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Veröffentlicht am 10.06.2024

Ein Herzog, eine Adelige und die Liebe

Ein fast perfekter Herzog
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Friederike von Cossin liebt Pferde, doch dank der Spielsucht ihres Vaters ist der Gutshof ihrer Familie hoch verschuldet. Überraschend ergibt sich aber die Chance auf eine Tilgung der Schulden: Friederike ...

Friederike von Cossin liebt Pferde, doch dank der Spielsucht ihres Vaters ist der Gutshof ihrer Familie hoch verschuldet. Überraschend ergibt sich aber die Chance auf eine Tilgung der Schulden: Friederike und ihr Vater sollen dem Herzog Leopold von Ritteysen von seiner Angst vor Pferden zu kurieren. Obwohl der Herzog dem ganzen Plan sehr widerwillig gegenübersteht, lässt er sich notgedrungen darauf ein, steht doch die kommende Jagd ins Haus und es gibt keinen Grund, sie abzusagen. Zuerst können der Herzog und die junge Adelige sich nicht ausstehen, denn Beide betrachten den Anderen als unmöglich und unausstehlich. Allerdings merken sie mit der Zeit, dass hinter der harten Fassade ein weicher Kern versteckt, der langsam die Gefühle füreinander wachsen lässt...

Kristina Herzog hat mit diesem Auftaktband ihrer ersten Regency-Reihe ein großartiges Werk geschaffen, das durch seine kurzweilige, unterhaltsame Handlung überzeugt. Der Schreibstil der Autorin ist flüssig und liest sich schnell, auch die abwechselnden Perspektiven von Friederike und Leopold tragen zur fesselnden Handlung bei.

Auch mich hat mittlerweile das Regency-Fieber gepackt und ich lese unheimlich gerne Romane, die zu dieser Zeit spielen. Da ich bereits andere Romane von Kristina Herzog kenne, wusste ich, dass sie sehr gut schreibt und ich dieses Buch gerne lesen möchte. Als ich dann einmal mit dem Buch begonnen hatte, wollte ich gar nicht mehr aufhören zu lesen, denn ich mochte Friederike und Leopold auf Anhieb, wenn mich auch einige Charakterzüge von Leopold etwas befremdet haben und ich kein Fan seines Selbstmitleides war. Nun muss ich wohl warten, bis endlich der zweite Band erscheint...

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Veröffentlicht am 10.06.2024

Auch Grau besteht aus Farben!

Die graue Stadt
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Robin musste mit ihrem Vater in eine neue Stadt ziehen. Doch was sie vor ihrem Gaubenfenster sieht, überrascht sie sehr, denn in der Stadt ist alles grau. Nicht nur die Häuser, Dächer und Schornsteine, ...

Robin musste mit ihrem Vater in eine neue Stadt ziehen. Doch was sie vor ihrem Gaubenfenster sieht, überrascht sie sehr, denn in der Stadt ist alles grau. Nicht nur die Häuser, Dächer und Schornsteine, auch die Menschen, Bücher, Bilder und Autos sind grau. Aber nicht nur das Aussehen ist eintönig und grau, auch die Gedanken und das Verhalten der Menschen ist angepasst und gleichartig. Nicht einmal Musik hört Robin in ihrer neuen Heimat, einzig die musizierenden Nachbarn und ihr neuer Freund Alani brechen ab und zu aus dem tristen Grau aus. Gemeinsam mit Alani macht sich Robin dann auf die Suche nach den Farben und macht sich in den "Grauwerken" auf die Suche - und wird fündig!

Torben Kuhlmann appeliert in seinem Kinderbuch an die Menschen, sich nicht anzupassen und im Strom zu schwimmen, denn gerade die Vielfalt und der Mut, anders zu sein, sind so wichtig für Menschen. Seine Geschichte zeigt lebhaft und eindrucksvoll, was geschieht, wenn plötzlich alles grau und nach einem festgelegten, starren Schema läuft, bei dem für einzelne Menschen und ihre besonderen Fähigkeiten kein Platz mehr ist. Dank der vielen, sehr gelungenen Illustrationen, liest sich das Buch noch interessanter und eindrucksvoller.

Meine beiden Kinder waren sehr begeistert von dieser Geschichte und konnten nach dem Beenden gar nicht mehr aufhören, sich weiter über eine solche Stadt und das Leben dort Gedanken zu machen. Auch ich bin beeindruckt von diesem besonderen Kinderbuch und finde die Idee, die dahinter steckt wichtig und nachdenkenswert. Ein einzigartiges und sehr lesenswertes Buch für Klein und Groß!

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Veröffentlicht am 07.06.2024

Der Kampf um die eigenen Träume

Gut Friesenhain - Zwischen Traum und Freiheit
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Ein Gestüt in der Nähe von Ibbenbüren im Münsterland, 1895: Der Gutshof Friesenhain ist bekannt für seine Pferdezucht. Schon allein deshalb hegen alle Mitglieder der Grafenfamilie eine große Liebe zu den ...

Ein Gestüt in der Nähe von Ibbenbüren im Münsterland, 1895: Der Gutshof Friesenhain ist bekannt für seine Pferdezucht. Schon allein deshalb hegen alle Mitglieder der Grafenfamilie eine große Liebe zu den großen, eleganten Tieren. Vorallem Luise, die ältere der beiden Töchter, genießt die Zeit auf den Pferden und kann hier eine Freiheit erleben, die es in ihrem sonstigen Leben nicht gibt. Auch Clara, die jüngste der drei Geschwister, fühlt sich den Pferden sehr verbunden, denn seit sie ein kleines Mädchen war, interessiert sie sich für alle Belange des Gestüts weit über die Liebe zu den Tieren hinaus. Nur zu gerne würde sie irgendwann das Gut führen, das aber wird ihrem großen Bruder Wilhelm einmal gehören. Obwohl dieser seit einem schweren Reitunfall des Vaters den Pferden und ihrer teilweisen Unberechenbarkeit misstrauisch gegenübersteht. Alle drei Geschwister haben mit den Zwängen der Gesellschaft zu kämpfen, erwarten die Eltern doch, dass sie die angedachten Pläne erfüllen. Dennoch pflegen die zwei Schwestern und auch Wilhelm eine enge Freundschaft zu Marie, der Tochter des Stallmeisters, die als Halbwaise vom Vater aufgezogen wurde und nun selbst beinahe das Amt eines Stallmeisters ausführt, denn sie liebt Pferde und hat ein Verständnis für die Tiere, wie es sehr modern und fortschrittlich ist. Doch vorallem Luise hält es seit einer Versammlung des Frauenvereins, der sie beiwohnen durfte, kaum mehr aus zwischen den gesellschaftlichen Konventionen und dem Druck, der auf sie ausgeübt wird, sich all dem zu Beugen und der Familie keine Schande zu bereiten, wie die Eltern es nennen...

Lotte Grünewald schildert die Lebenssituationen der drei jungen Frauen und auch des Grafensohnes sehr anschaulich und lebendig. Schnell hat man als Leser das Gefühl, selbst Teil der Handlung zu sein. Obwohl die Protagonisten in einer sehr konservativen und wenig fortschrittlichen Umgebung aufwachsen, entwickeln sie sich zu modernen und weltoffenen Menschen. Was ihnen wiederum das Leben nicht erleichtert, denn die Erwartungen der Eltern sind groß und setzen sie unter Druck. Vorallem das Thema der Frauenrechte steht im Mittelpunkt des Romans und zeigt, wie wichtig der Einsatz unserer Vorfahrinnen war, damit wir heute ein so selbstbestimmtes und gleichberechtigtes Leben führen können.

Als ich das Buch begonnen habe, war ich wirklich gespannt, was mich erwartet, denn ich habe bisher ausschließlich Positives über diesen Roman gehört. Und es hat sich bereits auf den ersten Seiten gezeigt, dass ich mich dieser Meinung anschließen werde. Innerhalb kürzester Zeit war ich bereits in der Mitte des Buches angelangt und konnte mich kaum mehr lösen, denn ich wollte immer weiterlesen. Ich mag die drei jungen Frauen, die so unterschiedliche Träume haben, aber dennoch immer füreinander da sind und eine die andere trösten und verstehen kann. Auch Wilhelm war mir sofort sympathisch und es gefällt mir, wie er neben dem Sozialdemokraten Max Brugge, eine so elementare Rolle einnimmt und die modernen Männer dieser Zeit vertritt. Nun bin ich schon sehr auf den zweiten Band gespannt und freue mich, dass ich nicht jetzt schon endgültig Abschied von Gut Friesenhain nehmen muss, sondern noch zwei weitere Teile dieser wunderbaren Reihe auf mich warten!

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Veröffentlicht am 06.06.2024

Tag der offenen Tür bei Polizei und Feuerwehr

Duden Leseprofi – Mit Bildern lesen lernen: Einsatz bei Feuerwehr und Polizei
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Die beiden Kinder Ben und Emmi dürfen nun endlich zur Mini-Feuerwehr. Ben sogar erst genau seit heute, denn heute feiert er seinen sechsten Geburtstag. Er hat sogar seine Geburtstagsluftballons mitgebracht ...

Die beiden Kinder Ben und Emmi dürfen nun endlich zur Mini-Feuerwehr. Ben sogar erst genau seit heute, denn heute feiert er seinen sechsten Geburtstag. Er hat sogar seine Geburtstagsluftballons mitgebracht und eine Geburtstagstorte gibt es am Ende diesen spannenden Tages sogar auch noch. So viel wie an diesem Tag haben die beiden Kinder noch nie erlebt und freuen sich, bald wieder bei der Mini-Feuerwehr dabei zu sein.

Auch bei der Polizei ist Tag der offenen Tür. Gemeinsam mit Papa gehen Leo und Lisa durch die Polizeiwache. Sie besichtigen die Notrufzentrale, die Gefängniszelle und sehen ein Polizeimotorrad und ein -auto. Sogar im Flugsimulator dürfen sie einmal einen Hubschrauber fliegen. Nach diesem tollen Tag möchten Leo und Lisa später auch einmal Polizisten werden.

Katharina Wieker hat in diesen zwei kurzen Erstlese-Geschichten genau den Geschmack von Kindern zwischen vier und sechs getroffen, denn sie sind spannend und haben Feuerwehr und Polizei zum Thema. Die Texte sind in einfacher Sprache und kurzen Sätzen verfasst. Alle komplizierten Begriffe sind in Bildform in den Texten abgebildet, sodass sich die Geschichten leicht und unkompliziert lesen lassen. Sollte ein Bild nicht erkannt werden, sind diese nochmals in einem Bildregister am Ende der Geschichte abgebildet. Auch Suchbilder mit einer Frage bilden immer den Anfang eines neuen Kapitels und regen so zum Mitmachen und genauerem Hinsehen an.

Meine siebenjährige Tochter hat die Geschichten voller Begeisterung gelesen. Denn sie kam sehr flüssig durch die Texte und hatte so ein Erfolgserlebnis, ein Buch innerhalb kurzer Zeit ganz alleine beendet zu haben. Auch die Illustrationen haben uns sehr gut gefallen, sodass wir dieses Buch auch einmal herschenken werden, sobald sich die Gelegenheit dazu ergibt.

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Veröffentlicht am 04.06.2024

Langeweile gibt es nicht!

Mir ist (fast) nie langweilig!
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Eigentlich ist dem kleinen Mädchen nie langweilig, denn sie geht zur Schule, zum Ballett-Unterricht und sie lernt Ukulele spielen, außerdem sind auf dem Tablet ganz viele Serien, die sie noch sehen möchte ...

Eigentlich ist dem kleinen Mädchen nie langweilig, denn sie geht zur Schule, zum Ballett-Unterricht und sie lernt Ukulele spielen, außerdem sind auf dem Tablet ganz viele Serien, die sie noch sehen möchte und Spiele, die sie spielen kann. Doch als Papa sagt, dass jetzt Schluss sei mit der Bildschirmzeit, wird ihr plötzlich langweilig. Aber Papa findet das richtig gut und sagt zu ihr: "Weißt du, in der größten Langeweile kommen einem die besten Ideen." Also sucht sie nach etwas Interessantem zum Spielen und findet einen großen Pappkarton. In ihm reist sie in fantastische Welten. Am nächsten Tag reist sie mit einem selbst gemalten Bild zum Spaghettimonster und füttert es. Außerdem kann sie mit der drehenden Waschmaschine zur Astronautin werden. Und gemeinsam mit dem Nachbarsjungen wird sie klitzeklein und die Beiden lernen die Bewohner der Wiese kennen.

Anna Milbourne widmet dieses Bilderbuch dem Leben außerdem von Bildschirmen, denn auch dort können Kinder viel erleben. Schließlich haben sie alles, was sie dafür brauchen, immer in ihrem Kopf dabei! Zusammen mit den farbenfrohen und kindgerechten Illustrationen von Asa Gilland wird das Buch perfekt und verspricht viele schöne Lesestunden, in denen garantiert niemandem langweilig wird!

Meine Tochter mochte das Bilderbuch sofort, denn auch sie kennt Langeweile, kann sich aber doch immer gut beschäftigen, wenn sie dann nicht einfach ans Tablet oder vor den Fernseher darf. Ich finde es toll, dass die Autorin zeigt, wie einfach es ist, die Zeit spannend zu verbringen, ohne von Außen beeinflusst zu werden.

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