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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 25.06.2024

Sehr spannend

Totenhändler
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„Totenhändler“ ist der 4. Teil der Jana-Brinkhorst-Reihe.
Auf dem Friedhof wird in einem vorbereiteten Grab eine Leiche gefunden. Schon bei der ersten Untersuchung stellt sich heraus, dass ein Organ fehlt. ...

„Totenhändler“ ist der 4. Teil der Jana-Brinkhorst-Reihe.
Auf dem Friedhof wird in einem vorbereiteten Grab eine Leiche gefunden. Schon bei der ersten Untersuchung stellt sich heraus, dass ein Organ fehlt. Doch als bei der Obduktion eine Münze mit einem Symbol entdeckt wird, erinnert das Jana und ihr Team an einen Fall von vor acht Jahren. Damals wurde die gleiche Münze bei einem Mordopfer gefunden. Der Täter wurde nie gefasst. Handelt es sich um Kannibalismus, Organhandel oder Satanismus? Das müssen Jana Brinkhorst und ihre Kollegen herausfinden und sie stoßen bald auf eine heiße Spur. Doch es soll nicht die einzige bleiben. Nach dem Fund einer zweiten Leiche und aufwendigen Recherchen kommt den Ermittlern eine schrecklicher Verdacht.
Es ist eine sehr mitreißende und spannende Geschichte. Immer wieder gibt es neue Wendungen und auch meine Verdächtigen musste ich ständig ändern. Am Ende war es in jeder Hinsicht ein sehr gelungenes Buch. Man bekommt auch einige Hintergrundinformationen zu den verschiedenen Themen, zu denen ermittelt wird.
Die Charaktere kenne ich ja schon aus den vorherigen Büchern. Jana Brinkhorst als Leiterin der Mordkommission ist eine souveräne Frau, die ein gutes Verhältnis zu ihren Kollegen hat.
Auch die anderen Ermittler sind mir sehr sympathisch. Das Team arbeitet effektiv, auch wenn sie manchmal nicht weiterwissen kommen sie zusammen ans Ziel.
Der Schreibstil ist wie gewohnt fesselnd und die kurzen Kapitel steigern die Spannung noch. Am Ende wird es, kaum zu glauben, noch einmal richtig rasant.
Das Cover passt wieder perfekt zur Handlung.

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Veröffentlicht am 24.06.2024

Ungewohnt brutal

Verräterisches Lavandou (Ein-Leon-Ritter-Krimi 10)
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„Verräterisches Lavandou“ ist der 10. Provence-Krimi mit Leon Ritter.
Im beschaulichen Ferienort Lavandou wird eine grausam zugerichtete Leiche gefunden, die an einen Mord vor vielen Jahren erinnert. ...

„Verräterisches Lavandou“ ist der 10. Provence-Krimi mit Leon Ritter.
Im beschaulichen Ferienort Lavandou wird eine grausam zugerichtete Leiche gefunden, die an einen Mord vor vielen Jahren erinnert. Der Täter ist noch immer in einer Nervenheilanstalt in der Nähe untergebracht. Capitaine Isabell Morell, ihr Team und Rechtsmediziner Leon Ritter nehmen die Ermittlungen auf. Sie befragen den damaligen Täter, der in der Anstalt anscheinend gut aufgehoben zu sein scheint. Als eine zweite Leiche gefunden wird, die ebenso übel zugerichtet ist, wird auch die Presse aufmerksam. Leon geht von einem Serientäter aus und Commandant Zerna versucht zu beschwichtigen. Er geht von einer schnellen Aufklärung aus. Zumal der Präsident sein Kommen angekündigt hat. Da will Zerna gut dastehen. Doch die Presse hat Blut geleckt und Reporter gehen rücksichtslos und rabiat vor, um an Informationen zu kommen.
Das Buch ist ungewöhnlich brutal, was man von dieser Reihe eigentlich nicht gewohnt ist. Den Prolog habe ich übersprungen, nachdem sich andeutete, was passieren wird. Dennoch ist es dem Autor gelungen, trotz der brutalen Morde die idyllische Gegend mit Urlaubsflair in die Handlung zu integrieren. Die Taten werden sehr detailliert beschrieben, was nichts für schwache Nerven ist. Auch die Ängste und Gedanken aus Sicht der Opfer sind schwer zu ertragen.
Die Charaktere sind wieder authentisch dargestellt. Den regelmäßigen Lesern der Reihe sind die Hauptpersonen inzwischen bekannt. Man kennt Zernas Profilierungssucht und seine Eifersüchteleien gegenüber Leon. Obwohl dieser schon seit vielen Jahren als Rechtsmediziner arbeitet und ein gutes Gespür für seine Fälle hat, wird er immer noch oft belächelt, wenn er sich auf sein Gefühl verlässt und damit meistens Recht hat. Auf Menschen, die ihn nicht kennen, wirkt Leon vielleicht etwas arrogant mit seiner ruhigen Art, Sachverhalte darzustellen und sich nicht beirren zu lassen. Aber er bleibt sich über die Jahre immer treu, ist sehr verschwiegen und in der Öffentlichkeit und bei den Journalisten beliebter als der Polizeichef. Mit Isabell und ihrer Tochter Lilou bildet er privat eine kleine sehr sympathische Familie, die gut miteinander harmoniert und agiert. Auch die Gäste des Cafes Chez Miou gefallen mit sehr gut. Leon ist dort seit Jahren Stammgast und es wird regelmäßig versucht, ihn über seine Fälle auszufragen, was ebenso regelmäßig misslingt. In diesem Buch bahnt sich noch eine private Unannehmlichkeit an, die er aus der Welt schaffen muss.
Isabell agiert in ihrem Beruf gewohnt professionell und hat alles im Griff. Zusammen mit ihren Kollegen Masclau und Moma sind sie ein tolles Team. Obwohl sie charakterlich sehr unterschiedlich sind, können sie sich blind vertrauen und sind füreinander da.
Das Cover ist wunderschön.
Die ungewöhnliche Brutalität hatte ich schon erwähnt. Erstaunt haben mich die täglichen Pressekonferenzen, die von Zerna einberufen wurden. Das ist sicher nicht üblich, zumal es meistens keine neuen Informationen gab. Auch Leons Assistent in der Rechtsmedizin wird als wortkarger Mann beschrieben, der hier aber doch sehr redselig ist, was ich aber gut finde. Außerdem gab es oft scheinbar wahllose Dialoge oder Beschreibungen, die sich wiederholten, sodass man den Eindruck bekommen konnte, dass das Buch in die Länge gezogen werde sollte. Auch sind mir einige kleine Fehler aufgefallen, wie z.B. verschiedene Jahreszeiten und einige andere.
Trotz der kleinen Mängel vergebe ich die volle Punktzahl. Ich fand das Buch sehr spannend und hatte unterhaltsame Lesestunden.

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Veröffentlicht am 19.06.2024

Der Tote im Hotel

Der Tote im Seebad
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Es ist Ende der 50er Jahre. Eva Law hat das Hotel ihrer Eltern in Laboe nach dem Krieg wiederaufgebaut und zum schönsten Haus des Ortes gemacht. Deshalb hat sich auch ein Filmteam mit bekannten Schauspielern ...

Es ist Ende der 50er Jahre. Eva Law hat das Hotel ihrer Eltern in Laboe nach dem Krieg wiederaufgebaut und zum schönsten Haus des Ortes gemacht. Deshalb hat sich auch ein Filmteam mit bekannten Schauspielern eingemietet, um im Ort zu drehen. Die Abschlussgala soll der Höhepunkt werden, bevor alle wieder abreisen. Doch dann stirbt ein Ehrengast und die Polizei rückt an. Schnell gerät Eva selbst unter Verdacht, den Mann vergiftet zu haben. Aber sie ist eine moderne, aufgeschlossene Frau, die sich nicht einschüchtern lässt und auf eigene Faust ermittelt. Sie ist im Ort bekannt und beliebt, viele Leute sprechen mit ihr und so erfährt sie, dass der Tote nicht bei allen beliebt war und es einige Verdächtige gibt. Von Vorteil ist auch, dass sie Kommissar Paul Matthiesen von früher kennt, der im Hotel wohnt, solange er im Ort ermittelt. Der ist natürlich nicht begeistert, dass Eva sich so hartnäckig in seine Ermittlungen einmischt. Aber sie fürchtet um ihre Existenz, denn nach dem Todesfall sind viele Gäste ausgeblieben. Es entwickelt sich ein spannender Fall, nicht nur was die Ermittlungen betrifft, sondern auch zwischen Eva und Paul.
Die Figuren sind authentisch dargestellt. Eva hat es als alleinstehende Frau nicht immer leicht. Jedes Mal, wenn sie mit einem Mann gesehen wird, machen Gerüchte die Runde. Ein Heiratskandidat interessiert sich mehr für ihr Hotel als für sie. Hauptkommissar Dietrich ist ein Mann vom alten Schlag, der Frauen lieber am Herd sieht als als selbstständige Unternehmerin ohne Mann. Paul Matthiesen dagegen ist ein anständiger Mann, der nach dem Krieg zur Polizei gegangen ist und es auch dort mit Dietrichs altmodischen Methoden nicht leicht hat.
Auch das damalige Leben, das vor allem von Männern bestimmt wurde, wird gut dargestellt. Man erfährt mehr über das Leben von Paul und Eva seit ihrem letzten Treffen, das natürlich vom Krieg und den Verlusten, die jeder erlitten hat, überschattet war.
Das Buch hat mir sehr gut gefallen. Es war spannend, traurig und unterhaltsam. Der Schreibstil hat mir gefallen und auch das Cover finde ich sehr schön und passend zur damaligen Zeit.

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Veröffentlicht am 17.06.2024

Anna ermittelt wieder

Vino, Mord und Bella Italia! Folge 2: Das Vermächtnis der Winzerin
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"Das Vermächtnis der Winzerin" ist der 2. Teil der Reihe "Vino, Mord und Bella Italia!
Nachdem Anna ihren Urlaub wieder in Fontenaia verbringt, um das Haus ihrer Großmutter zu renovieren, arbeitet sie ...

"Das Vermächtnis der Winzerin" ist der 2. Teil der Reihe "Vino, Mord und Bella Italia!
Nachdem Anna ihren Urlaub wieder in Fontenaia verbringt, um das Haus ihrer Großmutter zu renovieren, arbeitet sie nun auch für den "Gazzettino Fontenaia" und ist immer auf der Suche nach interessanten Geschichten. Diesmal versucht sie, die Stimmung auf dem Dorffest einzufangen und Interviews zu führen. Sie hat viel Spaß, bis eine tote Frau gefunden wird. Am Tatort wird ein Verdächtiger festgenommen. Da dieser Österreicher ist, wird Anna von Commissario Vico Martinelli gebeten, zu dolmetschen. Und schon steckt sie mitten in der nächsten Mordermittlung, was Martinelli so natürlich nicht geplant hatte. Der Fall führt sie in die Weinberge, denn die Tote war Winzerin. Nach und nach tauchen weitere Verdächtige auf und Anna ist der Polizei immer einen Schritt voraus, was sicher auch an ihren guten Kontakten im persönlichen Umfeld liegt. Natürlich sind auch der Nachbarsjunge Tameo und sein Hund Peppo wieder sehr aktiv und hilfreich.
Anna ist eine sympathische junge Frau, die alles selbst in die Hand nehmen will, tatkräftig anpackt und voller Energie steckt. Mit Loris hat sie einen sehr begabten und engagierten Handwerker gefunden, vielleicht wird es ja noch mehr. Die beiden passen sehr gut zusammen. Um ihre Familie gibt es noch ein Geheimnis, das sicher nach und nach gelüftet wird.
Martinelli kann auch nicht aus seiner Haut. Er ist oft mürrisch und arrogant. Auch mit seinen Kollegen geht er nicht immer kollegial um. Zum Glück gibt es Flavia, die sich nicht einschüchtern lässt. Sie gibt ihm immer mal wieder einen Dämpfer.
Die anderen Charaktere sind ebenfalls sehr authentisch beschrieben, ebenso ist das italienische Flair gut dargestellt und bildlich vorstellbar.
Auch dieses Buch hat mir wieder sehr gut gefallen. Die Kapitel sind kurz und aus der Sicht von Anna oder Martineli geschrieben. Es ist immer etwas los und es wird nie langweilig oder langatmig. Der Schreibstil ist locker und man kommt schnell voran.
Es ist ein kurzweiliger und unterhaltsamer Cosy-Crime und ich freue mich schon auf den nächsten Teil.
Das Cover passt wieder perfekt zum Handlungsort und gefällt mir sehr gut.

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Veröffentlicht am 10.06.2024

Mord auf der Titanic

Tod auf den Wellen
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Die junge Anaïs Cidane nutzt die Jungfernfahrt der Titanic, um nach Amerika zu reisen. Währenddessen bleibt ihr Verlobter Oliver in Frankreich, um vor der Hochzeit noch einige geschäftliche Dinge zu erledigen. ...

Die junge Anaïs Cidane nutzt die Jungfernfahrt der Titanic, um nach Amerika zu reisen. Währenddessen bleibt ihr Verlobter Oliver in Frankreich, um vor der Hochzeit noch einige geschäftliche Dinge zu erledigen. Auf dem Schiff trifft Anaïs auf berühmte Persönlichkeiten aus Mode, Kunst und Politik. Sie ist sehr beeindruckt, auch von der Größe und Ausstattung des Dampfers. Sie lernt den charmanten Eric Norwood kennen, den sie sofort in seine Schranken weisen muss.
Doch schon bald findet die junge Stewardess Viona eine ermordete junge Frau in ihrer Kabine. Viona ruft Anaïs, die sofort ihren Ermittlerinstinkt walten lässt. Dafür hat sie in ihrer Vergangenheit schon viel Erfahrung gesammelt. Als sie Eric von der Toten erzählt, ist dieser schockiert und erzählt ihr interessante Dinge. Auch in Viona Parish findet sie eine Vertraute und Helferin, da sie sich auf dem Schiff auskennt. Alle zusammen versuchen nun, den Mörder zu finden und geraten selbst in Gefahr.
Anaïs ist eine selbstbewusste junge Frau, die für die damalige Zeit ungewöhnlich, allein reist. Mit ihrem Bruder, einem Kommissar der nordfranzösischen Polizei, war sie viel in der Region unterwegs, um mit ihm Mordfälle zu untersuchen. Auch das ist ungewöhnlich, er hat sie sogar dazu ermutigt. Das hilft ihr hier auf der Titanic natürlich sehr. Sie bezieht Eric in ihre Ermittlungen mit ein, was er sichtlich genießt. Auch Anaïs fühlt sich nach einer Weile wohl in seiner Nähe und ich finde ihre lockeren Späße sehr amüsant.
Ihre Gedanken und Überlegungen, aber auch ihre Wut über die Behandlung und Geringschätzung der Frauen drückt sie in Briefen an ihren Verlobten aus, die sie vorerst nicht verschicken kann.
Das Lesen war manchmal nicht einfach, da man ja weiß, was nur wenige Tage später mit der Titanic passiert ist. Es werden auch einige authentische Passagiere und Besatzungsmitglieder benannt, von denen einige tatsächlich beim Untergang des Schiffes ums Leben kamen, was noch bedrückender ist.
Mir hat das Buch sehr gut gefallen. Die Handlung war spannend, die Auflösung schlüssig und die Autorin hat gut recherchierte Details, die sich ebenfalls im Nachwort noch ausführlicher finden, eingefügt. Es ist eine sehr gelungene Mischung aus Wahrheit und Fiktion.
Ebenfalls finde ich das Cover sehr schön. Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung.

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