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Christina19

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 22.07.2024

Ein bezauberndes Kinderbuch mit atmosphärischem Setting

Komm, wir trösten den kleinen Stern
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Mit ihrem Hängebauchschwein Rolf lebt Schnipsel auf der Vulkaninsel Ometepe. Gemeinsam schauen die beiden eines Abends in den Himmel. Sie entdecken dort den Stern Ninjesi, der ganz betrübt dreinschaut. ...

Mit ihrem Hängebauchschwein Rolf lebt Schnipsel auf der Vulkaninsel Ometepe. Gemeinsam schauen die beiden eines Abends in den Himmel. Sie entdecken dort den Stern Ninjesi, der ganz betrübt dreinschaut. Ninjesi erzählt ihnen, wie einsam er sich fühlt und dass ihm eine Umarmung guttäte. Mit Hilfe des Mondes machen sich Schnipsel und Rolf auf den Weg in den Himmel und versuchen, Ninjesis Wunsch zu erfüllen.

„Komm, wir trösten den kleinen Stern“ lädt Kinder ab 3 Jahren auf eine fantasievolle Reise ein. Mit einer Geschichte in Reimform entführt Mira Schönegge ihre Leser zunächst nach Ometepe. Sie erzählt davon, wie die Insel einst aus zwei Vulkanen entstand und später von Schnipsel, ihrer Mutter und dem Hängebauchschwein Rolf bezogen wurde. Ich bin ein großer Fan des Settings und der Art, wie die Autorin diese Welt in ihren Illustrationen festhält. Die Bilder sind großflächig gestaltet, strahlen etwas Exotisches aus und sind ganz besonders stimmungsvoll. Wir sehen ein farbenfrohes Häuschen, Palmen und Kakteen, Ylang-Ylang sowie Schnipsel, die mich mit ihren buschigen Augenbrauen ein wenig an Frida Kahlo erinnert. Die Illustrationen sind sehr detailreich, sodass es auf jeder Seite viel zu entdecken gibt.
Als Ninjesi in Erscheinung tritt und um eine Umarmung bittet, treten wir gemeinsam ein Abenteuer zu dem kleinen Stern an. Gut gefällt mir, dass der Mond seine Unterstützung anbietet und Schnipsel und Rolf in den Himmel transportiert.
Mit ihrer Geschichte greift Mira Schönegge eine Vielzahl an Themen auf: Sie zeigt mit Schnipsel, was Diversität bedeutet, gibt den beiden Hauptfiguren eine große Portion Mitgefühl und Mut und schenkt Ninjesi Hoffnung. Vor allem aber weist sie auf den besonderen Wert einer Freundschaft hin.
Ein wirklich schönes und empfehlenswertes Kinderbuch!

Veröffentlicht am 14.06.2024

Ein erfülltes Leben durch Selbstfindung und -verwirklichung

Das Café am Rande der Welt
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Als Manager erlebt John intensive Jahre mit oft langen Arbeitstagen. Obwohl er seinen Job nicht generell ablehnt, hat er doch mehr und mehr den Eindruck, sein Leben gegen Geld einzutauschen. So beschließt ...

Als Manager erlebt John intensive Jahre mit oft langen Arbeitstagen. Obwohl er seinen Job nicht generell ablehnt, hat er doch mehr und mehr den Eindruck, sein Leben gegen Geld einzutauschen. So beschließt er, sich eine Woche Auszeit von seinem Alltag zu nehmen.
John begibt sich auf eine Reise, die ihm zunächst ein wenig Abstand und Ruhe bringen soll. Doch bereits kurz nach seiner Abfahrt findet er sich in einem langen Stau wieder. Kurzerhand nimmt er eine andere Strecke, auf der er sich prompt verfährt. Schließlich strandet John in einem Café, das fernab einer Ortschaft – sprichwörtlich am Rande der Welt – liegt. Dort sieht er sich mit einer besonderen Speisekarte konfrontiert und beginnt der Frage nachzugehen, ob es nicht mehr im Leben geben sollte als das, was er bisher tat.

John Strelecky gilt als einer der 100 inspirierendsten Menschen im Bereich Führung und persönliche Entwicklung. „Das Café am Rande der Welt“ ist sein Debüt, das in Deutschland in vielen weiteren Ländern der Welt zum Bestseller wurde.
Um die Erzählung bis zum Ende zu lesen, brauchte ich tatsächlich zwei Anläufe. Erst, als ich ein wenig Ruhe hatte und in der richtigen Stimmung war, konnte ich mich auf die Themen einlassen, die der Autor in seinem Werk anspricht. Wem das möglich ist, dem können sich mit dem Buch tiefgreifende Erkenntnisse eröffnen.
Strelecky beschreibt in einfacher und leicht verständlicher Sprache, wie sich sein Protagonist mit seinem Leben auseinandersetzt: Wie verbringe ich meine begrenzte Zeit auf der Erde? Erfüllt mich das, was ich tue? Wenn nein, was hält mich davon ab, meiner Bestimmung nachzugehen? In seiner Erzählung verpackt der Autor eine Vielzahl an Weisheiten zum Thema Selbstfindung und Selbstverwirklichung. Dabei geht es vor allem darum, ein erfülltes Leben zu führen.
Dank der Ich-Perspektive, die sich durch die gesamte Geschichte zieht, gelingt ist mühelos, die Sichtweise von John einzunehmen. Man kann seine Gedanken leicht verfolgen und wird dazu angeregt, die genannten Fragen auch sich selbst zu stellen. Für Leser, die sich bislang noch nicht mit dem eigenen Selbst befasst haben, bildet das Buch eine gute Grundlage dafür. So kann es als Impuls dienen, ggf. die Weichen für einen Neuanfang zu stellen.

Veröffentlicht am 10.05.2024

Freundschaft und Zusammenhalt im Teich

Lily und der Herzenszauber
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Lily, die kleine Nixe, lebt zusammen mit ihren Freunden in einem Teich. Täglich kümmert sie sich um die Libellen und Schnecken, die Kaulquappen und Fische sowie um die Blumen. Es geht idyllisch zu, bis ...

Lily, die kleine Nixe, lebt zusammen mit ihren Freunden in einem Teich. Täglich kümmert sie sich um die Libellen und Schnecken, die Kaulquappen und Fische sowie um die Blumen. Es geht idyllisch zu, bis eines Tages ganz unerwartet ein Sturm aufzieht. Dieser sorgt für große Schäden im und am Teich und lässt Lily mit der Frage zurück, wie sie es schaffen soll, ihr Zuhause wieder in Ordnung zu bringen.

Durch das Cover mit der ansprechenden Illustration bin ich auf dieses Bilderbuch aufmerksam geworden. Es erzählt in kurzen Texten von einer Teichnixe. Die Sätze sind einfach gehalten und damit schon für junge Kinder verständlich.
Der Text greift vor allem das Thema Freundschaft auf und vermittelt, was man durch Zusammenhalt und gegenseitige Unterstützung alles schaffen kann. Zugleich wird auch der Teich als Lebensraum beleuchtet, wenn nämlich Kaulquappen, Frösche, Fische, Salamander, Libellen und Schmetterlinge dargestellt werden. Darüber hinaus können Kinder mit „Lily und der Herzenszauber“ darauf aufmerksam gemacht werden, wie wichtig der Erhalt und Schutz dieser Biotope ist – denn durch Naturereignisse und durch Menschenhand drohen allerhand Gefahren.
Die Illustrationen im Buch finde ich wirklich niedlich! Auch farblich sprechen sie mich an, da sie einem klaren Konzept folgen und somit nicht zu bunt sind.

Veröffentlicht am 05.05.2024

Selbstfindung durch Astrologie in japanischem Kontext

Das Mondscheincafé
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Sobald es Nacht wird, öffnet das Mondscheincafé. Es hat keinen festen Standort und keine Menükarte, aus der die Gäste wählen können. Stattdessen bekommen sie jeweils das Getränk oder Dessert serviert, ...

Sobald es Nacht wird, öffnet das Mondscheincafé. Es hat keinen festen Standort und keine Menükarte, aus der die Gäste wählen können. Stattdessen bekommen sie jeweils das Getränk oder Dessert serviert, das zu ihnen und ihrer aktuellen Lebenssituation passt. Das jedoch ist noch lange nicht alles: Die Gäste, unter ihnen eine zuletzt mittelmäßig erfolgreiche Autorin, eine Schauspielerin kurz nach Bekanntwerden ihrer Affäre sowie eine Stylistin, erhalten außerdem ihr Geburtshoroskop. Mit diesem lernen sie sich selbst besser zu verstehen und stellen die Weichen für eine erfolgreiche Zukunft.

Die Geschichte rund um das Mondscheincafé stammt von der japanischen Autorin Mai Mochizuki. Sie spielt in deren Heimatland, weshalb Städte wie Tokio und Kyoto als Schauplätze vorkommen. Die Figuren tragen landestypische Namen wie Mizuki, Satsuki und Mizumoto, was mich mitunter vor Herausforderungen gestellt hat, da ich mir diese nicht so leicht merken konnte.
Die Handlung ist auf drei Kapitel aufgeteilt, die eng miteinander verknüpft sind. Sie erzählen von mehreren Frauen und Männern, die nach einer Einladung, durch Zufall oder im Traum den Weg in das Café finden. Dort treffen sie zunächst auf die Betreiber des Lokals, die allesamt Katzen sind. Ich empfinde das als sehr außergewöhnlich, wenn nicht gar skurril. Im Kontext dieser Geschichte sind die Katzen jedoch ganz passend, denn in Japan werden die Tiere hochgeschätzt und verehrt.
Der Kern der Erzählung dreht sich um die Geschehnisse im Mondscheincafé. Den Gästen werden dort von den Katzen die Sterne gedeutet. Sie erfahren von 12 Häusern, die je nach Geburtstag und Geburtsort bei jedem Menschen in anderen Sternzeichen stehen und in denen die Planeten unterschiedlich verteilt sind. Diese Geburtshoroskope geben Aufschluss über die Persönlichkeit eines Jeden, über dessen Stärken sowie Schwächen. Die Erklärungen werden durch einige Illustrationen im Buch veranschaulicht, was ein wenig beim Verständnis hilft. Mit Hilfe der Katzen und ihrer Horoskope finden die Gäste des Mondscheincafés zu sich selbst. Sie sind fortan in der Lage, ihre Emotionen deutlicher wahrzunehmen, eigene Bedürfnisse besser zu verstehen und alltäglich Situationen zu begreifen. Für ihre Zukunft können sie daher fundierte Entscheidungen treffen und ein glückliches Leben führen. Da ich mich bislang nicht mit Astrologie befasst habe, waren mir die eingebundenen Informationen vollkommen neu. Im Rahmen der Erzählung wirkten sie auf mich schlüssig, inwieweit man daran glaubt, muss allerdings Jeder für sich entscheiden.
Das Ende der Geschichte habe ich nicht kommen sehen. Es hat die einzelnen Kapitel zusammengeführt und die Handlung für mich „rund“ gemacht. Der Abschluss hat mir daher gut gefallen.
Zuletzt sollte die besondere Gestaltung des Buches nicht unerwähnt bleiben: So hat das Cover eine ganz besondere Haptik. Seine Oberfläche fühlt sich samtig weich an. Teile der Vorderseite sowie des Buchrückens sind fluoreszierend beschichtet und leuchten daher im Dunkeln.

Ein empfehlenswertes Buch für Liebhaber von Erzählungen über die Themen Selbstfindung und Astrologie sowie für Leser japanischer Literatur!

Veröffentlicht am 30.04.2024

Ein schönes Bilderbuch, das Kinder nach Italien reisen lässt

OTTO fährt los – Ein Sommer in Italien
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Auch in diesem Sommer geht Otto wieder auf Reisen. Mit Leo, Mira, Paul und Emmi fährt der Camper nach Italien. Dort lernt er neben einigen Sehenswürdigkeiten vor allem La Dolce Vita – das süße Leben – ...

Auch in diesem Sommer geht Otto wieder auf Reisen. Mit Leo, Mira, Paul und Emmi fährt der Camper nach Italien. Dort lernt er neben einigen Sehenswürdigkeiten vor allem La Dolce Vita – das süße Leben – kennen. Mit der Familie, die den Bus geliehen hat, verbringt Otto eine aufregende Zeit mit vielen Abenteuern.

Das Bilderbuch von Madlen Ottenschläger und Stefanie Reich bringt seine jungen Leser nach Italien. Dort lernen sie in Text und Bild u. a. die drei Zinnen, den schiefen Turm von Pisa, das Ferragosto-Fest und typische italienische Leckereien kennen. Die Geschichte ist kindgerecht und damit sehr gut verständlich formuliert. Hin und wieder sind italienische Worte wie „Ciao“, „Gelato“ und „Pasticceria“ eingebunden, die dafür sorgen, dass das Urlaubsfeeling wunderbar transportiert wird. Richtig gut gefällt mir, dass die Leser an mehreren Stellen direkt angesprochen und beispielsweise zur Suche von Tieren oder Gemüse in den großflächigen Illustrationen aufgefordert werden. Kinder sind dadurch dazu angehalten, die Bilder intensiv zu betrachten. Die jeweiligen Darstellungen können dann als Gesprächsanlass genutzt werden, um etwas über das entsprechende Thema zu lernen (z. B. Wie sieht Knoblauch aus? Wie riecht und schmeckt er?). Der Text enthält vereinzelt außerdem kurze Erklärungen und vermittelt damit Wissen beispielsweise über Gletscher und Südtirol. Auch das Thema Umweltschutz wird in Bezug auf das Wildcampen aufgegriffen. Die entsprechenden Stellen sind kursiv hervorgehoben.
Mit den Hauptfiguren zeigt Madlen Ottenschläger ein Familienmodell jenseits der häufigen Klischees: Papa Leonardo, kurz Leo, ist als Sohn einer italienischen Mutter in Deutschland aufgewachsen. Er ist der Vater von Emmi, nicht jedoch von dem älteren Paul. Im Text wird er deshalb auch als dessen „Bonus-Papa“ vorgestellt, was ich eine schöne Beschreibung finde und worin sich sicherlich einige Familien wiederfinden. Pauls leiblicher Vater wird dennoch nicht außen vor gelassen. Als den Jungen auf der Reise nämlich das Heimweh überkommt, ruft er seinen Papa an, sodass es ihm schon bald besser geht.
Die Illustrationen im Buch sind durchgängig großflächig gestaltet. Sie helfen dabei, Kindern einen guten Eindruck von dem Land am Mittelmeer zu geben und sich in den Urlaub zu träumen.
Einen kleinen Wermutstropfen gibt es für mich hinsichtlich der ausgewählten Highlights Italiens: Nachdem vor allem auf den ersten Seiten klassische Sehenswürdigkeiten gezeigt werden, hatte ich ehrlicherweise erwartet, dass noch weitere folgen würden. So habe ich beispielsweise auf das Kolosseum in Rom und auf Venedig mit seinen Kanälen gehofft. Leider werden diese nur im Einband dargestellt, in der Geschichte jedoch nicht weiter aufgegriffen. Dennoch ist „Otto fährt los“ ein schönes und empfehlenswertes Kinderbuch!