schreibstil ist sehr gut lesbar, man kann durch das Buch einfach durchfliegen, weil man unbedingt wissen will, was noch geschieht. Die Prinzen und Prinzessinnen von Ventusia haben sich in Freundschaft zusammengefunden, sie haben alle unterschiedliche Temperamente und ergänzen sich untereinander und mit ihren Seelenpferden. Und wer dachte, das ist nun der dritte Aufklatsch der bisherigen Geschehnisse, wird überrascht von einer völlig unerwarteten Wendung.

Mich hat das Buch bestens unterhalten, so dass ich es sehr gerne weiter empfehle für alle pferdebegeisterten Mädchen ab 10 Jahren. Ich vergebe alle 5 möglichen Sterne.

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Veröffentlicht am 10.06.2024

Keine normale Familie

Ein falsches Wort
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Bergljot hat seit Jahren keinen Kontakt mehr zu ihren Eltern. Der plötzliche Tod des Vaters löst einen Streit aus, der zunächst wie ein banaler Erbstreit aussieht. Doch für Bergljot geht es um eine jahrzehntelang ...

Bergljot hat seit Jahren keinen Kontakt mehr zu ihren Eltern. Der plötzliche Tod des Vaters löst einen Streit aus, der zunächst wie ein banaler Erbstreit aussieht. Doch für Bergljot geht es um eine jahrzehntelang verdrängte Wahrheit. Sie nimmt den schweren Weg und steht ein für diese Wahrheit, auch wenn sie dafür hart kämpfen muss in ihrer Familie.

Das Buch erzählt die Geschichte einer Frau, die nach Jahren des Nichtgehörtwerdens mit Vehemenz dafür eintritt, gehört zu werden. Das gelingt ihr nicht auf Anhieb. Auch braucht es eine Weile, bis der Leser den Hintergrund ihres Verhaltens erfährt. Denn Bergljot erscheint in vielem recht schwatzhaft, wie sie ihre Geschichte erzählt, sie teilt jeden ihrer Gedanken mit dem Leser, so dass es nicht immer einfach ist, beim Wesentlichen zu bleiben. Doch sie braucht dies vermutlich, um die Ungeheuerlichkeit ihrer Geschichte überhaupt erzählen zu können, um Kraft und Mut aufzubringen, dies gegen die Widerstände in ihrer Familie zu erzählen. Damit durchbricht sie die von den Eltern, vor allem der Mutter inszenierten „Aufführung einer glücklichen Familie“ (ebook S. 143) und beharrt darauf, dass ihre Familie keine normale Familie ist. Der Roman ist harte Kost, gerade weil der Leser immer ganz nah bei Bergljot bleibt, während der gesamten Geschichte, und mit ihr zusammen die vielen Tiefen ihres Lebens aufrollt.

Auch wenn die Geschichte nicht einfach zu lesen ist, geht sie doch sehr unter die Haut, erzählt sie so viele Facetten zu den Themen Inzest und Verwicklungen einer dysfunktionalen Familie, dass ich das Buch unbedingt weiter empfehle. Sehr gerne vergebe ich alle 5 möglichen Sterne.

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Veröffentlicht am 10.06.2024

Eine besondere Familiengeschichte

Issa
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Issa sitzt im Flugzeug nach Douala, denn ihre Mutter fürchtet um das Leben ihrer schwangeren Tochter. Deshalb soll sie in Kamerun, dem Land ihrer Kindheit, den heilsamen Weg der Rituale gehen. Doch während ...

Issa sitzt im Flugzeug nach Douala, denn ihre Mutter fürchtet um das Leben ihrer schwangeren Tochter. Deshalb soll sie in Kamerun, dem Land ihrer Kindheit, den heilsamen Weg der Rituale gehen. Doch während Issa in Frankfurt zu schwarz ist, ist sie in Buea zu deutsch. Issas Besuch bei ihrer Herkunftsfamilie gerät zu einer Auseinandersetzung mit der eigenen Familiengeschichte.

Gekonnt verwebt die Autorin Mirriane Mahn das Leben der Frauen in fünf Generationen miteinander – und mit der Geschichte des Landes Kamerun seit Beginn des 20. Jahrhunderts. Mit Issa erlebt der Leser das Eintauchen in die Rituale der Bevölkerung von Kamerun, so befremdlich für den deutschen Anteil in Issas Leben, so vertraut durch die Geschichte ihrer Vorfahrinnen in diesem Land. Der Autorin, selbst in Kamerun geboren und in Deutschland aufgewachsen, gelingt es, einfühlsam Issas Geschichte zu erzählen und dabei authentisch in jeder erzählten Szene zu bleiben. Issa reift dabei zu einer Frau, die zu sich selbst findet und so ihr Schicksal in die eigene Hand nimmt.

Dieses bemerkenswerte Debüt der Autorin möchte ich unbedingt weiter empfehlen. Sehr gerne vergebe ich alle 5 möglichen Sterne.

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Veröffentlicht am 07.06.2024

Humorvoll und nachdenklich zugleich

Wir werden jung sein
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Vier Teilnehmer einer Medikamentenstudie an der Berliner Charité erfahren plötzlich, dass die Medikamente nicht nur ihr Leiden kurieren, sondern als Nebenwirkung ihren Körper verjüngen: Jenny wird plötzlich ...

Vier Teilnehmer einer Medikamentenstudie an der Berliner Charité erfahren plötzlich, dass die Medikamente nicht nur ihr Leiden kurieren, sondern als Nebenwirkung ihren Körper verjüngen: Jenny wird plötzlich schwanger, nach Jahren, in denen sie vergeblich versucht hatte, ein Kind zu bekommen. Der todkranke Immobilienpatriarch Wenger hat bereits seine Kinder als Nachfolger eingesetzt und kommt nun mit neuer Kraft zurück. Die Profischwimmerin Verena hat ihre beste Zeit bereits hinter sich, doch nun stellt sie erneut einen Rekord auf. Der Jugendliche Jakob hat seine erste Liebe gefunden, allerdings ist nun seine Libido auf der Strecke geblieben. Als die Öffentlichkeit von dieser Verjüngung erfährt, überschlagen sich die Ereignisse.

Was geschieht, wenn das Unvorstellbare eintritt und man hat eine zweite Chance auf das Leben? Daraus bastelt der Autor Maxim Leo eine Geschichte, die nicht nur ihre Protagonisten in den Fokus nimmt, sondern auch ganz nebenbei einige ethische und gesellschaftliche Fragen in den Raum stellt. Ein Jahr lang begleitet der Leser die Protagonisten durch ihr verändertes Leben. Dabei stellt sich heraus, dass nicht alles so positiv ist, wie es im ersten Licht erschienen war. Das ist immer wieder äußerst lustig zu lesen, und doch schleicht sich ganz nebenbei eine Nachdenklichkeit ein, denn es ist ja nicht wirklich alles Gold, was hier glänzt. Die Geschichte wird zunehmend mehrschichtig, nimmt sich dabei jeder dieser Schichten an und zeigt sie auf, mit all ihren Vor- und ja, auch ihren Nachteilen. Die Charaktere geraten dabei sehr authentisch, ich habe auf jeder Seite mit ihnen mitgefiebert.

Dieser utopische Roman über den nachvollziehbaren Wunsch nach einem längeren oder gar ewigen Leben hat mir einige spannende, aber auch nachdenkliche Lesestunden beschert, vieles wird noch eine Weile nachwirken. Sehr gerne empfehle ich das Buch weiter und vergebe alle 5 möglichen Sterne.

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