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Maimouna19

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Veröffentlicht am 05.04.2024

Schöne Welt? - Nein, banaler Alltag!

Schöne Welt, wo bist du
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Sally Rooney hatte mich mit "Normal People" schon nicht überzeugt, habe den Hype nie so richtig verstanden. Das Cover von „Schöne Welt, wo bist Du“ hat mich angesprochen, also habe ich ihr eine zweite ...

Sally Rooney hatte mich mit "Normal People" schon nicht überzeugt, habe den Hype nie so richtig verstanden. Das Cover von „Schöne Welt, wo bist Du“ hat mich angesprochen, also habe ich ihr eine zweite Chance gegeben.
In der Geschichte geht es um Alice, Felix, Eileen und Simon, vier junge Leute Ende Zwanzig / Anfang Dreißig, die mit ihrem Leben nicht unbedingt zufrieden sind.
Alice und Eileen sind seit ihren Studienzeiten miteinander befreundet. Alice ist zu einer erfolgreichen Schriftstellerin geworden, die nach einer längeren Auszeit bedingt durch psychische Probleme wieder in ihr Leben zurückfinden will. Über eine Dating-App lernt sie Felix kennen, der als Lagerarbeiter jobbt und keinen besonders guten Ruf hat. Eileen hält sich mit einem schlecht bezahlten Job bei einem Literaturmagazin über Wasser. Sie hat die Trennung von ihrem Freund hinter sich und ist sich nicht sicher, ob sie sich auf eine Beziehung mit ihrem Jugendfreund Simon, einem gläubigen Christen mit einem recht gut bezahlten Job, einlassen soll.
Keine der Personen war mir wirklich sympathisch, ich bin mit niemandem warm geworden. Im Gegenteil – das Sich-gegenseitig-vor-den-Kopf stoßen und Schaffen von Problemen, die es sonst nicht gegeben hätte, hat mich eher genervt. Und so plätschert die Geschichte auf mehr als 300 Seiten vor sich hin….
Am besten gefallen hat mir noch der Aufbau der Geschichte – der Wechsel zwischen Erzählperspektive und Email-Austausch, der nicht immer sofort erkennbar war, die fehlenden Anführungszeichen bei wörtlicher Rede, haben immerhin zu konzentriertem Lesen geführt.

Alles in allem hat mich das Buch nicht sonderlich in den Bann gezogen, ich fand die Geschichte eher banal. Aber vielleicht ist der Roman auch ein Generationen-Ding und die Endzwanziger/Dreißiger finden sich hier eher wieder.

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Veröffentlicht am 13.06.2024

Wirr und abstrus

Die gordische Schleife
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Der Anwalt Georg Polger hat seine Kanzlei in Karlsruhe aufgegeben und schlägt sich mehr recht als schlecht als freier Übersetzer in Südfrankreich durch. Infolge merkwürdiger Umstände wird er Inhaber eines ...

Der Anwalt Georg Polger hat seine Kanzlei in Karlsruhe aufgegeben und schlägt sich mehr recht als schlecht als freier Übersetzer in Südfrankreich durch. Infolge merkwürdiger Umstände wird er Inhaber eines Übersetzungsbüros und seine Lebensumstände sehen wieder rosiger aus. Er übersetzt hauptsächlich Konstruktionspläne für Kampfhubschrauber und verliebt sich in Françoise, die Sekretärin seines Hauptauftraggebers. Eines Tages ertappt er Françoise dabei, wie sie heimlich die übersetzten Pläne fotografiert. Er muss feststellen, dass er von dubiosen Geheimdienstkreisen benutzt wurde, um an die Pläne zu kommen. Da er dieses Spiel nicht mitmachen will, wird sein Leben komplett auf den Kopf gestellt. Françoise und sein Auftraggeber sind spurlos verschwunden, das Leben im südfranzösischen Dörfchen Cucugnan wird ihm unmöglich gemacht.
Auf der Suche nach Françoise und den Drahtziehern dieser Geschichte verschlägt es ihn nach Amerika, erst New York, dann San Francisco.
Der erste Teil des Buches, der in der französischen Provinz spielt, las sich noch recht spannend und war einigermaßen fesselnd, im zweiten Teil des Buches, in Amerika, wird es allerdings immer hanebüchener und entwickelt sich zu einer absolut wirren, langatmigen und konstruierten Story. Und zu allem Überfluss wird es am Ende auch noch richtig kitschig.
Eigentlich mag ich die Bücher von Bernhard Schlink und seinen Schreibstil, mit diesem Buch konnte ich allerdings sehr wenig anfangen. Ich halte ihm zugute, dass „Die Gordische Schleife“ erst sein zweites Buch am Anfang seiner schriftstellerischen Karriere war und er sich weiterentwickelt hat.
Wäre es das erste Buch von Bernhard Schlink gewesen, dass ich gelesen hätte, hätte ich mit Sicherheit kein weiteres Buch von ihm angerührt. Daher leider keine Leseempfehlung meinerseits.

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