Cover-Bild Seinetwegen
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23,00
inkl. MwSt
  • Verlag: C.H.Beck
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Erzählende Literatur
  • Seitenzahl: 204
  • Ersterscheinung: 15.10.2024
  • ISBN: 9783406822407
Zora del Buono

Seinetwegen

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.07.2024

Zu sprunghaft

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1963 ist die Autorin gerade 8 Monate alt, als ihr Vater bei einem Verkehrsunfall stirbt. Er ist nicht schuld. Die ganze Zeit wird kaum darüber gesprochen und erst als die Autorin fast 60 ist und ihre Mutter ...

1963 ist die Autorin gerade 8 Monate alt, als ihr Vater bei einem Verkehrsunfall stirbt. Er ist nicht schuld. Die ganze Zeit wird kaum darüber gesprochen und erst als die Autorin fast 60 ist und ihre Mutter mit Demenz im Pflegeheim, kommt sie auf die Idee, den Verursacher des Unfalls zu suchen und zu erfahren, wie er in seinem Leben mit seiner Schuld umgegangen ist.

Das Buch ist autobiographisch. In kurzen Kapiteln bzw. Abschnitten erzählt die Autorin aus ihrem Leben, dem Leben der Familie und über die Suche nach dem Unfallverursacher. Dabei springt sie sowohl in den Zeiten hin und her wie auch noch extremer in den Themen. Zwar kommt sie immer wieder auf den Unfall zurück, doch dazwischen geht es irgendwie sprunghaft und bunt durcheinander. Dabei ist der Stil sehr gut lesbar und die Geschichte nicht uninteressant. Doch ich hatte ständig ein unbehagliches Gefühl beim Lesen

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Veröffentlicht am 14.07.2024

Zerfahrene Annährung

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Zora del Buono hat ein autofiktionales Werk über ihr Leben ohne Vater und die Suche nach dem Mann, der seinen Tod verschuldet hat, geschrieben. Dieses Buch bringt vieles mit, was ich grundsätzlich an Büchern ...

Zora del Buono hat ein autofiktionales Werk über ihr Leben ohne Vater und die Suche nach dem Mann, der seinen Tod verschuldet hat, geschrieben. Dieses Buch bringt vieles mit, was ich grundsätzlich an Büchern mag. Eine anekdotische Erzählweise ist das eine. Viele eingebettete, nerdige Informationen ist etwas anderes, das mir grundsätzlich gefällt. Auf der anderen Seite geht dem Buch hierdurch etwas der rote Faden verloren. Vielleicht ist es auch angebracht zu vermerken, dass das Buch zwar mit einem großen Thema daherkommt, dafür aber recht substanzlos ist. Zumindest ist das meine persönliche Einschätzung.
Meine persönlichen Erwartungen konnte das Buch somit leider nicht erfüllen und es wird mir wahrscheinlich auch nicht lange im Gedächtnis bleiben. Und das obwohl sich das Buch zwischen so vielen interessanten Schauplätzen (Berlin, Schweiz, etc.) bewegt und genügend Themen angerissen hat. Schade, da war mehr drin!

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Veröffentlicht am 11.07.2024

Unschlüssig, ihretwegen

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Der Klappentext verspricht eine spannende Suche nach dem Mann, der das Leben der Autorin wie auch ihrer Familie beschädigte und erschütterte. Die Autorin ist nur acht Monate alt, da reißt ein unvorsichtiger, ...

Der Klappentext verspricht eine spannende Suche nach dem Mann, der das Leben der Autorin wie auch ihrer Familie beschädigte und erschütterte. Die Autorin ist nur acht Monate alt, da reißt ein unvorsichtiger, draufgängerischer Fahrer ihren Vater in den Tod. Sie wagt kaum, mit der Mutter darüber zu sprechen, um diese nicht zu verletzen. Nun ist die Mutter dement, die Autorin 60 Jahre alt, über alles ist eigentlich Gras gewachsen, aber die Unruhe bleibt. So beginnt Zora del Buono, Nachforschungen anzustrengen, die sie bis dahin nicht wagte. E. T. sind die Initialen des „Töters“ ihres Vaters. Das Geschehen und die Suche in den kleinen Schweizer Orten sind schwierig und nervenaufreibend. Zwischenzeitlich finden immer wieder Gespräche mit ihren Freunden statt, die mir sehr gefallen haben, jeder hat ein Schicksal, jeder macht sich Gedanken, gibt seine Gefühle preis. Dann aber schweift die Autorin ab in historische Sphären der Schweizer Dörfer, die aus meiner Sicht nicht ins Geschehen passen, auch wenn sie ihr bedeutsam erscheinen. Gerade die langen Zitate lenken ab von der Suche, vom Motiv, das sie bewegt. Und so kommt es, dass ich am Ende nicht mehr genau definieren kann, hat sie das Buch Seinetwegen genannt und meint den „Töter“ oder meint sie den verlorenen Vater. Das Buch hätte auch Ihretwegen heißen können, dann wäre die Widmung an die Mutter schlüssig. Oder sie hätte es Meinetwegen genannt, dann wäre sie ehrlich zu sich selbst, dass sie die beschwerliche und psychisch anstrengende Recherche eigentlich nur für sich selbst unternommen hat, um endlich Ruhe zu finden. Die Passagen über ihre Mutter, ihr inniges und trotzdem zuweilen gestörtes Verhältnis haben mir sehr gefallen, vielleicht, weil auch ich allein bei meiner Mutter aufgewachsen bin. Dass das nicht ohne Konflikte geschieht, kann ich bestätigen.
So bin ich am Ende wirklich unschlüssig, wie ich diese Geschichte einordnen soll. Ich verstehe, dass man das Leben des eigenen Vaters erkunden möchte, ich habe das aus anderen Gründen auch selbst getan. Und erkannt: irgendwann ist Schluss, man muss aufhören zu forschen und das Gefundene bewahren, nicht zerstückeln.
Ob und wie der E. T. gefunden wird, bleibt an dieser Stelle mein Geheimnis.
Der Schreibstil ist aufrichtig und trotzdem locker, man liest das Buch leicht, auch wenn plötzliches Entsetzen oder eine gewisse Verzweiflung aufkommen wollen. Friedvoll fügen sich Kindheitserinnerungen in die Geschichte ein.
Fazit: eine Empfehlung kann ich nicht aussprechen, weil jeder auf derart fragmentarische, autofiktionale Romane anders reagiert. Für mich ein schwieriges Buch und ein schwieriges Thema, trotzdem haben mir viele Passagen gut gefallen, insbesondere auch die authentischen Fotos. Ich gebe gute 3 Sterne.

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Veröffentlicht am 17.06.2024

Vergangenheitsbewältigung

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Rezension Zora del Buono SEINETWEGEN aus dem C.H. Beck Verlag

Eine Leseprobe hat mich auf den Roman aufmerksam gemacht. Ich hatte jetzt das Glück den Roman vor dem Erscheinen ganz lesen zu können.
Der ...

Rezension Zora del Buono SEINETWEGEN aus dem C.H. Beck Verlag

Eine Leseprobe hat mich auf den Roman aufmerksam gemacht. Ich hatte jetzt das Glück den Roman vor dem Erscheinen ganz lesen zu können.
Der Verlag C.H. Beck spricht ja für anspruchsvolle Literatur und dies ist der Schweizer Autorin Zora del Buono gelungen. Es ist kein Werk welches man schnell mal so nebenbei liest. Nein, die biographische Erzählung enthält einige Überraschungen für die Leser bereit. Zum Einen findet man interessante Fakten zu bestimmten Themen, wie z. B. Autounfälle ( sehr detailliert), der VW Käfer wird genau in seiner Geschichte betrachtet, alles recht anschaulich dargestellt. Man lernt ja nie aus und einige Dinge wusste ich wirklich nicht.
Zora del Buono hat in ihrem Roman viel aus ihrer eigenen Kindheit aufgearbeitet. Sie erzählt lebhaft und facettenreich, sie erinnert sich dabei an unzählige
Einzelheiten, wie Kinofilme, ihre Gefühle als vaterloses Kind anderen gegenüber. Zora del Buono hat mich abgeholt und mitgenommen in ihre Welt.
Ihre Mutter hat ja viel dazu beigetragen das sie gut und behütet aufwachsen kann. Doch der leere Platz des Vaters beschäftigt sie ein ganzes Leben bis ins Alter. Spannend fand ich, wie die Autorin die jeweiligen Beziehungen der einzelnen Charaktere verwebt. Auch die verschiedenen Zeitzonen erhalten die Spannung aufrecht. Doch es gab leider auch einige Stellen wo ich mich etwas schwergetan habe weiterzulesen. Natürlich bin ich dran geblieben, denn ich wollte ja wissen, ob sie den großen Unbekannten den Unfallverursacher des Autounfalls bei dem ihr Vater ums Leben kam findet. Der Roman ist bis zum Schluss spannend und der letzte überraschende Unfall schafft einen inneren Frieden mit dem was war. Der Leser kann ja denken.

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Veröffentlicht am 17.06.2024

Große Verluste !

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Man sagt, der Verlust eines Menschen betrifft 100 weitere Menschenleben auf verschiedenste Art und Weise. Für manchen ist es am Rande seines Lebens spürbar, für manche eine Erschütterung, die tiefe Risse ...

Man sagt, der Verlust eines Menschen betrifft 100 weitere Menschenleben auf verschiedenste Art und Weise. Für manchen ist es am Rande seines Lebens spürbar, für manche eine Erschütterung, die tiefe Risse hinterlässt und ein Leben lang Fragen aufwirft. Für Zora del Buono ist der Unfalltot ihres Vaters unbegreiflich und für ihr ganzes Leben eine ungeklärte Lücke, die sie für mein empfinden viel zu spät zu schließen versucht. Vielleicht ist die Tatsache, das sie zum Unfallzeitpunkt erst acht Monate alt war und der Vater keine zentrale Rolle in ihrem bisherigen Leben gespielt hat, ein Anhaltspunkt für ihr zögern. Auch die Auseinandersetzung mit dem Unfallverursacher wäre zu einem früheren Zeitpunkt wesentlich zielführender für beide Seiten gewesen. Alles hat seine Zeit und jeder Mensch seinen eigenen Weg, mit seinem Schicksal umzugehen. Diesen Weg beim lesen zu begleiten, war sehr aufwühlend und spannend und das Ende mehr oder weniger versöhnlich.

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