Der Rätseljäger auf der Suche nach der eigenen Wahrheit
Das größte Rätsel aller Zeiten„Letztlich bedauern wir nur die Chancen die wir nicht ergriffen haben.“ (Seite 64)
Clayton Stumpers Geschichte beginnt damit, als er als Findelkind auf den Stufen der Rätselmacher-Gemeinschaft verpackt ...
„Letztlich bedauern wir nur die Chancen die wir nicht ergriffen haben.“ (Seite 64)
Clayton Stumpers Geschichte beginnt damit, als er als Findelkind auf den Stufen der Rätselmacher-Gemeinschaft verpackt in einer Hutschachtel abgelegt wird. Dort entdeckt ihn Pippa Allsbrook, Gründerin der Rätselgemeinschaft. Clayton wächst unter besonderen Menschen und Rätseln auf, damit erlernt er das entschlüsseln von Botschaften und das Lösen von Puzzeln. Dennoch ein Rätsel bleibt, wer ist er eigentlich und wo kommt er her?
Als Pippa stirbt hinterlässt sie Clayton ein letztes Rätsel -sein eigenes.
Clayton verlässt sein behütetes Nest Creighton Hill und begibt sich in die reale Welt, wo er eher ein Sonderling ist, da er in einer alternden Gesellschaft großgeworden ist. Für Clayton nicht nur eine Suche nach seinen Wurzeln, sondern auch eine Selbstfindungsphase.
Positiv gefiel mir an dem Roman, die Welt der Rätsel verwoben mit Claytons Selbstfindung. Die Kapitel wechseln zwischen Gegenwart, dort folgt Clayton Pippas Spuren und Rückblicken, wie die Rätselgemeinschaft entstanden ist. Dadurch wird dem Roman eine Puzzlestruktur verliehen, welche der geneigte Leser nach und nach zusammensetzen kann.
Die Charaktere sind liebevoll ausgearbeitet und sehr eigen und skurril, was sie aber insgesamt sehr charmant macht. Die alten Rätselmeister haben so ihre besonderen Eigenarten und kompensieren ihre Einsamkeit mit Rätseln und Puzzeln.
Schwächen die in diesem Roman deutlich werden, sind die stellenweisen Längen aber auch, dass das Buch hinter seinen Erwartungen zurückbleibt. Das größte Rätsel, der maßgebliche Titel des Romans, ist letztlich eher eine persönliche Geschichte, die nicht die suggerierten epischen Ausmaße annimmt, die der Klappentext vermuten lässt.
Fazit: Eine charmante und humorvoller Geschichte, trotz melancholischer Themen, welche durch Rätsel und liebevoll gezeichnete Charaktere besticht. Kleine Reminder wie die Identitätssuche und der Wert einer Gemeinschaft blitzen zwischen den Zeilen durch.
Für Clayton ist es die Suche nach seinem größten Rätsel -seine Herkunft, für den Leser ist es eine einfühlsame Erzählung gespickt mit netten Rätseln.
⭐️⭐️⭐️⭐️