Leider ein paar Schwächen
People to follow"People to Follow" ist ein spannender Thriller, der tief in die Welt der sozialen Medien eintaucht.
Die Geschichte dreht sich um eine Gruppe von Influencern, deren Leben auf den Kopf gestellt wird, als ...
"People to Follow" ist ein spannender Thriller, der tief in die Welt der sozialen Medien eintaucht.
Die Geschichte dreht sich um eine Gruppe von Influencern, deren Leben auf den Kopf gestellt wird, als sie auf einer karibischen Insel stranden. Dort soll eigentlich die Realityshow „In Real Life“ gedreht werden, doch anstelle dessen, wird ein Mord verübt. Bleibt es bei dem einen und wo bitte befinden sich die Produzenten, denn von denen ist auch noch keiner aufgetaucht.
Die Autorin schafft es, die düsteren Seiten der Online-Welt darzustellen. Aber auch die Ängste, die sich auf dieser Insel entwickeln. Von Paranoia, Isolation und natürlich der immer wiederkehrenden Frage des fragilen Ruhms, dem alle Influencer unterliegen.
Diese Themen sind sehr gut aufgegriffen und wurden in diesem Buch verarbeitet. Denn die Protagonisten sind alle nicht bis in die Tiefe erzählt, sondern bleiben recht blass an der Oberfläche. Dadurch erfahren wir als Leser nicht alles über sie, was mir stellenweise Schwierigkeiten bereitet hat. Schlussendlich wurde diese Perspektive aber wohl gewählt, um Distanz zu den Protagonisten zu schaffen und ihre Oberflächlichkeit geschickt einzusetzen.
Deswegen ist der Schreibstil auch zu Beginn recht gewöhnungsbedürftig, da man immer das Gefühl hat, hier würde etwas fehlen.
Was diesen Roman besonders reizvoll macht, ist der Bezug zu unserer heutigen, digital vernetzten Welt. Die Autorin versteht es, die Dynamik der sozialen Medien zu nutzen, dadurch Spannung aufzubauen und die Charaktere in unvorhersehbare Situationen zu werfen. Die ständige Bedrohung, die über den Figuren schwebt, sorgt für eine dunkle, beklemmende Atmosphäre. Die Identität des Täters bleibt lange im Verborgenen, was die Spannung hochhält und den Leser ans Buch fesselt.
Trotz der ganzen positiven Aspekte hat das Buch ein paar Schwächen, die den Lesegenuss trüben.
Ein großes Problem ist die Vielzahl an Protagonisten. Die Erzählung springt oft zwischen den verschiedenen Influencern hin und her, was es schwer macht, die Figuren klar auseinanderzuhalten. Viele Charaktere wirken austauschbar und es fehlt an Tiefe, um eine emotionale Bindung zu ihnen aufzubauen. Dadurch entsteht oft Verwirrung, und man muss sich stark konzentrieren, um der Handlung zu folgen.
Zudem bleibt die Auflösung des Thrillers etwas hinter den Erwartungen zurück. Zwar wird Spannung bis zum Schluss aufgebaut, doch das Finale fühlt sich eher unspektakulär und hastig an. Der eigentliche Twist überrascht nicht so sehr, wie es die Geschichte vermuten ließ.
Insgesamt ist "People to Follow" ein unterhaltsames Buch mit interessanten Ansätzen, das jedoch aufgrund seiner unübersichtlichen Figuren und einer enttäuschenden Auflösung nicht vollends überzeugt.
Meine Bewertung: 3 Sterne
Für Fans von Social-Media-Thrillern ist es dennoch einen Blick wert, auch wenn es einige Schwächen mit sich bringt. Protagonisten, die nicht in die Tiefe gehen und eine leider nicht ganz so grandiose Auflösung, machen das Buch in meinen Augen nicht ganz rund. Obwohl die Spannung während des Lesens immer hochgehalten wurde.