Profilbild von antjemue

antjemue

Lesejury Profi
online

antjemue ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit antjemue über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 27.06.2024

Die Geschichte ist sehr ergreifend, die Wortwahl manchmal allerdings etwas eigenartig

Forever's Gonna Start Tonight
0

Vor fünf Jahren endete die eigentlich schönste Nacht ihres jungen Lebens für Eleanor, genannt Nelly - sie und Zack hatten sich, nach 2 Jahren heimlichen gegenseitigen Anschmachtens, endlich ihre Gefühle ...

Vor fünf Jahren endete die eigentlich schönste Nacht ihres jungen Lebens für Eleanor, genannt Nelly - sie und Zack hatten sich, nach 2 Jahren heimlichen gegenseitigen Anschmachtens, endlich ihre Gefühle gestanden – in einem fürchterlichen Albtraum. Daraufhin verließ sie Irland und kappte gleichzeitig alle Verbindungen zu ihrem früheren Leben.

Fünf Jahre später. Eleanor ist seit 2 Jahren wieder in Irland und studiert an einer wenig renommierten Kleinstadtuniversität. Mühevoll hat sie sich ein neues Leben aufgebaut, in dem nichts mehr an die Nelly von einst erinnert. Ihre früheren Träume und Leidenschaften sind tief vergraben. Aber auch ihre noch immer tiefsitzende Trauer versteckt sie vor der Welt und selbst ihre beiden besten Freunde – ihre Mitbewohnerin Becca und deren Freund Austin - kennen ihre wahre Geschichte nicht. Als eines Tages dann ganz unerwartet Zack vor ihr steht, wird sie plötzlich mit allem, was sie damals verloren hat, konfrontiert und ihre selbstbewusste Fassade beginnt zu bröckeln.

Auch Zacks Leben ist komplett anders, als noch vor 5 Jahren. Er hat sich von den Zwängen seiner Eltern befreit und versucht, mühsam auf eigenen Füßen stehend, seinen Traumberuf zu erlernen. Nellys wortloses Fortgehen damals hat ihm das Herz gebrochen. Das plötzliche Wiedersehen trifft daher auch ihn aus der Kalten. „El“, wie sie inzwischen genannt wird, ist so ganz anders als das Mädchen von damals. Dennoch erkennt er auch recht schnell, dass seine eigenen Gefühle für sie noch immer vorhanden sind. Als er spürt, dass ihre Trauer sie zu überwältigen droht, ist er zur Stelle und versucht zu helfen. Wird es ihm gelingen sie aus dem Meer der Dunkelheit zu befreien, in welchem sie sich seit jenem schicksalhaften Tag befindet?

Geschrieben ist die Geschichte in der ersten Person, abwechselnd aus den Perspektiven von Nelly und Zack. Den Schreibstil empfand ich als durchaus flüssig, die Sprache einfach und bildhaft. Lediglich die Wortwahl fand ich manchmal etwas eigenartig. Als ich z. B. las, dass ein Heißgetränk aus der „Mundluke“ des Trinkbechers „qualmte“, sträubten sich mir schon ein bisschen die Nackenhaare. Es gab auch noch ein paar andere Stellen, bei denen ich die verwendeten Wörter als unvorteilhaft oder sogar falsch empfand. Ich verstand zwar durchaus was gemeint war, fand es aber immer schade, weil mich das kurz aus dem Lesefluss brachte. Längen empfand ich beim Lesen jedoch nie.

Die Hauptfiguren und die meisten Nebencharaktere waren mir von Anfang an sehr sympathisch. Der Schicksalsschlag und auch die späteren Erinnerungen Nellys ließen bei mir etliche Male Tränen fließen. Ich verstand auch gut, dass in Nellys Innerem danach erst einmal alles wie abgestorben war und sie keine wirkliche Freude empfinden konnte. Mich wunderte allerdings ein bisschen, dass immer nur ausgesprochen wurde, dass Nelly die Erinnerungen an diese schicksalhafte Nacht zu weh tun. Ich hätte da eher mit verdrängten Schuldgefühlen gerechnet. Die Entwicklung der Charaktere von Zacks Eltern gefiel mir zwar für die Geschichte auch irgendwie ganz gut, aber als wirklich realistisch empfand ich sie nicht.

Dennoch hat mir diese Geschichte um Liebe, Verlust, Trauer, Freundschaft und Hoffnung insgesamt trotzdem gut gefallen. Sie ging mir sehr nah und auch, wenn ich ein bisschen was kritisieren musste, bereue ich nicht, dass ich sie gelesen habe.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 27.06.2024

Spannender Reihenauftakt

She’s with me
0

Dieses Buch entdeckte ich bei der NetGalley Challange 2024. Es ist der Auftaktband zur King City High-Reihe. Diese Reihe wurde seit 2015 von der Autorin selbst auf Wattpad - die weltweit größte Social ...

Dieses Buch entdeckte ich bei der NetGalley Challange 2024. Es ist der Auftaktband zur King City High-Reihe. Diese Reihe wurde seit 2015 von der Autorin selbst auf Wattpad - die weltweit größte Social Reading-Plattform - veröffentlicht. Dort war sie so erfolgreich, dass der Piper Verlag sie nun in überarbeiteter Version als Paperbacks und E-Books herausbringt. Geschrieben ist die Reihe eigentlich für junge Erwachsene. Obwohl ich mich alterstechnisch nicht mehr zur Zielgruppe zählen darf, lese ich solche Bücher gelegentlich gern. Da mich der Klappentext ansprach, lud ich ein Rezensionsexemplar auf meinen Kindle und begann kurze Zeit später zu lesen.

Die 17-jährige Amelia ist neu an der King City Highschool. Eigentlich möchte sie dort komplett unter dem Radar schwimmen, denn sie hat ein großes Geheimnis, von dem sogar ihr Leben abhängt. Doch schon am ersten Schultag zieht sie alle Aufmerksamkeit auf sich. Als sie ziemlich orientierungslos auf den Gängen herumirrt, um ihre Klasse zu finden, stößt sie mit dem äußert attraktiven, aber total miesepetrigen Aiden zusammen und liefert sich mit ihm ein heftiges Wortgefecht. Von ihrer Schlagfertigkeit begeistert, nehmen seine besten Freunde Amelia sofort in ihrer Clique auf. So lernt sie auch den so abweisenden Aiden näher kennen, entdeckt bei dem so verschlossenen knallharten Jungen den weichen Kern und verliebt sich in ihn. Doch diese Gefühle sind gefährlich, denn ihre Vergangenheit kann sie jederzeit einholen…

Innerhalb kürzester Zeit hatte ich dieses Buch ausgelesen. Den Schreibstil empfand ich als sehr flüssig, die Sprache einfach aber sehr bildhaft. Geschrieben ist es in der ersten Person aus der Perspektive von Amelia, die mir von Anfang an sehr sympathisch war. Ich lernte sie – wie auch alle anderen Charaktere - situationsbedingt, ohne große vorherige Erklärungen kennen und merkte schnell, dass sie das Herz am richtigen Fleck hat. Auch Aidens Freunde mochte ich sofort und da diese dem verschlossenen jungen Mann blind vertrauten, schloss meine Sympathie ihn bereits mit ein, bevor ich seinen Hintergrund erfuhr. Als das dann soweit war, mochte ich ihn nur noch mehr.

Allerdings findet Amelia an der neuen Schule nicht nur sehr schnell Freunde, sondern hat in der Tochter der Direktorin auch sofort eine Widersacherin, die ihr das Leben schwermachen will. Deren Figur empfand ich anfangs zwar nicht wirklich glaubwürdig gezeichnet. Das änderte sich jedoch, als sie aus dem direkten Dunstkreis der Clique um Aiden verschwand. Nicht wirklich nachvollziehen konnte ich auch das Verhalten von Amelias Mutter. Ich bin selbst Mutter und könnte mir niemals vorstellen, mich meinen Kindern gegenüber, selbst in einer wirklich schwierigen Situation, jemals so distanziert zu verhalten.

Das Geheimnis, das Amelia umgibt, wurde für mich als Leserin zwar erst nach und nach gelüftet, allerdings geschah dies rechtzeitig, bevor mich die Geheimniskrämerei in irgendeiner Art und Weise nerven konnte. Insgesamt hat sich die Autorin hier meiner Meinung nach eine sehr spannende Geschichte, mit viel Dramatik, aber auch Humor und (bislang) jugendfreier Romantik ausgedacht. Es sind zwar heftige Mobbingattacken dabei, es geht auch nicht immer gewaltfrei zu und es gibt sogar etwas, was nicht legal ist. Allerdings werden diese Dinge meiner Meinung nach nicht verherrlicht und da es das auch in der Realität gibt, bin ich nicht der Meinung, dass es in einer spannenden Geschichte für Jugendliche außen vorgelassen werden müsste.

Ich verstehe jedenfalls sehr gut, dass die Autorin mit dieser Geschichte bereits auf Wattpad so erfolgreich war und denke, dass auch das richtige Buch viele jugendliche und junggebliebene Leser (wahrscheinlich werden die hauptsächlich weiblich sein) begeistern wird. Ich selbst hätte nach dem Cliffhanger am Ende am liebsten sofort weitergelesen und wenn ich des Englischen besser mächtig wäre, hätte ich das auch mit dem Original getan. Da wurden aus der Reihe inzwischen sogar schon 5 Teile veröffentlicht. In deutscher Übersetzung sind bislang erst zwei weitere Teile angekündigt. Der nächste soll am 29. August 2024 erscheinen. Den möchte ich definitiv ebenfalls lesen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 22.06.2024

Gelungene Fortsetzung

Foxglove – Das Begehren des Todes (Belladonna 2)
0

Nachdem mir Anfang dieses Jahres der Auftaktband zur Belladonna Trilogie sehr gut gefiel, wollte ich natürlich gern wissen, wie es weitergeht.

Als bei einem Ball auf Thorn Grove eine hochrangige Persönlichkeit ...

Nachdem mir Anfang dieses Jahres der Auftaktband zur Belladonna Trilogie sehr gut gefiel, wollte ich natürlich gern wissen, wie es weitergeht.

Als bei einem Ball auf Thorn Grove eine hochrangige Persönlichkeit vergiftet wird, mit der Signas Onkel eigentlich gerade einen erfolgreichen Geschäftsabschluss feiern wollte, ist nicht nur der Tod anwesend. Wie aus dem Nichts taucht dessen Bruder Schicksal auf. Dieser hasst den Tod seit einigen Jahrhunderten abgrundtief und will nicht zulassen, dass dieser mit Signa glücklich wird. Auf sein Betreiben hin gerät Signas Onkel unter Mordverdacht und wandert ins Gefängnis. Weder Signa, noch ihrer Cousine Blythe gelingt es den wahren Mörder zu entlarven. Irgendwann scheint es nur noch einen einzigen Weg zu geben, Elijah vor dem Galgen zu retten. Doch Signa ist bereit den hohen Preis dafür zu zahlen…

Nach einer kurzen mysteriösen Einführung des Schicksals, beginnt die Handlung dort, wo der erste Teil endete. Diesmal hatte ich keine Probleme mich in die Geschichte einzufinden und konnte das in der dritten Person verfasste Buch innerhalb kurzer Zeit auslesen. Während der erste Teil hauptsächlich aus der Perspektive von Signa erzählte, wird nun auch die Perspektive von Blythe immer wieder mit beleuchtet, die seit ihrer Genesung immer mal wieder höchst eigenartige Dinge sieht, die sie sich nicht erklären kann.

Signa und den personifizierten Tod hatte ich ja im ersten Teil schon liebgewonnen und für Signa freute es mich erst einmal, dass sie – nach jahrelangem Umherschubsen – auf Thorn Grove endlich eine Heimat und mit der von ihr geretteten Blythe sogar eine Freundin gefunden hatte. Doch durch das Eingreifen des Schicksals ist nicht nur ihre Beziehung zum Tod in Gefahr, sondern es holen sie auch die Ereignisse aus dem ersten Teil ein, von denen eigentlich nie jemand erfahren sollte.

Die Suche nach dem Mörder kam mir zwischenrein zwar ein bisschen zu kurz. Allerdings entschädigten mich dafür die Weiterentwicklung der Charaktere, die gut vorstellbaren Beschreibungen der Örtlichkeiten, die Begegnungen mit den verschiedenen Geistern und das Rätsel um die eigenartigen Kräfte des Lebens. Romantik hatte auch in diesem zweiten Teil etwas Raum und der Showdown war aufregend. Das Ende kam für mich zwar nicht gänzlich unerwartet, denn die Spuren dafür wurden bereits am Anfang gelegt.

Allerdings ließ ich mich zwischenrein tatsächlich auf falsche Fährten locken, so, dass die Überraschung trotzdem nicht verpuffte und ich den im Januar nächsten Jahres erscheinenden Abschlussband der Reihe auf jeden Fall auch noch lesen möchte.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 19.06.2024

Für mich eine sehr spannende Geschichte, die meine Lust auf die Reihe neu entfachte

Der Totenarzt (Ein Hunter-und-Garcia-Thriller 13)
0

Vor einigen Jahren habe ich die ersten vier Teile der Hunter-Garcia Reihe von Chris Carter gelesen und sie gefielen mir ausgesprochen gut. Krankheitsbedingt hatte ich dann jedoch eine längere Lesepause ...

Vor einigen Jahren habe ich die ersten vier Teile der Hunter-Garcia Reihe von Chris Carter gelesen und sie gefielen mir ausgesprochen gut. Krankheitsbedingt hatte ich dann jedoch eine längere Lesepause und verfolgte diese Reihe nicht weiter.

Kürzlich las ich dann auf nahezu allen von mir häufig besuchten Internetseiten Werbung für den gerade erschienen, inzwischen schon 13. Teil der Reihe. Da ich mich noch daran erinnern konnte, dass die damals von mir gelesenen Bücher in sich abgeschlossen waren, fragte ich auf NetGalley das Hörbuch als Rezensionsexemplar an und freute mich, es kurze Zeit später über die App auf meinem Smartphone anhören zu können.

Als die Gerichtsmedizinerin die Detectives Robert Hunter und Carlos Garcia der LAPD Ultra Violent Crimes Unit zur Obduktion eines Verkehrstoten ruft, sind diese mehr als verwundert. Dennoch kommen sie ihrer Bitte natürlich nach. Im Obduktionssaal angekommen präsentiert Dr. Hove ihnen, bei dem nur durch eine Verwechslung auf ihrem Tisch gelandeten Opfer, dann ihre seltsamen Entdeckungen. Der Mann hat gleich mehrere Verletzungen, die nicht von dem Unfall stammen können und auch die ermittelte Todesursache ist überraschend. Sie haben es eindeutig mit einem Mord zu tun.

Als dann kurze Zeit später, bei einem im Sektionssaal der Uni gelandeten, von einer Brücke gesprungenen Selbstmörder, eine Studentin der Gerichtsmedizinerin feststellt, dass dieser bereits vor dem vermeintlichen Sprung tot gewesen sein muss, ist sicher: In LA treibt ein Serienkiller sein Unwesen und lässt seine brutalen Morde wie ein Unglück aussehen. Sie erkennen außerdem, dass diese nur durch einen Zufall entdeckten Opfer, definitiv nicht die Ersten und, wenn sie ihn nicht stoppen, auch nicht die Letzten sind.

Doch wie sollen die Detectives ihn schnappen? Sie kennen weder vorherige Opfer noch Tatort oder Motiv und zwischen den beiden durch Zufall entdeckten Opfern scheint es, bis auf die Tatsache, dass sie sehr zurückgezogen lebten, auch keinerlei Verbindung zu geben…

Diese neue Geschichte habe ich mir, mit nur einer einzigen Unterbrechung über Nacht (mein abends notwendiges Medikament beamt mich ca. 2 Stunden nach der Einnahme in einen festen Schlaf), hintereinander weg angehört. Dass mir so viele Teile aus der Reihe zwischenrein fehlten, merkte ich dabei überhaupt nicht. Das Privatleben der Ermittler kam nur ganz kurz zur Sprache und dabei gab es für mich keine Überraschung.

Hauptsächlich ging es um den Fall und dieser fesselte mich von Anfang bis Ende. Die Spannung wurde durch mehrere, sich abwechselnde Handlungsstränge permanent gehalten. Die Detectives sind ein sehr gut eingespieltes Team, sehr sympathisch und vor allem auch sehr kompetent. Mir gefielen ihre sich immer wieder ergänzenden Dialoge und insgesamt wirkte die Ermittlungsarbeit auf mich sehr authentisch.

Auch in die mörderischen Abgründe des Täters konnte ich von Anfang an immer mal wieder blicken. Sein raffiniertes und gnadenloses Vorgehen sowie die Brutalität ließen mich regelmäßig schaudern. Als sich später dann das Motiv herauskristallisierte, gab es bei mir zwar einen kurzen Moment, in dem ich etwas von ihm ehrlich bedauerte, seine Taten konnte ich jedoch trotzdem nicht gutheißen und ich fieberte weiter mit den sehr einfühlsamen Detectives, für die das Finden der Lösung am Ende dann auch nicht ganz ungefährlich war.

Die meiste Zeit mochte ich auch die Stimme und die Art des Vorlesens von Uve Teschner. Lediglich wie er die Stimme verstellte, wenn er die Dialogparts von Frauen sprach, gefiel mir nicht. Das brachte immer, auch wenn es um eigentlich taffe Frauenfiguren ging, eine unsympathische Note rein. Ich gewöhnte mich zwar irgendwie daran und ließ mich nach einer Weile beim Hören der Geschichte davon auch nicht mehr irritieren, passend empfand ich es aber bis zum Schluss nie.

Insgesamt hat mir dieses Hörbuch trotzdem sehr gut gefallen und ich werde mir demnächst nach und nach die mir bislang fehlenden Teile der Reihe reinziehen. Ob ich mir da allerdings auch die Hörbücher oder lieber die E-Books zulegen werde, habe ich noch nicht entschieden.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 14.06.2024

Spannender Reihenauftakt in einer gut vorstellbaren Fantasie-Welt

The Hurricane Wars
0

Talasyn ist die letzte lebende Lichtweberin des Kontinents und kämpft für die Armee des Sardovischen Allbunds. Alaric ist der Kronprinz des Nachtimperiums und Anführer der schattengeschmiedeten Legion ...

Talasyn ist die letzte lebende Lichtweberin des Kontinents und kämpft für die Armee des Sardovischen Allbunds. Alaric ist der Kronprinz des Nachtimperiums und Anführer der schattengeschmiedeten Legion mit Zugang zum Schattentor. Als Kriegsgegner hassen sie sich abgrundtief. Dennoch spüren sie bereits bei ihren ersten Zusammentreffen eine ganz eigenartige Verbindung zueinander, die sie jedoch nicht deuten können. So liefern sie sich auf dem Schlachtfeld zwar erbitterte Kämpfe, bringen es letztendlich aber nicht fertig, den jeweils anderen zu töten.

Als sie das dritte Mal aufeinandertreffen, passiert mit ihrer gegensätzlichen Magie etwas sehr Merkwürdiges. Kurze Zeit später ändert sich Talasyns Leben grundlegend. Der Sardovische Allbund scheint zerschlagen. Die meisten ihrer Kameraden sind tot oder vermisst. Außerdem erfährt sie, dass sie nur gemeinsam mit Alaric eine neue, für den ganzen Kontinent furchtbare Bedrohung abwenden kann. Doch wie soll ein Bündnis mit Jemandem funktionieren, der ihr und ihren Kameraden so viel Leid zufügte?

Schnell konnte ich mich in diesen Auftaktband zur Hurricane Wars Trilogie einlesen und verschlang ihn auch in relativ kurzer Zeit. Den Schreibstil empfand ich als bildhaft flüssig und die mir vorgestellte Fantasie-Welt komplex, aber dennoch sehr gut vorstellbar mit authentisch wirkenden Charakteren. Erzählt wird in der dritten Person, abwechselnd aus den Perspektiven von Talasyn und Alaric. Die Handlung empfand ich als gelungene und spannende Mischung aus Kämpfen, Magie, komplizierten zwischenmenschlichen Beziehungen, politischen Intrigen, Manipulationen und Erotik.

Beide Hauptfiguren waren mir sehr sympathisch. Als sie aufgrund der anstehenden Bedrohung ein politisches Bündnis schließen müssen, lernen sie sich näher kennen. Doch obwohl sie durchaus Gemeinsamkeiten entdecken, immer größere Gefühle füreinander hegen, gelegentlich auch von diesen überrollt werden, können sie die Vergangenheit nicht hinter sich lassen, vertrauen einander nicht und liefern sich immer wieder heftige Wortgefechte.

Die Dialoge zwischen ihnen ließen mich teilweise sogar schmunzeln. Lediglich eine längere gemeinsame Szene, bei der sie sich, von den gegenseitigen Gefühlen übermannt, körperlich sehr nahekamen, fand ich zwar durchaus erotisch, aber für zwei Menschen, unter dem Hintergrund, dass beide in dieser Beziehung absolut noch keinerlei Erfahrung hatten, nicht wirklich glaubhaft.

Insgesamt hat mir dieser Reihenauftakt aber sehr gut gefallen. Längen empfand ich beim Lesen nie und als dieser erste Teil zu Ende war, hätte ich am liebsten sofort weitergelesen. Ich hoffe nun, dass ich nicht zu lange auf die Fortsetzung warten muss. Die Ankündigung, wann diese erscheinen soll, habe ich leider noch nirgendwo gefunden.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere