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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 20.06.2024

erschreckende Hintergrundgeschichten

Krähentage
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Der Thriller beginnt sogleich mit einer grauenhaften und mysteriösen Mordserie und zugleich werden zwei neue Ermittlerinnen eingeführt. Über das Ermittlungsteam und die beiden leitenden Ermittlerinnen ...

Der Thriller beginnt sogleich mit einer grauenhaften und mysteriösen Mordserie und zugleich werden zwei neue Ermittlerinnen eingeführt. Über das Ermittlungsteam und die beiden leitenden Ermittlerinnen Jakob und Mila erfährt man wenig Privates, man bekommt als Leser*in zwar eine Ahnung davon, dass beide mit einer komplizierten Vergangenheit kämpfen, aber womit genau ist lange Zeit unklar. Sie lassen keine Nähe zu und wirken eher distanziert, aber trotzdem auf die Arbeit fokussiert und ehrgeizig, sodass sie Erfolge abliefern wollen. Das Team findet sich allerdings schnell zusammen und arrangiert sich sehr gut mit der neuen Situation, sodass auch alle Fähigkeiten optimal eingesetzt werden können.
Ob die Mordserie und die Serie der überfallenen, misshandelten Frauen zusammenhängen, bleibt auch lange Zeit unklar und wird für meinen Geschmack am Ende dann etwas zu schnell und ohne viele Erklärungen abgehandelt. Hier hätte ich mir weitere Hintergrundinformationen zu den Taten gewünscht.
Die privaten Einblicke von Jakob und seiner Familie haben mich am Schluss fassungslos zurückgelassen. Ohne zu viel davon zu verraten, damit hatte ich keinesfalls gerechnet und ich weiß auch nicht, wie künftig damit umgegangen wird und wie sich dies mit seinem Beruf vereinbaren lässt. Über Mila weiß ich auch am Ende noch nicht so viel, sie blendet ihre Vergangenheit bewusst aus und lässt nur sehr wenig Einblicke zu, sodass sie weiterhin forsch und abweisend wirkt, obwohl sie bewiesen hat, dass sie auch ganz anders sein kann.

Veröffentlicht am 19.06.2024

große Überraschung am Schluss

Zorn – Schwarze Tage
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Der dreizehnte Teil der Zorn-Reihe ist persönlicher und dramatischer als die vorangegangenen Teile. Um die Hintergründe gut zu verstehen und auch mit den Hauptcharakteren bekannt zu sein, empfehle ich ...

Der dreizehnte Teil der Zorn-Reihe ist persönlicher und dramatischer als die vorangegangenen Teile. Um die Hintergründe gut zu verstehen und auch mit den Hauptcharakteren bekannt zu sein, empfehle ich die vorigen Teile gelesen zu haben. In diesem Teil ist der Tenor ernster, es gibt viel weniger Wortwitze zwischen Zorn und Schröder, dafür ist ihre Freundschaft inniger und verständnisvoller. Vor allem bei Zorn merkt man eine deutliche Veränderung im Verlauf der Zeit, er wirkt schon fast umgänglich und zahm und auch die große „Patchwork-Familie“ ist viel enger zusammengewachsen und unterstützt sich gegenseitig. Inhaltlich möchte ich nicht zu viel vorgreifen, allerdings hat mir der Schluss nicht so gut gefallen und ich habe mich gelinkt gefühlt. Somit war dies nicht mein „Lieblingsteil“ der Serie. Froh bin ich allerdings darüber, dass dies nicht der letzte Teil der Serie geworden ist und es einen Folgethriller geben wird.

Veröffentlicht am 19.06.2024

Zu viele Zufälle?

Wintermord
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Der Rügen-Krimi lebt von seinen charismatischen und sympathischen Ermittlerinnen und hinzugezogenen Personen und auch von den detaillierten Beschreibungen der örtlichen Begebenheiten. Man hat als Leserin ...

Der Rügen-Krimi lebt von seinen charismatischen und sympathischen Ermittlerinnen und hinzugezogenen Personen und auch von den detaillierten Beschreibungen der örtlichen Begebenheiten. Man hat als Leserin das Gefühl vor Ort mitten im Geschehen dabei zu sein, auch wenn man noch nie dort war.
Der Ermittlungsfall ist schwierig, eine fast ausgelöschte Familie in so kurzer Zeit. Können dies Zufälle sein oder steckt doch mehr dahinter? Der Autounfall mit Gedächtnisverlust hängt auch damit zusammen oder ist er extra zu betrachten?
Wer als Täterin in Verdacht kommt, war mir ziemlich schnell klar, deshalb war es auch etwas mühsam, dass die Ermittlerinnen fast naiv hinterherhinken und die Zusammenhänge nicht schneller erkennen. Das hätte an manchen Stellen besser gelöst werden können. Das Zurückkehren der Erinnerungen nach so langer Zeit war auch etwas überraschend und vielleicht nicht sehr realistisch, vor allem in dieser intensiven Form, aber aus kriminalistischen und spannenden Gründen sehe ich darüber hinweg.

Veröffentlicht am 18.06.2024

was wäre wenn....

Schwestern in einem anderen Leben
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Der Roman hat sich für mich anders entwickelt, wie ich es aufgrund der Kurzbeschreibung und des Titels erwartet hätte. Spannend finde ich, dass man als Leser*in die Familiengeschichte über Jahrzehnte hinweg ...

Der Roman hat sich für mich anders entwickelt, wie ich es aufgrund der Kurzbeschreibung und des Titels erwartet hätte. Spannend finde ich, dass man als Leser*in die Familiengeschichte über Jahrzehnte hinweg mitverfolgen kann. Eine Entscheidung einer verzweifelten Jugendlichen verändert das Leben der gesamten Familie für immer. Wenn man diese Entscheidung einmal getroffen und für richtig empfunden hat, ist es auch schwierig, wieder zurückzurudern und dort anzuknüpfen, wo man vorher war, wahrscheinlich wäre dies auch gar nicht möglich gewesen. Trotzdem stellen sich alle Beteiligten immer wieder die Frage, was gewesen wäre, wenn dies oder jenes anders gehandhabt worden wäre. Vor allem Rosie führt ein sehr turbulentes Leben, das sie in unterschiedlichen Lebensphasen mit unterschiedlichen Menschen, die ihr nahestehen und ihre Ersatzfamilie geworden sind, verbringt. Sie ist eine ruhelose Seele und zieht weiter, trotzdem beschäftigen sie die Menschen, die sie zurück gelassen haben, ihr Leben lang. Als sie selbst einsam und älter wird, möchte sie selbst Gewissheit, wie es den anderen in der Zwischenzeit ergangen ist. Mir hat die ruhige Stimmung und auch die zwischenzeitliche Unruhe sehr gut gefallen. Das Ende war meiner Meinung nach im Vergleich zum restlichen Roman zu schnell abgehandelt und zu passend gemacht, so einfach geht es im wahren Leben kaum.

Veröffentlicht am 17.06.2024

unübliche Erzählweise

Die Insel des Zorns
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Der Thriller hat eine mitreißende und eigenartige Dynamik, die mich als Leserin in ihren Sog gezogen hat. Zuerst beginnt alles ganz harmlos, ein paar Tage Auszeit vom Alltag unter mehr oder weniger guten ...

Der Thriller hat eine mitreißende und eigenartige Dynamik, die mich als Leserin in ihren Sog gezogen hat. Zuerst beginnt alles ganz harmlos, ein paar Tage Auszeit vom Alltag unter mehr oder weniger guten Freundinnen auf einer einsamen, abgelegten Insel sind geplant. Als auf der Insel allerdings das Wetter wechselt, kippt auch die Stimmung und die Tragödie nimmt ihren Lauf. Streitgespräche schaukeln sich hoch, Alkohol- und Drogeneinfluss sind auch nicht förderlich und die gesamte Situation eskaliert.
Interessant ist auch die Erzählform. Elliot Chase berichtet als Erzähler, nimmt auch schon gewisse Situationen vorweg, kehrt wieder um Jahre zurück, wie in einer Erzählung üblich. Dementsprechend werden die Handlungsstränge von seiner Sichtweise beeinflusst und auch Personen so dargestellt, wie er sie haben möchte, im positiven wie im negativen Sinne. Die Schilderung wird fast wie ein Theaterstück aufbereitet und den Leser
innen präsentiert. Unüblich ist diese Erzählweise für einen Thriller auf alle Fälle.