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Veröffentlicht am 15.07.2024

Vom Leben eines Swifties

Look What She Made Us Do
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MEINUNG:
Anne Sauer folge ich schon lange bei Instagram und ich mag ihren Podcast, Monatslese, zusammen mit Tina Lurz sehr. Umso mehr habe ich mich gefreut, als sie gesagt hat, dass es ein Buch geben wird. ...

MEINUNG:
Anne Sauer folge ich schon lange bei Instagram und ich mag ihren Podcast, Monatslese, zusammen mit Tina Lurz sehr. Umso mehr habe ich mich gefreut, als sie gesagt hat, dass es ein Buch geben wird. Ich hatte eigentlich einen Roman erwartet, aber 13 Essay über Taylor Swift, waren genauso passend.
Look what she made us do umfasst 13 Essays. 13 ist eine besondere Zahl für Taylor, was man auch hinreichend in dem Büchlein erfährt. Anne Sauer nimmt uns zunächst mit in das zeitliche Taylor Swift Universum, welches sich in Eras einteilen lässt. Beim Lesen wurde mir erst bewusst, wie lange die Sängerin schon "am Markt" tätig ist, habe ich sie doch erst als Phänomen der letzten Jahre identifiziert. Nach dem Lesen habe ich meine Meinung zu ihr definitiv noch einmal angepasst. Ich bin selbst maximal ein Soft-Swiftie im Gegensatz zu Sauer, deren Lebens- und Gefühlsphasen durch die Sängerin geprägt worden. Ich habe parallel zu der Lektüre auch angefangen von Anne Sauer genannten Songs zu hören und habe dabei festgestellt, wie viel Lieder und Alben es sind und welche ich schon kannte, ohne zu wissen, dass sie von Taylor waren. Die Musik spiegelt auch sehr stark Taylors Gefühlsleben wider und mit jedem Album ist spürbar, wie sich dieses und wie sich ihre Haltung ebenso verändert, sprich wie sie auf dem ist, erwachsen zu werden. Sie ist eine Person, an der mich sehr gut reiben kann, weil weiblich, sehr erfolgreich und noch immer nicht verheiratet und/ oder Mutter geworden. Ich mochte es, dass sich die Autorin auch kritisch mit dem Fantum bzw. dem Swiftie Sein auseinandergesetzt hat, was eine Art Ultra Fan ist. Diese Fans beobachten sehr genau Taylors Leben und vor allem ihre Gefühl, so sehr, dass sie sogar Sicherheitslücken für die Sängerin eröffnen, in dem jemand ihre Flugrouten in Echtzeit veröffentlicht. Das Fantum bildet auch Teil es so großen Erfolges, von dem alle ein Stück ab haben wollen. Trotzdem bleibt abzuwarten, was uns die Sängerin noch alles bieten wird. Ich bin gespannt auf weitere Alben.

FAZIT:
Look what she made us do habe ich sehr gerne gelesen, vor allem da ich selbst bald auf ein Konzert der Sängerin gehe. Auch wenn Anne Sauer auch ein paar private Bezüge zu ihrer Person zieht, dreht es sich hier dennoch vor allem um Taylor Swift, vermutlich schon jetzt eine Jahrhundertkünstlerin. Es ist eine sehr informative, aber auch kritische Auseinandersetzung, wie es ist ein "Swiftie" zu sein.

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Veröffentlicht am 01.07.2024

Düstere Spannung in Schweden

Das Baumhaus
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MEINUNG:
Von Vera Buck wollte ich schon sehr lange Mal etwas lesen. Ich kann mir nicht erklären, warum es so lange gedauert hat, aber mit Das Baumhaus sollte es nun endlich soweit sein. :)
Der Thriller ...

MEINUNG:
Von Vera Buck wollte ich schon sehr lange Mal etwas lesen. Ich kann mir nicht erklären, warum es so lange gedauert hat, aber mit Das Baumhaus sollte es nun endlich soweit sein. :)
Der Thriller hat relativ viele Handlungsebenen, in denen man sich erst einmal zurechtfinden muss. Da gibt es zum einen Henrik und Nora, die mit ihren fünfjährigen Sohn Fynn nach Schweden kommen, in das Haus, welches im Besitz von Henriks Familie ist. Beide versprechen sich davon eine gute und ruhige Zeit. Allerdings wird schnell klar, dass es um die Ehe der beiden nicht so gut bestellt zu sein scheint. Die vermeintliche Idylle wird zerstört als Fynn verschwindet und gleichzeitig eine jahrzehntealtes Kindersklett gefunden wird. Vera Buck erzeugt eine ziemlich düstere Atmosphäre und schürt auch zwischen Henrik und Nora eine Atmosphäre des Misstrauens. Vor allem Henrik, der Fantasybücher für Kinder schreibt und schon als Kind für seine blühende Fantasie bekannt war, erinnert sich ein Fetzen aus seiner Vergangenheit und an ein Mädchen namens Marla, was in einem Baumhaus gelebt hat. Nora glaubt ihrem Mann nicht, was ich relativ nervig fand. In meinen Augen hat sie sich das verleiten lassen von ihrem Schwiegervater, Henriks Vater, der auch immer wieder propagiert, dass Henrik ein notirischer Lügner ist. Auf der anderen Seite gibt es immer wieder Ereignisse um Henrik, die den Eindruck erwecken könnten, dass ganz vieles nur seiner Fantasie entspringen könnte und ein typischer unzuverlässiger Erzähler ist. Beim Lesen kam mir auch manchmal der Gedanke, dass einiges nicht wahr sein könnte.
Marla bekommt auch eine eigene Erzählstimme und ihr Geschichte ist ziemlich düster, denn relativ schnell wird klar, dass sie entführt worden ist und nun in dem Baumhaus lebt. Zeitlich lässt es sich erst mit Henriks Erinnerungen einordnen. Natürlich fragt man sich, was passiert ist. Marla nennt den Entführer immer nur "Der Mann". Es natürliche eine Person, auf die der Verdacht gelenkt wird. Am Ende war ich dann aber doch ziemlich schockiert. Meine Lieblingsperson war Rosa. Rosa beschäftigt sich gerne mit dem Tod bzw. mit der Veränderung in den Wäldern durch das Sterben von Organismen. Sie wird von der örtlichen Polizei um Hilfe gebeten und eingestellt, um bei dem Auffinden von möglichen weiteren Skletten/ Leichen zu helfen. Sie kehrt in ihre Heimat Schweden zurück, um ihren Vater bei der Pflege ihres Bruders zu helfen, der nach einem Unfall komplett gelähmt ist. Es wird nicht explizit genannt, aber Rosa scheint ein paar autistische Züge zu haben und kann nicht so gut mit sozialen Situationen umgehen, was zu teilweise sehr skurrilen Alltagssituationen führt, worüber ich sehr oft lachen musste. 

FAZIT:
Das Baumhaus ist für ein echtes Highlight. Ich würde es vielleicht nicht als Thriller bezeichnen, aber als Spannungsroman, der Tief in menschliche Abgründe schauen lässt in der vermeintlichen schwedischen Idylle. Ich werde mir die Autorin definitiv merken und weitere Bücher von der Autorin lesen.

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Veröffentlicht am 16.06.2024

Freundschaften im Wandel

Weltalltage
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MEINUNG:
Besonders gut hat mir der Stil gefallen, denn Paula Fürstenberg erzählt nicht wirklich stringent, sondern vermittelt Inhalt auch mal in Listen und Gedanken der namenlosen Ich-Erzählerin. Deren ...

MEINUNG:
Besonders gut hat mir der Stil gefallen, denn Paula Fürstenberg erzählt nicht wirklich stringent, sondern vermittelt Inhalt auch mal in Listen und Gedanken der namenlosen Ich-Erzählerin. Deren Welt ein bisschen auseinander bricht als ihr bester Freund Max und Mitbewohner plötzlich in Dunkelheit verschwindet und von heute auf morgen ins Krankenhaus geht. Mir war relativ schnell klar, dass Max wohl an einer Depression leidet und sich Hilfe sucht. Als Auslöser dafür wird der Tod seines Onkels gesehen, der sich das Leben nahm. Max ist nun der letzte Mann in der Familie, laut seiner Oma. Diese Ereignis löst in Max unwiderruflich eine Veränderung hervor und es beschäftigt ihn der Gedanke, ob es ihn auch treffen könnte.
Mit Max' Krankenhaus Aufenthalt geht auch ein großer Ruck durch die Ich-Erzählerin, da Max ihr verbietet Kontakt zu ihr aufzunehmen. Es setzt ein Prozess bei ihr ein, denn plötzlich ist ihre derzeitige Lebenssituation umgekehrt. Er ist der Kranke und sie die Gesundere. Normalerweise ist sie die chronisch Kranke und er ihre jahrelange Stütze. Beide sind in Ostdeutschland bei alleinerziehenden Müttern aufgewachsen und sind dann nach Westdeutschland zum Studieren gekommen. Ich habe mich stellenweise schon mal dabei erwischt, dass ich sie schon ziemlich egoistisch manchmal empfand, da sie viel zu sehr auf sich und ihren Status als Krank fokussiert war, so dass sie Max und seine Bedürfnisse nicht so große Beachtung geschenkt hat. Anders kann ich mir nicht erklären, wieso sie nicht darauf kommt, was bei ihm los ist. Sie arbeitet sich langsam voran und muss verstehen, dass sich ihre Freundschaft auch verändern kann und wird. Die Autorin beschäftigt sich hier auf viel mit der Thematik, wie es bei uns in der Gesellschaft ist, wenn man chronisch krank ist. Ich finde, dass das Thema grundsätzlich viel zu wenig behandelt wird.

FAZIT:
Weltalltage ist ein Buch über Freundschaft, aber auch wie es ist unserer Gesellschaft chronisch krank zu sein. Die Ich-Erzählerin muss sich damit auseinandersetzen, wie sich die Freundschaft verändert als ihr bester Freund freiwillig in eine psychiatrische Klinik geht und was das mit der Freundschaft macht. Mir hat der besonders Erzählstil der Autorin sehr zugesagt. :)

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Veröffentlicht am 15.06.2024

Zwischen den Welten

Das Jahr ohne Sommer
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MEINUNG:
Mir war Das Jahr ohne Sommer schon öfter aufgefallen, aber wie bei so vielen Büchern über die DDR, bin immer ein bisschen skeptisch, wie viel es mit mir macht, auf Grund der eigenen DDR-Vergangenheit ...

MEINUNG:
Mir war Das Jahr ohne Sommer schon öfter aufgefallen, aber wie bei so vielen Büchern über die DDR, bin immer ein bisschen skeptisch, wie viel es mit mir macht, auf Grund der eigenen DDR-Vergangenheit meiner Familie.
Ich hatte Probleme in die Geschichte rein zu kommen. Der Stil war zunächst etwas gewöhnungsbedürftig, weil er sehr nüchtern und unemotional ist, verliert aber dennoch nichts an seiner Aussagekraft. Er erschien mir passend, denn in der DDR Geborene wurden für mein Empfinden ein bisschen anders sozialisiert und es ging eher um Gemeinschaft als um Individualität und so beschäftigte man sich einfach nicht so viel mit sich selbst, was allerdings nur eine Interpretation meinerseits ist. Es ist deutlich spürbar, dass die Familie und vor allem die Ich-Erzählerin zwischen den Welten pendeln. Es ist spannend zu lesen, dass der Vater und die Mutter sich mit der Flucht ein besseres Leben im Wester erhofft haben und das haben sie auch ein Stück weit bekommen, denn es gab auf jeden Fall mehr Freiheit und Reisemöglichkeiten, dennoch wurden sie Ostdeutsche, Bürger der DDR betrachtet. Mir ihrer Geschichte über die Flucht sind sie offen umgegangen, aber es führt zu großen Irritationen und man wandte sich sogar ab. Um noch mehr dazu zu gehören, versucht der Vater sich sogar den sächsischen Dialekt abzugewöhnen. Das Ankommen in der neuen Heimat läuft vor allem für die Mutter der Ich-Erzählerin nur schleppend, denn sie ist im Gefängnis krank geworden und kann nun nicht mehr richtig Geige spielen, zumindest auf keinem professionellem Niveau mehr. Was ich schon länger beim Lesen spürte, wird später nochmal diagnostiziert: Sie hat eine Depression. So richtig passt die Krankheit nicht ins Bild, was der Vater sich ausgemalt hat und auch wird zunehmend angespannter.
Trotz allem Wunsch nach Zugehörigkeit, bleibt die innere Zerrissenheit und Fremdheit, welche sich bei der Ich-Erzählerin nach der Übersiedlung fest verankert und auch ihr Erwachsenen Leben beeinflusst, was im Epilog nochmal ganz deutlich wird. Spannend auch zu lesen, wie die Stimmung gegen Ostdeutsche nach der Wende so völlig gekippt ist. Als sie vom Westen noch freigekauft wurden, waren sie noch willkommen, danach nicht mehr. Ich fand es äußerst bitter, dass zu lesen, was schon lange so gefühlt hat.

FAZIT:
Das Jahr ohne Sommer gibt einen guten Einblick in ein Stück deutsch-deutsche Geschichte. Für mich mit eigener DDR-Vergangenheit eine neue Perspektive auf ein Leben nach einer Flucht. Auch wenn der Stil nüchtern ist, konnte man doch viele Emotionen unterschwellig wahrnehmen, aber passend. Den Epilog habe ich vielleicht nicht ganz verstanden bzw. hat sich mir die Heftigkeit nicht ganz erschlossen. 

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Veröffentlicht am 01.06.2024

Wer zuerst lügt

Wer zuerst lügt
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MEINUNG:
Ich wurde auf Wer zuerst lügt aufmerksam, weil es eine Empfehlung aus Reese Witherspoon Buchclub ist und weil die Geschichte mal so komplett neu und anders klang.
Protagonistin Evie Porter ist ...

MEINUNG:
Ich wurde auf Wer zuerst lügt aufmerksam, weil es eine Empfehlung aus Reese Witherspoon Buchclub ist und weil die Geschichte mal so komplett neu und anders klang.
Protagonistin Evie Porter ist nicht die, für die sie sich ausgibt. Es relativ schnell klar, dass sie bestimmt Aufträge ausführt. Einer dieser "Aufträge" ist ihr Freund Ryan. Zunächst ist nicht ganz klar, was hier der Auftrag ist, aber das wird relativ schnell klar. Abwechselnd werden die Kapitel von anderen Alias erzählt. Dabei wird auch Evie Alter Ego Lucca Marino mit ihrer Vorgeschichte näher beleuchtet. Richtig Fahrt nimmt die Geschichte auf als eine andere Frau sich als Lucca Marino ausgibt. 
Für mich war die erste Hälfte relativ belanglos, aber ab der zweiten Hälfte nimmt das Buch richtig an Fahrt auf. Vor allem als Evie klar wird, dass ihr Auftraggeber hinter ihr her ist und sie cleverer sein muss als er. Ich mochte, dass man nicht genau wusste, wie alles zusammenhängt und wie sie ihn überlisten möchte, um ihr Leben zurückzubekommen. Besonders spannend ist dabei das Verhalten von Ryan, den sie an für sich auch hintergeht. Als Evie des Mordes beschuldigt wird, beginnt ein ziemlich rasantes Katz-und-Maus-Spiel. Die ganze Auflösung mit seinen diversen Wendungen und doppelten Böden ist relativ komplex und man muss mit den Gedanken gut dabei sein. Spannend ist es, dass trotz allem, was Evie hier getan hat, sie trotzdem sympathisch fand. Ich denke, dass ist genau, was die Autorin erreichen wollte, obwohl Evie sich hier eindeutig sehr dunkelgrauen gesetzlichen Bereichen befand.

FAZIT:
Wer zuerst lügt startet mit gemächlich und entwickelt sich dann zu einem rasanten Katz-und-Maus-Spiel zwischen Evie und ihren Gegnern. Es war gut durch dacht und clever gemacht. Ich habe das Buch gerne gelesen und hatte Spaß dabei. :)

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