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Veröffentlicht am 31.08.2024

Empfehlenswertes Training der Lachmuskulatur

A Not So Meet Cute
1

Darum geht es:
Nachdem Lottie anstelle der versprochenen Beförderung die Kündigung erhält, ist sie sehr verzweifelt. Und verzweifelte Situationen erfordern verzweifelte Maßnahmen. Also zieht sie los, um ...

Darum geht es:
Nachdem Lottie anstelle der versprochenen Beförderung die Kündigung erhält, ist sie sehr verzweifelt. Und verzweifelte Situationen erfordern verzweifelte Maßnahmen. Also zieht sie los, um im Nobelvillenviertel von LA einen reichen Ehemann zu finden. Wie es der Zufall will, trifft sie Huxley Cane, der seinerseits eine Frau sucht, die seine Verlobte spielt.
Der Deal ist für beide Seiten vielversprechend. Doch sie ahnen nicht, wie häufig sie in hitzigen Diskussionen aneinandergeraten werden. Und wie anziehend sie einander trotz allem finden …

Meine Meinung:
Cover: Normalerweise bin ich niemand, der in Rezensionen ausschweifend auf das Cover eingeht, doch hier muss ich einfach etwas dazu sagen. Der Blick auf LA fängt die Atmosphäre der Geschichte sehr schön ein. Aber das wirkliche Highlight ist die metallisch schimmernde Oberfläche. Sie macht das Buch zu einer echten Bereicherung fürs Bücherregal.

Idee und Umsetzung: Zunächst hielt ich die Geschichte schlicht für eine weitere Interpretation des Fake Dating Tropes. Doch die Geschichte macht schnell klar, dass sie viel mehr ist als das. Zum einen kommt noch das sehr unterhaltsam zu lesende Enemies to Lovers Trope hinzu. Zudem überzeugt die Geschichte mit einer ganz eigenen Mischung aus Slowburn mit ganz viel Knistern und vor allem Spice. Und nicht zuletzt ist die Idee der Geschichte viel komplexer als zunächst angenommen. Jeder einzelne Band dieser Trilogie um die Cane-Brüder ist sozusagen eine Neuinterpretation eines beliebten Romcom-Klassikers. Bei A NOT SO MEET CUTE kommen die Fans von „Pretty Woman“ besonders auf ihre Kosten.
Außerdem möchte ich betonen, wie genial und durchdacht die ganze Geschichte ist. Klischees werden dosiert verwendet und mögliche Kritikpunkte innerhalb der Story erklärt oder geklärt.

Schreibstil: Der Roman wird mit wechselnder Perspektive in der ersten Person erzählt. Obwohl das Buch mit 520 Seiten schon eher ein Schmöker ist, las sich die Geschichte durch den angenehmen Schreibstil sehr flüssig. Die Chat-Verlauf-Passagen sorgen ebenso für erfrischende Abwechslung wie der schräge Humor in Lotties Kapiteln.
Was mir nicht gefallen hat, aber dafür kann die Autorin selbst natürlich nichts, war die Übersetzung. Wenn englische Redewendungen wörtlich übersetzt werden, liest sich das leider holprig.

Figuren: Lottie ist eine herrlich schrullige, liebenswerte Protagonistin, die ich sehr ins Herz geschlossen habe. Obwohl Lottie so ganz anders ist als ich selbst, konnte ich sie verstehen und mich super in sie hineinversetzen. Schade fand ich, dass Lottie von ihren Mitmenschen oft missverstanden und verurteilt wird und dass darauf nicht allzu ausführlich eingegangen wird.
Huxley war eine Protagonistin, den ich auf den ersten Blick toll fand und der es mir auf den zweiten Blick ziemlich schwer machte. Er fährt in der Geschichte ein Schutzschild hoch, hinter das auch die Lesenden nicht immer blicken können, was bei mir zeitweise für Verunsicherung sorgte. Mit der Zeit konnte ich ihn glücklicherweise wieder besser verstehen und fand ihn einen passenden Gegenpart zu Lottie. Außerdem hat er sich toll weiterentwickelt. Aber man sollte für Huxley eine gewisse Sympathie für morally light grey Protagonisten mitbringen ;)

Die Nebenfiguren waren eine Bereicherung für die Geschichte und haben lustige Romcom-Vibes verbreitet. Lotties Familie fand ich teilweise unsensibel, aber Huxleys Brüder haben mich sehr von sich überzeugt, weshalb ich unbedingt ihre Geschichten lesen will und mich auf die weiteren Bände der Reihe freue.

Unterhaltungswert: Dieser war wirklich extrem hoch. Ich habe beim Lesen schon lange nicht mehr derartig Tränen gelacht. Die Autorin beweist ein hohes Ausmaß an Kreativität, besonders was die Situationskomik angeht. Aber dieses Buch enthält nicht nur Situationskomik, sondern jede nur erdenkliche Art von Humor.
Was ebenfalls für Unterhaltung sorgt, ist das Knistern zwischen Huxley und Lottie, sowie der Spice. Da die Story zum Ende hin sehr spicy wird, würde ich sie vor allem Leser:innen empfehlen, die nichts gegen die ein oder andere explizite Szene haben.

Mein Fazit:
A NOT SO MEET CUTE ist der richtige Liebesroman für alle, die mal wieder so richtig lachen wollen. Der Roman mag die ein oder andere Schwachstelle haben, aber über die sieht man beim Lesen gerne hinweg, denn diese Geschichte macht der Bezeichnung Romcom alle Ehre. Von mir gibt es für die sexy Lovestory eine klare Leseempfehlung und 4,25 von 5 Sterne.

Cover: 4,5/5
Idee und Umsetzung: 4,75/5
Schreibstil: 4/5
Figuren: 3,75/5
Unterhaltung: 5/5

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  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 21.06.2024

Diese Liebesgeschichte ist nicht nur romantisch, sondern vor allem wichtig

More than written words
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Darum geht es:
Der Fußball-Profi Matteo Civantos kann nach der Trennung von seiner Model-Freundin eindeutig Ablenkung gebrauchen. Und so entdeckt er die Fanfiction, die online über ihn und seinen Kollegen ...

Darum geht es:
Der Fußball-Profi Matteo Civantos kann nach der Trennung von seiner Model-Freundin eindeutig Ablenkung gebrauchen. Und so entdeckt er die Fanfiction, die online über ihn und seinen Kollegen Alvaro geschrieben wird. Zunächst findet Matteo allein die Idee einer solchen Lovestory verrückt. Trotzdem kann er nicht aufhören, die Fanfiction weiter zu verfolgen. Und nicht nur die Geschichte beginnt ihn zu faszinieren. Plötzlich sieht er Alvaro wirklich mit anderen Augen.
Doch ist er darauf vorbereitet, was es bedeutet, sich im Fußball-Business in seinen Kollegen zu verlieben?

Meine Meinung:
MORE THAN WRITTEN WORDS ist der erste Band der „More than“-Reihe von Mariella Rivas. Jeder Band handelt von einem anderen homosexuellen Fußball-Paar und ist in sich abgeschlossen. Ich habe zuvor schon den zweiten Band der Reihe gelesen und mich dabei sehr in die „More than“-Welt verliebt. Ich bin Fußballfan und lese generell gerne Gay-Romance, und wenn man beides kombiniert, entstehen sehr emotionale und vor allem sehr aufwühlende Geschichten. Ich möchte aber direkt betonen, dass man kein Fußballfan und erst recht kein Fußballexperte sein muss, um diese Geschichte zu lesen. Das Buch hat den Fußball weniger als Thema und mehr als Setting. Es nimmt dieselbe Rolle ein, wie ein Arbeitsplatz in einem anderen Buch. Nur eben, dass dieser Arbeitsplatz ein Dilemma zwischen Leidenschaft und Liebe erschafft.

Wie schon erwähnt, habe ich den zweiten Band der Reihe bereits ins Herz geschlossen, doch MORE THAN WRITTEN WORDS hat mir sogar noch besser gefallen. Der Einstieg in die Geschichte fiel mir dank des angenehmen Schreibstils sehr leicht. Stellenweise gleicht der Schreibstil einem Diamanten, der noch nicht ganz geschliffen ist. Alles in allem liest er sich aber sehr flüssig und ich hatte das Buch schnell gelesen. Der Roman wird vollständig aus Matteos Sicht erzählt, den ich mit seiner optimistischen Art und Sichtweise sehr gerne hatte. Doch auch Matteo muss während der Geschichte einige Tiefschläge einstecken und als Leser:in verfolgt man hautnah mit, wie er die Augen nicht mehr länger vor den Schattenseiten des Fußballs und des Lebens verschließen kann. Das macht Matteos Geschichte sehr emotional, vor allem aber greifbar.
Obwohl es keine Kapitel aus Alvaros Perspektive gibt, gelingt es der Autorin (auf clevere Weise) auch ihn als Figur facettenreich und nahbar zu gestalten.
Außerdem bin ich einmal mehr den vielen Nebenfiguren der Reihe verfallen, die teilweise in einem späteren Band ihre eigene Geschichte erzählen dürfen. In dem Fußball-Team fühlt man sich auch als Leser:in wohl und aufgehoben und die Jungs haben mich toll unterhalten.

Die Storyline ist gut ausgearbeitet und vor allem spannungsvoll. Durch Wendungen, die einen entweder überraschen oder über die man schon länger spekuliert hat, ist man stets gespannt auf den Fortgang der Geschichte. Als großen Pluspunkt empfand ich die Fanfiction, welche als Binnenhandlung, sozusagen als Geschichte in der Geschichte, erzählt wird. So etwas lese ich in Bücher einfach liebend gerne. Außerdem ist die Liebe zwischen Alvaro und Matteo einfach wunderschön zu verfolgen. Sie ist voller Romantik und Leidenschaft, aber eben auch dramatisch. Zugleich wirkte die Geschichte nicht konstruiert/dramatisiert auf mich und obwohl sich die Story nicht zwangläufig so in der Realität abspielen muss, ist es doch möglich, dass genau so etwas passiert.

Es gibt nichts, was mir negativ an der Geschichte aufgefallen ist. Lediglich gibt es etwas, das mir manchmal gefehlt hat: Der letzte Feinschliff. So wie ich auch schon den Schreibstil als nicht komplett geschliffenen Diamanten beschrieben haben, war auch die Storyline nicht immer ganz rund. Es handelt sich dabei um inhaltliche Kleinigkeiten (die ich nicht genauer benennen möchte, um nicht zu spoilern), welche manchmal einseitig betrachtet wurde.

Mein Fazit:
MORE THAN WRITTEN WORDS ist weniger eine Sports-Romance und viel mehr eine emotionale, fesselnde, romantische Gay-Romance. Matteos und Alvaros (Liebes-)Geschichte ist etwas ganz Besonderes. Ich habe den Roman beim Lesen kaum aus der Hand legen können und sehr viele Szenen mit Tränen in den Augen verfolgt – mal lächelnd, mal gerührt, mal aufgewühlt. Auch der Humor kommt nicht zu kurz und besonders Fans von Fanfiction werden dank der Binnenhandlung auf ihre Kosten kommen. Alles in allem also eine lesenswerte, gefühlvolle Liebesgeschichte, der ich 4,5 von 5 Sterne gebe.

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Veröffentlicht am 17.06.2024

Ein Wohlfühlroman voller Positivität, Akzeptanz und Respekt … und Liebe natürlich, ganz viel Liebe

Two Wrongs make a Right
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Keine Ahnung, ob es schön ist, den Kopf ständig in den Wolken zu haben, wenn ich deswegen ständig hinfalle. – Dafür bin ich ja da. Um dich aufzufangen.

Darum geht es:
Bea ist als Autistin neurodivers ...

Keine Ahnung, ob es schön ist, den Kopf ständig in den Wolken zu haben, wenn ich deswegen ständig hinfalle. – Dafür bin ich ja da. Um dich aufzufangen.

Darum geht es:
Bea ist als Autistin neurodivers und fühlt sich ihr Leben lang schon anders. Seltsam. Doch sie hat gelernt, zu sich zu stehen. Was sie deshalb nicht leiden kann, sind Leute, die sie verurteilen. Genau so läuft ihr erstes Zusammentreffen mit Jamie ab. Ihr Freundeskreis will die beiden verkuppeln, doch ihr erstes Treffen ist alles andere als ein Meet Cute. Jamie selbst ist mit seinen Phobien ebenfalls anders – und eckt damit ebenso bei Bea an wie sie bei ihm.
Für Jamie und Bea ist klar, dass sie nicht gemeinsam anders sein können – doch wie können sie das ihren Kuppler-Freunden klarmachen? Ein Racheplan inklusive Fake-Dating muss her – da sind sich die beiden einig. Und vielleicht passt ja doch mehr an ihnen zusammen als nur ihre Meinung …

Meine Meinung:
TWO WRONGS MAKE A RIGHT war mein erstes Buch von Chloe Liese und es hat mich so begeistert, dass es nicht mein letztes von ihr sein wird. Die Autorin möchte mit ihren Liebesromanen zeigen, dass alle Menschen, egal wie einzigartig sie auch sind, die gleichen Chancen auf ein Happy End haben. Und genau dafür steht dieser Wohlfühlroman.

Bea und Jamie sind neurodiverse Charaktere, die beide ihre Ticks und Eigenheiten haben. Zugleich steht dies nicht im Vordergrund, sondern macht eben einen von vielen Charakterzügen aus. Somit gelingt der Autorin der perfekte Kompromiss zwischen der Sensibilisierung der Leserschaft für die Vielfalt an Charakterzügen und einer positiven und humorvollen Art, mit Neurodiversität umzugehen.

Der Roman wird abwechselnd aus Jamies und Beas Sichtweise erzählt. Es hat mir große Freude bereitet, beide Figuren nach und nach kennenzulernen und ich habe beide sehr liebgewonnen. Sie sind sehr gegensätzlich und zusammen vielfältig, sodass alle Leser:innen sich bei den beiden aufgehoben und angekommen fühlen können. Bea ist ein bunter, chaotischer Charakter und ihre Tollpatschigkeit macht für mich ihre Liebenswürdigkeit aus. Jamie dagegen ist sehr ordentlich, zurückhaltend und leiser. Er ist so lieb, dass man sich bei ihm einfach wohlfühlt.

Wohlfühlen ist sowieso das Stichwort schlechthin. Denn TWO WRONGS MAKE A RIGHT ist meiner Meinung nach ein absolutes Wohlfühlbuch. Ich hatte keinerlei Probleme mit dem flüssigen Schreibstil und wurde richtig von der Story mitgerissen. Ich habe mich immer aufs Weiterlesen gefreut und wenn ich das Buch überhaupt mal weglegen konnte, dann mit einem breiten Lächeln im Gesicht. Handlungsmäßig passiert nicht so viel, der Schwerpunkt liegt mehr auf der persönlichen Entwicklung und den emotionalen Komponenten. Hinzu kommt der grandiose Humor in Form von Situationskomik, einer witzigen Protagonistin und spritzigen Dialogen. Alles in allem herrscht also eine positive, gefühlvolle Grundstimmung

Eigentlich war ich mir beim Lesen ziemlich sicher, dass das Buch ein richtiges Highlight werden würde, doch zum Ende hin hat dann doch noch das gewisse Etwas gefehlt. Es sind nicht alle Fäden wiederaufgenommen und wirklich zu Ende erzählt worden. Die Nebenthematiken, die mit den Nebenfiguren zusammenhingen, wurden für meinen Geschmack zu beiläufig erzählt, sodass die Nebenfiguren etwas blass und flach blieben. Allerdings habe ich nun herausgefunden, dass TWO WRONGS MAKE A RIGHT kein Standalone, sondern ein in sich abgeschlossener erster Band einer Reihe rund um Bea und ihre Schwestern ist. Deshalb denke ich, wir werden noch die Chance bekommen, die jetzigen Nebenfiguren besser kennenzulernen.

Mein Fazit:
TWO WRONGS MAKE A RIGHT ist eine wunderschöne Romcom-Liebesgeschichte. Ich liebe nicht nur die Tatsache, dass die Autorin neurodiversen Charakteren die Chance auf ein Happy End gibt, sondern auch die Umsetzung dieser Idee, die gefühlvoll und amüsant geworden ist. Der Roman ist ein Must-Read für alle, die bei einem Liebesroman vor allem große Gefühle und unterhaltsamen Humor lesen wollen. Außerdem ist es ein Liebesroman für alle, die sich manchmal anders als der Rest der Welt fühlen, seltsamer vielleicht und damit einsam. TWO WRONGS MAKE A RIGHT ist ein Buch zum Wohlfühlen, um weniger einsam zu sein und um sich akzeptiert, respektiert und willkommen zu fühlen.
Die Storyline hat zum Ende hin noch ein paar Schwächen, aber alles in allem habe ich dem Roman geliebt und vergebe lesenswerte 4,5 von 5 Sterne.

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Veröffentlicht am 24.05.2024

Ein themenstarkes Liebesdrama, dessen Nachklang bleibt

Weil ich an dich glaube – Great and Precious Things
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Du musst deine Entscheidungen lieben lernen, Camden, egal wie sie ausfallen, weil du die Freiheit hast zu wählen.

Darum geht es:
Camden und seine Heimatstadt Alba waren noch nie gute Freunde. Er war ein ...

Du musst deine Entscheidungen lieben lernen, Camden, egal wie sie ausfallen, weil du die Freiheit hast zu wählen.

Darum geht es:
Camden und seine Heimatstadt Alba waren noch nie gute Freunde. Er war ein rebellisches Kind und genau das sehen die Bewohner der amerikanischen Kleinstadt noch heute in ihm. Vor allem aber werden sie ihm nie verzeihen, dass er von sechs Jahren mit dem Sarg seines kleinen Bruders von einem Einsatz zurückkehrte. Also hat sich Camden geschworen, der Stadt für immer den Rücken zu kehren.
Doch sein kranker Vater ruft Cam nach Hause und hat eine Bitte, die ihre zerrüttete Familie auf die bisher heftigste Probe stellt. Und dann ist da noch Willow, seine beste Freundin aus Kindertagen und die Freundin seines toten Bruders, von der Cam sich einfach nicht fernhalten kann. Die Chancen stehen gut, dass seine Heimkehr Cam alles kosten, was ihm noch geblieben ist. Doch kann er es verhindern, Willow mit in die Tiefe zu reißen?

Meine Meinung:

Es gibt kein „ich“ ohne dich.
WEIL ICH AN DICH GLAUBE ist ein Liebesroman, der seinesgleichen sucht. Der Roman ist zwar nicht DAS Highlight für mich, aber es ist ein Buch mit großem Alleinstellungswert. Zugleich reicht mir ein einiges Wort, um den Roman zu beschrieben: Liebesdrama. Liebe, da Romanze. Drama, denn die Thematiken sind ergreifend und gehen einem nahe. Und auch der gesamte Begriff Liebesdrama passt, denn diese Liebesgeschichte erinnert mich an die klassischen Anfänge des Genres, etwa durch Shakespeares Werke.

Der Roman wird mit wechselnder Perspektive erzählt und beginnt bei Cam, den ich als Protagonist direkt ins Herz geschlossen habe. Cam ist ein impulsiver Typ mit rauer Schale. Die Leute sehen in ihm einen gefühlskalten Bösewicht, doch in Wahrheit ist selten jemand derart gefühlvoll wie Cam. Camden ist selbstlos und geht für andere durchs Feuer. Für mich hatte er deutliche Züge eines tragischen Helden und damit hat mich die Story gepackt und ich habe so sehr mit Cam gefühlt und gelitten. Von Anfang bis zum Ende.

Während ich einen leichten Zugang zu Cams Charakter hatte, tat ich mich mit Willow schwerer. Wir lernen sie als eine junge Frau kenne, die ich für ihre Stärke und positive Art bewundere. Sie hat schon viel verloren und sich dennoch wieder aufgerichtet und mit einem Lächeln weitergelebt. Zugleich ist Willow darauf fokussiert, alles richtig zu machen und mit ihrem Perfektionismus wirkte sie etwas fade und naiv auf mich. Doch im Laufe der Geschichte erleben wir mit, wie Willow über sich hinauswächst und sich mit ihren Grundsätzen auseinandersetzt. Mit der Zeit habe ich mich deshalb mit Willow angefreundet.

Thematisch ist der Roman breit aufgestellt und überzeugt mit seinen verschiedenen, interessanten Handlungsstränge. Es geht zentral um das Thema Familie. Außerdem spielt die Landschaft eine große Rolle, sowie die Themen Trauer, Krankheit und Freundschaft. Wer einen reinen Liebesroman erwartet, wird überrascht sein und ich habe schon einige durchwachsene bis enttäuschte Rezensionen gelesen, was ich in gewisser Weise sogar nachvollziehen kann. Cam und Willows Liebesgeschichte ist keine, in der man jede kleinste Entwicklung von Anfang bis zum Ende miterlebt. Die Storyline ist clever gestaltet und liefert nach und nach die Themen und Zusammenhänge, die ihre Liebe ausmachen.
Ich habe auch schon in Rezensionen gelesen, die Geschichte wäre überdramatisch. Was die Romanze betrifft, kann ich das nicht nachvollziehen. Ich war positiv überrascht, wie geradlinig die Liebesgeschichte selbst verläuft. Ihre Storyline ist abseits des Mainstreams, was ich erfrischend zu lesen fand. Außerdem empfand ich die Geschichte als sehr gefühlvoll, romantisch und leidenschaftlich.

Wofür mir das Buch besonders in Erinnerung bleiben wird, ist sein Setting. Alba ist eine ehemalige Bergbaustadt und die Landschaft ist von der Natur bestimmt. Ihre karge Schönheit kann einem zwar gefährlich werden, wirkt aber zugleich total heimelig – auch dank der wunderschönen, bildhaften Beschreibungen. Die Bewohner der Stadt weisen dieselben Charakterzüge auf und das machte den Charme der Geschichte für mich aus. Das ist, was der Story ihre Ecken und Kanten verleiht und was einen beim Lesen so fesselt. Die Figuren kosten einen manch Nerv und gerade deshalb ist man so gespannt, wie sie sich weiterentwickeln.
In Büchern bedeutet Kleinstadt-Setting oft liebevolle Atmosphäre und Klatsch und Tratsch nur von der positiven Art. Doch die Realität sieht oft anders aus – und genau diese fängt Rebecca Yarros mit Alba ein. WEIL ICH AN DICH GLAUBE mag teils überspitzt und klischeehaft wirken, doch ich fand das gut eingesetzt, um dem Roman die Authentizität der Realität zu verleihen. Er zeigt uns Menschen von den strahlenden und den düstersten Seiten und beweist zugleich, dass die Welt nie nur schwarz-weiß ist. Die tragischen, dramatische Szenen rührten mich teils zu Tränen rührten und thematisch ist mir das Buch wirklich nah gegangen. Sein Nachklang wird bleiben.

Mein Fazit:
Ich muss zugeben, dass ich nicht unvoreingenommen war, als ich den Roman zu lesen begann. Manche Rezensionen fallen durchwachsen aus oder meinen, dass die Autorin lieber bei Fantasy bleiben sollte. Nachdem ich das Buch nun gelesen habe, bin ich unglaublich froh, mir selbst eine Meinung gebildet zu habe. Ich will und kann nicht beurteilen, ob die Autorin besser Fantasy oder besser Romance schreibt. Aber ich kann und möchte eine Orientierung geben, für wen der Roman geeignet ist. Die Mischung aus tragischer Thematik, besonderer Liebe und einem absolut Power-Pärchen hat etwas von Colleen Hoovers Liebesgeschichten. Und obwohl die beiden Bücher thematisch ganz verschieden sind, erinnert mich die Tragisch und Romantik von WEIL ICH AN DICH GLAUBE an „Für immer ein Teil von dir“ (Reminders of Him) von Colleen Hoover. Wer diese Art von Liebesdrama mag, sollte WEIL ICH AN DICH GLAUBE unbedingt lesen. Mich konnte der Roman jedenfalls überzeugen, mitreißen und berühren. Ich vergebe 4,5 von 5 Sterne.

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Veröffentlicht am 08.05.2024

Die perfekte Mischung zwischen Liebe und Spannung

Ausgerechnet den?
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Phoebe Sommervilles Verhältnis zu ihrem Vater als angespannt zu bezeichnen wäre untertrieben. Als er ihr sein heiliges Football-Team vererbt, steckt also keine väterliche Zuneigung dahinter, sondern ein ...

Phoebe Sommervilles Verhältnis zu ihrem Vater als angespannt zu bezeichnen wäre untertrieben. Als er ihr sein heiliges Football-Team vererbt, steckt also keine väterliche Zuneigung dahinter, sondern ein perfider Plan, sie auch vom Grab aus noch zu kontrollieren. Doch Phoebe denkt gar nicht daran, dem Plan ihres Vaters zu folgen. Sie hasst Football, aus guten Gründen. Doch dann taucht Dan, der Cheftrainer des Teams, bei ihr auf und bringt ihre Entschlüsse zum Wanken. Er verunsichert Phoebe und fordert sie heraus. Kann sie das Football-Team nun wirklich im Stich lassen? Oder ist es an der Zeit, sich von den Zwängen ihrer Vergangenheit zu lösen?

AUSGERECHNET DEN? ist der erste Band der Chicago Stars-Reihe, die inzwischen 10 Bände umfasst. Jeder Band ist in sich abgeschlossen und die Bezüge zueinander sind gering, sodass man die Reihe nicht chronologisch oder komplett lesen muss. Ich habe vor einiger Zeit den neunten Band gelesen und mich dabei in Susan Elizabeth Phillips‘ Erzählweise verguckt. Als ich nun wieder über die Reihe gestolpert bin, wollte ich von vorne anfangen. Und dieser erste Band macht wiederum Lust auf mehr.

Die Geschichte ist eine dritte Person-Erzählung und wer mich kennt, weiß, dass ich davon selten ein Fan bin. Stichwort Distanz zu den Figuren. Diese Autorin jedoch stellt für mich eine große Ausnahme dar. Das Besondere ihres Erzählstils ist nämlich der auktoriale, sprich allwissende Erzähler. Das heißt, wir blicken im Laufe des Buches in alle möglichen Köpfe und erkennen und begreifen auf sehr clevere Weise alle Bezüge und Zusammenhänge. Hinzu kommt, dass ebendieser allwissende Erzähler ein Genie in Sachen Humor ist.

Insgesamt ist der Roman unglaublich humorvoll und mein Grinsen war beim Lesen wie festgetackert. Auch die Situationskomik ist on point und intelligent. Besonders zu Beginn des Buches kann man noch etwas verwirrt sein, weil manche Dinge sehr grenzwertig erscheinen – doch die Auflösung all dessen ist umso besser.

Ein Beispiel hierfür ist die Hauptfigur Phoebe selbst. Man lernt sie als die Verkörperung von „typisch blond, typisch blöd“ kennen, und für die hochintelligente, gefühlvolle, sensible Frau hinter der Fassade lieben. Phoebe ist mir im Laufe des Romans ans Herz gewachsen und ihre früheren Erfahrungen haben mich getroffen. Die Thematik rund um Phoebe ist ernst und wird angemessen und authentisch vermittelt. Am besten gefallen hat mir, dass die Autorin es schafft, eben jenes schwere Thema mit einer humorvollen Geschichte zu vereinen.

Auch Dan als Phoebes Gegenspieler mochte ich gerne. Er ist impulsiv und hat eine starke, raue Schale. Als Leser:in kann man im Laufe des Buches immer wieder dahinter blicken. Seine Dynamik mit Phoebe habe ich gefeiert, wie sie sich gegenseitig die Stirn bieten und er immer wieder von Phoebe den Kopf gewaschen bekommt, fand ich erfrischend. Dennoch hätte ich mich gefreut, noch ein bisschen mehr Gefühl von Dan zu sehen.

Ein ganz großes Plus erhält die Geschichte aufgrund ihrer Nebenfiguren. Die Mischung an verschiedenen, facettenreichen Charakteren ist perfekt, man erlebt noch die ein oder andere Nebenhandlung mit, und ganz besonders ins Herz geschlossen habe ich das Footballteam selbst. Die Jungs sind einfach klasse.

Die Storyline hat mich gecatcht und ich war beim Lesen so gespannt, wie schon lange nicht mehr. Das Finale des Buches vereint sämtliche Spannungselemente, die mir bereits zuvor sehr gefallen haben und diese machen es einfach unmöglich, das Buch zur Seite zur legen. Zwischendurch gab es trotzdem den ein oder anderen Schlenker, der mir nicht so gefallen haben. Etwa den kurzzeitigen Touch einer Dreiecksbeziehung, was gar nicht mein Trope ist. Außerdem muss ich sagen, dass ich das Ende nicht so ganz „wasserdicht“ finde, Stichwort Zivilcourage. Und was das Footballthema betrifft, hätte ich mir stellenweise ausführlichere Erklärungen gewünscht

Mein Fazit:
Alles in allem ist AUSGERECHNET DEN? ein überaus gelungener, auf allen Ebenen unterhaltsamer Roman, der auch dreißig Jahre nach seinem Ersterscheinungstermin absolut lesenswert ist. Wer sich dafür interessiert, wie eine Sports-Romance in den 90ern aussah, sollte den Roman auf jeden Fall lesen. Heutzutage ist Sports-Romance vor allem den jugendlicheren Büchern vorbehalten, aber dieses Buch zeigt, dass Sports-Romance auch im Adult-Bereich funktioniert. Davon abgesehen ist der Roman aber so viel mehr als das, nämlich ein erfrischender Unterhaltungsroman, eine prickelnde Liebesgeschichte und ein Buch, das die Stärke der Frauen bekräftigt und hervorhebt. Von mir gibt es 4,25 von 5 Sternen und eine große Leseempfehlung.

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