Cover:
Das Cover wirkt sehr düster und bedrückend durch die dunkel gehaltene Szene. Zu sehen ist eine Straße mit Häusern rechts und links, die vermutlich die Verbindung zu der Neubausiedlung herstellen soll, in der die Kinderleichen gefunden werden. Der Himmel ist dunkel und bewölkt, nur kurz überm Horizont scheint die Sonne gerade unterzugehen und wirft ein rosa-lilanes Licht durch die Wolken.
Der Titel steht in weiß groß und mittig auf dem Cover und fällt somit sofort ins Auge. Der Name der Autorin ist farblich ähnlich gestaltet wie das Licht, was ein schönes Gesamtbild ergibt.
Insgesamt also ein gut gestaltetes Cover, das zu Genre und Inhalt passt.
Inhalt:
Es handelt sich hierbei um den zweiten Teil der „Marnie-Rome-Reihe“ – hätte ich das vorher nicht gewusst, wäre es mir nicht aufgefallen, aber dazu im Fazit mehr.
Sprachlich ist das Buch einfach gehalten und somit schnell zu lesen. Man kommt nicht ins Stocken oder muss über das gelesene großartig nachdenken, sodass das Buch trotz seiner Länge nicht allzu viel Zeit beansprucht.
Wie der Klappentext schon verrät, findet der Familienvater Terry Doyle zwei Kinderleichen in einem alten Bunker in seinem Garten. Marnie Rome und ihr Team nehmen sich dem Fall an und schnell wird klar: Es gibt mehr Fragen als Antworten. Es gibt Verbindungen zu einem Fall in der Vergangenheit und als dann Terrys eigene Kinder und sein Pflegesohn verschwinden, überschlagen sich die Ereignisse. Dabei sind die Hinweise an den Leser so geschickt gestreut, dass man in seiner eigenen Meinung immer wieder umschwingt und sich nie so ganz sicher ist. Toll sind in diesem Zusammenhang auch die Kapitel, die aus Sicht der potenziellen Täter geschrieben sind. Diese sind meines Erachtens der Hauptspannungsfaktor, da sie beim Leser viele Fragen aufwerfen und zum mitfiebern anregen.
Das eigentliche Ende mit dem Höhepunkt wird ungefähr innerhalb der letzten 100 Seiten abgehandelt und führt den Leser noch einmal auf verschiedene Fährten. Aber auch während dem Verlauf des Buches gibt es schon die ein oder andere überraschende Wendung, die die Handlung interessanter werden lässt.
Fazit:
Leider konnte mich „Seelenkinder“ insgesamt nicht so ganz überzeugen, da es meinen Geschmack eines guten Thrillers nicht getroffen hat. Zwar war durchaus Spannung gegeben, mir war die Handlung aber zu sehr in die Länge gezogen. Weniger Seiten und ein rasanterer Erzählstil hätten dem Buch meines Erachtens gut getan.
Auch bin ich der Meinung, dass es sich hier weniger um einen Thriller, als vielmehr um ein Drama handelt. Allerhöchstens würde ich das Buch noch als Psychothriller bezeichnen. Für einen Thriller passiert mir zu wenig hinsichtlich der eigentlichen Ermittlungen. Viel mehr stehen die psychischen Probleme der verschiedenen Charaktere sowie deren Zusammenhang zu dem Fall im Mittelpunkt. Wie schon gesagt, erinnerte mich das beim Lesen mehr an ein (Familien-)Drama.
Objektiv betrachtet war das Buch durchaus gut und unterhaltsam. Leider haben der Klappentext und die Einordnung als Thriller bei mir aber Erwartungen geweckt, die der Plot nicht halten konnte.
Was mich ebenfalls gestört hat, ist die Tatsache, dass das Buch nicht als Teil einer Reihe erkennbar ist. Es könnte genauso gut eine eigenständige Geschichte sein, das Verständnis für die Handlung wäre dasselbe. Es gibt wenige Andeutungen an den früheren Fall und diese sind so unscheinbar, dass sie keinerlei Fragen aufwerfen.
Unter diesen Aspekten hat mich das Buch leider nicht überzeugt und als Thriller kann ich es nicht weiterempfehlen. Als dramatischen Psychothriller gesehen, ist es aber durchaus eine kurzweilige Geschichte, ohne aber etwas Besonderes zu sein.