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Veröffentlicht am 13.04.2021

Hasen im Bus, ein Genuss

Hasen rasen mit dem Bus
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Die Hasen haben den Bus gekapert und Rasen jetzt durch die Stadt, bereit für jede Menge Unsinn. Sie rasen an der Haltestelle und den Wartenden vorbei, überfahren beinahe die Pandas am Zebrastreifen und ...

Die Hasen haben den Bus gekapert und Rasen jetzt durch die Stadt, bereit für jede Menge Unsinn. Sie rasen an der Haltestelle und den Wartenden vorbei, überfahren beinahe die Pandas am Zebrastreifen und fliegen an den Schafen vorbei. Auch im Bus passiert so manches Lustige. Der Text - immer anders auf den Seiten platziert - wiederholt sich teilweise mantraähnlich und enthält einige Reime. Dies drückt hervorragend die Schnelligkeit des Buses aus. Die Bilder stehen dem in nichts nach. Man sieht den Bus förmlich vorbeiflitzen. Der Illustrator schafft eine lebendige Atmosphäre. Die Tierfiguren sind einfach toll und überall gibt es etwas zu entdecken. Meine Tochter musste oft lachen, was will man mehr?

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Veröffentlicht am 30.06.2024

Verstörend, spannend, gut!

Das Baumhaus
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Nora, Henrik und ihr fünfjähriger Sohn Fynn wollen den Urlaub in der Hütte von Henriks Großvater in den Wäldern Schwedens verbringen. Die Abgeschiedenheit soll der Familie gut tun, doch der vermeintliche ...

Nora, Henrik und ihr fünfjähriger Sohn Fynn wollen den Urlaub in der Hütte von Henriks Großvater in den Wäldern Schwedens verbringen. Die Abgeschiedenheit soll der Familie gut tun, doch der vermeintliche Sommerspaß wird getrübt, denn es ist deutlich erkennbar, dass jemand die Hütte genutzt hat und denjenigen nichts davon abhalten kann, zurückzukommen. Zudem schwebt Henrik als Kinderbuchautor in seinen eigenen Sphären und Nora hat ein Geheimnis, dass keinesfalls ans Licht kommen soll. Doch als Fynn verschwindet bringt dies das Kartenhaus der Bilderbuchfamilie gehörig ins Wanken. Zu den Ermittlungen wird auch Rosa hinzugezogen, die seit kurzem wieder in Schweden wohnt, um ihren verunfallten Bruder zu pflegen. Nebenbei versucht sie ihre forensischen Studien weiterzubringen und macht im Wald einen grausigen Fund.

Nur kurz währt in "Das Baumhaus" die schwedische Idylle, dann verwandelt sie sich in ein äußerst gruseliges, düsteres Setting und die Geschichte mutiert vom friedlichen Familienurlaub zu einem verwirrenden Albtraum. Dabei arbeitet Vera Buck mit allen ihr zur Verfügung stehenden Mitteln, um Spannung und Gänsehautmomente zu schaffen. Gerade am Anfang gibt es für den Leser so viel, was er nicht weiß, dass man mit allem rechnet. Unterschiedliche Erzählebenen verwirren und schaffen zusätzlich Unsicherheit, was manche Leserinnen stören könnte, ich allerdings großartig fand. Es ist oft nicht einmal klar, wann sich die Ereignisse abspielen, das erfährt man erst im Laufe der Geschichte. Für einige Details muss man auch ziemlich leidensfähig sein. Es gibt einige sehr unschöne Szenen, die aber nötig sind, um die Grausamkeit der Täter zu offenbaren.

Die Charaktere sind allesamt auf ihre Art skurril, allen voran Rosa, die man erstmal einordnen und näher kennenlernen muss, weil sie so außergewöhnlich ist, dass es hart an der Grenze zum unglaubwürdigen ist. Ich mochte sie aber gerade deswegen sehr, sie tickt vollkommen anders. Sie versteht den Tod besser als das Leben. Bei den Eltern, Nora und Henrik, hat man ständig das Gefühl, dass sie nicht alle Karten auf den Tisch legen. Noch dazu ist Henrik als Kinderbuchautor teilweise in seinen phantastischen Geschichten so gefangen, dass man nie sicher ist, ob man ihm glauben kann. Vor allem als in ihm plötzlich Erinnerungen hochkommen, die nichts Gutes verheißen. Als Leser
in kann man nur möglichst schnell vorwärts lesen, um endlich die ganze Geschichte zu erfahren und daher fliegt man durch die Seiten und hat dabei mehr als einen unerwarteten Moment. Wer hier wann ein Verbrechen begangen hat, das klärt sich erst ganz am Ende, wobei mir hier nach der atemlosen Spannung etwas der finale Paukenschlag gefehlt hat. Insgesamt aber ein Top-Thriller für alle, die gekonnte Verwirrspiele mögen. 4,5 Sterne

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Veröffentlicht am 16.06.2024

Spannung in einem alten Fall um verschwundene Mädchen

COLD CASE - Das letzte Bild
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Auf einer amerikanischen Seite für Liebhaber von Mordermittlungen und Serientäterinfos postet ein Unbekannter Fotos von jungen Mädchen. Jedes von ihnen ist seit langem in Skandinavien als vermisst gemeldet. ...

Auf einer amerikanischen Seite für Liebhaber von Mordermittlungen und Serientäterinfos postet ein Unbekannter Fotos von jungen Mädchen. Jedes von ihnen ist seit langem in Skandinavien als vermisst gemeldet. Besonders eines erkennt die momentan beurlaubte Ermittlerin Tess Hjalmarsson sofort: das Bild zeigt Jenny Ramsvik, die vor siebzehn Jahren nach einer Party verschwand. Alle Spuren führten zu nichts und der Fall hat Tess bis heute nicht losgelassen, denn sie möchte den Angehörigen Gewissheit verschaffen. Als weitere Bilder auftauchen, tut sich Tess mit Ermittlern aus Dänemark und einem bekannten Psychologen zusammen. Die Vermutung liegt nahe, dass die Fälle zusammenhängen. Doch warum postet der mutmaßliche Täter die Bilder ausgerechnet jetzt?

Ich verfolge die Cold Case Serie mit der Ermittlerin Tess Hjalmarsson schon seit Band eins, so dass das neue Buch sofort auf die Leseliste wanderte. Das Cover fügt sich gut in die Reihe ein, hat mit dem Fall allerdings nicht allzu viel zu tun, außer dass die Brücke auch eine Verbindung herstellt, genau, wie das letzte Bild im Buch. Die Geschichte startet recht unvermittelt und hat verschiedene Handlungsstränge. Vor allem der um Tess war zunächst für jemanden, der alle Bände gelesen hat, etwas verwirrend, da Tess sozusagen beurlaubt ist aufgrund eines leichtsinnigen Vergehens, das allerdings in den Büchern gar nicht vorkam. Als treuer Leser sollte man sich also nicht fragen, ob man da etwas überlesen hat. Hat man nicht. Alles, was zu Tess vorübergehender Entfernung aus dem Cold Case Team geführt hat, passierte zwischen dem dritte und vieren Band und sorgt allein dafür, dass Tess an sich zweifelt und durch die gewonnene Freizeit Luft gewinnt, sich an den dänischen Ermittlungen zu beteiligen. Überhaupt hat Tess private Seite wieder einiges an Raum im Buch, was ich sehr reizvoll fand, denn dadurch versteht man die Ermittlerin einfach besser und eine Entwicklung führt im weiteren Verlauf sogar zu besonders angespannter Atmophäre.

Neben der polizeilichen Arbeit nimmt ein weiterer Strang viel Raum ein: Schauspielerin Kate Sand, die mit einer Serie in England sehr erfolgreich war, bekommt Briefe von einem Unbekannten, die bedrohlich wirken und ihr große Angst machen. Ihr Ehemann und ihre Managerin halten sie hingegen für hysterisch. Vorkommnisse in der Vergangenheit des Ehemanns sorgen dafür, dass man als Leser*in alles und jeden hinterfragt und die Fakten hin- und herwendet, um Erkenntnisse für den Fall zu gewinnen. Wie und ob beide Fälle überhaupt zusammenhängen bleibt lange unklar. Zunächst wird hier echte Polizeiarbeit gemacht. Sämtliche Akten der alten Fälle werden überprüft, Zeugen aufgesucht, Verdächtige befragt, Bilder analysiert und psychologisch bewertet. Man kommt sich zeitweise so vor, als wäre man live dabei und hat viel Gelegenheit mit im Dunkeln zu tappen und mitzurätseln. Dabei kommt nicht nur einmal eine betroffene, bedrohliche Stimmung auf, nicht zuletzt durch ein seltsames Wesen, das schon im Prolog für erste Schrecken sorgt. Wie die Autorin hier schreibt, hat mir wirklich außerordentlich gut gefallen. Der Text kommt leicht daher, obwohl der Fall sehr komplex ist. Zudem lässt sie immer ein paar lose Fäden übrig, die man verzweifelt versucht zu verknüpfen, genau wie die Ermittler im Buch. Dabei fand ich jeden einzelnen Charakter an sich schon gut gezeichnet, vom völlig kaputten Psychologen, über die nicht fehlerfreie Tess, bis hin zur labilen Schauspielerin. Der Fall toppt den letzen also um Längen und ich kann ihn uneingeschränkt empfehlen. Am Ende hätte ich mir noch ein bisschen mehr Infos gewünscht, aber alles in allem ist der vierte Cold Case auf jeden Fall 4,5 Sterne wert.

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Veröffentlicht am 15.06.2024

Unterhaltsame, magische Geschichte mit High School Feeling und Geheimnissen

School of Myth & Magic, Band 1: Der Kuss der Nixe (Limitierte Auflage mit Farbschnitt und Charakterkarte)
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Devin will eigentlich nur ihren Geburtstag am See feiern, doch dann sorgt sie unabsichtlich dafür, dass ihr Schwarm Tyler im Krankenhaus landet. Die Ursache ist Devin ein Rätsel, bis in ihrem Zuhause zwei ...

Devin will eigentlich nur ihren Geburtstag am See feiern, doch dann sorgt sie unabsichtlich dafür, dass ihr Schwarm Tyler im Krankenhaus landet. Die Ursache ist Devin ein Rätsel, bis in ihrem Zuhause zwei Gestalten auftauchen und ihr mitteilen, dass sie eine Nixe ist. Gerade vor diesen Wesen hatte sie ihre Großmutter doch immer gewarnt. Die einzige Möglichkeit, ihre Fähigkeiten behalten zu können, ist der Besuch der in der Zwischenwelt verborgenen School of Myth and Magic. Dort gibt es allerlei Fabelwesen, unter anderem einen nicht so netten Schwarm Nixen, Vampire, Hexen und einen charmanten Faun, doch Devin hat das Gefühl, dass ihr noch etwas anderes Dunkles an die Schule gefolgt ist.

Ein neues Buch von Jennifer Alice Jager, das musste ich einfach lesen, weil mir die Emily Seymour Dilogie ausgezeichnet gefallen hatte. Auch School of Myth & Magic hat wieder eine Protagonistin, die nicht auf den Mund gefallen ist, allerdings ist sie nicht so clumsy wie Emily, sondern weiß anfangs einfach nicht, welche Kräfte in ihr schlummern und ist auch nicht gerade begeistert davon, dass sie genauso ein Wesen ist, vor dem sie ihre Großmutter immer gewarnt hat. Mit der Situation muss sie sich relativ schnell abfinden und wird, was die Schule angeht sprichwörtlich ins kalte Wasser geworfen. Zwar ist Devin eine Nixe, hat aber keinen Plan wie das geht und auch den Rest der magischen Welt muss sie erst kennenlernen. Da kommt ganz schön viel zusammmen und ich fand es sehr unterhaltsam, wie sie sich - ähnlich wie in einer Teenie-High-School-Kömödie - durchsetzt und Verbündete findet. Nahe am Klischee der Promqueen agiert dabei die Anführerin des Nixenschwarms, während Außenseiter*innen sich eher für Devin interessieren. So gibt es eine Menge lustige, aber auch mal konfliktreiche Szenen.

Spannend ist hingegen Devins Suche nach ihrer Identität. Sie hat im Unterricht zu kämpfen, aber auch das Gefühl, dass sie anders ist. Zudem wird es immer wieder bedrohlich. Irgendetwas oder irgendjemand ist Devin an die Schule gefolgt, so dass sie immer auf der Hut sein muss. Es dauert ein bisschen, bis es an die Auflösung der ersten Geheimnisse geht, aber es lohnt sich. Was mir vor dem Lesen gar nicht klar war ist, dass Devins Zwischenwelt dieselbe ist, in der auch Emily Seymour spielte. Das wurde mir erst bewusst, als ein alter Bekannter auftauchte. Schon der erste Band hat ein fulminantes und überraschendes Ende, bei dem natürlich auch der obligatorische Cliffhanger nicht fehlt. Band zwei ist also Pflicht. Das fällt bei Jennifer Alice Jagers jugendlich frischem Schreibstil und den abwechslungsreichen Figuren aber auch nicht schwer. Zwar kommt School of Myth & Magic für mich nicht ganz an Emily Seymour heran, trotzdem ist Devins Geschichte eine sehr unterhaltsame. 4,5 Sterne

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Veröffentlicht am 11.06.2024

Spannender und witziger Einstieg in Nikki Kings Tierwandler-Abenteuer

Nikki King: Verfuchst noch mal!
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Nikki sitzt wie jeden Vormittag in der Schule und brütet über Matheaufgaben. Da stellt sie plötzlich fest, dass ihre Ohren ganz spitz und plüschig sind. Was passiert nur mit ihr? Voller Sorge, dass jemand ...

Nikki sitzt wie jeden Vormittag in der Schule und brütet über Matheaufgaben. Da stellt sie plötzlich fest, dass ihre Ohren ganz spitz und plüschig sind. Was passiert nur mit ihr? Voller Sorge, dass jemand etwas mitbekommen könnte verlässt sie die Schule und versteckt sich im Gartenschuppen. Mittlerweile kann sie mit dem Schwanz wedeln, ihr Hamster Gurke riecht köstlich! Wird Nikki es schaffen, die tierischen Merkmale wieder loszuwerden?

Mir hatte schon die Leseprobe des Buches so gut gefallen. Die plötzliche Verwandlung mit tierischen Merkmalen hat sogar mich neugierig gemacht und ich wollte dann unbedingt wissen, was mit Nikki los ist. Durch den Untertitel wird zwar schone in bisschen vorgegriffen, aber ich glaube Kindern fällt das noch nicht so auf, wie mir als Erwachsener. Das Cover zeigt schon, dass noch einige Charaktere in der Geschichte dazustoßen und es recht tierisch wird. Die nächtliche Stimmung mit den Schatten finde ich nicht nur darauf toll. Auch in den Innenillustrationen kommt später ein Teil, bei dem ich diese sehr gelungen finde. Überhaupt sind die Illustrationen super, manchmal stehen Dinge im Vordergrund, auf anderen Seiten gibt es wieder mehr Details. Der Wechsel gefällt mir. Zudem tragen die Bilder zur Verbesserung des sinnentnehmenden Lesens bei, da sie das zeigen, was auch im Text vorkommt.

Der Textanteil ist für eine zweite Lesestufe/2. Klasse ausreichend, für sehr gute Leserinnen vielleicht sogar etwas wenig. Das kommt wirklich auf den Stand beim einzelnen Kind an. Lesemuffeln wird die Textmenge auf jeden Fall entgegenkommen. Die Geschichte ist in kurze Kapitel gegliedert, die alle eine eigene Überschrift haben. Auch innerhalb ist der Text noch in kleinere Stücke aufgeteilt und fügt sich gut in die Szenen ein. Teilweise werden Gespräche in Sprechblasen dargestellt, was an Comics erinnert und ich kann mir vorstellen, dass die jungen Leserinnen das sehr mögen. Die Geschichte selbst ist ein bisschen magisch und sehr tierisch. Beim Lesen erfährt man auch ein bisschen was über verschiedene Lebewesen und vor allem Nikkis plötzlicher Hunger auf Tierisches hat uns schmunzeln lassen. Sehr flott ging das Schließen einer neuen Freundschaft voran. Da hätte man noch etwas tiefer gehen können. Aber ein nächtlicher Ausflug ist auf jeden Fall sehr spannend beschrieben und lässt erahnen, dass da im nächsten Band noch etwas im Busch ist, von dem Nikki, Gurke und ihr neuer Freund nichts ahnen. Leider war das Abenteuer am Ende viel zu schnell vorbei. Wir hätten gern noch weitergelesen, müssen jetzt aber leider auf Band 2 warten. 4,5 Sterne

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