Gute Idee, aber zu wenig
Raum 211Darum geht es:
Deutschland 2026.
Gibt es den freien Willen wirklich, oder steht die Entscheidung längst bevor man sich bewusst entscheidet? Dieser Frage gehen die Regierung und Pharmaindustrie in einem ...
Darum geht es:
Deutschland 2026.
Gibt es den freien Willen wirklich, oder steht die Entscheidung längst bevor man sich bewusst entscheidet? Dieser Frage gehen die Regierung und Pharmaindustrie in einem geheimen Forschungsprojekt nach.
Mehrere Straftäter werden auf eine Ostseeinsel verlegt, die präpariert wurde. Bis auf ein paar Widerständler und das Forschungsteam sind sie dort unter sich.
Ein Experiment auf Leben und Tod beginnt.
Meine Meinung:
Schwierig, schwierig meine Gedanken jetzt in der Rezension zusammen zu bekommen. Als ich den Klappentext gelesen habe, war ich schon Feuer und Flamme. Der klingt einfach mega spannend. Eine Insel voller Sträflinge an denen experimentiert wird. Die Frage, ob der Mensch wirklich einen freien Willen hat. So war ich sehr gespannt. Aber leider hat es mich gar nicht gepackt.
Es ging schon damit los, dass das Buch gute 60 Seiten (von rund 220) nur Charaktere vorgestellt hat, und zwar viele. So bekam ich zwar einen kleinen Eindruck der Figuren, aber mehr auch nicht. Ich konnte mich nur bedingt in sie hineinversetzen. Aufgrund der Kürze und Menge habe ich nicht wirklich mitfühlen können, geschweige denn mitfiebern. So schnell wie sie kamen, so schnell habe ich sie auch wieder vergessen.
Die Idee der Handlung finde ich wirklich faszinierend. Auch was da alles auf der Insel geschieht, ganz besonders im Bunker.
Ach ich weiß auch nicht, es ging einfach alles so wahnsinnig schnell. Zack zack und weiter zum nächsten Punkt. Zack wurde etwas rausgehauen und wieder weiter, usw. Das war ein enormes Tempo und dadurch hat sich bei mir schlichtweg keine Spannung aufgebaut, was sehr schade ist, weil das eigentlich so groß hätte sein können. Manches ging auch so leicht, dass es unglaubwürdig war. Bei so einem Experiment hat man doch keine „Dusseligen Wächter“, die zu blöd sind eine Leiche ordentlich zu entsorgen, oder? Dass eine hochgesicherte Einrichtung ganz easy gestürmt wird. Das passt für mich schlichtweg nicht ins Bild.
Von meinem persönlichen Gefühl würde ich sagen, dass das Buch einfach doppelt so lang hätte sein müssen. Ich glaube dann könnte es ein richtiger Kracher sein. Die Ansätze sind so gut und spannend. Doch so war es mir alles zu wenig.
An sich ist der Schreibstil des Autors schön flüssig und lässt sich gut lesen.
Zu den Protagonisten kann ich eigentlich nicht viel sagen. Wie bereits erwähnt, kamen sie mir zu kurz und ich konnte mir keine richtige Meinung bilden. Die Ansätze waren gut, ja, aber mir fehlte die Tiefe um sie überhaupt kennenzulernen. Der Sozialarbeiter und eine Insassin, ja ok, aber wieso? Ich weiß es nicht.
Fazit:
Eine an sich starke Idee, die aber aufgrund der relativ wenigen Seiten nicht gut rüber kam. Zu schnelllebig und keine Möglichkeit die Charaktere wirklich kennenzulernen. Für meinen persönlichen Geschmack müsste das Buch schlichtweg doppelt so lang sein, dann hätte es mich wahrscheinlich gepackt. So konnte es mich leider nur bedingt überzeugen.