Ein ruhiger Jugendroman der durchs ein ernstes Thema und der bildhaften Beschreibung begeistern kann
Ein Teil von unsKurzbeschreibung
Nia rettet Aaron mit einer Organspende das Leben. Als sie eine Hütte im australischen Outback erbt und sich nicht traut dort alleine hinzufahren, sieht Aaron seine Chance gekommen um sich ...
Kurzbeschreibung
Nia rettet Aaron mit einer Organspende das Leben. Als sie eine Hütte im australischen Outback erbt und sich nicht traut dort alleine hinzufahren, sieht Aaron seine Chance gekommen um sich zu revanchieren. Ob sie will oder nicht.
Eindruck
Die Geschichte wird in einem ruhigen Erzählton in zwei Perspektiven geschildert und bietet zwar wenig Spannung, geht dafür aber gut in die Tiefe und beschäftigt sich mit dem Thema Organspende und der Möglichkeit das Leben zu genießen, wie es kommt.
Während der 19-jährige Aaron, aufgrund seiner Krankheit stets eingeschränkt war und nun endlich leben kann, ist Nia, die gesund ist, voll von Zielen und Zukunftsplänen und kann einfach nicht aus sich heraus. Gefördert wird dieses Verhalten durch enorm strenge Eltern.
Dadurch richtet sich der Fokus mehr oder weniger auf die Frage, ob Nia in der Lage ist, endlich aus sich herauszugehen und ihrem Herzen zu folgen.
Damit schafft die Autorin zwei sehr gegensätzliche Figuren, die sich gewaltigen Auseinandersetzungen stellen müssen und damit für Abwechslung sorgen.
Dennoch sind einige Längen in dieser Geschichte nicht von der Hand zu weisen und ich dachte mir manchmal, es hätte gar nicht so viel Hin und Her gebraucht.
Natürlich darf in dieser Handlung auch nicht die Romantik zu kurz kommen und so entwickelt sie sich zu einer herzerwärmenden und recht unterhaltsamen Geschichte, die trotz des ernsten Themas sehr viel Leichtigkeit bekommt.
Vor allem die Wortgefechte zwischen Nia und Aaron lockern die Erzählung auf und brachten mich oft zum Lachen.
Auch die ausreichend beschriebenen Details zu dem Thema Nierenversagen und die bildhafte Beschreibung der Umgebung gefielen mir gut. Beides war sehr gut beschrieben, ohne jeweils zu ausschweifend zu wirken.
Figuren
Die Darstellung der Figuren fand ich sehr gelungen.
Kira Gembri stattet die beiden Hauptfiguren mit unterschiedlich starken Charakteren aus und schafft somit Spannung in die Geschichte.
Aaron, der aufgrund seiner Krankheit auf alles verzichten musste und früh selbstständig wurde, trifft hier auf Nia, die mit ihren 19 Jahren noch sehr unselbstständig und verkrampft wirkt.
Dabei fand ich anfangs gerade Nias Charakter sehr schwer, da sie ziemlich ruppig wirkt. Doch je mehr ich sie in der Geschichte kennenlernte, desto mehr schaffte sie es, mich für sich zu gewinnen.
Beide konnten mich überzeugen und ich fand gerade Nias Entwicklung in diesem Roman nachvollziehbar und interessant.
Doch auch die Nebenfiguren sind ausreichend beschrieben und fügen sich gut in die Handlung ein und schaffen es, verschiedene Emotionen auszulösen.
Sprecher
Stephanie Kellner (Firelight-Trilogie) und Max Felder (u. a. bei „Nach dem Sommer“ und „Twilight- Biss zum Abendbrot) sind perfekt ausgewählt für beide Figuren. Sie passen stimmlich sehr gut zum Alter und interpretieren Aaron und Nia in einem dynamischen und jungen Erzählton. Vor allem die Wortgefechte haben mir sehr gut gefallen, denn sämtliche Emotionen werden von beiden glaubhaft übertragen.
Fazit
„Ein Teil von uns“ ist ein mitreißender und unterhaltsamer Jugendroman, der aufgrund der Thematik und den sympathischen Figuren berühren und begeistern kann.
Kleine Längen konnte ich dank der bildhaften Beschreibung und der großartigen Sprecherauswahl verzeihen und wurde dafür mit einer jugendlichen und leicht romantischen Abenteueratmosphäre belohnt.
Ich bin auf weitere Hörbücher von Kira Gembri gespannt