Platzhalter für Profilbild

Gisel

Lesejury Star
offline

Gisel ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Gisel über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 13.06.2024

Historischer Krimi mit besonderer Atmosphäre

Im Schatten des Thronfolgers
0

Thronfolger Erzherzog Franz Ferdinand und seine Frau Sophie haben sich mit Schloss Artstetten einen schönen Landsitz geschaffen. Nun soll eine Familiengruft gebaut werden. Während der Bauarbeiten wird ...

Thronfolger Erzherzog Franz Ferdinand und seine Frau Sophie haben sich mit Schloss Artstetten einen schönen Landsitz geschaffen. Nun soll eine Familiengruft gebaut werden. Während der Bauarbeiten wird ein toter Säugling gefunden. Polizeiagent Pospischil und sein Assistent Frisch werden aus Wien zum Tatort gerufen. Sie sollen möglichst diskret herausfinden, was es mit der Kindesleiche auf sich hat. Dabei erfahren sie einige Geheimnisse, die jede Menge Zündstoff in sich bergen…

Dieser Krimi versetzt seine Protagonisten in das Österreich zu Beginn des 20. Jahrhunderts. Das Buch ist bereits der zweite Band um den Polizeiagenten Pospischil, wobei man ohne weitere Vorkenntnisse in diese Geschichte einsteigen kann. Der Kriminalroman lebt von den pikanten Geheimnissen, die dieser Ort birgt, da gibt es einiges zu entdecken. Dabei entsteht eine Geschichte mit besonderem Lokalkolorit, geprägt von der Zeit, in der die Geschehnisse stattfinden. Passend dazu gibt es einige Dialoge im Dialekt, sie sind immer gut lesbar. Die beiden Ermittler sind ein gutes Team, man rätselt gerne mit ihnen mit und amüsiert sich über so manche humorvoll geschilderte Erlebnisse der beiden.

Dieser historische Krimi lebt von der Atmosphäre, in der seine Geschichte spielt. So erfährt der Leser einen interessanten Kriminalfall mit sehr viel Lokal- und Zeitkolorit. Sehr gerne empfehle ich das Buch weiter und vergebe 4 von 5 Sternen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 13.06.2024

Wochenende mit Horroreffekt

Die Auszeit
0

Die Influencerin Viktoria Kaplan will mit ihren fünf engsten Vertrauten in einem abgeschiedenen Retreat den einmillionsten Follower feiern. Es soll ein schönes Wochenende werden. Doch untergründig gibt ...

Die Influencerin Viktoria Kaplan will mit ihren fünf engsten Vertrauten in einem abgeschiedenen Retreat den einmillionsten Follower feiern. Es soll ein schönes Wochenende werden. Doch untergründig gibt es Geheimnisse und Spannungen. Während ein Sturm aufzieht und das Retreat völlig abgeschlossen wird von der Außenwelt, spitzen sich die Umstände dramatisch zu. Verdächtig zeigt sich hier jeder, von den Besuchern bis hin zum Hotelbesitzer und seinen Angestellten.

Es ist eine Ausgangssituation, die eigentlich ein schönes Wochenende verspricht, gibt es doch etwas zu feiern, bei dem alle Geladenen etwas dazu beigetragen haben. Doch schon bei der Ankunft der Gäste zeigt sich, dass hier nicht alles Sonnenschein ist. Nach und nach werden Geheimnisse aufgedeckt, die immer wieder eine neue Facette der Geschichte eröffnen. Die Charaktere sind gut ausgearbeitet, man kann spüren, wie das Unheil seinen Lauf nimmt. Spannend ist vor allem die Frage zum Motiv des Täters, wobei hier jeder eines zu haben scheint. Die Auflösung kam für mich nicht ganz so überraschend, man konnte gut miträtseln und so sich seine eigenen Ermittlungen zusammenreimen. Dabei gerät man immer mehr in den Sog der Geschichte und mag das Buch erst wieder nach der vollständigen Lektüre weglegen.

Mich hat die Geschichte sehr zum Miträtseln animieren können. Sehr gerne empfehle ich das Buch weiter und vergebe 4 von 5 Sternen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 13.06.2024

Intensiv und bewegend

Der ehrliche Finder
0

Tristan und Jimmy haben sich zu Freunden zusammengefunden, seit Tristan vor einem Jahr in Bovenmeer angekommen ist. Mit seiner Familie war er auf der Flucht gewesen vor dem Krieg im Kosovo, zu Fuß durch ...

Tristan und Jimmy haben sich zu Freunden zusammengefunden, seit Tristan vor einem Jahr in Bovenmeer angekommen ist. Mit seiner Familie war er auf der Flucht gewesen vor dem Krieg im Kosovo, zu Fuß durch ganz Europa bis nach Belgien. Während Jimmy seinem Freund hilft beim Erlernen der Sprache und beim Lernstoff im Unterricht, ist er gleichzeitig fasziniert von der großen Familie seines Freundes, die ihm Halt und Geborgenheit bietet. Nun aber soll die Familie ausgewiesen werden. Jimmy darf zum ersten Mal bei Tristan übernachten, und dabei entsteht ein Plan, der dazu führen soll, dass die Familie Ibrahimi in Bovenmeer bleiben kann.

Diese Geschichte beruht auf einer wahren Begebenheit. Das Buch erzählt aus der Sicht des Drittklässlers Jimmy, mit seiner Sicht auf die Welt. Diese Perspektive ist so nahe am Geschehen dran, dass man fast selbst mittendrin im Geschehen ist. Schnell ist man im Sog der Geschichte, bis man innehält am Ende des Buches, sprachlos hat es mich hinterlassen. Mehr erscheint mir nicht möglich zu schreiben ohne zu spoilern. Diese Geschichte verdient es unbedingt, gelesen zu werden!

Dieses schmale Büchlein komprimiert seine Geschichte auf das Wesentliche, kein Wort ist zuviel, keines zu wenig. Es hinterlässt den Leser sehr nachdenklich, der Inhalt hallt noch eine Weile nach. Sehr gerne empfehle ich das Buch weiter und vergebe 4 von 5 Sternen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 10.06.2024

Speziell

Der Nachtläufer
0

Die Polizei wird zu einem Toten gerufen, der junge Meidel Jonsson hat seinen Großvater morgens tot aufgefunden. Der junge Mann ist getrieben von Angst, denn demnächst wird sein Vater aus dem Gefängnis ...

Die Polizei wird zu einem Toten gerufen, der junge Meidel Jonsson hat seinen Großvater morgens tot aufgefunden. Der junge Mann ist getrieben von Angst, denn demnächst wird sein Vater aus dem Gefängnis zurückkehren, und der steht für das Böse schlechthin. Zur selben Zeit wird die Polizei zu einigen Fällen gerufen, in denen die Bewohner einer norwegischen Kleinstadt nachts jemand an ihrem Bett stehen sehen, der mit der Waffe auf sie zielt… Drei Menschen haben diese Überfälle bereits überlebt, doch wann wird der erste sterben? Kommissar Eddie Feber muss das Rätsel darüber noch vor dem ersten Mordfall lösen…

Der Nachtläufer wird er genannt, der rätselhafte Unbekannte, der seine Opfer des Nachts im Bett bedroht. Doch wer dahinter steckt, ahnt niemand von der Polizei, er sucht sich seine Opfer sehr willkürlich aus. Kann die Polizei ihn überhaupt fassen, wenn er so gar keine Hinweise auf sich selbst hinterlässt? Eine spannende Frage, die den Roman stetig vorantreibt. Die Nebenhandlungen lockern die Geschichte humorvoll auf, man erfährt recht viel aus dem Privatleben des Kommissars, dessen Ehefrau Kriminalromane schreibt und ganz nebenbei bei ihrem Ehemann abklopft, ob die oder jene Kriminaltat Sinn macht oder nicht. Im Gegensatz zum Kommissar weiß der Leser, wer der Täter ist, erhält er doch Einblick in dessen Gedanken. Und doch habe ich sehr lange gerätselt nach seinem Motiv, so richtig überzeugend wollte das für mich nicht sein. Will dieses Buch eher Kriminalroman sein oder vergnüglich? Auch das kann ich nicht so richtig beantworten nach der Lektüre dieser Geschichte. Eigenartig, ja sonderlich sind auf jeden Fall die Charaktere des Buches, jeder für sich ein bisschen skurril und manchmal auch recht schräg.

Diese Geschichte ist recht speziell geraten, sie strahlt aber einen besonderen Reiz aus, der mich durch die gesamte Erzählung trug. Sehr gerne empfehle ich das Buch weiter und vergebe 4 von 5 Sternen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 07.06.2024

Romanbiografie einer begabten Wissenschaftlerin

Das verborgene Genie
0

Rosalind Franklin ist eine brillante Wissenschaftlerin. Doch in Großbritannien ist nach dem Krieg die Welt der Wissenschaften männlich dominiert. Etwas mehr Freiheit findet sie in Paris, dennoch kehrt ...

Rosalind Franklin ist eine brillante Wissenschaftlerin. Doch in Großbritannien ist nach dem Krieg die Welt der Wissenschaften männlich dominiert. Etwas mehr Freiheit findet sie in Paris, dennoch kehrt sie bald wieder nach Hause zurück. Sie erhält den Auftrag, das Geheimnis der menschlichen DNA zu entschlüsseln. Schnell arbeitet sie sich in dieses für sie neue Arbeitsfeld ein. Doch einer ihrer Kollegen, der sich an diesem Feld bereits erfolglos versuchte, verweigert ihr die kollegiale Zusammenarbeit und legt ihr immer wieder Steine in den Weg. Und so kommt es, dass sie die nötige wissenschaftliche Arbeit erledigt, drei Männer aber für ihre Ergebnisse geehrt werden…

Das Buch ist bereits das fünfte in Marie Benedicts Reihe über „Starke Frauen im Schatten der Weltgeschichte“. In diesem Buch erzählt sie die Geschichte einer brillanten Forscherin, die sich in einer von Männern dominierten Welt der Wissenschaften durchzusetzen versucht. Dass sie dabei vorsätzlich von Männern um ihren Erfolg gebracht wurde, ist wenig bekannt. Als Frau und als Wissenschaftlerin war sie mir schnell sympathisch beim Lesen, mehrmals fühlte ich die Wut in mir, wie wenig Respekt ihr die meisten Männer in ihrem Umfeld entgegenbrachten. Die Autorin verwebt hier die eher wenigen bekannten Fakten zu einer spannenden Romanbiografie. So hätte das Leben der Forscherin tatsächlich verlaufen können. Dabei lässt die Autorin ihre Wissenschaftlerin selbst aus ihrem Leben erzählen. Die wissenschaftlichen Hintergründe ihrer Arbeit werden so erzählt, dass man das Buch auch ohne weitere Kenntnisse der Materie verstehen kann. Das Ende des Buches kam mir dann aber sehr abrupt vor, die Geschichte taucht für mein Empfinden zu wenig in die emotionale Welt der Forscherin ein.

Diese Romanbiografie einer verkannten Wissenschaftlerin hat mir eindrücklich gezeigt, wie schwer es eine begabte Frau in einer männlich dominierten Wissenschaftswelt hatte (und vielleicht auch heute noch hat…). Sehr gerne empfehle ich das Buch weiter und vergebe 4 von 5 Sternen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere