Thriller | Der Bestseller, der alle um den Schlaf bringt
Oliver Siebeck (Sprecher), Anne Düe (Sprecher), Vera Teltz (Sprecher), Tanja Geke (Sprecher), Andrea Fischer (Übersetzer)
Dieser ultra raffinierte Thriller um Schlaf, Psychologie, Schuld und Rache, gelesen von
Oliver Siebeck
,
Anne Düe
,
Vera Teltz
und
Tanja Geke hält Hörende
mit seinen faszinierenden Rätseln garantiert wach.
Seit vier Jahren hat Anna Ogilvy ihre Augen nicht mehr geöffnet. Nicht seit jener Nacht auf der Farm, wo man sie im Tiefschlaf gefunden hat, ein Küchenmesser in der Hand, die Kleidung blutverschmiert. Neben den Leichen ihrer beiden besten Freunde. Die einen halten Anna O. für unschuldig, die anderen für eine kaltblütige Mörderin. Aber nichts und niemand hat sie aus ihrem Albtraum wecken können. Bis jetzt.
Dr Benedict Prince ist Psychologe und Experte für Verbrechen, die im Schlaf begangen werden. Bei Nacht und Nebel wird er in die Schlafklinik The Abbey gerufen. Dort hat man die berühmteste Verdächtige des Landes eingeliefert: Anna Ogilvy, 29. Das ganze Land spekuliert: Hat Anna die Tat wirklich begangen? Hat sie dabei geschlafwandelt? Wie steht es dann um ihre Schuld? Und warum ist sie seitdem nicht mehr aufgewacht?
Ben hat eine gewagte Theorie, wie er Anna wecken könnte. Doch Ben wird beobachtet. Vom Justizministerium. Von seiner Ex-Frau, die als Kommissarin damals als Erste am Tatort war. Von Annas Mutter, früher eine einflussreiche Ministerin. Von einer Bloggerin, die Annas geheime Aufzeichnungen besitzt. Und vielleicht auch von dem mysteriösen Patienten X, dem Anna auf der Spur war. Ben bleibt nicht viel Zeit. Und er ahnt nicht, in welcher Gefahr er schwebt.
Sicher seid ihr auf dieses Buch auch schon aufmerksam geworden. Ich hörte hier das Hörbuch aus dem Argonverlag, eingelesen von Oliver Siebeck, Anne Düe, Vera Teltz und Tanja Gehe, mit einer Dauer von 12 ...
Sicher seid ihr auf dieses Buch auch schon aufmerksam geworden. Ich hörte hier das Hörbuch aus dem Argonverlag, eingelesen von Oliver Siebeck, Anne Düe, Vera Teltz und Tanja Gehe, mit einer Dauer von 12 Std, 37 Minuten.
Und tatsächlich hörte ich mit einer 1,5fachen Geschwindigkeit, weil die Story grad zu Beginn etwas mehr Spannung gebrauchen konnte. Hab ich mit der Geschwindigkeit wieder wett gemacht.
Dies war definitiv mal eine etwas andere Story. Wir erhalten so einige wissenschaftliche Details rund um das Thema Schlaf, was es in der ersten Hälfte fast zu einem Sachbuch macht.
Mir hat es gefallen, ich fand es interessant.
In der zweiten Hälfte nimmt dann die Story Fahrt auf, erst war ich etwas verwirrt, wußte nicht, wohin die Reise da geht und welche Rollen Anna O und Ben darin besetzen...
Und dann das Finale!
Die Aufklärung!
Grandios!
Alles Zerdachte setzt sich neu zusammen, jedes Puzzlestück findet seinen Platz und ohne zu spoilern: auf diese Auflösung wäre ich nicht gekommen.
Wenn also das (Hör-)Buch erst etwas ruhig und wissenschaftlich daherkommt, wird es absolut phantastisch beendet.
Schlafen ist so ein Thema, das geht uns alle an. Zuletzt verblüffte die Statistik, dass der Menschen im Durchschnitt 8,5 Stunden schläft, aber das ist so eigentlich der Beleg dafür, wie wichtig Schlaf ...
Schlafen ist so ein Thema, das geht uns alle an. Zuletzt verblüffte die Statistik, dass der Menschen im Durchschnitt 8,5 Stunden schläft, aber das ist so eigentlich der Beleg dafür, wie wichtig Schlaf auch für das Wohlbefinden ist, auch weil der Geist in dieser Zeit alles verarbeiten kann. Dementsprechend ist Schlaf und sämtliche damit verbundene Forschung natürlich sehr spannend und hier nun von Matthew Blake aufgegriffen worden. Ich habe das Buch zwar schon im Vorfeld dominant mitbekommen und durchaus wahrgenommen, dass es einen größeren Diskurs darum gibt, aber „Anna O.“ ist vom Genre her genau in meinem Beuteschema bei Thrillern drin, so dass es für mich kein großes Risiko darstellte.
Ich habe „Anna O.“ als Hörbuch gehabt und dadurch mit Oliver Siebeck, Anne Düe, Vera Teltz und Tanja Geke gleich vier Stimmen im Ohr gehabt. Siebeck ist dabei die dominanteste Stimme, weil der von ihm gesprochene Ben die meisten Kapitel hat. Die Frauenstimmen waren zwar auch alle sehr wunderbar, aber hier fand ich es stellenweise etwas schade, dass es mehr Frauenperspektiven als die drei Stimmen gab. Dazu haben sich zwei Stimmen auch nicht überdeutlich voneinander unterschieden. Das hat es bei den Frauen schon mal etwas schwerer mit der Orientierung gemacht, aber irgendwann fällt natürlich auch der Name und dann kann zwischen Annas Mutter, Lola, Clara und wie sie alle heißen auch leichter unterschieden werden. Ich verstehe auch, dass man am Ende für so ein Hörbuch, das preislich natürlich erschwinglich bleiben soll, nicht 10 Sprecher engagiert, aber dennoch, wenn man sich um mehr Vielfalt bemüht, dann wirkt es so, als würde das letzte bisschen noch fehlen. Insgesamt aber dennoch ein gut produziertes Hörbuch.
Was sicher dem Lesefluss von Anfang sehr gut getan hat, das sind die recht kurzen Kapitel, was mir beim Hören noch viel krasser aufgefallen ist, weil manchmal waren wir mitten in einem Gedankenprozess, dann Stille und dann doch wieder Bens Perspektive. Beim selbst Lesen wäre mir das wohl anders aufgefallen, denn da sieht man ja das endende Kapitel. Aber insgesamt ist für Thriller die kurze Kapitelwahl immer clever, weil es mehr Tempo anbietet und mehr Spannung aufbaut. Und das ist hier auch nötig. Denn auch wenn „Anna O.“ für mich eine sehr interessante Prämisse hat und auch sehr starke Teile hat, so ist es insgesamt etwas langgezogen. Ich fand speziell bei Ben einige Gedankengänge wiederholend, gerade wenn er sich wegen seiner Tochter gewisse Vorwürfe gemacht hat, aber die macht er immer wieder und ändern tut er in seinem Verhalten dann doch nichts. Das erscheint unweigerlich dann zäher.
Grundsätzlich war es aber geschickt erzählt und die Perspektivenwechsel haben zusätzliche Fragezeichen beschert. Seien es Andeutungen von Emily, die Geheimnisse versprachen, oder die leichte Aggressivität von Lola und dazu dann natürlich die Tagebucheinträge von Anna, die immer näher auf die große Enthüllung zusteuerten. Die Mischung stimmte, weil das Ganze durch Bens Perspektive auch wissenschaftlich interessant eingebettet wurde. Ich komme selbst aus der Wissenschaft, deswegen kann ich solchen Informationen, auch wen es weit von meinen eigenen Bereichen entfernt ist, dennoch viel abgewinnen. Deswegen mochte ich den Wissenschaftler Ben auch viel lieber als den Privatmenschen Ben. Aber er war auch nicht der Einzige, der zum Zähen stellenweise beigetragen hat. Auch Annas Recherchen zogen sich manchmal.
Letztlich würde ich aber dennoch einschätzen wollen, dass es ein innovativer Thriller ist, der am Ende auch nochmal auffährt und ein paar Wendungen anbietet. Es ist schwer, darauf näher einzugehen, ohne nicht eigentlich schon wieder zu viel zu verraten, aber ich fand die Suche nach dem Kind von Sally Turner sich noch den interessanten Aspekt und dazu natürlich die Einschätzung zu Anna, wozu sie fähig war und ist. Ich habe letztlich noch eine große Überraschung erfahren, aber auch ein bisschen Verwirrung, was Anna letztlich wusste und was nicht.
Fazit: „Anna O.“ von Matthew Blake hat viele starke Momente und ist auch als Hörbuch sehr gut gemacht worden. Aber die zähen Momente lassen sich nicht wegdiskutieren, da wäre etwas mehr Zug im Geschehen nicht schlecht gewesen. Dennoch war es für mich ein Erlebnis mit vielen Überraschungen und neuen Erkenntnissen bezüglich Schlafen.
Anna O. oder auch: mein erster Thriller seit langem. Früher war das ja mein liebstes Genre, aber ich hab seit Jahrrn nichts mehr daraus gelesen/gehört. Anna O. hat mich aber direkt neugierig gemacht. Eine ...
Anna O. oder auch: mein erster Thriller seit langem. Früher war das ja mein liebstes Genre, aber ich hab seit Jahrrn nichts mehr daraus gelesen/gehört. Anna O. hat mich aber direkt neugierig gemacht. Eine mysteriöse Schlafkrankheit und ein Psychloge, der eine seit 4 Jahren schlafende Mörderin aufwecken soll? Klingt nach meinem Geschmack.
War es auch! Vorneweg: Ich denke, dass eingefleischte Thrillerfans hier nicht auf ihre Kosten kommen werden. Einerseits hat mir der dem Genre namensgebende Thrill gefehlt, andererseits das Tempo. Denn Anna O. ist gemächlich erzählt und nicht rasant. Und die beworbenen schlaflosen Nächte hat es auch nicht beschert.
Dennoch war es für mich spannend, und genau richtig erzählt. Mit Rückblenden und Auszügen aus Tagebüchern, mit Perspektivwechseln und mit Miträtseln, was den nun passiert ist. Auf die Auflösung wäre ich nie gekommen btw!
Von mir gibts 4 Sternchen.
Wir schreiben das Jahr 2019 in dem die fünfundzwanzigjährige Anna Ogilvy, in der Presse nur Anna O genannt, einer abscheulichen Tat beschuldigt wird. Sie soll auf einem Wochenendausflug ihre Freunde und ...
Wir schreiben das Jahr 2019 in dem die fünfundzwanzigjährige Anna Ogilvy, in der Presse nur Anna O genannt, einer abscheulichen Tat beschuldigt wird. Sie soll auf einem Wochenendausflug ihre Freunde und Geschäftspartner mit zwanzig Messerstichen getötet haben. Seitdem sind vier Jahre vergangen, vier Jahre, in denen Anna O schlief ohne einmal aufzuwachen. Denn Anna O soll ihre Tat während des Schlafwandelns begangen haben. Viele glauben an Annas Schuld, genauso viele aber auch an deren Unschuld. Doch nun soll Schlafexperte und forensischer Psychologe Benedict Prince dafür sorgen, Anna aus ihrem Schlaf zu erwecken.
Was für eine spannende Idee, ich war auf jeden Fall sofort neugierig als ich dieses Buch zum ersten Mal auf Englisch in der Buchhandlung sah. Umso mehr habe ich mich gefreut als ich es dann bereits auf Deutsch entdeckt habe.
Der Schreibstil des Autors Matthew Blake fand ich sehr überzeugend, das Buch liest sich leicht und flüssig und schnell war man in der Geschichte drin.
Diese wird aus unterschiedlichen Perspektiven und verschiedenen Zeitebenen erzählt. So erhält man als Leser einen Blick auf Anna O, das Dornröschen und dem forensischen Psychologen Benedict Prince, der Prinz. Allein diese Namensgebung fand ich übrigens sehr originell.
Im Großen und Ganzen folgt dieser Thriller einer konstanten Spannungskurve, wobei hin und wieder doch zu weit ausgeholt wurde und zwischen temporeichen Abschnitten immer mal wieder kleinere Längen entstanden. Man bekommt hier aber auch einen guten Einblick auf das Leben der Anna O und deren Familie, sowie einen Blick auf eine Tat, die genau zwanzig Jahre vor Annas Tat lag. Damals erstach eine Frau während des Schlafwandelns ihre Stiefkinder. Ob und wie es hier Zusammenhänge gibt, verrate ich an dieser Stelle aber nicht. Was die Spannung angeht, gab es neben zwischenzeitlichem Tempo auch noch den ein oder anderen Plottwist, von dem mich allerdings nicht alles überraschen konnte. Lediglich mit dem Ende hätte ich so nicht gerechnet.
Was ich richtig spannend fand, ist das Phänomen eines Körpers, der aus lauter Hoffnungslosigkeit aufgibt und wie bei Anna, in einen Schlaf fällt. Das nennt man Resignationssyndrom und soll vor allem bei Flüchtlingskindern in Schweden zu beobachten gewesen zu sein.
Die Charaktere fand ich spannend, man wusste eigentlich gar nicht, ob und wem man hier wirklich vertrauen kann. Psychologe Ben machte einen sehr sympathischen Eindruck und ich mochte seine Entschlossenheit Anna aufzuwecken und der Ursache des Schlafes auf den Grund zu gehen.
Anna ist ebenfalls ein spannender Charakter, aber im nicht schlafenden Zustand eine sehr berechnende Person, die alles andere als sympathisch wirkt.
Neben den Beiden gibt es eine Vielzahl weiterer Charaktere, die auch hin und wieder für interessante Wendungen verantwortlich sind. Die Ausarbeitung der Charaktere fand ich gut gelungen und spannend.
Mein Fazit: Insgesamt ein spannender Thriller mit kleineren Längen, die ich persönlich nicht zu störend empfand. Es gab hier einige sehr spannende Idee, allein das Thema Schlafwandeln fand ich richtig interessant. Auch die Charaktere, egal ob sympathisch oder nicht, waren vielschichtig und glaubwürdig. Mit Sicherheit gute Unterhaltung, auch wenn ich keine direkt schlaflosen Nächte hatte.
Anna Ogilvy schläft seit vier Jahren - gefangen im Tiefschlaf, seit man sie mit einem blutverschmierten Messer neben den Leichen ihrer besten Freunde fand. Wer hatte die beiden erstochen? War es Anna? ...
Anna Ogilvy schläft seit vier Jahren - gefangen im Tiefschlaf, seit man sie mit einem blutverschmierten Messer neben den Leichen ihrer besten Freunde fand. Wer hatte die beiden erstochen? War es Anna? Hat sie es während des Schlafwandelns getan? Und wie steht es dann um ihre Schuld?
Dr Benedict Prince ist Psychologe und Schlafexperte. Er hat eine Theorie, wie man Anna zum Aufwachen bringen könnte. Diese soll er im Auftrag des Justizministeriums an Anna erproben, um sie aufzuwecken. Doch er ahnt nicht, dass er sich damit in Gefahr begibt.
Die Handlung wird aus Sicht von Annas Notizbuch, Ben und noch einigen weiteren auftauchenden Handelnden erzählt. Dem werden die großartigen Sprecher auch mehr als gerecht, man kann dem Ganzen gut folgen und die Lesart lässt den Hörenden auch einige, in dem Roman vorkommende Längen, verzeihen.
Ich finde die Idee grandios, die Umsetzung hingegen lässt mich etwas ratlos zurück, ob ich es jetzt gut fand, oder nicht. Denn den Ansatz des Psychologen zum Aufwecken fand ich jetzt etwas banal, das immer komplizierter werdende Konstrukt ließ zwar einen Verdacht aufkommen, der wurde aber durch diverse Hakenschläge in der Handlung wieder verschleiert. Die Auflösung war für mich dann nicht vollständig und ließ ein paar Fragen offen, dazu kam sie trotz des besagten Verdachts auch etwas überraschend. Der Schreibstil ist trotz einiger Längen fesselnd und die Lesung durch die Sprecher hervorragend.