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Veröffentlicht am 13.01.2017

Actionreiches und spannendes Buch, aber mit sehr unsymphatischen Charakteren

Mystische Mächte
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Auf "Bitter & Sweet - Mystische Mächte" habe ich mich schon sehr lange gefreut, da ich Internatsgeschichten mit bzw. über außergewöhnlichen Kreaturen schon immer mochte. Soll heißen: Ich war darauf vorbereitet, ...

Auf "Bitter & Sweet - Mystische Mächte" habe ich mich schon sehr lange gefreut, da ich Internatsgeschichten mit bzw. über außergewöhnlichen Kreaturen schon immer mochte. Soll heißen: Ich war darauf vorbereitet, viele Ähnlichkeiten zu anderen Buchreihen zu finden. Und ja, es stimmt, viele Charaktere und die Storyline selbst haben mich zum Beispiel an die "Mythos Academy"-Reihe und vor allem an die "House of Night"-Reihe erinnert. Darauf werde ich jetzt aber gar nicht näher eingehen, da es mich nicht gestört hat. Ich mochte solche Geschichten schon beim ersten Lesen und tue es noch immer, der Charm ist für mich gleich geblieben! Deswegen finde ich es nicht toll, diesen Kritikpunkt in anderen Rezensionen gelesen zu haben, denn der Klappentext ist eindeutig. Jeder wusste, worauf er sich hier einlässt!

Der Einstieg in dieses Buch fiel mir sehr leicht, da Jillian schon weiß, was sie ist und was ihr in näherer Zukunft bevorsteht. Es gibt noch einen kleinen Zeitsprung zu ihrem 17. Geburtstag, an dem sich ihr Weltbild so fatal verändert und danach reist sie sofort an die Winterfold Akademie. Dort angekommen, war ich von der Ausarbeitung der Fantasywesen positiv überrascht. Ein toller Mix aus Mythengeschichten über Vampire und Werwölfe aus anderen Geschichten, die auch hier zustimmen und Dingen, die neu ausgedacht sind. Die Magie der Hexen ist sehr detailliiert ausgearbeitet und auch die Entwicklung rund um die (Halb-)Dämonen war für mich neu und origenell. Über das ganze Buch hinweg ist die Spannung spürbar und man rätselt mit, wer denn nun der Bösewicht ist und was es mit Jillians toten Eltern auf sich hat. Vor allem gegen Ende hin, wurde ich von den überraschenden Wendungen richtig gefesselt.

Gleich am ersten Tag auf der Akademie findet Jillian beste Freunde Alissa und Derek, die beide genauso wie sie selbst Hexen sind. Diese beiden Charaktere konnten mich leider überhaupt nicht von sich überzeugen. Sie stehen absolut immer hinter Jill, sind nie auch nur eine Spur neidisch auf ihren Ruhm und wissen immer, was moralisch richtig ist. Leider wirkte das auf mich sehr unglaubwürdig! Und kommen wir mal zu Jill selbst: Sie war mir einfach zu perfekt! Sie ist natürlich eine mega-mächtige Hexe und lernt viel schneller als alle anderen. Auch mit Waffen kann sie sofort super umgehen und wird deshalb zu einer richtigen Heldin. Hier wurde wirklich übertrieben und ein paar Ecken und Kanten hätten sie mir sympathischer gemacht. Außerdem hat sie einen unglaublichen Hang dazu, in misslige Lagen zu geraten, seid es nun absichtlich oder eben nicht, in denen sie mit ihren Fähigkeiten prahlen kann. An sich fände ich das gar nicht so schlimm, wenn sie sich nicht im Nachhinein darüber aufregen würde, wenn ihre Mitschüler sie für anders halten und über sie tuscheln. Sie suhlt sich dann in Selbstmitleid, was wirklich nervig ist!

Das äußere Erscheinungsbild muss ich wieder mal sehr loben! Vor allem die Kapitelgestaltung ist typisch für ivi und hat mir super gefallen. Auch die Formatierungen bei Briefen oder Stundenplänen fand ich sehr passend und abwechslungsreich. Der Schreibstil ist flüssig, angenehm und ansprechend.
Am Ende vieler Kapitel gibt es einen kleinen Cliffhanger, der zum Weiterlesen zwingt, das Ende des Buches hingegen ist abgeschlossen und hinterlässt doch ein paar offene Fragen. Richtig gelungen fand ich die Vorankündigungen, die Jill manchmal macht, wie z.B. "Wie sehr ich mich doch (mit dieser Annahme) irren sollte ...".

Fazit:
"Bitter & Sweet - Mystische Mächte" ist ein sehr actionreiches, spannendes und mitreißendes Buch, dass ich innerhalb von drei Tagen ausgelesen hatte. Die Autorin Linea Harris konnte mich mit detaillierten und originellen Ideen von der Winderfold Akademie und ihren Hexen, Werwölfen und Vampiren überzeugen. Einzig und allein ihre Charaktere - allen voran Jillian - sind mir ein wenig unsympathisch. Es gibt zu viele Zufälle, die unsere drei Freunde ereilt, ihre Handlungen sind zu perfekt und manche Charakterzüge einfach nervenaufreibend. Hier hoffe ich aber auf Besserungen in Band 2 "Bitter & Sweet - Geteiltes Blut", dass in der neuen Ausgabe schon am 01. August erscheinen wird.
Bei meiner Punktebewertung schwanke ich zwischen 3,5 und 4 Sternen, abschließend muss ich mich aber für die höhere Anzahl entscheiden. Zurückblickend war das Buch sehr angenehm zu lesen und ich fühlte mich zu jeder Zeit gut unterhalten.

Veröffentlicht am 13.01.2017

Einziartiges und emotionales Buch mit einem einzigen großen ABER

Hier musst du glücklich sein
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Schon vor einiger Zeit habe ich dieses Buch in einer Verlagsvorschau entdeckt und sofort war klar: Ich muss es haben! Es geht es um das wirklich interessante und jederzeit aktuelle Thema Sekten. Bisher ...

Schon vor einiger Zeit habe ich dieses Buch in einer Verlagsvorschau entdeckt und sofort war klar: Ich muss es haben! Es geht es um das wirklich interessante und jederzeit aktuelle Thema Sekten. Bisher kannte ich dazu nur Filme und daher freute ich mich auf ein schriftliches Projekt. Zu Recht, wie sich im Nachhinein herausstellte, denn endlich konnte ich mal ein wenig besser verstehen, wie solche Sekten Mitglieder an sich binden, und wie schwer es ist, davon los zu kommen.

Zu meiner Überraschung konnte ich feststellen, dass die Geschichte keinesfalls langweilig beginnt und es gleich zu Beginn einen großen Knall gibt, der das Leben unsere Protagonisten auf den Kopf stellt. Beachtlich ist, dass ich danach zu keinem Zeitpunkt mehr eine Idee hatte, wo die Geschichte hinführen soll und ich mich so unglaublich gut fallenlassen und auf die Handlung einlassen konnte. Der Schreibstil ist rasant und eher undetailliert, es gibt große Zeitsprünge und einige Gänsehaut-Momente, was bei mir zu einer Art Sogwirkung führen konnte. Besonders ist auch die unterschwellige Atmosphäre, die jeden Moment Gefahr erwarten lässt.

Die hierarchische Glaubensgemeinschaft besteht aus ungefähr 15 Mitgliedern, die gemeinsam in einem idyllischen Haus umgeben von fantastischer Natur leben. Es gibt seltsame Rituale und Papa S. verbreitet mit seinen Paten abwegige Theorien über die "Außenwelt" unter ihnen. Das Verlassen des Geländes und das Reden mit nicht involvierten Menschen ist unerwünscht, ärztliche Behandlung nicht erlaubt und so etwas wie Technik oder Schulbesuche gibt es nicht. Außerdem nimmt sich Papa S. regelmäßig eine neue Gefährtin, die mit ihm das Bett teilen "darf", und bestraft seine Angehörigen beim kleinsten Verstoß gegen eine seiner vielen Regeln.

Wie im Titel schon anklingt, erwartet Papa S., dass alle Mitglieder glücklich und zufrieden sind. Sie leben als große Familie zusammen, schlechte Gedanken oder negative Gefühle wie Scham oder Eifersucht hat angeblich keiner von ihnen. Bisher hat Pearl diese Vorstellung geliebt und auch nach ihr gelebt, nur eines störte sie: Sie weiß nicht, wer ihre Mutter und ihre Geschwister sind. Sie ist wie viele Mitglieder in Saat geboren und als Kind der Natur aufgewachsen. Die Frauen haben kein Recht auf ihre Babys, sie werden ihnen genommen und gehören dann allen Angehörigen der Gemeinschaft. Obwohl Pearl ein unheimliche Bedürfnis hat, herauszufinden, wer ihre leibliche Familie ist, bringt sie Ellis anfangs nur Unglauben entgegen. Ihre Entwicklung ist realistisch dargestellt, denn sie beginnt nur zögerlich an ihren Grundwerten zu zweifeln und steht immer wieder im Konflikt mit sich selbst. Sie ist nicht die typische Rebellin sondern überdenkt jede Entscheidung zwei Mal.

Wie Ihr sicher schon aus dem Klappentext - der meiner Meinung nach, viel zu viel verrät - herauslesen konntet, gibt es auch eine Liebesgeschichte. Die Beziehung zwischen Pearl und Ellis entwickelt sich langsam und gefühlsbetont, nimmt daher also viel Platz ein. Ich persönlich habe das nicht als störend empfunden, aber vielleicht ist das nicht unbedingt das, was hier jeder erwartet.

Und nach all diesen positiven Dingen jetzt das große Aber: Die letzten zwei Kapitel. Ich gebe ehrlich zu, dass ich bis 20 Seiten vor dem Ende gedacht habe, dass ich fünf Sterne vergeben werde, und mich erst dann der große Schlag getroffen hat. Nicht nur das alles viel zu schnell geschieht und ich nur noch verwirrt war, war dann mittendrin Schluss! Es gibt keine logische Erklärung für das Verhalten aller Personen auf den letzten Seiten und einfach alles wird offen gelassen. Und wisst ihr was? Zu meinem Entsetzen ist keine Fortsetzung in Aussicht. Was hat man sich dabei nur gedacht?

Fazit:
Ich weiß einfach nicht, was sich Lisa Heathfieldt beim Schreiben gedacht hat: Erst denkt sie sich eine so realistische und erschreckende Geschichte mit unglaublich viel Tiefgang und Emotion aus, die wirklich einzigartig ist und sich zügig lesen lässt - und dann? Ich weiß nicht, ob sie einfach keine Ideen mehr hatte oder unter Zeitdruck stand, aber vom Ende war ich maßlos enttäuscht. Trotzdem hat mich diese erschütternde Geschichte zum Denken angeregt und verdient somit 4 von 5 Sternen.

Veröffentlicht am 28.04.2018

Geniale Grundidee und facettenreiche Charaktere, aber nicht genügend Action und fehlende Erklärungen

Der Schwarze Thron 2 - Die Königin
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Ich habe diese Rezension wirklich lange aufgeschoben, denn sie wird mich in ein wahres Gefühlschaos versetzten. Wieso? "Der schwarze Thron - Die Königin" wird für immer einen Ehrenplatz in meinem Regal ...

Ich habe diese Rezension wirklich lange aufgeschoben, denn sie wird mich in ein wahres Gefühlschaos versetzten. Wieso? "Der schwarze Thron - Die Königin" wird für immer einen Ehrenplatz in meinem Regal besitzen, aber nicht unbedingt wegen des Inhaltes sondern wegen etwas anderem: Ich konnte es kaum glauben, aber als das Buch bei mir zu Hause ankam und ich mir die Klappengestaltung angeschaut habe, durfte ich meinen eigenen Namen bzw. den meines Blogs lesen :D Ich wurde tatsächlich das erste Mal in meinem Leben in einem gedruckten Buch zitiert. Unglaublich, aber wahr! Zwei Sätze aus meiner Rezension zu "Der schwarze Thron -Die Schwestern" wurden vom Verlag neben ein paar anderen Bloggerkommentaren ausgewählt, und auch wenn ich entsprechendes Zitat nicht besonders mag, bin ich unheimlich stolz. Dementsprechend wollte ich wirklich sehr, dass mir dieses Buch gefallen wird - aber leider kam es etwas anders als erhofft ...

Der Einstieg fiel mir noch relativ leicht, denn ich konnte Namen zwar nicht sofort zuordnen, aber hatte die Personen für sich genommen noch gut im Gedächtnis. Eigentlich kein Wunder, da der erste Teil wirklich prägend war und ich absolut kein anderes Buch mit so vielen interessanten und facettenreichen Charakteren kenne: Egal ob Natalie, Rho, Luca, Genevievee, Madrigal oder sonst irgendein Nebencharakter - selbst sie haben alle ihre Geschichten, Beweggründe und Ziele.

Auch das Prinzip der Story fand ich nach wie vor genial und Schlüsselthemen wie Manipulation, Verrat und Loyalität machen das Buch zu keiner leichten Kost. Die Aufmerksamkeit liegt in diesem Teil mehr auf der Entwicklung rund um Jules und ihre Gabe, was dem Leser das Gefühl vermittelt, es gäbe nicht nur drei sondern sogar vier Schwestern, die um den Thron kämpfen. Beindrückende Schauplätze werden noch weiter ausgearbeitet, sodass einige von ihnen geradezu lebendig wirken. Außerdem rücken die Freier mehr in den Vordergrund, was der Geschichte einen ganz besonderen Reiz gibt.

Kommen wir nun aber zu meinem großen Problem: Der Action - bzw. besser gesagt der fehlenden Action. Schon im ersten Band ist mir aufgefallen, dass Kendare Blake solche Situationen zu vermeiden scheint: Die Dramatik wird gesteigert und gesteigert und man erwartet jeden Moment eine Kampfszene, doch dann gibt es im letzten Moment doch noch eine andere Lösung. Auch diesmal werden immer wieder Messer und Schwerter erwähnt, aber bevor sie zum Einsatz kommen können, geht die Story wieder in politisches Geplänkel und Pläneschmieden über. Anderthalb Bände durch mag das ja okay gewesen sein, aber wenigstens am Ende hätte ich mir etwas mehr in Richtung "Game of Thrones" gewünscht - denn genau das erwartet man doch nach Lesen des Klappentextes.

Hinzu kommt noch, dass ich ab und zu das Gefühl hatte, "es ginge zu schnell". Ich kann schwer beschreiben, was ich damit meine, aber die meisten Leser sollten das kennen: Manche Situationen scheinen geradezu unwirklich, denn die Spannung wird nicht richtig aufgebaut und dann ist die Szene auch nach total kurzer Zeit schon wieder vorbei. Und so ungern ich es auch zugeben möchte, aber manche Handlungen werden einfach nicht richtig erklärt, Begebenheiten wirken unrealistisch und ich konnte nicht immer alle Pläne nachvollziehen. Wirklich schade!

Veröffentlicht am 28.10.2017

Typischer Übergangsband, der nicht mit den Vorgängern mithalten kann

Die Gabe der Auserwählten
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Meine Meinung:
Ich war sehr gespannt auf diese Fortsetzung, denn während mir die ersten beiden Bände unglaublich gut gefallen haben, wusste ich nicht so richtig, was ich vom Fortgang der Geschichte erwarten ...

Meine Meinung:
Ich war sehr gespannt auf diese Fortsetzung, denn während mir die ersten beiden Bände unglaublich gut gefallen haben, wusste ich nicht so richtig, was ich vom Fortgang der Geschichte erwarten soll. Einerseits habe ich mir gewünscht, endlich auch das dritte Königreich Dalbreck und sein Königspaar kennenzulernen, andererseits habe ich es aber auch als notwendig erachtet, dass Lia in ihre Heimat zurückkehrt und all die Neuigkeiten verkündet. Im Endeffekt ist es dann aber eh etwas anders gekommen ...

Lia ist und bleibt eine tolle Protagonisten, in deren Haut ich mich von Anfang bis Ende wohlgefühlt habe. Sie ist mutig, clever und überzeugend, sodass man sich als Leser über den ein oder anderen Heldenmoment freuen kann, gleichzeitig manchmal aber auch etwas naiv und nicht kompromissfähig, sodass man durchgehen mit ihr mitleiden muss. Natürlich bekommen auch Rafe und Kaden genügend Handlungsspielraum und zusammen bilden sie ein phänomenales Dreiergespann. Mir ist ein solch atmosphärisches, konfliktreiches Team bisher tatsächlich nur in "Die Tribute von Panem" mit Katniss, Peeta und Gale untergekommen. 

Fakt ist jedoch, dass Lia in diesem Band weder in Dalbreck noch in Morrighan ankommt. Ich habe ja erwartet, dass nicht allzu viel geschehen wird, aber es ist einfach noch weniger als wenig passiert. Das Erzähltempo von Mary E. Pearson war schon immer recht langsam, aber diesmal fällt es eben extremer auf, da das Buch nur 350 Seiten lang ist.

Hierbei muss man jedoch eindeutig sagen, dass auch der Verlag Mitschuld trägt, denn dort wurde entschieden, den englischen Trilogieabschluss aufzusplitten. Dieser hat wohl schon im Original 700 Seiten und hätte dann erfahrungsgemäß in deutscher Sprache noch deutlich mehr. Daher wird es noch einen vierten Band mit dem Titel "Der Glanz der Dunkelheit" geben, der dann am 29. März 2018 erscheint.

Mein Lieblingszitat:
Wenn es jemals drei Menschen gegeben hatte, die besser nicht zusammen hätten reiten sollen, dann waren wir das - der Kronprinz von Dalbreck, der Attentäter von Venda und die Prinzessin von Morrighan. Kinder dreier Königreiche und alle drei nur darauf aus, die beiden anderen zu unterwerfen. Wenn unsere Lage nicht so fatal gewesen wäre, hätte ich lauthals über diese Ironie gelacht.
(Die Gabe der Auserwählten, Seite 89, Zeile 2-14 im E-Book)

Mein Fazit:
Vielleicht hätte es sich der One-Verlag etwas besser überlegen soll, ob sich eine Buchaufsplittung bei dieser Geschichte wirklich anbietet. Alles in allem muss man nämlich sagen, dass es sich bei "Die Gabe der Auserwählten" so um einen typischen Übergangsband handelt, in dem kaum etwas Gewinnbringendes passiert. Die Charaktere und das Worldbuilding dieser Reihe liebe ich jedoch nach wie vor, und so bekommt eben auch ein Übergangsband noch ganze 3,5 Sterne. 

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Charaktere
  • Atmosphäre
  • Erzählstil
  • Gefühl
Veröffentlicht am 10.08.2017

Jugendbuch mit wichtiger Botschaft, aber leider auch einigen Längen - 3,5 Sterne

Love Letters to the Dead
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Schon vor einigen Jahren habe ich versucht diesen Jugendroman zu lesen, musste jedoch nach einigen Kapiteln verwirrt aufgeben. Ich vermute, dass ich damals einfach noch zu jung war, um die Botschaft des ...

Schon vor einigen Jahren habe ich versucht diesen Jugendroman zu lesen, musste jedoch nach einigen Kapiteln verwirrt aufgeben. Ich vermute, dass ich damals einfach noch zu jung war, um die Botschaft des Buches zu verstehen, denn diesmal hatte ich erheblich weniger Probleme. Die Grundstimmung ist wirklich düster und bedrückend - "Love Letters to the Dead" ist alles andere als ein passendes Sommerbuch - und man muss viel zwischen den Zeilen lesen, was wohl auch etwas Übung benötigt. Ein bisschen fühlte ich mich an "Als ich Dich suchte" von Lauren Oliver erinnert, denn auch hier wird beschrieben, welche fast schon irrealen Ausmaße Geschwisterliebe annehmen kann. Ava Dellaira zeigt auf dramatische Art und Weise, wie ein Todesfall eine ganze Familie zerstören kann, und auch wenn ich als Einzelkind von zwei sich noch immer liebender Eltern keinerlei persönlichen Bezug besitze, war ich ungewöhnlich oft zu tiefst getroffen.

Die Themen Erwachsenwerden und Selbstfindung spielen ebenfalls eine tragende Rolle. Was mich hierbei aber gestört hat, war das Alter der Protagonistin Laurel und ihrer Freundinnen: Wie in typischen amerikanischen Filmen, gehen die 13-jährigen jedes Wochenende auf Partys, knutschen dort mit immer neuen - natürlich älteren - Jungs und machen früh ihre ersten Alkohol- und Drogenerfahrungen. Meiner Meinung nach ist das eine zu überspitze Darstellung. Ich selbst und auch die Jugendlichen in meinem Umfeld waren jedenfalls nicht so frühreif.

Ein besonderes Erlebnis beschert das Buch dadurch, dass es komplett in Briefform geschrieben ist. Laurel schreibt ein ganzes Jahr an Kurt Cobain, Amy Winehouse, Janis Joplin uvm. und schüttet dabei ihr Herz aus. Das war durchaus abwechslungsreich, aber überforderte mich als Deutsche zugegebenermaßen das ein oder andere Mal. Oftmals reichte mein Wissen über die verstorbenen Persönlichkeiten nicht weiter als bis zum Berufsstand, wodurch ich viele Anspielungen auf deren Lebenslauf und Werke (Filme, Lieder, Gedichte) verpasst oder nicht verstanden habe.