Cover-Bild Bleib
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19,99
inkl. MwSt
  • Verlag: dtv Verlagsgesellschaft
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Ersterscheinung: 13.06.2024
  • ISBN: 9783423444149
Adeline Dieudonné

Bleib

Roman | »Man will unbedingt dranbleiben an dieser wilden, durchgeknallten Geschichte. Faszinierend!« Christine Westermann
Sina de Malafosse (Übersetzer)

Ein Liebesbrief, eine Totenklage, ein Roman für das Leben
Nach dem Bestseller ›Das wirkliche Leben‹ endlich der neue, große Roman der preisgekrönten Schriftstellerin Adeline Dieudonné.
Eine Frau und ihr Geliebter verbringen das Wochenende in einem Chalet in den französischen Alpen. Doch mit einem Mal ist er tot. Außer sich vor Schmerz bleibt die Erzählerin mit seinem Körper zurück. In den Tagen, die folgen, weicht sie ihm nicht von der Seite. Schläft bei ihm, spricht mit ihm, fährt mit ihm auf dem Rücksitz durch die Berge. Und sie beginnt, seiner Ehefrau zu schreiben. In den Briefen erzählt sie die Geschichte einer großen Liebe – und die Geschichte einer Frau, die lernt, selbstbestimmt zu leben.
Abgründig, zärtlich und humorvoll, ein Roman von emotionaler Wucht.
›Bleib‹ ist ein berührender Liebes- und Abschiedsbrief, ein schonungsloser Blick aufs Frausein in unserer Gesellschaft – und der skurrile Roadtrip einer Frau mit ihrem toten Geliebten auf der Rückbank. 
»Eine leuchtende Variation über die Liebe und den Tod, von einer unnachahmlichen Schönheit.« ELLE


Ebenfalls von Adeline Dieudonné bei dtv erschienen sind:
Das wirkliche Leben
23 Uhr 12 – Menschen in einer Nacht
Bonobo Moussaka

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 16.06.2024

eine eher eigenwillige Liebesgeschichte

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Ich war mir nicht so sicher, was ich aufgrund der Buchbeschreibung zu erwarten hatte, die Story mutet ja doch recht schräg an auf den ersten Blick. Aber ich finde, die Geschichte ist es absolut wert, dass ...

Ich war mir nicht so sicher, was ich aufgrund der Buchbeschreibung zu erwarten hatte, die Story mutet ja doch recht schräg an auf den ersten Blick. Aber ich finde, die Geschichte ist es absolut wert, dass man sich auf die einlässt. Denn obwohl sie etwas eigenwillig ist, ist doch auch eine besondere Geschichte über Liebe und Verlust.

Zum Inhalt: Eine Frau verbringt das Wochenende mit ihren Geliebten in einem Chalet am See, einem Ort, der sie beide verbindet und der ihnen eine Zuflucht ist, wo sie sich nicht verstecken müssen. Doch dann stirbt der Geliebte beim Schwimmen. Und die namenlose Erzählerin bleibt mit seinem Körper zurück. Statt den Notruf zu wählen beschließt sie ihren Geliebten auf eine letzte Reise mitzunehmen um sich zu verabschieden und einen Brief an seine Frau zu schreiben, in dem sie ihr alles erklärt.

Das Seelenleben der Protagonistin breitet sich aus wie ein buntes Tuch, eine Landkarte ihrer Lebenserfahrungen, gescheiterter Beziehungen und familiärer Bindungen. Skurrilerweise hat sich dieses Buch wie eine ganz besonders intensive Liebesgeschichte angefühlt und war entgegen meiner Erwartung überhaupt nicht pietätlos. Unwillkürlich habe auch mich fragen müssen, wie man eigentlich mit einem derartigen Verlust umgehen und weiterleben soll. Dass sich unsere Protagonistin daher einen besonderen, individuellen Abschied wünscht, wie sie ihn auf offiziellen Wege vermutlich nie bekommen hätte, fand ich gar nicht so abwegig.

Eigentlich ist es absolut unverfroren sich als Geliebte bei der Ehefrau zu melden um bei dieser eine Art Trost zu suchen. Gleichzeitig ergibt es absolut Sinn und ist auf simple Art nachvollziehbar: es gibt keinen anderen Menschen, der diese Liebe und diesen Verlustschmerz nachempfinden kann. Die Protagonisten sucht keine Absolution, sie versucht nur zu verarbeiten. Und obwohl sie „die andere Frau“ ist, fühlte sich ihre Beziehung mit M. für mich sehr besonders an. Man erfährt nun fast nichts von seiner Ehe und seiner Frau, wodurch dieser Teil seines Lebens blass und dadurch weniger wichtig erscheint, während man mit der Geliebten, obwohl sie namenlos und dadurch ein Stück weit distanziert bleibt, gut mitfühlen kann. Denn in ihren Briefen, der der Leser sehr voyeuristisch liest, offenbart sie sich selbst, macht sich verletzlich und angreifbar.

Das Stilmittel der Briefe hat mir gut gefallen. Das Buch liest sich dadurch wie ein Monolog, der Selbstreflektion und Erinnerung ist, eine Aneinanderreihung von Anekdoten, Emotionen und subjektiven Schilderungen. Das funktioniert erstaunlich gut, der Leser wird dahingehend manipuliert seine Sichtweise nach der der Protagonistin auszurichten, bekommt Scheuklappen aufgesetzt, was M., sein Leben und einen Tod betrifft.

Ich fand das Buch absolut unterhaltsam und gleichzeitig auch ein bisschen poetisch was die Themen Liebe, Lebensentscheidungen, Verlust und Abschied angeht. Mich hat die Geschichte absolut mitgerissen auf dieser verrückten letzten gemeinsamen Reise mit M.

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Veröffentlicht am 16.06.2024

Bleib

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Gekauft. Gelesen und geliebt.

In dieser Geschichte verfolgen wir unsere namenlose Erzählerin, wie auch Protagonistin über eine Spanne von ein paar Tagen. Sie findet ihren Freund M. tod im See auf und ...

Gekauft. Gelesen und geliebt.

In dieser Geschichte verfolgen wir unsere namenlose Erzählerin, wie auch Protagonistin über eine Spanne von ein paar Tagen. Sie findet ihren Freund M. tod im See auf und macht dann was, was sie hier auch versucht bildhaft darzustellen. Sie bleibt bei ihm und kümmert sich um die Leiche.

Immer wieder springt sie in ihren Gedanken zu Erinnerungen aus ihrer Vergangenheit und dadurch auch zu krassen Themen. Der Schreibstil in der Übersetzung aus dem französischen von Sina de Malafosse fand ich unglaublich gut.

Finde man muss sich ein bisschen draufeinlassen, auch wenn es nicht ganz der normalen logischen Vorgehensweise ist.

"Leicht zu tragen und stark zu spüren".

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Veröffentlicht am 26.06.2024

Klagelied einer verlorenen Liebe

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Wie schon so oft wollten die Erzählerin S. und ihr Geliebter M. wieder ein romantisches Wochenende in einem abgelegenen Chalet am See in den Bergen verbringen. Doch diesmal sollte es anders kommen, M. ...

Wie schon so oft wollten die Erzählerin S. und ihr Geliebter M. wieder ein romantisches Wochenende in einem abgelegenen Chalet am See in den Bergen verbringen. Doch diesmal sollte es anders kommen, M. verstirbt völlig unerwartet und S. bleibt voller Verzweiflung mit ihrem Schmerz zurück. Nein, sie ist nicht bereit ihren Geliebten gehen zu lassen, solange sie ihn sieht ist er für sie noch da. Sie lebt mit ihm, redet mit ihm, schläft bei ihm und setzt seinen Leichnam nach einigen Tagen ins Auto, um mit ihm ein letztes Mal eine Fahrt an die Orte zu unternehmen, die sie beide so sehr geliebt hatten. Nebenbei schreibt sie Briefe, in denen sie über die große Liebe zwischen ihr und M. erzählt, an eine Person, von der sie hofft, dass sie ihren Schmerz verstehen kann – an M.s ahnungslose Ehefrau.

Adeline Dieudonné, geb. 1982 in Brüssel, ist eine belgische Schriftstellerin, Filmproduzentin und Theaterschauspielerin. Sie lebt mit ihren beiden Töchtern in Brüssel.

Eine beklemmende Geschichte, die uns die Autorin hier präsentiert. Sie überlässt das Erzählen der Hauptfigur, deren Namen (S.) wir nur einmal als Signatur am Ende des letzten Briefes erfahren. Realistisch ist diese ungewöhnliche Handlung nicht, sondern erinnert eher an ein Schauermärchen oder einen wilden Traum. Spannung erhält das Geschehen weil man ahnt, dass es nicht gut ausgehen kann und man deshalb dem Ende bzw. einer Lösung entgegen fiebert. Außer der Protagonistin, in deren Gedanken und Gefühle man tief eintauchen kann, werden die anderen Charaktere nicht differenziert ausgeleuchtet.

S. blickt zurück auf vorangegangene Beziehungen, auf Männer die sie verletzten und missbrauchten, und auf ihre Liebe zu M., bei dem sie erstmals das Gefühl hatte, akzeptiert zu werden und selbstbestimmt leben zu dürfen. Dass sie dies alles, einschließlich intimster sexueller Handlungen mit M., an dessen ahnungslose Ehefrau schreibt ist nur so zu erklären, dass sie ihren großen Schmerz mit jemand teilen will, der ähnlich wie sie fühlen muss. Was die Betrogene dabei empfindet, bleibt leider außen vor.

Fazit: Es braucht starke Nerven und ein robustes Gemüt, um diese Geschichte zu verdauen, bei der die Grenzen zwischen Realität und Fantasie verschwimmen. Meine Leseempfehlung!

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Veröffentlicht am 19.06.2024

Besonders und verblüffend

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Adeline Dieudonné präsentiert mit ihrem Roman 'Bleib' eine eher ungewöhnliche Geschichte, die zunächst Verwunderung beim Lesen hervorruft und trotz befremdlicher Gefühle überwiegt das Verlangen, mehr über ...

Adeline Dieudonné präsentiert mit ihrem Roman 'Bleib' eine eher ungewöhnliche Geschichte, die zunächst Verwunderung beim Lesen hervorruft und trotz befremdlicher Gefühle überwiegt das Verlangen, mehr über die Protagonistin zu erfahren. Die namenlose Geliebte von M. verfasst zwei Briefe an die Ehefrau, nachdem sie M. ertrunken im See geborgen hat, indem sie Abschnitte aus ihrem Leben preisgibt und immer wieder die große Verbundenheit zu M. beschreibt. Hilflos und verwirrt klammert sie sich an ihren treuen Freund, möchte ihn nicht in fremde Hände geben, möchte ihn nicht frei geben.
Wie kann das gut gehen, fragt man sich die ganze Zeit. Und doch gelingt es der Autorin eine Art Verständnis oder ist es eher Mitleid, für die unsagbar stark Liebende aufzubringen, weil sie die Realität ausblendet, um für sich die Nähe des bereits Verlorenen zu bewahren. Es ist notwendig, sich auf das Geschehen einzulassen, sich in die dargestellten Gefühle hineinzuversetzen.
Der Roman ist außerordentlich, verblüffend, fordernd – lesenswert.

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Veröffentlicht am 13.06.2024

Leere

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Die Leere nach dem Tod ihres Geliebten will die Ich-Erzählerin, eine Frau ohne Namen, noch ein wenig hinausschieben, die Einsamkeit verdrängen. So endet der gemeinsame Urlaub im Chalet in den französischen ...

Die Leere nach dem Tod ihres Geliebten will die Ich-Erzählerin, eine Frau ohne Namen, noch ein wenig hinausschieben, die Einsamkeit verdrängen. So endet der gemeinsame Urlaub im Chalet in den französischen Alpen auf recht ungewöhnliche Weise. M. ist tot, aber für sie ist er das nicht. Die Frau spricht mit ihrem Liebhaber, als wäre er noch am Leben, badet ihn, kuschelt sich an seine Seite, ja packt ihn kurzerhand auf die Rückbank ihres Autos und fährt mit ihm durch die schöne Gegend.

Was makaber und wirr klingt, ist alles andere als das. Vielmehr lernt die Protagonistin, mit ihrem großen Verlust umzugehen. Als namenlose Person bleibt sie einerseits dem Leser zwar recht fremd, zeigt aber andererseits ihre tiefsten Gefühle. Briefe an des Geliebten Ehefrau lassen ihre Trauer und ihren Schmerz erträglicher werden, Gedanken an frühere Männer und die Tochter zeichnen ein knappes Bild der ungewöhnlichen Dame. Erst nach einigen Tagen ist sie bereit, loszulassen und allein weiterzuleben.

Eher nüchterne Betrachtungen beleuchten die kurzen Szenen, Rückblicke und Erinnerungen, nicht nur an M., lassen die Figur der zurückgebliebenen Geliebten Kontur annehmen. Ein Roman über das Leben und die Liebe, ein Roman über die Vergänglichkeit – rasch merkt auch der Leser, welch Glück in jedem schönen Moment liegt, wie sehr man dieses auskosten muss.

Ungewöhnlich, skurril, liebevoll, lesenswert.