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Veröffentlicht am 15.04.2023

Atmosphärisch, vielschichtig und überraschend spannend!

Die Bahnhofsmission
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"Überall auf der Welt waren Bahnhöfe Orte der Einsamkeit und der Sehnsucht. Orte, die nirgendwohin gehörten […]."
- Die Bahnhofsmission. Aller Tage Hoffnung -

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Zum Inhalt:

Berlin, 1908. Am Schlesischen ...

"Überall auf der Welt waren Bahnhöfe Orte der Einsamkeit und der Sehnsucht. Orte, die nirgendwohin gehörten […]."
- Die Bahnhofsmission. Aller Tage Hoffnung -

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Zum Inhalt:

Berlin, 1908. Am Schlesischen Bahnhof hat es sich die Bahnhofsmission zur Aufgabe gemacht, den in die Stadt zu reisenden Frauen und Mädchen Schutz vor Ausbeutung und Missbrauch zu bieten. Durch Zufall wird die junge Alice aus großbürgerlichem Hause auf die Arbeit der Bahnhofsmission aufmerksam. Bei ihrer heimlichen ehrenamtlichen Arbeit freundet sie sich mit Natalie an, die es geschafft hat, ihrem ärmlichen Leben zu entfliehen und ihr ganzes Herz in die Bahnhofsmission steckt.
Als diese bedroht wird und ein Mädchen aus ihrer Obhut verschwindet, versucht Natalie beide zu retten…und begibt sich dabei in große Gefahr.


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Meine Eindrücke:

Ich habe dieses Buch unglaublich gerne gelesen. Mir viel es sehr leicht, in das Berlin des frühen 20. Jahrhunderts abzutauchen. Denn es werden nicht nur die Kleidung, die Rollenbilder und die Umgebung sehr stimmungsvoll beschrieben. Auch die Sprache wurde wunderbar eingefangen, ohne dabei an Klarheit zu verlieren. Ergänzt durch einen regelmäßig eingestreuten Schuss Berlinerisch, ergibt sich eine sehr atmosphärische Mischung, die die Handlung umso authentischer macht.
Der Schreibstil ist angenehm leicht, klar und fesselnd. Es ist ein Roman mit Tiefe, der noch dazu unglaublich spannend erzählt wird.

Es war das erste Buch, das ich von Veronika Rusch gelesen habe. Daher wurde ich von dem historischen KRIMINALroman, den ich in den Händen hielt, positiv überrascht.
Die Bahnhofsmission dient dabei als Rahmen, ohne nur ein Schauplatz zu sein. Ihre Geschichte, ihre Arbeit, die Hilfesuchenden und die Probleme werden bewegend geschildert.
Ausgehend von ihr werden uns die verschiedenen Menschen nähergebracht, die im Berlin der 1900er Jahre lebten. Menschen aus einfachen Verhältnissen und Mittellose ebenso wie Wohlhabende, junge wie alte, starke wie schwache, Männer, aber vor allem Frauen. Sie stehen im Mittelpunkt dieses Romans, beeindrucken als Helferin oder Frauenrechtlerin durch ihre Stärke, ihren Zusammenhalt, ihren Willen zur Selbstbestimmung, die zur damaligen Zeit keine Regel war. Gleichzeitig bewegen sie durch ihre Einfühlsamkeit oder ihre Schicksale als Helferin oder Leidtragende.

All diese Charaktere sind mit sehr viel Liebe zum Detail erdacht. Einfühlsam wird ihre Vergangenheit erzählt, was ihr Handeln nachvollziehbar, die einzelnen Personen greifbarer werden lässt. Allen voran die Protagonistinnen Alice und Natalie.
Alice wächst behütet auf, ist jedoch überaus interessiert. Ihr Handeln ist geprägt von jugendlicher Naivität, doch durch ihre Arbeit in der Bahnhofsmission entwickelt sie sich zu einer selbstbewussten Frau. Natalie hingegen, ist stark und entschlossen, dominant und impulsiv, aber strauchelnd. Sie wird verfolgt von ihrer bewegten Vergangenheit und ihrer Liebe zu einem Mann, denen sie den Rücken gekehrt hat.
Was beide verbindet ist ihr Streben nach Unabhängigkeit und ihre Leidenschaft zu helfen.

Durch das Aufgreifen von vielen Facetten, von politischen Aspekten bis zu tragischen Schicksalen, erlangt der Roman eine Tiefe, die mich berührt hat. Die Kombination mit dem Kriminalfall, verleiht dem Roman zusätzliche Spannung und Dramatik.
Das recht abrupte Ende ist der einzige Kritikpunkt, den ich anbringen möchte. Hier verlor sich die von mir liebgewonnene Tiefe; für mich wichtige Handlungsstränge wurden nebenbei abgeschlossen…Das erzählte Ende passte jedoch perfekt zu dem Charakter von Natalie.

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Mein Fazit:

Dieser Roman war in vielerlei Hinsicht mehr als ich mir erhofft hatte:
Mehr ein historischer Krimi, als eine Chronik der Bahnhofsmission. Jedoch nicht ohne bewegend über deren Anfänge, Arbeit und Hilfesuchenden zu erzählen.
Dazu unglaublich atmosphärisch und mit Charakteren, die mit sehr viel Liebe zum Detail erdacht wurden.
Kurzum: Ein spannender Roman mit viel Tiefe, der sehr berührt.

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Die Bahnhofsmission feierte im Jahr 2019 ihr 125 jähriges Bestehen und hilft an derzeit mehr als hundert Orten in Deutschland jedem, sofort, gratis und ohne, dass vorher bestimmte Voraussetzungen erfüllt werden müssen. (Quelle: www.bahnhofsmission.de)

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Veröffentlicht am 26.07.2024

Beobachten, zuhören, abwarten...

Alltagshelden - Gefühle lernen mit Disney: Lilo & Stitch - Benimm dich, Stitch! - Über Manieren und Respekt - Bilderbuch ab 3 Jahren
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…gar keine schlechte Regel, um herauszufinden, wie man sich verhalten soll!
In einer netten Geschichte rund um Lilo und Stitch wird den Kleinen beim Leben beigebracht, was Manieren sind, warum sie wichtig ...

…gar keine schlechte Regel, um herauszufinden, wie man sich verhalten soll!
In einer netten Geschichte rund um Lilo und Stitch wird den Kleinen beim Leben beigebracht, was Manieren sind, warum sie wichtig sind und welche es gibt.

Stitch, ist wohl der perfekte Charakter, um diese Geschichte zu erzählen. Als quirliges und freches kleines Kerlchen das am Tisch kleckert, ist er sich seiner schlechten Manieren gar nicht bewusst. Er weiß ja gar nicht was das ist, weil er nicht von der Erde kommt. Als Nani, Lilos große Schwester, damit droht, dass Stitch mit diesen schlechten Manieren nicht mit zum baldigen Festessen kommen darf, beschließt Lilo Stitch einen Crashkurs in guten Manieren zu geben.

In vielen Alltagssituation bringt sie ihm bei wie man sich höflich und respektvoll verhält: von Tischmanieren, über Begrüßungsregeln, Geduld, sich gegenseitig ermutigen, hilfsbereit sein, teilen… es ist vieles dabei! Zudem sorgt Stitch mit dem ein oder anderen Missverständnis für unterhaltsames Chaos. Er ist sehr bemüht und schlägt sich tapfer.

Es wird gut vermittelt, wie wichtig Höflichkeit und Respekt für unser Zusammenleben in der Gesellschaft ist. Dabei die guten Umgangsformen spielerisch und nicht tadelnd erklärt. Besonders schön fand ich, dass Stitch am Ende Lilo daran erinnert, wie sie sich am besten verhalten soll.
Toll sind auch die Einschübe, wie man ruhig bleibt (ein- und ausatmen, lieber nichts reagieren anstatt sich provozieren zu lassen).

Das Buch ist ab 3 Jahren empfohlen. Mit meinem Zweieinhalbjährigen lese ich oft Bücher, die ab 4 Jahren empfohlen sind. In diesem fand ich den Textanteil recht groß. Ob es meinen Kleinen stört konnte ich leider noch nicht testen – der hatte bisher leider kein Interesse an diesem Buch. Er wollte lieber „Und was genau ist Kacka?“ lesen

Mein Fazit:
Schöne Idee in einer schönen Geschichte verpackt, die zeigt wie wichtig Höflichkeit und Respekt für unser Zusammenleben sind. Allerdings erzählt mit vergleichsweise viel Text, was vielleicht nicht jeder Kinds Sache ist.

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Veröffentlicht am 13.07.2024

Ein Buch, das dich zum Lächeln bringt

An dir führt kein Weg vorbei
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Ich sag es vorneweg: Schnulzige Love Stories sind nichts für mich. Ab und an lese ich aber gern einen romantischen Roman, weil ein paar Feel Good Vibes nicht schaden.
Am Ende bin ich meist etwas enttäuscht, ...

Ich sag es vorneweg: Schnulzige Love Stories sind nichts für mich. Ab und an lese ich aber gern einen romantischen Roman, weil ein paar Feel Good Vibes nicht schaden.
Am Ende bin ich meist etwas enttäuscht, weil es mir zu künstlich und zu dramatisch war. Trotzdem suche ich weiter nach der perfekten Love Story, die natürlich, ehrlich und trotzdem spannend und romantisch ist.
Diese hier war sehr nah dran….


Worum geht’s?
Marina hat einen ganz genauen Plan für ihr Leben: Mann, Kind, Karriere und das bis zum 30 Geburtstag. Als die Pläne bezüglich Famililienplanung bröckeln, legt sie den Fokus auf das was sie am meisten beeinflussen kann: die Karriere. Gleichzeitig versucht sie mit allen Mitteln den Richtigen zu finden.
Doch erstens kommt es anders, und zweitens als man denkt: Lucas hatte sie nicht auf dem Schirm…und doch führt kein Weg an ihm vorbei!


Meine Eindrücke:
„An dir führt kein Weg vorbei“ ist der neue Roman von Lauren Forsythe. Es war das erste Buch der Autorin, das ich gelesen habe und wie vielleicht eingangs bereits anklang: ich bin recht begeistert.

Wieso?

Der Schreibstil. Er ist mitreißend, unglaublich humorvoll und sprüht vor Leichtigkeit. Bereits nach wenigen Seiten musste ich schmunzeln und war neugierig wie es weitergeht.

Es geht nicht einzig um die Liebe, sondern vielmehr um das Leben. Um die Erwartungen, die wir haben, die Pläne, die wir schmieden und die – seien wir ehrlich – sich in den seltensten Fällen genau so erfüllen wie wir es uns wünschen. In diesem Roman geht es um die Familie und um Freundschaft. Kurzum: die Dinge, die das Leben ausmachen und die uns formen. Das gibt ihm eine Ehrlichkeit und Wahrheit, die für mich mindestens genauso schwer wog, wie die Liebesgeschichte.

Unschlagbar schlagfertige Dialoge und eine gute Portion Humor. Da die zwei Auserwählten Konkurrenten sind, geht es ab und an bissig, aber für den Lesenden immer unglaublich humorvoll zu. Es macht unheimlich Spaß die Dialoge zu lesen und ich freute mich immer bereits auf die nächste Stelle, die mir ein Lächeln ins Gesicht zaubert. Ganz meine Definition von Lesespaß.

Der Roman ist jung, aber nicht jugendlich. Die Charaktere sind in ihren frühen Dreißigern, haben Jobs und wissen, was sie von ihrem Leben wollen. Oder erkennen es gerade.

Alles in allem für mich also eine Love Story nahe der Perfektion. Nur nahe, weil ich die Kehrwende der Protagonistin an einer Stelle zu dramatisch empfand…obwohl es angesichts des Erlebten vielleicht nachvollziehbar war. Wahrscheinlich bin ich einfach zu anspruchsvoll
Dennoch: Mein Interesse and er Autorin und ihren Love Stories ist geweckt. Vielleicht ist die perfekte dabei.

Mein Fazit:
Die ideale Sommerlektüre für romantisch Veranlagte: erfrischend, humorvoll, lebensbejahend, interessant und eine Ode an die Freundschaft und die Imperfektion des Lebens.
Mir hat dieses Buch ein Lächeln ins Gesicht gezaubert und mich gleichzeitig an viele kleine Wahrheiten erinnert, die mich dazu veranlassen meine Sichtweise zu überdenken. Es war ganz unverhofft mehr als nur ein Liebesroman…
Allerdings mit nur 299 Seiten auch ein recht kurzes Vergnügen.

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Veröffentlicht am 15.06.2024

Vielseitig, ungeschönt, bewegend und spannend – Eine Achterbahn der Gefühle

Die Bahnhofsmission
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„Eines Menschen Leben“ ist der zweite Teil der Dilogie um die Bahnhofsmission von Veronika Rusch.
Die gute Nachricht direkt vorab: Dieser zweite Teil ist ohne Vorkenntnisse über Teil 1 lesbar und in sich ...

„Eines Menschen Leben“ ist der zweite Teil der Dilogie um die Bahnhofsmission von Veronika Rusch.
Die gute Nachricht direkt vorab: Dieser zweite Teil ist ohne Vorkenntnisse über Teil 1 lesbar und in sich abgeschlossen. Über die relevanten Aspekte aus dem Vorgängerband wird der Leser sehr gut abgeholt.
Für all diejenigen, die Teil 1 gelesen haben, gibt es in diesem Roman ein Wiedersehen mit einigen Charakteren, aber auch viele Überraschungen. Allem voran einen großen Zeitsprung: seit Teil 1 sind 37 Jahre vergangen!

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Worum geht’s?
Berlin, Ende April 1945. Die Truppen der Alliierten haben Berlin erreicht und die Bevölkerung harrt in Luftschutzbunkern aus – der Krieg ist verloren. Mit Angst, aber auch vorsichtiger Zuversicht sehen die Berliner der Besatzung entgegen. Die Entbehrungen sind groß, ein hohes Maß an Flexibilität und Einfallsreichtum gefragt – doch Durchhaltevermögen ist eine der größten Tugenden dieser Zeit.
Am Schlesischen Bahnhof im sowjetischen Sektor herrscht größtes Elend: Kriegsrückkehrer und Flüchtlinge stranden dort entkräftet, traumatisiert oder verletzt.
Da Alice wagt einen kühnen Versuch: Sie will die Bahnhofsmission wiedereröffnen. Ein Versuch sich dem Elend und der Hilflosigkeit mit Menschlichkeit und Barmherzigkeit entgegenzustellen.
Ein scheinbar aussichtsloser Kampf…

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Meine Eindrücke:

Dieser Roman hat mich von der ersten Seite an mitgenommen. Nicht nur mit dem Kopf, sondern vor allem auch mit dem Herzen. Der Hunger, die Entbehrung, die Hoffnung auf bessere Zeiten, das Streben nach Veränderung, die Auseinandersetzungen mit Anhängern des gefallenen Regimes, die Ambivalenz der Besatzungsmächte - mal Bedrohung, mal Hilfe. Dies alles wird so bildhaft und emotional beschrieben, dass ich mehrfach schlucken, jedoch auch immer wieder lächeln musste.

Es ist ein ergreifender Roman über das Ende des zweiten Weltkriegs, der viele persönliche Schicksale aufzeigt. Dem es allerdings gelingt, das perfekte Gleichgewicht zu finden: Die kleinen, feinen Hoffnungsschimmer und Momente der Freiheit und des Glücks strahlen in die Dunkelheit des schweren Alltags. Veronika Rusch betont sie auf wunderbare Weise und mit einer gefühlten Leichtigkeit. Ihr Schreibstil hat Sogwirkung, ließ mich durch die Seiten fliegen und besticht durch seine Klarheit.

Die Mischung aus bekannten und neuen Charakteren finde ich wunderbar und ich gönne Alice ihre Protagonistinnen Rolle von Herzen. Neben dem Kampf um die Bahnhofmission kämpft sie auch einen ganz eigenen, inneren Kampf.

Die Handlung ist durch Seitenstränge und Geheimnisse spannend gestaltet und lädt zum mitfiebern, rätseln und hoffen ein. Das Tempo ist gut, nimmt mit vorschreitender Handlung sogar zu.
Die Handlungsstränge werden zwar sehr gut miteinander verbunden, für mich jedoch nicht immer überzeugend genug aufgelöst.
Ich hätte sehr gern noch ein- bis zweihundert Seiten weitergelesen, wenn dafür der Endspurt etwas entschleunigt, dafür aber ausführlicher ausgearbeitet gewesen wäre.

Und doch bleibt am Ende die Wehmut, dass mit diesem Roman die Dilogie um die Bahnhofsmission wohl beendet ist.

Mein Fazit:

Dieser Roman erinnert uns daran: Mit Menschlichkeit, Hoffnung und Durchhaltevermögen können Grenzen überschritten werden!
Er ist eine gelungene Fortsetzung, die mich über weite Strecken sehr begeistert hat, aber leider nicht vollständig. Ich bin sehr froh, ihn gelesen zu haben.

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Veröffentlicht am 18.09.2023

Künstlerisch wertvoll und liebevoll erzählt

Mein Leben als einsamer Axolotl
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Als Biologin habe ich ein kleines…okay vielleicht eher ein großes - Faible für besondere Tierchen, die nicht allen bekannt sind. An einem Buch über einen Axolotl kam ich daher nur schwer vorbei.
Diese ...

Als Biologin habe ich ein kleines…okay vielleicht eher ein großes - Faible für besondere Tierchen, die nicht allen bekannt sind. An einem Buch über einen Axolotl kam ich daher nur schwer vorbei.
Diese Schwanzlurche sind vom Aussterben bedroht und in freier Wildbahn ausschließlich im Xochimilco-See und im benachbarten Chalco-See innerhalb eines vulkanischen Beckens bei Mexiko-Stadt vorzufinden. Besonders durch die Verschmutzung der Seen im Rahmen der steigenden Siedlungsdichte, wurde die Population der Axolotl stark dezimiert.

Genau das wird in diesem Buch thematisiert:
Ein einzelner kleiner, weißer Axolotl wächst im See auf und wird Zeuge der Umweltverschmutzung, die das Leben dort erschwert. Bis es schließlich zu einer Katastrophe kommt, die alles verändert…

Meine Eindrücke:

Mein Kleiner (anderthalb Jahre alt), hatte großen Spaß daran, das Buch mit mir zu Lesen. Die Seiten sind sehr abwechslungsreich gestaltet und es gibt einige Doppelseiten mit Wimmelbild-Charakter, in denen er viele Tiere und Gegenstände entdecken kann. Natürlich ist er noch viel zu klein, um den Inhalt zu verstehen. Trotzdem macht es ihm Spaß, den kleinen Axolotl auf den Bildern zu suchen und sein spannendes Abenteuer mitzuerleben.
Denn das hat diese Geschichte allemal: einen fröhlichen Einstieg, einen traurigen, dramatischen und actionreichen Mittelteil – und ein Happy End!

Dabei werden nicht nur die verschiedenen Aspekte der Umweltverschmutzung und der bedrohten Art thematisiert, sondern auch die biologischen Besonderheiten der Axolotl aufgegriffen und näher erklärt. Zum Beispiel, dass Axolotl im Gegensatz zu anderen Arten wie den Tigersalamandern, keine Metamorphose durchlaufen, sondern ihr gesamtes Leben im Wasser verbringen. Oder ihre Fähigkeit zur Regeneration, wenn sie Gliedmaßen verlieren: sie wachsen einfach wieder nach.

Zum Abschluss noch ein großes Lob meinerseits für die wundervollen Illustrationen: Die Bilder scheinen größtenteils analog erstellt, mit Aquarell und collagenhaft. Da schlägt mein kreatives Herz direkt höher

Mein Fazit:

Ein künstlerisch wertvolles und abwechslungsreich gestaltetes Kinderbuch, das zwei wesentliche ökologische Themen unserer Zeit behandelt: die Umweltverschmutzung und das Artensterben. Verpackt in eine spannende Geschichte ist es ein lehrreicher Lesespaß für Groß und Klein.

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