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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 10.12.2024

Wunderbar erzählt

Drei Tage im Juni
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Die erfahrene Lehrerin Gail verliert ihren Job. Es kommt noch dicker.
Ihr chaotischer, von weit her gereister Ex-Mann zieht für ein paar Tage bei ihr ein.
Ihre gemeinsame Tochter heiratet in ein paar Tagen. ...

Die erfahrene Lehrerin Gail verliert ihren Job. Es kommt noch dicker.
Ihr chaotischer, von weit her gereister Ex-Mann zieht für ein paar Tage bei ihr ein.
Ihre gemeinsame Tochter heiratet in ein paar Tagen. Sie verstehen sich überraschend gut.

Anne Tylor hat eine wunderbare Art zu schreiben.
Eher ruhig, aber voller wunderbarer Details. Komplex, facettenreich, fast schon poetisch.
Jeder Satz sitzt und ist sehr nuanciert. Man bekommt einen tiefen Einblick in die Seele
der Hauptcharaktere. Der Humor kommt auch nicht zu kurz.
Die Figuren und Ihre Entwicklungen sind sehr lebendig beschrieben.
Die Stimmung wird wunderbar dargestellt und man kann sich sehr gut
in die Geschichte hineinversetzen.
Die Charaktere sind sehr überzeugend und ausdrucksstark.
Es geht um das kleine bisschen Glück, das sich jeder so wünscht.
Vor allem aber um den Sinn des Lebens, mit all seiner Härte und Bitterkeit.
Das alles wird mit einer wunderschönen, reduzierten Sprache, atmosphärisch dicht erzählt.

Am Ende stellt man fest. Alte Liebe rostet nicht.
Eine meisterhafte Assoziation, über eine alte Liebe neu entdeckt.
Die Geschichte eines Paares - gefühlvoll erzählt und sehr bewegend.

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  • Charaktere
Veröffentlicht am 29.09.2024

Sehr britisch, viel schwarzer Humor

Mrs Potts' Mordclub und der tote Bürgermeister
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Im ruhigen Städtchen Marlow herrscht große Aufregung. Der allseits sehr beliebte
Bürgermeister Geoffrey Lushington ist tot.
Plötzlich und völlig unerwartet stirbt er mitten in einer Stadtratssitzung.
Schnell ...

Im ruhigen Städtchen Marlow herrscht große Aufregung. Der allseits sehr beliebte
Bürgermeister Geoffrey Lushington ist tot.
Plötzlich und völlig unerwartet stirbt er mitten in einer Stadtratssitzung.
Schnell stellt sich heraus, dass Lushington vergiftet wurde.
Der kleine Ort, eine an der Themse gelegene, kleinstadttypische Postkartenidylle – stellt sich nun die Frage, was um alles in der Welt ist in Marlow los ist? Die Polizei ernennt
Mrs. Potts und ihre Freundinnen Suzie und Becks dieses Mal von Anfang an zu Zivilen
Beraterinnen. Das ist gut so, den der Mordclub kann jetzt nach Herzenslust
Verdächtige befragen und Beweisen nachgehen.

Auf so herrlich unkonventionelle britische Art ermittelt Mrs. Potts‘ Mordclub
und deckt auch im dritten Band eine Vielzahl kriminalistischer Verwicklungen
hinter der scheinbar so idyllischen Fassade auf!
Der Schreibstil ist typisch englisch und hat den von mir so geliebten schwarzen Humor.
Es gibt viel Situationskomik und was so schön anders ist,
es wird sehr viel nach Bauchgefühl und Spürnase ermittelt.
Dieser Krimi kommt auch ohne großes Blutvergießen aus.
Fließend geschrieben und mit einem leichten Spannungsbogen versehen,
der bis zum Ende erhalten bleibt.
Es macht Spaß, mitzurätseln, aber es kommt immer wieder etwas anders als gedacht.
Denn peu à peu werden mehr Details bekannt gegeben, und wenn Judith Potts ihr
altbekanntes Kribbeln spürt, ist die Lösung in greifbarer Nähe.
Kurzum, ein richtig guter Krimi mit ganz viel Humor und Lokalkolorit,
der sich unheimlich gut liest, spannend ist und Spaß macht.

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  • Charaktere
Veröffentlicht am 14.06.2024

Wunderbare Geschichte über das Alter

Glück für Wiedereinsteiger
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Thea und Ronny feiern demnächst nicht nur ihren 60. Geburtstag. Der 40. Hochzeitstag steht auch kurz bevor. Ehegatte Ronny hat das gemeinsame Eheleben schon mental ins Altersheim verfrachtet. Kann das ...

Thea und Ronny feiern demnächst nicht nur ihren 60. Geburtstag. Der 40. Hochzeitstag steht auch kurz bevor. Ehegatte Ronny hat das gemeinsame Eheleben schon mental ins Altersheim verfrachtet. Kann das etwa schon alles gewesen sein?
Das Leben hat doch im Alter auch noch viel zu bieten.
Es ist doch nie zu spät, um etwas zu ändern.
Thea und Ronny wollen getrennter Wege gehen. Im guten natürlich. Die beiden
sind bestens vorbereitet und starten als frisch gebackene Singles.
Doch kommt es anders als gedacht.

Eine wunderschöne Geschichte über das Alter,
die Liebe und Träume in einem federleichten und sehr
humorvollen Stil erzählt.
Es geht um die Ehe, Partnerschaft und um Vertrauen.
Schon nach ein paar Zeilen wird man ein Teil von Thea.
Lebt und hofft mit ihr. Möchte gar nicht mehr aufhören, zu lesen.
Die Charaktere sind sehr lebensecht beschrieben,
man liebt und leidet mit Ihnen.
Alles ist möglich, man muss es nur zulassen.
Um etwas zu verändern, schafft man neue Dinge oder geht andere Wege,
die das Alte überflüssig machen.
Es stellt dich das Gefühl ein, direkt vor Ort zu sein.
Ein richtiger schöner Wohlfühlroman mit ernstem Hintergrund
der zeigt, was wirklich wichtig ist im Leben.
Vor allem, dass es nie zu Spät ist, etwas zu verändern.

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Veröffentlicht am 12.04.2024

Die Kraft der Freundschaft

Der Brighton-Schwimmclub
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Vier Frauen, die sich jeden Morgen am Strand von Brighton treffen.
Sie nehmen jeden Tag ein gemeinsames Bad in den Wellen.
Es sind die Sea-Gals, wie sie sich augenzwinkernd nennen.
Aber es verbindet sie ...

Vier Frauen, die sich jeden Morgen am Strand von Brighton treffen.
Sie nehmen jeden Tag ein gemeinsames Bad in den Wellen.
Es sind die Sea-Gals, wie sie sich augenzwinkernd nennen.
Aber es verbindet sie nicht nur durch ihre Leidenschaft fürs Schwimmen.
Sondern auch eine Freundschaft, die zwischen Familienleben, andere
kleine Katastrophen bis zu Liebestragödien hält.
Als eines Tages Maddy zu ihnen stößt, wird dieser Schwimmclub zu einem Rettungsanker.

Kaum angefangen, ist man schon mitten drin in diesem schönen Roman.
Die so verschiedenen Charaktere sind sehr gut getroffen. Hat man
sie erst einmal verinnerlicht, dann kommt die Geschichte so
richtig in Fahrt. Man kann sich nämlich sehr gut mit ihnen identifizieren.
Dank der wirklich sehr lebendigen Schreibweise hat man das Gefühl, ein Teil zu sein.
Man erlebt alle Höhen und Tiefen hautnah mit.
Die Geschehnisse sind sehr echt und packend beschrieben.
Ein tolles Buch, das zeigt, was Freundschaft alles
bewirken kann.

  • Einzelne Kategorien
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Veröffentlicht am 10.12.2023

Die goldene Glocke

Die Insel der weißen Lilien
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Linnea hatte eine Beziehung mit einem verheirateten Mann. Nach einem sehr unschönen Ende will Linnea nur noch raus aus Oslo. Da kommt ihr das Angebot
einer Freundin gerade recht. Sie kann das Haus der ...

Linnea hatte eine Beziehung mit einem verheirateten Mann. Nach einem sehr unschönen Ende will Linnea nur noch raus aus Oslo. Da kommt ihr das Angebot
einer Freundin gerade recht. Sie kann das Haus der verstorbenen Großtante Marie bewohnen. Das liegt auf einer Nordnorwegischen Insel.
Kater Arthur ist mit von der Partie und die beiden leben sich ziemlich
schnell ein. Die Nachbarn sind sehr nett und da gibt es ja auch noch
den hilfsbereiten Elektriker Karsten.
Als Linnea im Haus eine alte Bronzeglocke findet, kommt sie Maria näher.
Es gibt Spuren, die bis in eine weit über 60 Jahre alte Vergangenheit
führen.
Das Cover ist zwar wunderschön, aber es passt nicht so recht
zur Geschichte.
Es handelt sich zwar um eine Liebesgeschichte, aber nicht nur.
Eine recht unbekannte Seite Norwegens wird auf geblättert.
Die Blutstraße, ein Straßenstück in Norwegen in der Kommune Saltdal bezeichnet, das unter hohen Verlusten durch vorwiegend jugoslawische Zwangsarbeiter errichtet wurde.

Erzählt wird in zwei Zeitebenen.

Linnea in den 2000 Jahren und Marie in den 1940 Jahren.
Die Schreibweise ist wunderbar fließend und die Charaktere sehr
ausdrucksstark. Der Einstieg ist problemlos, man fühlt förmlich
die Gewalten der Natur.

Der Leser wird richtig in die Geschichte hereingezogen.
Schon nach ein paar Zeilen wird man Teil dieser Insel.
Möchte gar nicht mehr aufhören, zu lesen.
Linnea lässt sich auf die Insel und deren Menschen ein.
Das verändert sie und so langsam entsteht sogar etwas wie Liebe.

Marie und ihre große Liebe, die so nach und nach sichtbar wird.
Das schwere Leben in den Kriegsjahren, eine Liebe, die eigentlich
völlig unmöglich ist, aber trotzdem erblüht.
Ein schweres Thema, das aber durch die feinfühlige Schreibweise
seine schwere verliert und ein gutes Gefühl hinterlässt.

Ein wunderschöner Roman, der eine Brücke zwischen
Norwegen und Jugoslawien schlägt. Zeigt, das Liebe
über alle Grenzen gehen kann.

Sehr lesenswert!

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