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Veröffentlicht am 16.11.2024

Warum Djokovic so stark wurde wie er ist

Auf der Suche nach Novak
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Der Autor Mark Hodgkinson begibt sich in seinem Buch "Auf der Such nach Novak. Das Phänomen Djokovic" tatsächlich auf die Suche nach den Hintergründen und einschneidenden Begebenheiten, die dazu geführt ...

Der Autor Mark Hodgkinson begibt sich in seinem Buch "Auf der Such nach Novak. Das Phänomen Djokovic" tatsächlich auf die Suche nach den Hintergründen und einschneidenden Begebenheiten, die dazu geführt haben, dass Novak Djokovic zu einem der besten Tennisspieler aller Zeiten wurde.

Er zeigt dabei Djokovics' Weg von der Jugend im bombadierten Belgrad, über das Tennis-Camp seines väterlichen Freundes und Trainers Niki Pilic bis zu den vielen Grand Slam-Siegen, die Djokovic im Laufe Jahre ansammelte, auf. Hodgkinson hat mit vielen Wegbegleitern von Novak Djokovic gesprochen, hat viele Ereignisse - Höhen und Tiefen -, die den Tennisstar geprägt haben, ausgewertet und dargestellt. Insgesamt er sehr interessantes Buch, das versucht in Innenwelt des Serben zu blicken, dabei aber nur an der Kante der tiefen, vielschichtigen und extrem verzweigten Persönlichkeit Novak Djokovic kratzen kann.

Ein tolles Buch, das sich nicht nur für Tennis- oder allgemein Sportbegeisterte zu lesen lohnt. Zwei Kritikpunkte gibt es jedoch, die dafür sorgen, dass es von mir persönlich nur zu vier Sternen reicht:

- zum Einen wird mit sehr vielen Personen aus dem Djokovic-Umfeld gesprochen, aber praktisch nie mit Djokovic selber - es ist also ein Versuch, sich dem "Phänomen Djokovic" zu nähern, ohne das Phänomen selbst zu befragen.

- zum Zweiten - und das stört mich persönlich am meisten - wird Novak Djokovic vom Autor, der offensichtlich ein absoluter Fan des Serben ist, immer der Mode-Begriff "GOAT", die Überzeichnung als "Bester Tennisspieler aller Zeiten" und später sogar als "Bester Sportler aller Zeiten" benutzt. Mir sind solche Begrifflichkeiten fremd und zuwider. Ich halte sie für überzogen und in einer Biografie irrelevant, da es sich immer und ausschließlich um subjektive Bewertungskriterien handelt, die jede Person anders sehen und bewerten darf.

Deshalb: ein sehr lesenswertes Buch über eine beeindruckende Prsönlichkeit, aber auch ein Fanbuch des Autors.

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Veröffentlicht am 16.10.2024

Sehr interessant und hilfreich für Orientierung Suchende

Die Kunst des InnSæi
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Mit ihrem Buch "Die Kunst des InnSæi. Der isländische Weg zur Intuition und innerer Mitte" möchte die isländische Autorin Hrund Gunnsteinsdóttir ihren Lesern einen Leitfaden und Orientierung auf dem Weg ...

Mit ihrem Buch "Die Kunst des InnSæi. Der isländische Weg zur Intuition und innerer Mitte" möchte die isländische Autorin Hrund Gunnsteinsdóttir ihren Lesern einen Leitfaden und Orientierung auf dem Weg zu mehr Achtsamkeit, Selbstreflexion und zur eigenen inneren Mitte an die Hand geben.

Sie selber ist in ihrem ereignisreichen Leben, in dem sie unter anderem bei den Vereinten Nationen in Genf gearbeitet hat, alleinerziehende Mutter war und anschließend ihr Leben komplett neu ausgerichtet hat, nach eigenem Bekunden oftmals an Grenzen gestoßen und wusste manchmal nicht weiter. Erst als sie sich dem Thema "InnSæi" widmete und schließlich ihr Leben danach ausrichtete, kam die Zufriedenheit, der Optimismus und die Freude zurück in ihr Leben, weshalb sie das Thema einer Vielzahl an Lesern nahe bringen möchte.

Sie untermauert die Wege und "Techniken" des InnSæi sehr anschaulich mit Beispielen aus ihrem eigenen Leben und an Beispielen ebenso prominenter, wie auch nicht prominenter Menschen, was den Leser abholt und nicht mit den "Theorien" des isländischen Wegs zu mehr Achtsamkeit zurückläßt.

Insgesamt ist das Buch sehr gut lesbar und hält für Einsteiger in den Themenkomplex "Achtsamkeit und Suche der inneren Mitte" viele interessante Aspekte bereit. Wirklich neue Wege und Techniken finden sich jedoch kaum, die meisten Tipps und Ratschläge sind bereits bekannt und werden auch in anderen Zusammenhängen angewendet, bzw. empfohlen.
Dennoch handelt es sich um ein sehr lesenswertes Buch, das den gesamten Prozess des InnSæi einmal beleuchtet und erklärt.

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Veröffentlicht am 06.10.2024

Ist in der Nachbarschaft Gefahr im Verzug? Hornbrillen-Girl eilt zur Hilfe

Darf`s ein bisschen Mord sein?
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Gitti Scheffer, die schon über 70jährige Betreiberin des Tante-Emma-Ladens in Loretta Luchs' neuer Nachbarschaft, hatte scheinbar einen Unfall und sich dabei die Schulter verletzt. Loretta muss die resolute, ...

Gitti Scheffer, die schon über 70jährige Betreiberin des Tante-Emma-Ladens in Loretta Luchs' neuer Nachbarschaft, hatte scheinbar einen Unfall und sich dabei die Schulter verletzt. Loretta muss die resolute, selbstbewußte und sehr sympathische Dame nahezu dazu nötigen Ihre Hilfe anzunehmen. Gitti wehrt sich zunächst nach Kräften, läßt sich dann aber doch von Loretta im Laden und darüber hinaus im Alltag helfen. Es dauert nicht lange, da kommen Loretta Zweifel am Unfall, der zur Schulterverletzung geführt haben soll. Und was wollen die beiden fremden Männer, die das Haus beobachtet haben? Als dann auch noch eine Leiche gefunden wird, riecht Hornbrillen-Girl förmlich, dass hier was nicht stimmt und nimmt gemeinsam mit Minipli-Man erste Ermittlungen auf. Dabei stoßen die beiden auf etwas unglaublich niederträchtiges...


Der elfte Band der Loretta-Luchs-Reihe von Lotte Minck trumpft mit den üblichen Attributen auf, die die Serie so erfolgreich gemacht haben: sympathische, sehr spezielle Charaktere, Ruhrpott-Flair, manchmal derber, manchmal feinsinniger Humor und die übliche Verkettung von Loretta Luchs' Leben mit einem Verbrechen. Die Lösung des Kriminalfalls ist diesmal allerdings für "geübte" Leser schnell vorhersehbar, was das Lesevergnügen aber kaum trübt. Trotzdem wieder ein tolles Buch, das einige Stunden schöne Unterhaltung und viele Schmunzler beim Lesen verspricht.

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Veröffentlicht am 16.06.2024

Eine Reise zurück zu den eigenen Wurzeln

Von Büchern und Inseln
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Die Autorin Louise Erdrich reist mit ihrer jüngsten Tochter und deren Vater, einem Medizinmann der Ojibwe, in das Territorium ihrer Vorfahren. Im Ojibwe Country, im Grenzgebiet zwischen Minnsesota (USA) ...

Die Autorin Louise Erdrich reist mit ihrer jüngsten Tochter und deren Vater, einem Medizinmann der Ojibwe, in das Territorium ihrer Vorfahren. Im Ojibwe Country, im Grenzgebiet zwischen Minnsesota (USA) und Ontario (Kanada), entdeckt Erdrich die Kultur ihrer Vorfahren sehr intensiv und hautnah. Eine unendlich anmutende Seenlandschaft mit tausenden kleiner Inseln, fantastischen uralten Felsmalereien und als Höhepunkt die "magische Insel der 11.000 Bücher" - gelegen mitten im Nirgendwo.

Die Autorin läßt die Leser teilhaben an dieser emotionalen Reise in die eigene Vergangenheit und drückt damit auch die Hoffnung aus, dass diese Kultur auch zukünftigen Generationen erhalten bleibt. Ein schönes Buch.

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Veröffentlicht am 28.04.2024

Chinas Machtanspruch und die Unfähigkeit des Westens adäquat darauf zu reagieren

Drachentanz
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Der Autor Mathias Naß hat unter anderem Politologie und Sinologie studiert und darf als internationaler Korrespondent der renommierten "Zeit" sicher als Kenner des Themenkomplexes "Chinas Aufstieg zur ...

Der Autor Mathias Naß hat unter anderem Politologie und Sinologie studiert und darf als internationaler Korrespondent der renommierten "Zeit" sicher als Kenner des Themenkomplexes "Chinas Aufstieg zur Weltmacht" gelten. In seinem Buch "Drachentanz" gibt Naß zunächst einen Überblick über die innen- und außenpolitischen Entwicklungen in China unter den Staatschefs Mao Zedong, Jiang Zemin und Xi Jinping. Besonderes Augenmerk legt er dabei auf den beeindruckenden wirtschaftlichen Aufstieg des Landes.

Er legt dar, wie die herrschende Kommunistische Partei Chinas die Eingliederung von Hongkong und Taiwan in die Volksrepublik als wichtigstes Ziel ausgegeben hat und sich dabei jegliche Einmischung internationaler Stimmen verbietet.

Naß zeigt aber auch auf, dass die westlichen Länder und Institutionen, insbesondere die EU und Deutschland, in Konfliktsituationen aus Angst vor wirtschaftlichen Folgen, grundsätzlich die Konfrontation mit und deutliche Kritik an China scheuen.

Ein sehr interessantes Buch, in dem der Autor viel Faktenwissen zusammengetragen hat und es versteht, dieses Wissen in den richtigen Kontext zu setzen, ohne dabei zu tief in die Materie einzudringen. Ein sehr lesenswertes Einstiegsbuch für den Themenkomplex "China und die Geopolitik im indo-pazifischen Raum".

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