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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 29.10.2024

Opfer oder Täter?

The Killer Profile
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„The Institution“ von Helen Fields schlummert noch auf meinem eBook-SUB. Jetzt folgt „The Killer Profile“. Schade, aber dieser Thriller, der in London verortet ist, hat mich nicht überzeugt. Worum geht ...


„The Institution“ von Helen Fields schlummert noch auf meinem eBook-SUB. Jetzt folgt „The Killer Profile“. Schade, aber dieser Thriller, der in London verortet ist, hat mich nicht überzeugt. Worum geht es?
Midnight Jones, Anfang 30, wertet für Necto psychometrische Tests aus, mit denen Verhaltens- und Denkkompetenzen von Bewerbern gemessen werden. Eines Tages stößt sie dabei auf ein noch nie dagewesenes „Profil K“: das Profil eines Killers.
Selbstverständlich wird das seitens Necto vertuscht. Doch der Test weckt das Monster in einem Bewerber und so hat er schon bald zwei Frauen auf dem Gewissen. Ist Midnight die nächste?
Der Einstieg ist hart und brutal. Danach dann Langeweile. Midnights Tätigkeitsbeschreibung war mir zu detailliert, zu technisch. Midnight kommt sympathisch rüber. Sie kümmert sich rührend um ihre behinderte Zwillingsschwester Dawn.
Immer wieder sind Kapitel aus Tätersicht eingestreut mit dem Titel „DER BEWERBER“. Das ist mäßig spannend. Natürlich hatte der Täter eine verkorkste Kindheit. Nun stillt er sein Bedürfnis nach Blut. Und es ist klar, worauf das hinausläuft…
Die Autorin lässt uns in den Abgrund der menschlichen Psyche schauen. Wie leicht sie manipuliert und gereizt werden kann. Kleine Trigger reichen scheinbar, um jahrelange Therapien zu konterkarieren.

Fazit: Serienkillerthriller. Vorhersehbar.

Veröffentlicht am 12.10.2024

Viel Meditation und Yoga-Flow

Still ist die Nacht (Ein Fall für Maya Topelius 2)
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„Im Herzen so kalt“ von Sandra Åslund, der erste Fall für die schwedische Kriminalinspektorin Maya Topelius, hatte ich mit Freude gelesen, aber die Fortsetzung, „Still ist die Nacht“, hat mich enttäuscht. ...


„Im Herzen so kalt“ von Sandra Åslund, der erste Fall für die schwedische Kriminalinspektorin Maya Topelius, hatte ich mit Freude gelesen, aber die Fortsetzung, „Still ist die Nacht“, hat mich enttäuscht. Worum geht es?
Maya nimmt an einem Yoga-Retreat auf der Schäreninsel Svartlöga teil. Doch schon am ersten Tag nach dem Mittsommerfest wird Carl Wallensteen, einer der Inselbewohner, tot aufgefunden. Er wurde erstochen. Die Polizei riegelt die Insel ab und Maya ermittelt undercover. Ein weiterer Mord geschieht...
Dem starken Einstieg folgt ein schwacher Mittelteil. Der Plot hat ein bisschen was von einem Locked Room Mystery: eine abgelegene Insel, vom Rest der Welt abgeschnitten. Ein Sturm zieht auf und der Täter oder die Täterin muss sich unter den Anwesenden befinden, denen eine Flucht unmöglich ist.
Über das Wiedersehen mit Maya und ihrem Partner Pär Stenqvist habe ich mich gefreut. Allerdings ist dieser Esoterikkram (O-Ton) nicht mein Ding. Dabei ist der Kriminalfall eigentlich spannend.
Auch das Thema Locked Room Mystery hat an Faszination verloren, finde ich. Schade, war ich doch vor Kurzem selbst im Stockholmer Schärengarten, allerdings nicht zum Yoga.
Das Ende ist noch mal spannend mit einem fiesen Cliffhanger. Nichtsdestotrotz bin ich nicht sicher, ob ich Band 3, „Dann ruhest auch du“, lesen werde, der im Oktober 2025 erscheinen soll.

Fazit: Locked Room Mystery nach bekanntem Schema.

Veröffentlicht am 29.09.2024

Tolles Setting, schwacher Plot

Blutbuße
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„Blutbuße“ von Viveca Sten ist bereits der dritte Fall für Hanna Ahlander und Daniel Lindskog im schwedischen Åre - und hat mich nicht überzeugt. Worum geht es?
Die Stockholmer Geschäftsfrau Charlotte ...


„Blutbuße“ von Viveca Sten ist bereits der dritte Fall für Hanna Ahlander und Daniel Lindskog im schwedischen Åre - und hat mich nicht überzeugt. Worum geht es?
Die Stockholmer Geschäftsfrau Charlotte Wretlind wird in ihrer Hotelsuite erstochen. Sie wollte ein verlassenes Berghotel wieder zum Leben erwecken. Hanna und Daniel ermitteln…
Die Geschichte spielt während der Osterzeit 2021. Aber es gibt auch Rückblicke in die Vergangenheit: 1973. Sie erzählen vom Schicksal der 17-jährigen Monica.
Ein zweiter Mord geschieht und eine Entführung. Wo ist die Verbindung?
„Blutbuße“ ist ein Buch, das erneut Gewalt gegen Frauen thematisiert. Wie schon „Tief im Schatten“ zuvor.
Über das Wiedersehen mit Hanna und Daniel sowie deren Kollegen Anton und Raffe habe ich mich gefreut. Hanna ist verliebt in Daniel. Daniel neigt zu Wutausbrüchen. Beide haben sich nicht wirklich weiterentwickelt.
Monica ging mir auf den Keks. Sie ist sooo naiv. Wir reden schließlich über die 70er Jahre des vorherigen Jahrhunderts, das ist gerade mal 50 Jahre her. Ich war damals im selben Alter wie Monica.
Last but not least hatte der Mörder, der früh bekannt ist, natürlich eine schlimme Kindheit.
Ich bin ein Fan der ersten Stunde und habe alles von Viveca Sten mit (großer) Freude gelesen. Aber „Blutbuße“ hat mich enttäuscht.

Fazit: Viel Privatleben, wenig Spannung. Eines der schwächsten Bücher der Autorin.

Veröffentlicht am 23.09.2024

Was passiert mit den Kindern?

Kein Land in Sicht
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Da ich vom Kreuzfahrtvirus infiziert bin, wollte ich „Kein Land in Sicht“ von Christina Pertl gerne lesen. Die Inhaltsangabe ließ auf einen spannenden Krimi hoffen, aber ich wurde enttäuscht. Worum geht ...


Da ich vom Kreuzfahrtvirus infiziert bin, wollte ich „Kein Land in Sicht“ von Christina Pertl gerne lesen. Die Inhaltsangabe ließ auf einen spannenden Krimi hoffen, aber ich wurde enttäuscht. Worum geht es?
Die „Freedom of Spirit“ kreuzt im Mittelmeer. Eine Frau erwacht in ihrer Kabine. Sie weiß weder ihren Namen, noch, wie und warum sie auf dem Kreuzfahrtschiff gelandet ist. Sicher ist nur, dass sie Kreuzfahrten hasst und Angst vorm Wasser hat.
Wie sich herausstellt, gehört Stephanie Mayrhofer zum Animationsteam. Nur bruchstückhaft kehren die Erinnerungen zurück: Sarah Peters ist ihr wirklicher Name und sie ist Kriminalkommissarin. Zusammen mit ihrem Kollegen Michael wurde sie undercover eingeschleust, um einer brutalen Schlepperbande auf die Spur zu kommen.
„Kein Land in Sicht“ ist Christina Pertls Debüt. Eine wirre Geschichte, leidlich spannend. Kryptisch anmutende Dialoge deuten auf Verbrechen hin. Die unsympathische Protagonistin stolpert durch die ersten 100 Seiten, bevor ein Mord geschieht.
In einem anderen Handlungsstrang wird vom Schicksal eines Gefangenen erzählt. Möglicherweise wurde er operiert. Oder ist es der Fieberwahn? Sein Name ist Michael. Und dann sind da auch noch Kinder. Sie wurden anscheinend entführt.
Ein Krimi muss vielschichtig sein, auf mehreren Ebenen spielen, seine Spannung aus Handlungen und Dialogen und nicht zuletzt den Protagonisten selbst ziehen. All das habe ich hier schmerzlich vermisst. Zudem hätte das Buch ein besseres Lektorat verdient: „orangene“ Dinge gibt es nicht.

Fazit: Solider Krimi über ein wichtiges Thema.

Veröffentlicht am 16.06.2024

Schlimmer geht immer

Signum
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„Refugium“ von John Ajvide Lindqvist hatte mich enttäuscht. Aber jeder hat eine 2. Chance verdient, dachte ich. Worum geht es?
In „Signum“, Band 2 der Stormland-Reihe um Julia Malmros und Kim Ribbing, ...


„Refugium“ von John Ajvide Lindqvist hatte mich enttäuscht. Aber jeder hat eine 2. Chance verdient, dachte ich. Worum geht es?
In „Signum“, Band 2 der Stormland-Reihe um Julia Malmros und Kim Ribbing, geht es um Sex, Drogen und Gewalt: Doc Martin kriegt nur einen hoch, wenn Kinder sexuell misshandelt werden. Auch Kim und Julia rammeln wie die Karnickel (O-Ton).
Kim Cracker entführt seinen Peiniger Dr. Martin Rudbeck, hält ihn im Keller seines neuen Hauses gefangen - und foltert ihn: „Ich will verstehen“. Als Astrid Helander, die Überlebende aus Band 1, „versehentlich“ auf einen Knopf drückt, muss Kim improvisieren.
Währenddessen recherchiert Julia zusammen mit Irma Ryding, einer Krimiautorin und Freundin, über die rechtsextreme Partei „Die Wahren Schweden“ und ihre Verbindungen zum Motorradclub „Apostates“. Um sich zu entspannen, wird Alkohol getrunken und eine Tüte geraucht.
Es dauert weit über hundert Seiten, bis die Polizei endlich feststellt, dass Martin Rudbeck tatsächlich verschwunden ist und Jonny Munther, Julias Ex, ermittelt...
Dass die vermeintlich Guten Verbrechen begehen, bei der Vertuschung helfen und damit auch noch durchkommen, hat mir nicht gefallen. Zudem viel wirres Geschwafel, manchmal ist weniger mehr.
Man sollte den Vorgänger gelesen haben. Denn „Signum“ ist die direkte Fortsetzung und ich könnte mir vorstellen, dass Lesende, die „Refugium“ nicht kennen, Verständnisprobleme haben.
Lindqvists Enttäuschung, dass er den Zuschlag für Millennium nicht bekommen hat, hat der Autor anscheinend immer noch nicht verwunden. Also nichts Neues unter der Sonne.

Fazit: Das Buch war ein bisschen langatmig gewesen, um es milde auszudrücken (O-Ton des Autors).