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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 19.06.2024

Zu viele Zufälle?

Wintermord
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Der Rügen-Krimi lebt von seinen charismatischen und sympathischen Ermittlerinnen und hinzugezogenen Personen und auch von den detaillierten Beschreibungen der örtlichen Begebenheiten. Man hat als Leserin ...

Der Rügen-Krimi lebt von seinen charismatischen und sympathischen Ermittlerinnen und hinzugezogenen Personen und auch von den detaillierten Beschreibungen der örtlichen Begebenheiten. Man hat als Leserin das Gefühl vor Ort mitten im Geschehen dabei zu sein, auch wenn man noch nie dort war.
Der Ermittlungsfall ist schwierig, eine fast ausgelöschte Familie in so kurzer Zeit. Können dies Zufälle sein oder steckt doch mehr dahinter? Der Autounfall mit Gedächtnisverlust hängt auch damit zusammen oder ist er extra zu betrachten?
Wer als Täterin in Verdacht kommt, war mir ziemlich schnell klar, deshalb war es auch etwas mühsam, dass die Ermittlerinnen fast naiv hinterherhinken und die Zusammenhänge nicht schneller erkennen. Das hätte an manchen Stellen besser gelöst werden können. Das Zurückkehren der Erinnerungen nach so langer Zeit war auch etwas überraschend und vielleicht nicht sehr realistisch, vor allem in dieser intensiven Form, aber aus kriminalistischen und spannenden Gründen sehe ich darüber hinweg.

Veröffentlicht am 18.06.2024

was wäre wenn....

Schwestern in einem anderen Leben
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Der Roman hat sich für mich anders entwickelt, wie ich es aufgrund der Kurzbeschreibung und des Titels erwartet hätte. Spannend finde ich, dass man als Leser*in die Familiengeschichte über Jahrzehnte hinweg ...

Der Roman hat sich für mich anders entwickelt, wie ich es aufgrund der Kurzbeschreibung und des Titels erwartet hätte. Spannend finde ich, dass man als Leser*in die Familiengeschichte über Jahrzehnte hinweg mitverfolgen kann. Eine Entscheidung einer verzweifelten Jugendlichen verändert das Leben der gesamten Familie für immer. Wenn man diese Entscheidung einmal getroffen und für richtig empfunden hat, ist es auch schwierig, wieder zurückzurudern und dort anzuknüpfen, wo man vorher war, wahrscheinlich wäre dies auch gar nicht möglich gewesen. Trotzdem stellen sich alle Beteiligten immer wieder die Frage, was gewesen wäre, wenn dies oder jenes anders gehandhabt worden wäre. Vor allem Rosie führt ein sehr turbulentes Leben, das sie in unterschiedlichen Lebensphasen mit unterschiedlichen Menschen, die ihr nahestehen und ihre Ersatzfamilie geworden sind, verbringt. Sie ist eine ruhelose Seele und zieht weiter, trotzdem beschäftigen sie die Menschen, die sie zurück gelassen haben, ihr Leben lang. Als sie selbst einsam und älter wird, möchte sie selbst Gewissheit, wie es den anderen in der Zwischenzeit ergangen ist. Mir hat die ruhige Stimmung und auch die zwischenzeitliche Unruhe sehr gut gefallen. Das Ende war meiner Meinung nach im Vergleich zum restlichen Roman zu schnell abgehandelt und zu passend gemacht, so einfach geht es im wahren Leben kaum.

Veröffentlicht am 17.06.2024

unübliche Erzählweise

Die Insel des Zorns
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Der Thriller hat eine mitreißende und eigenartige Dynamik, die mich als Leserin in ihren Sog gezogen hat. Zuerst beginnt alles ganz harmlos, ein paar Tage Auszeit vom Alltag unter mehr oder weniger guten ...

Der Thriller hat eine mitreißende und eigenartige Dynamik, die mich als Leserin in ihren Sog gezogen hat. Zuerst beginnt alles ganz harmlos, ein paar Tage Auszeit vom Alltag unter mehr oder weniger guten Freundinnen auf einer einsamen, abgelegten Insel sind geplant. Als auf der Insel allerdings das Wetter wechselt, kippt auch die Stimmung und die Tragödie nimmt ihren Lauf. Streitgespräche schaukeln sich hoch, Alkohol- und Drogeneinfluss sind auch nicht förderlich und die gesamte Situation eskaliert.
Interessant ist auch die Erzählform. Elliot Chase berichtet als Erzähler, nimmt auch schon gewisse Situationen vorweg, kehrt wieder um Jahre zurück, wie in einer Erzählung üblich. Dementsprechend werden die Handlungsstränge von seiner Sichtweise beeinflusst und auch Personen so dargestellt, wie er sie haben möchte, im positiven wie im negativen Sinne. Die Schilderung wird fast wie ein Theaterstück aufbereitet und den Leser
innen präsentiert. Unüblich ist diese Erzählweise für einen Thriller auf alle Fälle.

Veröffentlicht am 17.06.2024

getriggert

Mörderfinder – Stimme der Angst
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Der Thriller ist temporeich geschrieben, gleich zu Beginn ein Überraschungsmoment verknüpft mit hohen Erwartungen aufgrund der vorigen Teile und zusätzlich kurze, knappe Kapitel, die schnell zum Weiterlesen ...

Der Thriller ist temporeich geschrieben, gleich zu Beginn ein Überraschungsmoment verknüpft mit hohen Erwartungen aufgrund der vorigen Teile und zusätzlich kurze, knappe Kapitel, die schnell zum Weiterlesen verleiten. Die Hauptcharaktere sind mir schon gut bekannt, da ich auch die Vorgänger-Bücher gelesen habe, für Einsteiger*innen empfehle ich dies auch, damit man das nötige Hintergrundwissen hat und somit macht auch der aktuelle Fall mehr Freude. Max Bischoff gerät diesmal wieder persönlich an seine Grenzen und wird an seiner empfindlichsten Stelle verletzt, indem ihm nahestehende Menschen entführt und verletzt werden. Dementsprechend handelt auch er selbst kopflos und wenig überlegt und macht die Sache noch schlimmer als sie ohnehin schon ist. Diesmal wird er getriggert von seiner Vergangenheit, da er einer jungen Frau begegnet, die seiner ehemaligen Freundin sehr ähnlichsieht und sich auch ähnlich bewegt und spricht. Wer diese geheimnisvolle Fremde ist, stellt sich erst ziemlich spät heraus. Aber hoffentlich nicht zu spät für alle Beteiligten?

Veröffentlicht am 17.06.2024

eine besondere Familiengeschichte

Hallo, du Schöne
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Der Roman gibt Einblicke in eine besondere Familiengeschichte, die wie die meisten Familien von vielen freudigen Ereignissen, aber auch von Kummer, Trauer und Schmerz gekennzeichnet sind. Besonders schön ...

Der Roman gibt Einblicke in eine besondere Familiengeschichte, die wie die meisten Familien von vielen freudigen Ereignissen, aber auch von Kummer, Trauer und Schmerz gekennzeichnet sind. Besonders schön finde ich, dass die Autorin es geschafft hat, nicht zu werten und allen Charakteren die Möglichkeit gibt, Situationen aus ihrer jeweiligen Sichtweise und Lebenssituation zu erzählen, sodass sie für die Leserinnen nachvollziehbar sind.
Sehr schön zu sehen ist auch, wie sich das Leben der Schwestern von ihrer Kindheit an bis ins Erwachsenenalter verändert und wie Streit und Konflikte die Familie zwischenzeitlich schwer belasten, aber trotzdem ist der Zugang zur Familie immer offen und jede
r wird unterstützt und wieder herzlich aufgenommen. Man hat als Leser*in das Gefühl, Teil dieser großen, herzlichen Familie zu sein und ihr Leben über Jahrzehnte hinweg zu begleiten. Man fühlt und leidet und freut sich mit ihnen, hautnah – diese Vermittlung ist sehr gut gelungen. Der Roman ist nach dem Lesen nicht vorbei und abgehandelt, sondern beschäftigt und wirkt noch sehr lange nach.