Ein historischer Roman vom isländischen Bestsellerautor. "Mitreißend, kenntnisreich und hervorragend recherchiert." MORGUNBLADID
Freyja Melsted (Übersetzer)
Kopenhagen Ende des 18. Jahrhunderts: Der isländische Uhrmacher Jón entdeckt ein wahres Wunderwerk der Handwerkskunst im dänischen Königspalast. Die einstmals berühmte astronomische Uhr aus dem Jahre 1592 ist in einem erbärmlichen Zustand, und Jón macht es sich zur Aufgabe, sie wieder in Gang zu setzen. Eines Abends taucht zu später Stunde der dänische König in Jóns Werkstätte auf, und zwischen dem Monarchen, Christian VII., und seinem isländischen Untertan entspinnt sich ein Gespräch. Und Jón wagt es sogar, von seinem Vater zu berichten, der auf Island unschuldig zum Tode verurteilt und hingerichtet wurde, unter der Regentschaft des Vaters von Christian VII. ...
Ein hervorragender historischer Roman von Islands derzeit erfolgreichstem zeitgenössischen Autor
Arnaldur Indriðason hat mit "Der König und der Uhrmacher" einen wunderbar authentischen, stimmungsvollen und lebendigen Historikroman geschaffen, den der Leser sofort in seinen Bann zieht.
Egal ob es ...
Arnaldur Indriðason hat mit "Der König und der Uhrmacher" einen wunderbar authentischen, stimmungsvollen und lebendigen Historikroman geschaffen, den der Leser sofort in seinen Bann zieht.
Egal ob es sich um eine Szenenbeschreibung, einem Dialog oder einem Rückblick handelt, man hat ständig das Gefühl, sich tatsächlich in dieser Zeit zu befinden und alles hautnah mitzuerleben. Arnaldur Indriðason hat einfach ein Talent dafür, den Leser einzufangen, mitzunehmen und in eine andere Welt eintauchen zu lassen.
Man braucht auch kein historisches Vorwissen über diese Zeit zu haben, denn alles wird dem Leser so weit erklärt, dass die Geschichte ohne Probleme erlebt werden kann.
Sehr gefallen haben mir auch die Figuren in dieser Geschichte. Jeder Charakter wurde individuell und daher einzigartig ausgearbeitet und besonders die Beziehung zwischen dem König und Jón fand ich sehr interessant. Beide Charaktere haben eine völlig unterschiedliche Lebensgeschichte und sehen die Welt daher aus verschiedenen Perspektiven. Dadurch entstehen viele interessante Dialoge zwischen den beiden und es ist einfach spannend zu lesen wie Menschen aufeinander treffen, die (anscheinend) nichts gemeinsam haben.
Auch zieht sich ein spannender roter Faden durch die Geschichte und der Zeitwechsel wurde gut und passend in die Story miteingebaut.
Dieses Buch ist daher definitiv eine Empfehlung von mir!
Schon seit vielen Jahren verstaubt die sagenumworbene 200 Jahre alte Uhr des Schweizer Meisters Isaak Habrecht in einem Lager in Schloss Christiansborg in Kopenhagen. Viele Uhrmacher hatten versucht, sie ...
Schon seit vielen Jahren verstaubt die sagenumworbene 200 Jahre alte Uhr des Schweizer Meisters Isaak Habrecht in einem Lager in Schloss Christiansborg in Kopenhagen. Viele Uhrmacher hatten versucht, sie zu reparieren und sind gescheitert, das Uhrwerk sei zu komplex. Doch dann kommt eines Tages Jón in den Palast, eigentlich wegen eines ganz anderen Auftrags, aber auch er hat von der Uhr während seiner Ausbildung gehört, denn selbst sein Meister konnte das kunstvolle Stück nicht wieder zum Leben erwecken. Im Lagerraum findet Jón die Uhr völlig zerstört vor, viele Teile der Uhr fehlen oder wurden über die Jahre einfach verkauft und er fasst den Entschluss, sich dieser Mammutaufgabe anzunehmen.
Eines Tages taucht der König im Lagerraum auf und überrascht Jón bei seiner Arbeit im Kerzenschein. Der König ist erbost, wer denn bitte erlaubt hätte, dass er an der Uhr arbeite und vielleicht ist Jón auch nur ein gemeiner Dieb. Dennoch lässt er ihn gewähren, aber der König wünscht, mehr über Jóns Vater zu erfahren. Dabei stellt sich heraus, dass Jóns Vater unter der Herrschaft Fredrik V., des Königs Vater, wegen Unzucht und falscher Vaterschaft verurteilt und enthauptet wurde. Auch wenn Christian VII seinen Vater selbst alles andere als gerecht und anständig erlebt hat, so fand er diese Behauptung doch schlichtweg unverschämt. Aber er war auch neugierig … entweder soll Jón ihn von der Unschuld seines Vaters überzeugen oder der König lässt ihn wegen Hochverrats ins Gefängnis werfen.
Mein Eindruck:
Auch wenn wir hier die Geschichte praktisch vom Ende her aufrollen, so ist es Indriđason hier sehr gut gelungen, Spannung aufzubauen. Es gibt zwei Erzählebenen – der eine Teil spielt Ende des 18. Jahrhunderts in Kopenhagen, wo es zum einen um die Reparatur der Uhr geht, zum anderen um die Begegnungen zwischen Jón und dem König. Der andere Teil, in dem es um die Väter der beiden Männer geht, spielt viele Jahre früher in den Westfjorden auf Island. Ich persönlich bin sehr stark in die Geschichte über Jóns Vater eingetaucht. Indriđason hat eine solch kraftvolle Sprache, die nicht nur die harten und unerbittlichen Zeiten auf Island einfängt, sondern auch die Liebe, den Mut und die Hoffnung der Menschen, trotz aller Widrigkeiten immer weiter zu machen. Die Reparatur der Uhr trat für mich irgendwie in den Hintergrund. Aber auch die Szenen zwischen Jón und dem König waren absolut interessant zu lesen, vor allem die Entwicklung – steht der König doch rangmäßig über Jón so waren sie doch immer wieder mal auf Augenhöhe. Der Wechsel zwischen den Zeitsprüngen ist Indriđason sehr gut gelungen und die kurzen Kapitel lasen einen schnell vorankommen. Ich würde euch aber empfehlen, den tatsächlichen historischen Hintergrund nicht vor dem Buch zu recherchieren und somit etwas zu spoilern. Für mich war es dennoch spannend, auch wenn ich die historischen Fakten über Christian VII. zumindest im Groben kannte.
Mein Fazit:
Ein ganz wunderbares Buch über Liebe, Leidenschaft, Willkür und Herrschaft, eine mitreißende Geschichte und eine großartige Kombination aus Realität und Fiktion.
Indridason hat mit seinem ersten historischen Roman eine spannende Atmosphäre geschaffen und zwei Welten verknüpft, die unterschiedlicher nicht sein könnten; die einfachen, hart arbeitenden Menschen auf Island und das prunkvolle Königreich Dänemark, welches über den kleinen Inselstaat herrschte und aus der Ferne regierte.
Für mich ein absolutes Highlight und ich wurde mich freuen, wenn dies nicht der einzige historische Roman des Autors bleibt.
Arnaldur Indridason hat bisher nur Krimis verfasst, dies ist sein erster historischer Roman. Ich lese nicht so oft historische Romane aber dieser hat mich wirklich sehr gefesselt.
Es fing alles damit ...
Arnaldur Indridason hat bisher nur Krimis verfasst, dies ist sein erster historischer Roman. Ich lese nicht so oft historische Romane aber dieser hat mich wirklich sehr gefesselt.
Es fing alles damit an das der Uhrmacher Jón sich in den Kopf gesetzt hatte eine alte Uhr, von der sein Lehrmeister viel erzählt hatte zu reparieren. Eine Uhr an der schon viele Uhrmacher vor ihm gescheitert sind. Als er sich dieser Aufgabe annahm war ihm nicht klar wer sich in diesem verstaubten Lagerraum in dem allerlei Antiquitäten lagerten, darunter auch die Uhr herein kam. Es war der König. Die beiden fingen an sich zu unterhalten, das Resultat war das der König immer öfter kam. Ihn interessierte warum Jón versuchte diese alte Uhr zu reparieren. Daraufhin fing der Uhrmacher an seine und die seines Vaters Lebensgeschichte zu erzählen. Jón war bis dahin nicht klar das diese Geschichte in dem König etwas auslöste. Eine alte vergessene Geschichte die dem König mehr zusetzte als er dachte.
Meine Meinung
Ich liebe Bücher in denen von der Gegenwart und gleichzeitig auch von der Vergangenheit der Protagonisten geschrieben wird. Der Autor hat diesen Wechsel zwischen den beiden Zeitsprüngen sehr gut hinbekommen, man konnte sich sehr gut hineinversetzen. Der Autor hat sich auch gut mit der historischen Geschichte auseinandergesetzt. Diesen König Christian und seine Frau Königin Karoline Mathilde zum Beispiel gab es wirklich. Wurde sehr gut umgesetzt.
Fazit
Ich kann das Buch sehr empfehlen. Man kann sich sehr in damalige Zeit hineinversetzen, z.b. was das Thema Bestrafungen betrifft die zu sehr Zeit gängig und normal waren.
Ich finde es ist ein gelungenes Buch und es hat mir sehr gut gefallen.
Der isländische Uhrmacher Jón Sívertsen setzt sich in den Kopf, die Uhr des bekannten Uhrenkünstlers Habrecht zu reparieren, welche im Kopenhagener Königspalast sein zerstörtes Dasein fristet. Womit er ...
Der isländische Uhrmacher Jón Sívertsen setzt sich in den Kopf, die Uhr des bekannten Uhrenkünstlers Habrecht zu reparieren, welche im Kopenhagener Königspalast sein zerstörtes Dasein fristet. Womit er nicht rechnet, ist, dass er dabei plötzlich von König Christian VII. heimgesucht wird. Dieser wünscht, Jóns Familiengeschichte zu erfahren, denn dessen Vater hat in Island ein tragisches Ende gefunden, woran des Königs Vater seine Mitschuld trug. Zwischen den ungleichen Männern entsteht eine besondere Form der Freundschaft und Jón erzählt in ausführlicher Weise die tragischen Ereignisse aus den isländischen Westfjorden, was den Palast in große Aufruhr versetzt...
Nachdem ich ein großer Fan von Arnaldur Indridasons Krimis - vor allem der Erlendur-Reihe - bin, war ich schon sehr gespannt auf diesen historischen Roman aus seiner Feder. Und auch die Lektüre von "Der König und der Uhrmacher" hat wieder große Lesefreude bereitet. Zwar war mir anfänglich die Figur des Königs Christian VII etwas suspekt - er ist mir mit seinem hochmütigen Gehabe ziemlich auf die Nerven gegangen - aber im Laufe der Geschichte(n) wurden auch diese Vorbehalte beseitigt. Indridason schafft es eine ganz eigene Freundschaft dieser beiden ungleichen Männer sprießen zu lassen, bei der sich erstaunlicherweise immer wieder eine gewisse Augenhöhe einstellt. Die kurzen Kapitel wechseln sich ab: einmal wird über Jón, den König und ihre Interaktion berichtet, das andere Mal erzählt Jón die Geschichte seines Vaters in den isländischen Westfjorden. Besonders in den Island-Kapiteln erzeugt Indridason diese ihm ganz eigene, minimalistische Atmosphäre, die mich emotional direkt in die isländische Landschaft versetzt und mich die Figuren wie eine beobachtende Fliege miterleben lässt. Obwohl man von Anfang an weiß, wie die erzählte Geschichte enden wird, fiebert man bis zum Schluss mit und hofft, dass sie doch noch ein anderes Ende nehmen wird. Aber auch die Szenen in Kopenhagen sind sehr eindringlich und das Kopfkino wird lebendig angeregt. Obwohl nicht viel preisgegeben wird von der Kopenhagener Welt, konnte ich mir doch die Habrechtsuhr, Jóns Werkstatt und einige andere Schauplätze sehr gut vorstellen. Die ganze Geschichte hat trotz einiger Tragik auch ihre humorvollen Seiten. Indridasons Stil empfinde ich eher als kühl und distanziert, so als würde er sich an die Landschaften seiner Erzählung anpassen.
Mein Fazit: "Der König und der Uhrmacher" ist ein großartiger historischer Roman mit ganz eigener Atmosphäre, ohne Pathos und Kitsch, dafür mit viel Glaubhaftigkeit. Der kühle, distanzierte und doch eindringliche Stil ist sicher nicht jedermann's/jederfrau's Geschmack, für mich als Liebhaberin nordischer Literatur ist er Seelenbalsam und Erzeuger von lebhaftem Kopfkino. Kleiner Tipp: um die Spannung bis zum Schluss aufrecht zu erhalten, ist ratsam, sich vorab NICHT mit der Biographie König Christian VII. auseinanderzusetzen, das ist im Anschluss viel erhellender!
Arnaldur Indriðason ist preisgekrönter Krimiautor. Mit diesem Roman ist er in ein neues Genre vorgestoßen: den historischen Roman.
Der isländische Uhrmacher Jon findet im Schloss Christiansborg die ...
Arnaldur Indriðason ist preisgekrönter Krimiautor. Mit diesem Roman ist er in ein neues Genre vorgestoßen: den historischen Roman.
Der isländische Uhrmacher Jon findet im Schloss Christiansborg die zerstörte astronomische Uhr von Isaac Habrecht. Die Uhr ist ein Meisterwerk der Uhrmacherzunft, und viele seiner Vorgänger hatten Schwierigkeiten mit ihr. Beim Anblick der kaputten Uhr überkommt Jon der Wunsch, sie zu reparieren, und er macht sich an die Arbeit. Sein König, König Christian VII, begibt sich auf einem seiner nächtlichen Rundgänge in das Lager, in dem die alten königlichen Requisiten aufbewahrt werden, und so wird er auf den Uhrmacher aufmerksam und beginnt ein Gespräch mit Jon. Jon, der einfache Uhrmacher aus Island, erzählt, wie er auf die Uhr aufmerksam wurde und wie seine Kindheit auf der Insel war. König Christian VII. ist sehr an der tragischen Lebensgeschichte des Uhrmachers interessiert. Warum die Biografie des Uhrmachers für den König wichtig ist, ob die Uhr repariert wird und warum der Hof nicht glücklich ist über die aufkommende Verbundenheit zwischen dem Handwerker und dem König, lest selbst.
Um es gleich vorwegzunehmen. Es ist kein klassischer historischer Roman mit viel Schnickschnack. Der Schreibstil des Autors wirkt unaufgeregt, er schwankt zwischen nüchtern und sehr auf das Detail bedacht. Von Anfang an wird eine großartige Atmosphäre geschaffen. Ich sah die Szene mit der zerbrochenen Uhr in der Kammer des Königs, mit dem König und dem Uhrmacher. Wie auf einer Theaterbühne waren nur die beiden Protagonisten mit dem Sessel des Königs und der Werkbank beleuchtet. König Christian VII. war ein sehr tragischer dänischer König. Durch das Buch habe ich mich mehr mit der dänischen und isländischen Kultur beschäftigt, und das finde ich persönlich schon mal brillant. Ein Roman, aus dem man viel lernen kann.
Das Buch spielt in zwei Zeitebenen, zum einen in Kopenhagen um Königin Christian VII. und zum anderen in Island am Breiðafjörður.
In Island gab es damals ein Gesetz, das Blutsverwandtschaft mit dem Tode bestrafte, und das wird vor allem durch die Erzählung von Jons Lebensgeschichte lebendig. Obwohl man von vornherein weiß, wie die Geschichte ausgeht, hat mich die detaillierte Schilderung tief berührt. Aber auch der Umgang mit den Eigenheiten des Königs hat mich sehr berührt. Mir hat das Buch sehr gut gefallen, weil es so leicht zu lesen war und man in die Geschichte eintauchen konnte.
Persönlich muss ich sagen, dass es eines meiner bisherigen Highlights ist und ich das Buch jedem empfehlen kann, der einen atmosphärischen historischen Roman mit historischen Figuren und Gegenständen mag.