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Veröffentlicht am 19.06.2024

Chaotischer Mix, der für mich nicht funktioniert hat

The Cloisters
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In 𝗧𝗵𝗲 𝗖𝗹𝗼𝗶𝘀𝘁𝗲𝗿𝘀 geht es unter anderem um Tarot, Kunst, Botanik & Schicksal – eine Kombination, die für mich unwiderstehlich ist. 🤭

„Wir wollen alle an etwas glauben, was größer ist als wir selbst.“

🏛️ ...

In 𝗧𝗵𝗲 𝗖𝗹𝗼𝗶𝘀𝘁𝗲𝗿𝘀 geht es unter anderem um Tarot, Kunst, Botanik & Schicksal – eine Kombination, die für mich unwiderstehlich ist. 🤭

„Wir wollen alle an etwas glauben, was größer ist als wir selbst.“

🏛️ akademische Rivalität
☕️ „all-consuming friendship“
📜 Wissenschaft & Unerklärliches

Ann kommt aus einem nicht-akademischen Haushalt, stößt auf Barrieren, brennt für ihr Thema, flüchtet vor ihrer Vergangenheit und wird ungewollt in aufwühlende Ereignisse gezogen. Das ist zumindest das, was zu Beginn erzählt wird. Tatsächlich verschließt sie die Augen, wenn es nützlich ist, romantisiert Red Flags und verlässt sich erstaunlich oft auf vage Erkenntnisse.

Die Idee für das Setting war dafür ziemlich genial, ich konnte mir wunderbar vorstellen durch die Gänge und Gärten zu schlendern. 🌿

Interessant fand ich auch, wie der Blick auf unterschiedlichen Chancen, unausgesprochene Regeln & Kalkül gelenkt wird. Allerdings haben andere Stellen für mich wieder weniger ins Gesamtbild gepasst, z. B. die Aussage, dass im akademischen Umfeld netzwerken keine Rolle spielen würden.

Der Mystery-Anteil der Geschichte dreht sich um die Faszination für Tarotkarten, Astrologie & Okkultismus – fast ein Selbstgänger. 🫢 Leider hat das Erzähltempo die Geschichte deutlich ausgebremst. Vor allem in der ersten Hälfte ist nahezu nichts geschehen, was mich an die Seiten gefesselt hätte. Außerdem haben mir oft Motive gefehlt, warum Charaktere in einer bestimmten Weise handeln und was sie neben den Archetypen ausmacht. Andere Teile waren (für mich) schlicht unglaubwürdig.

Ich hatte erwartet, dass Wissen und Atmosphäre eher subtil vermittelt bzw. aufgebaut werden. Dem war leider nicht so. Allgemein hatte ich das Gefühl, dass hier verschiedene Manuskriptversionen zusammengekommen sind, die losgelöst eine tolle Geschichte ergeben hätten, zusammen aber einen chaotischen Mix aus Genres, Motiven und Handlungssträngen ergeben.

Das Ende hätte mir aber gut gefallen, wenn's etwas besser zum Charakter gepasst hätte. 🤫

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Veröffentlicht am 10.03.2024

Anders als erwartet

Am Ende des Seils
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„Frauen am Berg sind der Ruin des Alpinismus.“

Sowohl der Klappentext als auch die Historie der Eiger-Nordwand haben bei mir die Erwartung geschürt, dass Am Ende des Seils ein emotionaler und spannender ...

„Frauen am Berg sind der Ruin des Alpinismus.“

Sowohl der Klappentext als auch die Historie der Eiger-Nordwand haben bei mir die Erwartung geschürt, dass Am Ende des Seils ein emotionaler und spannender Roman sein wird. Zu Beginn hat mich das Buch auf jeden Fall gepackt & ich war sehr gespannt, welches Schicksal die Autorin für die Seilschaft gewählt hat und ob Hedis Unwille der Partei beizutreten Konsequenzen haben wird. Außerdem tauchen Namen auf, die historisch in Bezug zu der Unternehmung stehen, was mir gut gefallen hat!

Der Versuch „das letzte Problem der Alpen“ zu bezwingen, nimmt allerdings einen viel kleineren Teil der Handlung ein als ich gedacht hätte und auch die zwischenmenschlichen Beziehungen hatten für mich weniger Tiefe als gehofft. Leider konnte ich zusätzlich die Verbindung von Hedi & Thomas nur wenig nachfühlen. Ich habe nicht verstanden, was die beiden ineinander sehen oder warum ich mitfiebern soll, ob sie ihn – der sie verlassen und sich kurzerhand mit der Tochter seines Chefs verlobt hat – zurückgewinnen kann.

Mit zunehmender Seitenzahl wurde es für mein Empfinden zudem zunehmend seichter, sodass es mich mehr an einen Heimatfilm erinnert hat, was gemessen an der politischen Lage, die das Geschehen begleitet – 1936 in Deutschland – auch dazu geführt hat, dass die Geschichte für mich zunehmend an Authentizität eingebüßt hat.

Der Versuch viele Themen und Arten von (Liebes-)Beziehungen unterzubringen hat für mich außerdem dazu geführt, dass vielversprechenden Strängen die Tiefe gefehlt hat. Und so verpuffen einige Szenen für mich, z. B. wenn es um Geschlechterrollen, Widerstand oder sogar Beteiligung, um sich und andere zu schützen, geht, obwohl einige Dialoge ohne Umschweife Absurditäten aufzeigen: „Sie haben die Altersgrenze des Gebärens ja noch lange nicht erreicht, deshalb stehen Ihre alpinen Ambitionen auch noch in keinem Gegensatz zur Mutterrolle.“

Das Bezwingen der Eiger-Nordwand hat eine spannende und dramatische Grundlage versprochen. Letztendlich wurden meine Erwartungen nicht ganz erfüllt, dafür lässt sich die Geschichte aber angenehm lesen & hat mein Interesse an weiteren historischen Romanen geweckt!

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Veröffentlicht am 16.10.2023

Überraschend anders, aber kein Thriller

Das Buch der kostbarsten Substanz
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Was wärst du bereit für deine kühnsten Träume zu opfern? Und bist du wirklich glücklich, wenn du sie erreichst?

Für Lily, ehemalige Bestseller-Autorin und – aus der Not heraus – Buchhändlerin, bietet ...

Was wärst du bereit für deine kühnsten Träume zu opfern? Und bist du wirklich glücklich, wenn du sie erreichst?

Für Lily, ehemalige Bestseller-Autorin und – aus der Not heraus – Buchhändlerin, bietet sich die Möglichkeit sich von Kummer und Hoffnungslosigkeit frei zu machen: Sie erfährt von einem okkulten Buch, das, sollte sie es in die Hände bekommen, nicht nur ihre Geldprobleme lösen könnte. Doch kurz darauf geschieht der erste Mord…

Interessant fand ich, dass sich Lilys Lebenswirklichkeit auch auf den Erzählstil auswirkt. Insbesondere zu Beginn berichtet sie auf den ersten Blick eher kühl von bedrückenden Ereignissen, was die Tragik für mich jedoch noch unterstrichen hat.

Die meisten Figuren konnte ich nicht greifen. Zu kaum einer der Figuren hatte ich ein Bild im Kopf und sie verschwinden meist schnell wieder aus dem Geschehen, sobald ihr Teil erfüllt ist. Im Kontext der Debatte um Ethik und Moral frage ich mich aber, ob die Nebenfiguren vlt. weniger als Personen, denn als Verkörperung zentraler Thematiken im Buch zu verstehen waren?

Es gab auch emotionale, in ihrer zum Teil rohen Offenheit fast brutale Momente, die mich bewegt haben und mich für die Geschichte hätten einnehmen können – hätte der Fokus auf ihnen gelegen. Dabei ging es unter anderem um Trauer (sowohl die eigene als auch Reaktionen anderer darauf), unterdrückte Wut, die sich anstaut, einen zerfrisst oder sich einfach Bahn bricht, Selbstaufgabe, Neid, sich nicht mehr erkennen zu können, sich neu zu erfinden oder schlicht die Frage, was einen am Leben hält.

ᴡᴇʀ ʙɪɴ ɪᴄʜ?, ғʀᴀɢᴛᴇ ɪᴄʜ ᴍɪᴄʜ ᴀᴜғ ᴅᴇʀ ғᴀʜʀᴛ. ᴀᴜғ ᴅɪᴇsᴇ ғʀᴀɢᴇ ʜᴀᴛᴛᴇ ɪᴄʜ ᴋᴇɪɴᴇ ᴀɴᴛᴡᴏʀᴛ ᴍᴇʜʀ. ᴜɴᴅ ᴅᴀs ɢᴇғüʜʟ ɢᴇғɪᴇʟ ᴍɪʀ.

Der Klappentext nimmt, aus meiner Sicht, etwas zu viel vorweg. Außerdem liest sich das Buch nicht wie der versprochene Thriller, obwohl das Tempo auf den letzten Seiten deutlich angezogen wird. Auch spicy Mystery ist in meinen Augen weit entfernt. Es war allerdings ein ungewöhnlicher Roman zu Moral & Schicksal – mit entsprechend viel Raum für Diskussionen. Schade, dass ganz andere Erwartungen geschürt wurden!

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Veröffentlicht am 29.09.2023

Überraschend anders, aber kein Thriller

Das Buch der kostbarsten Substanz
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Was wärst du bereit für deine kühnsten Träume zu opfern? Und bist du wirklich glücklich, wenn du sie erreichst?

Für Lily, ehemalige Bestseller-Autorin und – aus der Not heraus – Buchhändlerin, bietet ...

Was wärst du bereit für deine kühnsten Träume zu opfern? Und bist du wirklich glücklich, wenn du sie erreichst?

Für Lily, ehemalige Bestseller-Autorin und – aus der Not heraus – Buchhändlerin, bietet sich die Möglichkeit sich von Kummer und Hoffnungslosigkeit frei zu machen: Sie erfährt von einem okkulten Buch, das, sollte sie es in die Hände bekommen, nicht nur ihre Geldprobleme lösen könnte. Doch kurz darauf geschieht der erste Mord…

Interessant fand ich, dass sich Lilys Lebenswirklichkeit auch auf den Erzählstil auswirkt. Insbesondere zu Beginn berichtet sie auf den ersten Blick eher kühl von bedrückenden Ereignissen, was die Tragik für mich jedoch noch unterstrichen hat.

Die meisten Figuren konnte ich nicht greifen. Zu kaum einer der Figuren hatte ich ein Bild im Kopf und sie verschwinden meist schnell wieder aus dem Geschehen, sobald ihr Teil erfüllt ist. Im Kontext der Debatte um Ethik und Moral frage ich mich aber, ob die Nebenfiguren vlt. weniger als Personen, denn als Verkörperung zentraler Thematiken im Buch zu verstehen waren?

Es gab auch emotionale, in ihrer zum Teil rohen Offenheit fast brutale Momente, die mich bewegt haben und mich für die Geschichte hätten einnehmen können – hätte der Fokus auf ihnen gelegen. Dabei ging es unter anderem um Trauer (sowohl die eigene als auch Reaktionen anderer darauf), unterdrückte Wut, die sich anstaut, einen zerfrisst oder sich einfach Bahn bricht, Selbstaufgabe, Neid, sich nicht mehr erkennen zu können, sich neu zu erfinden oder schlicht die Frage, was einen am Leben hält.

ᴡᴇʀ ʙɪɴ ɪᴄʜ?, ғʀᴀɢᴛᴇ ɪᴄʜ ᴍɪᴄʜ ᴀᴜғ ᴅᴇʀ ғᴀʜʀᴛ. ᴀᴜғ ᴅɪᴇsᴇ ғʀᴀɢᴇ ʜᴀᴛᴛᴇ ɪᴄʜ ᴋᴇɪɴᴇ ᴀɴᴛᴡᴏʀᴛ ᴍᴇʜʀ. ᴜɴᴅ ᴅᴀs ɢᴇғüʜʟ ɢᴇғɪᴇʟ ᴍɪʀ.

Der Klappentext nimmt, aus meiner Sicht, etwas zu viel vorweg. Außerdem liest sich das Buch nicht wie der versprochene Thriller, obwohl das Tempo auf den letzten Seiten deutlich angezogen wird. Auch spicy Mystery ist in meinen Augen weit entfernt. Es war allerdings ein ungewöhnlicher Roman zu Moral & Schicksal – mit entsprechend viel Raum für Diskussionen. Schade, dass ganz andere Erwartungen geschürt wurden!

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Veröffentlicht am 03.09.2023

Wenn Grenzen zwischen Mensch & KI verschwimmen

God's Kitchen
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𝗚𝗼𝗱‘𝘀 𝗞𝗶𝘁𝗰𝗵𝗲𝗻 ist eines der Bücher, die ich für meine SciFi-Lesemission ausgewählt habe. Beschrieben wird es als düsterer Mystery-SciFi-Thriller. ✨

Celine bekommt die Möglichkeit ein Praktikum am Institut ...

𝗚𝗼𝗱‘𝘀 𝗞𝗶𝘁𝗰𝗵𝗲𝗻 ist eines der Bücher, die ich für meine SciFi-Lesemission ausgewählt habe. Beschrieben wird es als düsterer Mystery-SciFi-Thriller. ✨

Celine bekommt die Möglichkeit ein Praktikum am Institut für neuronale Informatik zu machen. Dort wird mit vereinten Kräften an einem Roboter gearbeitet: Chi. Um Chi wie echt aussehen und reagieren zu lassen, soll die Psychologiestudentin an dessen Programmierung mitarbeiten. Obwohl sie weiß, dass Chi kein echtes Mädchen ist, verschwimmen die Grenzen zunehmend. Bei diesem Aspekt bleibt die Geschichte allerdings nicht stehen, denn Celine besitzt eine besondere Begabung und am Institut ereignen sich ungeklärte Mordfälle…

Der Genre-Mix klang für mich sehr vielversprechend. Aus meiner Sicht wurde das Potential dieser Ausgangssituation allerdings nicht ausgeschöpft – oder aber es war einfach nicht meine Art der Erzählung. Chi und im Allgemeinen sämtliche Szenen mit dem Roboter haben mein Interesse geweckt und auf eine etwas gruselige Art Spaß gemacht, aber die ergänzenden Situationen – z. B. die Einführung eines weiteres Charakters, der neue Informationen mitbringt – verpuffen oft einfach. Zusätzlich hatte ich nicht das Gefühl, dass sich ein Spannungsbogen aufbaut. Wir begleiten Celine einfach ein bisschen und die Todesfälle sind kein, wie ich erwartet hätte, größeres Element.

Dafür mochte ich den Umgang mit Celines Begabung: Warum kann sie, was sie kann? Wer glaubt ihr und wer nicht? Was macht es mit einem, wenn man seine eigenen Fähigkeiten fürchtet – oder plötzlich dafür wertgeschätzt wird? Die Verknüpfung von SciFi & diesem phantastisch anmutenden Aspekt war für mich ein großer Pluspunkt, obwohl es sich nicht ganz rund angefühlt hat.

Insgesamt hatte das Gefühl ganz knapp an einer aufwühlenden und raffinierten Geschichte vorbeizuschlittern, was mich beim Lesen etwas frustriert hat. Mit einigen zusätzlichen Übergängen, Erklärungen und Dialogen hätte es bei mir ggf. schon ganz anders ausgesehen. Auch das Ende war für meinen Geschmack eher unbefriedigend. 😕

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