Mörderischer Kurschatten!?
Klappentext:
In der Steiermark lauert der Tod: Ein Krimi aus der Kaiserzeit mit überraschend modernen Themen! Frohnleiten, 1897: Statt die Sommerfrische zu genießen, bekommt es Arzt Titus Pyrner in der ...
Klappentext:
In der Steiermark lauert der Tod: Ein Krimi aus der Kaiserzeit mit überraschend modernen Themen! Frohnleiten, 1897: Statt die Sommerfrische zu genießen, bekommt es Arzt Titus Pyrner in der Kaltwasserheilanstalt erst mit einem verschollenen Kurgast und dann mit dessen Leiche zu tun. Zusammen mit dem jungen Untersuchungsrichter Franz Stahlbaum folgt er den zahlreichen Hinweisen und stößt dabei nicht nur auf Gerüchte um verkaufte Kinder, sondern muss sich auch mit den Vorurteilen der bürgerlichen Gesellschaft auseinandersetzen. Doch dann bringt ein Gewitter die beiden der Lösung des Falls einen entscheidenden Schritt näher ...
Gudrun Wiesers "Geheimnis in der Grünen Mark " entführt die Leserinnen auf eine faszinierende Reise in die Steiermark Ende des 19. Jahrhunderts. Der historische Krimi verwebt geschickt die Atmosphäre des kaiserlichen Österreichs mit einem spannenden Mordfall, der die Leserinnen bis zur letzten Seite in Atem hält.
Die Geschichte beginnt mit dem Verschwinden eines Kurgastes in der Kuranstalt Frohnleiten. Zufällig ist auch Dr. Titus Pyrner vor Ort auf Kur. Der hiesige Arzt bittet Titus in Erfahrung zu bringen, wo der verschollene Kurgast verblieben sein könnte. Nach einigen Recherchen trifft Titus auf den jungen Untersuchungsrichter Franz Stahlbaum, mit dem er bereits die Schulbank gedrückt hat. Beide ermitteln schnell Hand in Hand im Fall des verschollenen Kurgastes und aus ehemaligen Rivalen werden schnell Partner und "Freunde". Als dann die Leiche des Kurgastes auftaucht und seine Ehefrau vor der Tür der Anstalt steht, beginnt ein Strudel voller Intrigen und Geheimnisse die den jungen Arzt zu verschlingen drohen.
Was "Geheimnisse in der Grünen Mark" besonders macht, ist Oswalds meisterhafte Darstellung der Epoche. Die detaillierte Recherche und die lebendige Beschreibung der historischen Schauplätze versetzen den Leser direkt ins Herz der Steiermark. Von der mondänen Kurstadt bis zu den düsteren Ufern der Mur– jede Szene ist mit historischer Genauigkeit und einem Hauch von Nostalgie eingefangen.
Die Charaktere sind ebenfalls überzeugend dargestellt. Dr. Titus Pyrner ist ein vielschichtiger Protagonist, der sehr sympathisch den Leserinnen vermittelt wird. Auch Franz Stahlbaum wird schnell von der Leserinnen ins Herz geschlossen werden. Beide Figuren sind ein unschlagbares Team und ich könnte mir durchaus noch mehrere Geschichte mit den beiden Männern vorstellen und hoffe auf Fortsetzung.
Der Kriminalfall selbst ist geschickt konstruiert und lässt die Leserinnen bis zum Schluss im Dunkeln tappen. Mit unerwarteten Wendungen führt Gudrun Wieder die Leserinnen auf falsche Fährten, bevor die Wahrheit "zufällig" entdeckt wird. Leider hat mir so ein bisschen der Weg zu einer Lösung des Falls gefehlt. Es werden viele Fäden aufgenommen, doch letztendlich kommen die beiden Ermittler durch Zufall auf den Täter, welcher einfach nur zur falschen Zeit, am falschen Ort war. Ich würde mir wünschen, dass in einer Fortsetzung die beiden Männer nochmal eine Chance bekommen ihre Fähigkeiten unter Beweis zu stellen und wer weiß, vielleicht gibt es wieder die ein oder andere weibliche Unterstützung.
Insgesamt ist "Geheimnisse in der grünen Mark" ein gemütlicher und kurzweiliger historischer Krimi, der sowohl Krimifans als auch Liebhaber historischer Romane gleichermaßen begeistern wird. Gudrun Wieser beweist mit diesem Roman ihr Talent für fesselnde Geschichten und ihre Liebe zum Detail, und hinterlässt bei den Leser*innen ein dringendes Verlangen, mehr von Titus und Franz zu erfahren.