Sozialkritischer Krimi
Hotel AmerikaSozialkritischer Krimi
"Hotel Amerika" von Maria Leitner entführt die Leser auf eine faszinierende Reise durch das Amerika der 1920er Jahre. Geschrieben hat sie es bereits um 1930. Doch 1933 wurde es ...
Sozialkritischer Krimi
"Hotel Amerika" von Maria Leitner entführt die Leser auf eine faszinierende Reise durch das Amerika der 1920er Jahre. Geschrieben hat sie es bereits um 1930. Doch 1933 wurde es dann von den Nationalsozialisten auf die Liste der zu verbrennenden Bücher gesetzt. 1934 musste sie ins Exil und starb bereits 1942 in Frankreich im Untergrund.
Doch Reclam hat das Buch in einer wunderschön gestalteten Neuauflage herausgebracht, sodass es nun jeder lesen kann.
Doch um was geht es eigentlich? “Hotel Amerika” ist ein Krimi und spielt eben in dem namensgebenden Hotel. Eine Hochzeit soll stattfinden, doch kommt es stattdessen zu Erpressungen und anderen Verwirrungen. Doch neben der Verfolgung des Falles lernen wir noch, wie so ein Hotel in den damaligen Zeiten lief. Denn auch der harte Alltag der Mitarbeiter*innen spielt eine Rolle. Wir haben also Spannung, etwas Romantik und eine gewisse Sozialkritik in einem Buch.
Besonders beeindruckend ist Leitners Fähigkeit, die Atmosphäre und Stimmung der Zeit einzufangen. Ihre detaillierte Beschreibung der Schauplätze, der Mode, der Musik und der gesellschaftlichen Verhältnisse der 1920er Jahre lässt das Amerika dieser Ära lebendig werden. Man spürt förmlich den Glanz und Glamour der Twenties, aber eben auch die dunklen Seiten wie Armut und Kriminalität.
Die Charaktere sind ganz wundervoll ausgearbeitet. Leitner verstand es sehr gut, ihre Figuren lebendig und authentisch wirken zu lassen. Jede Figur hat ihre eigene Geschichte und ihre eigenen Erlebnisse, die sie zu einem tollen und wichtigen Teil des Romans machen.
Maria Leitner hat ein Werk geschaffen, das die Zeit und den Ort seiner Handlung lebendig werden lässt und den Leser direkt mitnimmt. Ein absolutes Muss für alle, die sich für das Amerika der 1920er Jahre interessieren.
Zudem ist das Nachwort von Katharina Prager über die Autorin sehr lesenswert. Es gibt noch einmal Informationen rund um Leitner und ihr Leben.