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Ullap

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 13.06.2024

Sizilianisches Erbe

Nostalgia Siciliana
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Tita, deren Vater Gianni aus Sizilien stammt und als einer der ersten Gastarbeiter nach Deutschland auswanderte, lebt als Grafikerin in Berlin und wird durch eine familiäre Erbschaftsangelegenheit zurük ...

Tita, deren Vater Gianni aus Sizilien stammt und als einer der ersten Gastarbeiter nach Deutschland auswanderte, lebt als Grafikerin in Berlin und wird durch eine familiäre Erbschaftsangelegenheit zurük in die italienische Heimat gerufen, wo sie von ihrem Onkel ein Landgut geerbt hat.

In diesem tollen Roman begleiten wird Tita auf den Spuren ihrer und der Vergangenheit ihrer Familie auf eine wunderschöne Insel. In verschiedenen Zeit- und Handlungsebenen lernen wir ebenfalls das Leben ihres Vaters als jungem Mann in Deutschland kennen, geprägt von Armut aber auch dem Geist des Aufbruchs in eine neue Zeit. Immer wieder werden auch bei Tita wechselseitig die Erinnerungen an lange zurückliegende Urlaube mit der Familie auf Sizilien wach. Tolle Landschaftsbeschreibungen lassen auch in mir als Leserin die Sehnsucht nach dieser mir bisher unbekannten Insel wach werden.

Die Autorin, die in diesem autobiografischen Roman die Geschichte ihrer eigenen Familie vearbeitet hat, versteht es, durch ihre bildhafte Sprache eine eingehende Athmosphäre zu schaffen, die einen an der Seite sowohl von Tita als auch Gianni verweilen lässt.

Trotz einiger Längen ist dies ein schöner Roman, den ich zu Beginn des Sommers gerne gelesen habe und der sofort Urlaubsefühle in mir geweckt hat.

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Veröffentlicht am 09.06.2024

Ist sechzig das neue vierzig?

Im wechselnden Licht der Jahre
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Alexander Bengt erwartet gespannt und doch auch voller Sorgen seinen 60. Geburtstag. Dabei hat er doch eine liebende Frau und zwei fast erwachsene Kinder an seiner Seite und im Job läuft es auch ganz gut...

Der ...

Alexander Bengt erwartet gespannt und doch auch voller Sorgen seinen 60. Geburtstag. Dabei hat er doch eine liebende Frau und zwei fast erwachsene Kinder an seiner Seite und im Job läuft es auch ganz gut...

Der Autor präsentiert uns hier einen Roman, der so recht in kein Schema zu passen scheint. Wir erleben einen Protagonisten, den Angst vor dem runden Geburtstag plagt. In Rückblenden, die nicht immer chronologisch sind - was aber den Lesefluss, hat man ihn einmal gefunden, auch nicht weiter stört - erfahren wir so einiges über Alexanders Leben in Berlin, als Jugendlicher, im späteren Berufsleben, als Ehemann und Vater; ein Leben, das geprägt ist von der grossen Liebe zu seiner Frau Tabea, bis..., ja bis... Aber hier soll weiter nichts verraten werden!

Im Verlauf des Buches habe ich mit immer grösserem Interesse den Lebenslauf von Alexander verfolgt, ein Leben, dass es so wohl fast nur in Berlin geben konnte und dennoch fast normal erscheint. Mit einer für mich leicht unterschwelligen Prise Humor und doch auch einer zwangsläufig notwendigen Ernsthaftigkeit befinden wir uns auf der Zielgeraden zu dem so lange befürchteten und doch herbeigesehnten Geburtstag, auf dem es so manche Stolpersteine gibt.

Für mich eine Geschichte abseits des Mainstreams, die ich nicht nur den sogenannten Best-Agern empfehlen kann!

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Veröffentlicht am 04.06.2024

Neubeginn in der alten Heimat

Das Licht in den Birken
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Bereits seit "Die Rückkehr der Kraniche" habe ich festgstellt, dass Romy Fölck nicht nur das Genre "Krimi" kann, sondern auch gefühlsbetonte tiefgründige Romane schreibt.
Im aktuellen Buch treffen ...

Bereits seit "Die Rückkehr der Kraniche" habe ich festgstellt, dass Romy Fölck nicht nur das Genre "Krimi" kann, sondern auch gefühlsbetonte tiefgründige Romane schreibt.
Im aktuellen Buch treffen wir auf drei unterschiedliche Charaktere, die mehr oder weniger zufällig zu einer Schicksalsgemmeinschaft werden. Da ist Thea, die vor zwanzig Jahren nach der Trennung von ihrem Mann nach Portugal ausgewandert ist, um dort Schafe zu züchten und nun in ihre alte Heimat in der Lüneburger Heide zurückkehrt; Benno, ein alter, mit sich und seinem Leben scheinbar unzufriedener Grantler, der offenbar nur seine Tiere liebt, denen er auf seinem heruntergewirtschafteten Gnadenhof eine Chance gibt; Juli, eine junge Frau, die sich auf einer langen Wanderung den Fuß verletzt. Alle drei schleppen Altlasten mit sich, die nicht so leicht zu entsorgen sind.
Die Autorin hat diese so unterschiedlichen Personen toll chrakterisiert, das Zusammenleben der drei auf dem Hof mit all seinen Problemen aber auch schönen Augenblicken wurde wunderbar plastisch dargestellt, die tollen Landschafts- und Umgebungsbeschreibungen haben mich den Hof direkt vor meinen Augen sehen lassen. Kleine Episoden mit den Tieren lockern die Geschichte, die warmherzig und zugleich auch ernsthaft ist, sehr schön auf.
Eine tolle Botschaft, dass es nie zu spät für einen Neustart ist und dass das Zusammenleben erst gelernt werden will, kommt für mich gut und nicht zu aufdringlich herüber. Gerne habe ich dieses Buch wieder gelesen, der Vorgängerroman hatte für mich allerdings noch etwas mehr Tiefgang.

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Veröffentlicht am 21.04.2024

Ein Fest der Sinne

Die Spaghetti-vongole-Tagebücher
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Was tun, wenn der eigene Geburtstag ansteht und man/Mann als Deutscher in Italien die italienische Schwiegerfamilie essenstechnisch beeindrucken möchte?

Der Autor nimmt uns mit diesem wohl offensichtlich ...

Was tun, wenn der eigene Geburtstag ansteht und man/Mann als Deutscher in Italien die italienische Schwiegerfamilie essenstechnisch beeindrucken möchte?

Der Autor nimmt uns mit diesem wohl offensichtlich autobiografischen Roman mit auf eine kulinarische Reise nach Italien. In lockerer Abfolge lernen wir, wo man die besten Waren einkauft, mit welchen Tricks und Hingabe diese zuzubereiten sind, ohne genauere Rezepte preiszugeben. Alles dient dem einen grossen Ziel: der geplanten Geburtstagsfeier. Wie "im wahren Leben" geht auch einiges schief, vieles gelingt, auch weil sich am Ende die Familie wie selbstverständlich und unterhaltsam in der Küche versammelt, um mitzuhelfen. Das eigentliche Fest ist am Ende wohl nur noch Nebensache.

Auch wenn ich mir in diesem Buch eher die Konflikte mit den Schwiegereltern auf humoristische Weise vorgestellt hatte, diese aber nur ganz am Rande eine Rolle spielen, hat mich das Buch sehr angesprochen. Aus jeder Seite habe ich den Duft nach Essen gespürt, man sollte nicht hungrig zur Lektüre greifen und gerne einen kühlen Prosecco zu Hand haben.

Gerne habe ich den Autoren auf seiner kulinarischen Reise begleitet und gelernt, dass man mit entsprechender Zeit die Essenszu- und Vorbereitung durchaus mal richtig zelebrieren sollte.

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Veröffentlicht am 17.04.2024

Falls eins für das Damen-Trio

Heiner ist tot
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Die flotten Seniorinnen Karin, Elsbeth und Ursel leben in einer WG an der Ostsee in der Nähe von Kiel und schauen im TV mit Begeisterung den sonntäglichen "Tatort". Als Karin bei einem Strandspaziergang ...

Die flotten Seniorinnen Karin, Elsbeth und Ursel leben in einer WG an der Ostsee in der Nähe von Kiel und schauen im TV mit Begeisterung den sonntäglichen "Tatort". Als Karin bei einem Strandspaziergang den örtlichen Postboten Heiner erstochen im Strandkorb auffindet, ruft das die drei Hobby-Detektivinnen sofort auf den Plan: Das ist die Geburtsstunde des sogenannten "Ostsee-Mordclubs".

Mit viel Witz und Humor aber auch Spürsinn begleiten wir die Damen nicht nur bei ihren Ermittlungen, sondern vor allem auch durch ihren täglichen WG-Alltag. Der Mordfall tritt fast ein wenig in den Hintergrund, so unterhaltsam habe ich die Beschreibung der drei taffen Ladys empfunden, bei denen mal überlegen kann, welche Leiche sie wohl selbst im Keller beherbergen.

Ein leichter und spritziger Krimi für zwischendurch, bei dem ich das Ende nachher nicht mehr ganz so wichtig, aber auch nicht so wirklich spannend fand. Dennoch haben mich die Damen mit ihrer lebensbejahenden Art begeistert, auf den nächsten Fall bin ich aufgrund des kleinen Cliffhangers am Ende sehr gespannt.

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