Ganz schön schaurig
„Der Riss in der Wand“ ist ein schauriges aber auch schwieriges Buch der Autorin Ina Maschner.
Die 26-jährige Hedwig möchte in Wien Kunst studieren, erhält eine Zusage und freut sich riesig darüber. Allerdings ...
„Der Riss in der Wand“ ist ein schauriges aber auch schwieriges Buch der Autorin Ina Maschner.
Die 26-jährige Hedwig möchte in Wien Kunst studieren, erhält eine Zusage und freut sich riesig darüber. Allerdings kommen direkt Schuldgefühle auf und sie wagt es nicht, ihre Freude mit ihren Eltern zu teilen, da sie von ihnen manipuliert und klein gehalten wird.
Auf der einen Seite ist da der Drang in ihr, in die Welt hinaus zu gehen und etwas zu erleben aber gleichzeitig kann sie sich nicht von ihrem Elternhaus lösen.
Ihre Eltern Gretel und Karl wirken lieblos. Karl ist gleichgültig und aggressiv und ihre Mutter verbittert.
Ihr Bruder Franz hat es geschafft. Er hat die Familie verlassen und seitdem wird über ihn nicht mehr gesprochen.
Die Handlung wird aus der Ich-Perspektive von Hedwig erzählt und wechselt zwischen der Gegenwart und Erinnerungen aus der Vergangenheit.
Hedwigs Gedanken sind oft wirr und ich fand es nicht immer leicht ihnen zu folgen. Es ereignen sich merkwürdige Dinge in dem Haus und für mich war zunächst unklar was hier wirklich passiert.
Die Atmosphäre des Romans ist durchgehend düster und unheimlich.
Die Kapitel sind kurz und tragen Überschriften die neugierig machen.
Auch wenn ich während des Lesens oft das Gefühl hatte total zu schwimmen, war ich gefesselt. Ein beklemmendes Gefühl und leichte Gänsehaut waren stets zugegen.
Ein Wohlfühlbuch ist dies definitiv nicht, aber wer sich gerne mit menschlichen Abgründen und daraus entstandenen psychischen Erkrankungen auseinandersetzt, für den ist das die richtige Lektüre.