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Veröffentlicht am 22.02.2018

Hatte mir mehr erwartet

Der Preis der Treue
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Das Buch erscheint am 1. April 2015 als Taschenbuch im dtv und hat 176 Seiten. Es ist eine Übersetzung des französischen Originaltitels Les fidélités, dem Debütroman der Autorin Diane Brasseur. Das Cover ...

Das Buch erscheint am 1. April 2015 als Taschenbuch im dtv und hat 176 Seiten. Es ist eine Übersetzung des französischen Originaltitels Les fidélités, dem Debütroman der Autorin Diane Brasseur. Das Cover ist in einem altmodischen Stil gezeichnet, so wie Freudenmädchen in der ersten Hälfte des letzten Jahrhunderts. Die Schriftart ist einladend und gut zu lesen. Das Buch macht einen sehr guten Eindruck und sieht nach einmaligem Lesen noch neu aus.

Der Protagonist, der aus der Ich-Perspektive schreibt und sich selbst in dem Buch nicht namentlich nennt, ist 54 Jahr alt, Anwalt lebt in Paris, ist seit 19 Jahren verheiratet, hat eine große Tochter, und seit einem knappen Jahr ein Verhältnis mit der 31 Jahre alten Alix. Unter der Woche verbringt der Anwalt Zeit in Paris und in Alix Wohnung, an den Wochenenden und im Urlaub ist er bei seiner Frau, die auch nicht namentlich genannt wird, die er aber immer noch liebt.

Den Auftakt des Romans finde ich super, der Protagonist zieht sich in sein Arbeitszimmer zurück, um eine Entscheidung zu treffen, ob er das Verhältnis mit Alix fortsetzen möchte oder nicht. Mit einigen Zeitsprüngen und Gedankensprüngen schildert der Anwalt sein aktuelles Leben, wie er Alix kennengelernt hat, das Zusammenleben mit seiner Frau, was er an seiner Frau schätzt, was an Alix und wie sein Alltag aussieht. Einige Passagen sind dabei, in denen er sich Ereignisse nur vorstellt, dann folgen wieder Rückblenden, und irgendwann muss er sein Arbeitszimmer auch verlassen haben, oder ich habe es falsch verstanden, und der Protagonist ist in die „Jetztzeit“ zurückgekehrt.

Die ersten Seiten, sowie die Romanidee, haben mir außerordentlich gut gefallen. Ich habe mir von dem Buch einen tiefen Einblick in die Seele eines Ehebrechers versprochen, der den Reiz einer jungen, schönen Frau schildert und sie in ihrer Gesamtheit in den prächtigsten Farben ausmalt, die Vorzüge seiner Ehefrau herausstreicht und die seelischen Qualen, die er leidet, aufs Äußerste in diesem Buch breit tritt, eventuell gespickt mit dem einen oder anderen erotischen Schmankerl. Diese Erwartungen haben sich nur anfangs und teilweise erfüllt. Von Alix erfährt man, außer ihrer physischen Vorzüge, sehr wenig, ich kann mir ihre Persönlichkeit anhand des Buches nicht ausmalen. Die Frau des Anwalts kann ich mir nicht vorstellen, sie bekommt keinen Namen, keine genaue Beschreibung, keine Persönlichkeit, keinen Beruf, überhaupt nichts. Die einzige Frau im Buch, die halbwegs gut beschrieben wird, ist die Tochter des Ehebrechers, diese ist aber für die Handlung nicht relevant. Auch das Ende ist für mich nicht so befriedigend – entweder hat er die Entscheidung, Alix zu verlassen, nicht final und wirklich getroffen, oder ich habe das Buch einfach nicht kapiert.

Fazit: mir gefällt die Buchidee, die Umsetzung leider nicht. Da das Buch nicht allzu dick und in dem Stil durchaus lesbar war, finde ich es durchschnittlich. Kaufen würde ich mir dieses Buch allerdings nicht, auch nicht, um es zu verschenken.

Veröffentlicht am 14.06.2024

Fehlende Tiefe(n)

Genau jetzt mit dir
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Die Aufmachung vom Auftaktband "Genau jetzt mit dir" von Tine Nell ist wunderschön, vor allem, mit dem farbigen Buchschnitt. Bei der Covergestaltung habe ich mich auf imposante Landschaften und traumhafte ...

Die Aufmachung vom Auftaktband "Genau jetzt mit dir" von Tine Nell ist wunderschön, vor allem, mit dem farbigen Buchschnitt. Bei der Covergestaltung habe ich mich auf imposante Landschaften und traumhafte Naturschauspiele (wie den am Cover abgebildeten Polarlichten) gefreut und mich auf eine bewegende Liebesgeschichte eingestellt, im Laufe derer persönliche Traumata aufgearbeitet werden.

Und im Prinzip habe ich das auch bekommen, jedoch in der Light- Variante. Persönliche Traumata wurden aufgearbeitet und mit einem Fingerstrich (oder spätestens im nächsten Kapitel) ad acta gelegt.

Zusätzlich gibt es in dem Buch einige Aspekte, wo ich mangelnde Recherche vermute. Naturseife, zum Beispiel, die mit Natronlauge gekocht wurde, wird nicht "in den Kühlschrank gelegt und dann sofort nach Hause mitgegeben". Die Umwandlung des Fettes in Seife dauer einige Zeit, so dass Seifen meist nachgeschickt oder zumindest mit einem Warnhinweis versehen werden, damit es nicht zu Verletzungen kommt.

Die Charaktere sind mir auch zu oberflächlich und zu einfach geschickt. Auch, wenn sie große Traumata erlebt haben, so haben diese kaum Auswirkungen auf den Alltag. Ich hätte bei Alma zumindest regelmäßige Albtraume erwartet, Schlafstörungen, Essstörungen, Probleme mit Alkohol und / oder Drogen oder sonst ein ungesundes Verhaltensmuster, das bei verdrängten Problemen meist auftritt. Und dass sie so ein Trauma vor ihrer "immerweisen" Tante und Chefin dauerhaft verstecken kann, wirkt wenig plausibel für mich.

Ebenso gibt es terminliche Ungereimtheiten im Buch - der Hebammenkurs wird für "in einem halben Jahr" angekündigt, einige Kapitel weiter ist das halbe Jahr vergangen und der Kurs ist immer noch in Planung. Entweder habe ich da etwas falsch verstanden - oder das ist auch dem Lektorat durchgerutscht.

Der zweite Stern ist dafür, dass sich das Buch leicht lesen lässt, auch, wenn ich mich zwingen musste, nach der Hälfte noch weiterzulesen.

Das Spannendste an diesem Buch ist die Leseprobe für Band 2, wo auf 10 Seiten mehr Handlung ist als im gesamten Band 1.



Fazit: Eine gute Grundidee, bei der leider so ziemlich alle Chancen vergeben wurden.

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Veröffentlicht am 02.03.2024

Ich werde nicht warm mit diesem Buch

Cosima und der Diamantenraub
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Ich habe "Cosima und der Diamantenraub" nach 50 Seiten abgebrochen, weil ich weder mit den Protagonistinnen warm werde, noch in die Geschichte hineinkippe.

Die Buchidee mit den Mädchen, die ...

Ich habe "Cosima und der Diamantenraub" nach 50 Seiten abgebrochen, weil ich weder mit den Protagonistinnen warm werde, noch in die Geschichte hineinkippe.

Die Buchidee mit den Mädchen, die Beeinträchtigungen haben, und gemeinsam Abenteuer erleben, fand ich ganz großartig, vor allem, weil ich mit Kindern und Jugendlichen im Bereich Inklusion arbeite und daher immer wieder auf der Suche nach Außergewöhnlichen Helden und Heldinnen bin, die als Identifikationsfiguren dienen können.

In diesem Buch jedoch sind die Erwachsenen sehr plump und stereotyp dargestellt, und auch handlungsmäßig weiß ich nicht genau, wohin es gehen wird, auch wenn der Titel da viel vorweg nimmt. Ganz besonders mit Cosima, der "Nummer 1" als ersten Bewohnerin und Anstifterin der meisten Regelübertretungen kann ich mich gar nicht anfreunden.

Danke trotzdem an den Verlag für ein digitales Rezensionsexemplar.

Fazit: Falls man sich nicht sicher ist, ob man das Buch lesen möchte, lieber in der Leseprobe überprüfen, ob man mit dem Schreibstil warm wird. Ich habe mich mehrmals zum Weiterlesen aufgerafft und dann doch wieder aufgegeben.

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Veröffentlicht am 19.04.2021

Nich mein Fall

Mein geniales Leben
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"Mein Geniales Leben" von Jenny Jägerfeld ist im Februar 2021 erschneinen.

Siggie ist 12 Jahre alt und zieht von Stockholm in die Einöde - ins Hotel seiner Oma. Zeit, an der neuen Schule mit einem neuen ...

"Mein Geniales Leben" von Jenny Jägerfeld ist im Februar 2021 erschneinen.

Siggie ist 12 Jahre alt und zieht von Stockholm in die Einöde - ins Hotel seiner Oma. Zeit, an der neuen Schule mit einem neuen Image durchzustarten.

Meine Meinung:
Was mir am Buch nicht so gut gefallen hat, ist das Cover. Meine Sohn (8) hat das sogar davon abgehalten, das Buch zu lesen. Er meinte, wenn "die Oma" schon so ein tolles Hotel hat, in dem auch detailliert Zimmer beschrieben werden, dann hätte man doch ein Foto so eines Zimmers fürs Cover nehmen können. Schade - da war also ein potentieller Leser dann schon raus. Aber ich habe mich tapfer weitergekämpft - bis zur Hälfte des Buches.

Ich weiß schon, dass Kinderbücher einfach geschrieben sind, jedoch konnte ich überhaupt keinen Draht zum Protagonisten finden und auch die anderen Figuren (Mutter, Oma) bieten mir keine ausreichende Identifikationsfläche, um mich weiter am Lesen zu halten. Auch so richtig lustige Kindererlebnisse mit den kleinen Mädels haben mir (als Mutter) dann gefehlt.

Schade - das war dann eben nicht nach meinem Geschmack.

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Veröffentlicht am 28.02.2021

Ab damit ins Schwarze Loch

Der Tag, an dem mir ein kleines schwarzes Loch zulief
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„Der Tag, an dem mir ein kleines schwarzes Loch zulief“ von Michelle Cuevas ist 2020 im Fischer Verlag als Buch für Kinder und Jugendliche erschienen.

Worum geht es?
Die elfjährige Stella vermisst ihren ...

„Der Tag, an dem mir ein kleines schwarzes Loch zulief“ von Michelle Cuevas ist 2020 im Fischer Verlag als Buch für Kinder und Jugendliche erschienen.

Worum geht es?
Die elfjährige Stella vermisst ihren verstorbenen Vater. Bisher hatte sie schon Haustiere (einen Stein), und auch ein Familienhund gesellt sich auf den ersten Seiten dazu. Zusätzlich findet sie noch ein ausgesetztes kleines schwarzes Loch, das sie Larry nennt, und mit nach Hause nimmt.

Meine Meinung
Ich interessiere mich für Physik, ebenso mein 8-Jähriger. Die Idee, ein kleines schwarzes Loch aus Haustier zu haben, fanden wir witzig. Ebenso die Namensgebung, also die Herleitung, wie Larry seinen Namen bekommt.
Auch der Idee, dass Dinge und Erinnerungen daran verschwinden, wenn sie im schwarzen Loch landen, können wir noch etwas abgewinnen.
Dass jedoch eine unbeschadete Reise ins Innere eines Schwarzen Loches möglich ist, war mir dann schon zu viel an künstlerischer Freiheit, weshalb ich bei der Hälfte des Buches dann entnervt aufgegeben habe. Auch mein Sohn war am Ende nicht begeistert von dem Buch – eine magische Geschichte hätte da, seiner Meinung nach, viel besser gepasst als eine physikalisch angehauchte Fantasygeschichte.
Einen Pluspunkt bekommt das Buch für seine tollen Illustrationen – die sind wirklich gelungen.
Einen weiteren Pluspunkt, dass ein sehr schwieriges Thema in dem Buch verpackt ist, nämlich der Tod eines Elternteils, der sich nach wie vor gravierend auf die Protagonistin auswirkt.
Mit der „Vermenschlichung“ des Schwarzen Loches kann ich nichts anfangen – denn „kuscheln wollen“ und dann etwas aus dem schwarzen Loch herausholen macht, meiner Meinung nach, große Verständnisprobleme, wenn die Kinder älter werden. Mit einer „Zauberkugel“ hätte mir die Geschichte wahrscheinlich gefallen.

Fazit: Tolle Illustrationen, interessante Thematik, mit der Umsetzung werde ich nicht warm.

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