Thriller | Ein Kind wie kein anderes – es würde alles tun, um von seiner Mutter geliebt zu werden
Thomas Wörtche (Herausgeber), Anne Thomas (Übersetzer)
In Bois Sec, einem kleinen, elenden Slum im Amazonasgebiet von Französisch-Guayana, lebt der zehnjährige Darwyne mit seiner Mutter Yolanda. Yolanda ist schön, stark und klug. Darwyne ist klein, ein wenig körperlich beeinträchtigt und meistens schmutzig. Er möchte so sehr von seiner Mutter geliebt werden, sie aber hält ihn für ein Monster. Sieben ihrer Liebhaber sind bis jetzt spurlos im Dschungel verschwunden. Ein achter, Jhonson, taucht gerade auf. Auch er bekommt keinen Draht zu Darwyne. Im Gegensatz zu Mathurine, einer Sozialarbeiterin, die versteht, dass Darwyne eine besondere Beziehung zur Natur hat, anscheinend mit den Tieren und den Pflanzen kommunizieren kann und dass er in der Tat »anders« ist, irgendetwas zwischen den Spezies. Und ihr drängt sich mit der Zeit der Verdacht auf, dass Darwyne womöglich mit dem Verschwinden der ersten sieben Lover etwas zu tun hat. Nach einem dramatischen Erdrutsch, der den Slum vernichtet, fliehen Yolanda und Jhonson ‒ ausgerechnet in den Dschungel ...
Ein sehr ungewöhnliches Buch das mich hier mehrfach überraschte. Es spielt am Amazonas irgendwo im Dschungel. Dort wächst der 10jährige Darwyne heran. Darwyne ist missgebildet, eine angeborene Fehlstellung ...
Ein sehr ungewöhnliches Buch das mich hier mehrfach überraschte. Es spielt am Amazonas irgendwo im Dschungel. Dort wächst der 10jährige Darwyne heran. Darwyne ist missgebildet, eine angeborene Fehlstellung der Füße und besonders schwer tut er sich in der Schule. Dann wird eine Kindesmißhandlung anonym gemeldet. Dem geht Mathurine von einem Art Jugendamt nach. Sie trifft auf eine (anscheinend) engagierte Mutter die sich um ihn kümmert. Dennoch ein Bauchgefühl leitet sie das nicht alles so scheint wie es ist. Sie liebt den Dschungel genauso wie Darwyne. Die beiden machen mehrere Ausflüge in den Urwald. Und da offenbaren sich die besonderen Fähigkeiten von Darwyne. Seine Stiefväter mißhandeln ihn und seine Mutter auch. Und irgendwann stellt er sich die Frage - liebt seine Mutter ihn so wie sie? Als Thriller würde ich das Buch nicht einstufen, es ist eine Portion Fantasy dabei und auch etwas Horroranklänge. Spannend und unterhaltsam ist es auf jeden Fall.
Der Thriller entführt den Lesende in die Welt des kleinen Darwyne, der gemeinsam mit seiner Mutter Yolanda in einem Slum am Rande des Dschungels lebt. Darwyne unterscheidet sich nicht nur aufgrund seines ...
Der Thriller entführt den Lesende in die Welt des kleinen Darwyne, der gemeinsam mit seiner Mutter Yolanda in einem Slum am Rande des Dschungels lebt. Darwyne unterscheidet sich nicht nur aufgrund seines äußeren Erscheinungsbildes von den anderen Kindern, sondern vor allem auch in seinem Verhalten. Irgendwas scheint an dem Jungen anders zu sein...
Während der Geschichte erfährt der Lesende immer mehr aus Darwynes Leben und kann so mit jedem Kapitel ein weiteres Puzzleteil hinzusetzen. Die Story liest sich flüssig, was vor allem auch an der angemessenen Länge der Kapitel liegt. Die behandelten Themen werden meiner Meinung nach sehr gut umgesetzt, sodass ihre Wichtigkeit betont wird. An manchen Stellen fehlte mir etwas die Spannung, nicht jedoch beim Ende. Dieses fand ich dramatisch und unvorhersehbar, ganz so wie es sich für einen guten Thriller gehört. Man muss sich auf eine schockierende und zutiefst traurige Geschichte einstellen, die es sich zu lesen lohnt.
„Darwyne“, der neue Thriller von Colin Niel, kommt in einer großartigen Aufmachung, das düstere Cover in Grünschwarztönen, Bäume, Amazonaswald und viele Wurzeln, die in 3D-Haptik mit einer glänzenden, ...
„Darwyne“, der neue Thriller von Colin Niel, kommt in einer großartigen Aufmachung, das düstere Cover in Grünschwarztönen, Bäume, Amazonaswald und viele Wurzeln, die in 3D-Haptik mit einer glänzenden, rauen Extraschicht versehen sind, darin ein Leguan versteckt, den man erst auf den zweiten Blick entdeckt, exquisites Spiel mit Licht und Schatten. Ein Klappentext, der endlich mal wieder nicht zu viel verrät, sondern genau im richtigen Maß neugierig macht. Colin Niel selbst ein vielgelobter und mehrfach preisgekrönter Thrillerschreiber, der schon zuvor zwei sehr besondere Thriller vorlegte. Da sind die Erwartungen hoch.
Darwyne, und mit Sicherheit erinnert der Name nicht zufällig an Darwin und das Survival of the Fittest, ist ein 10-jähriger Junge, der im Slum Bois Sec allein mit seiner Mutter am Rande des Amazonaswaldes lebt. Er kam mit einer Fehlstellung seiner Füße auf die Welt und auch sonst offenbart sich im Verlauf des Thrillers so manche Fehlstellung – in seinem Leben. Die Mutter hat gerade wieder einen neuen Lover, „Stiefvater Nummer 8“. All seine Vorgänger sind ebenso spurlos verschwunden, wie sie zuvor plötzlich in Darwynes Leben aufgetaucht sind. Das Leben im Slum ist hart und immer wieder für Darwyne von Gewalt geprägt, doch je weiter der Thriller voranschreitet, umso klarer wird, dass nicht die augenscheinliche Gewalt das wirkliche Problem ist.
Niel schreibt dicht und beklemmend, atmosphärisch stark und mit vielen Details, die einen die Menschen, die Hitze, den Dreck und die Kargheit des Lebens physisch erleben lassen. Je mehr die Handlung sich entwickelt, umso tiefer geraten wir in einen Knoten, der den Wurzeln auf dem Cover ähnelt und immer mehr die Luft nimmt. Darwyne ist ein Ausnahmekind, eine Inselbegabung, so unfähig er ist, im Alltagsleben von Slum, Familie und Schule zurechtzukommen, so sehr kommt er im Wald ins Leben. Hier verwandelt er sich in ein vollkommen anderes Wesen, perfekt angepasst an sein Habitat. Ich will nichts von der Handlung vorwegnehmen, gesagt werden kann aber, dass ich lange nichts so Grausames gelesen habe – und hier reden wir überhaupt nicht über Splatter oder explizite Szenen, die Grausamkeit entsteht ganz aus dem tiefsten Abgrund der menschlichen Psyche heraus. Die Genialität von Niel besteht darin, dass all das Unvorstellbare eben doch vorstellbar ist. Weshalb mich Darwyne nicht mehr losgelassen hat, sowohl die Figur als auch der Thriller, den ich in einem Rutsch gelesen habe.
Punktabzug gibt es leider dennoch, das Finale basiert auf einem Handlungsschritt, der aus dem Verhalten der Figuren zuvor einfach komplett unlogisch ist. In keiner möglichen Welt würden sie, so wie sie von Niel konstruiert sind, so handeln. Auch wenn es nachvollziehbar ist, warum sie für den Plot so agieren, hätte hier ein besserer Anlass geschaffen werden müssen.
Insgesamt liegt hier aber ein sehr besonderer Thriller vor, ganz ab vom Mainstream, mit tollen Figuren, einem Kind, dass mir noch lange nachgehen wird und einer Story, die einem gerade auch emotional alles zusammenzieht, atmosphärisch dicht und sprachlich sehr gelungen. Ein rundum beeindruckendes Leseerlebnis.
Zum Inhalt:
Der zehnjährige Darwyne lebt mit seiner Mutter in dem Slum Bois Sec. Hier versucht die Mutter Yolanda alles, um ein besseres Leben zu führen. Darwyne ist klein und körperlich beeinträchtigt ...
Zum Inhalt:
Der zehnjährige Darwyne lebt mit seiner Mutter in dem Slum Bois Sec. Hier versucht die Mutter Yolanda alles, um ein besseres Leben zu führen. Darwyne ist klein und körperlich beeinträchtigt und seine Mutter sieht nur ein Monster in ihm und nennt ihn Opossum, dabei will er doch nur die Liebe der Mutter. Die bisherigen sieben Liebhaber der Mutter sind alle auf mysteriöse Weise verschwunden.
Meine Meinung:
Das Buch hat unbenommen etwas, denn gerade Darwyne ist eine interessante Figur, aber auch die Sozialarbeiterin hat mir gut gefallen. Allerdings habe ich das Buch so überhaupt nicht als Thriller empfunden, eher als Sozialstudie oder Psychostudie. Dennoch fand ich das Buch gut, denn man wollte einfach wissen, wie es weitergeht und es passiert ja echt viel. Der Schreibstil hat mir gut gefallen und zieht einen förmlich durchs Buch.
Fazit:
Hat was
Das Cover und den Klappentext fand ich interessant und für Thriller bin ich eigentlich immer zu haben.
Leider hab’ ich nicht das bekommen, was das Buch versprach, weder verstehe ich die „Lobeshymnen“, ...
Das Cover und den Klappentext fand ich interessant und für Thriller bin ich eigentlich immer zu haben.
Leider hab’ ich nicht das bekommen, was das Buch versprach, weder verstehe ich die „Lobeshymnen“, noch die ganzen Auszeichnungen, die das Buch bekommen hat – und von Thriller habe ich auch nichts entdecken können…. Was ich bekommen habe, war schlicht und ergreifend eine Familiengeschichte mit einem dunklen Geheimnis.
Mehr nicht!
Darwyne ist die Hauptfigur, um die sich alles dreht. Er ist anders, nicht nur körperlich. Er ist auf seine Art besonders, vor allem, wenn er im Dschungel in seiner eigenen Welt ist.
Der Dschungel grenzt am Grundstück der Slums an, in dem er mit seiner Mutter und deren wechselnden Liebhaber wohnt.
Yolanda, seine Mutter, sieht zu, dass sie in den Slums überleben und durch ihren kleinen Handel und ihre Männer ist ihr Grundstück mit Blechhütte eines der besseren. Wobei es deswegen aber nicht unbedingt Vorteile bringt.
Und dann ist da noch Mathurine, die Sozialarbeiterin für den Bezirk.
Wegen eines anonymen Anrufes im Büro, der den Hinweis gibt, dass Darwyne von seiner Mutter und deren Liebhaber misshandelt wird, holt sie die Akte „DARWYNE“ wieder hervor und will dem Hinweis auf den Grund gehen.
Während der Geschichte stellt sich heraus, dass Mathurine ebenso gerne im Dschungel unterwegs ist wie Darwyne. Dadurch kommt sie nach einiger Zeit an den total zurückgezogenen und fast nicht sprechenden Jungen heran und zwischen den beiden entwickelt sich so etwas wie eine Verbindung. Eine besondere Beziehung zueinander, die Mathurine über Darwyne staunen lässt. Auch wenn er weiterhin über sich und seine Familie schweigt.
Yolanda zeigt sich als kooperativ und als Mutter, die alles für ihre Kinder tut, was ihre bescheidenen Möglichkeiten zulassen und eine Schulbildung für Darwyne ist ihr sehr wichtig.
Im Laufe der Geschichte erfährt man als Leser aber ganz andere Dinge, die mich mehr als einmal mit dem Kopf schütteln ließen. Deswegen habe ich auch nicht verstanden, wie Darwyne seine Mutter trotzdem abgöttisch liebt.
Während der Geschichte kommen einige Sachen und Ereignisse zutage, die aber nur der Leser und nicht die Sozialarbeiterin mitbekommt.
Zum Ende hätte die Spannung noch was werden können – kann vielleicht auch für den einen oder anderen Leser – aber für mich war es nur noch ein „Ja, hast du verdient“.
Was Darwyne angeht, so war es ein offenes Ende, wo ich hoffe, dass er klarkommt.
Sollte der Autor allerdings einen 2. Teil im Sinn haben, so weiß ich jetzt schon, dass ich den nicht lesen werde.
Hat mir das Buch nun gefallen, oder nicht?
…… Jein
Nach dem Schein des Buches und seinem „Hype“ – wie ich erst später erfahren habe – ein klares Nein.
Das, was ich letztendlich bekommen habe, bekommt ein Ja von mir.
Die Beschreibungen von Darwyne und dem Dschungel war viel Kopfkino und interessant, genauso wie die Besonderheit von Darwyne. Mit dem, was die Geschichte im Leben von Darwyne zeigte, tat mir der Junge nur unendlich leid.
Mein Fazit:
Die Geschichte ist nicht schlecht, hatte aber für mich nichts, was der Klappentext versprach und schon gar nichts mit einem Thriller zu tun.
Für mich ein zu Unrecht gehyptes Buch!