Zurück im Sog der Romeo und Julia Adaption!
The Romeo & Juliet Society, Band 2: SchlangenkussAuch "The Romeo & Juliet Society – Schlangenkuss" konnte mich absolut begeistern. Es war mir eine Freude, zu Joy, Rhyme, Cut und all die anderen sympathischen Figuren zurückzukehren. Ich liebe die mystische ...
Auch "The Romeo & Juliet Society – Schlangenkuss" konnte mich absolut begeistern. Es war mir eine Freude, zu Joy, Rhyme, Cut und all die anderen sympathischen Figuren zurückzukehren. Ich liebe die mystische Atmosphäre dieser Buchreihe und kann es kaum erwarten auch den dritten und abschließenden Teil der Reihe in Händen zu halten.
Die Autorin:
Sabine Schoder (geboren 1982) studierte Grafikdesign in Wien. Seit ihrem Debütroman Liebe ist was für Idioten. Wie mich. (2015) schreibt sie hauptberuflich. 2021 gewann sie den DELIA Jugendliteraturpreis. Ihre Reise nach Verona inspirierte sie zu ihrer Trilogie The Romeo & Juliet Society.
Inhalt:
Achtung Spoiler für alle, die den ersten Teil noch nicht kennen.
„Kann man an einem gebrochenem Herzen sterben? Eine einzige Nacht hat Joys Welt komplett auf den Kopf gestellt und nun steht sie erneut zwischen Rhyme und Cut, den beiden Fürsten der Häuser Capulet und Montague. Joys Herz hat bereits gewählt, doch ihre Gefühle sind verboten – und gefährlich. Wenn sie nicht in den grausamen Maskenduellen landen will, muss sie alles vergessen, was zwischen ihr und einem der beiden Fürsten passiert ist. Als wäre Joys Gefühlschaos nicht schon schlimme genug, geht das Spiel um Leben und Tod an der Akademie weiter. Denn der Fluch sucht noch immer sein tragisches Liebespaar …“ (Klappentext)
Gedanken zum Fantasyroman:
Das Cover gefällt mir wieder ausgesprochen gut. Während auf der Front des ersten Bandes alle drei Hauptprotagonisten noch eine leichte Distanz zueinander halten, so sieht man bei diesem Cover bereits, wie sie zusammengewachsen sind und ebenfalls, dass Joy zwischen den beiden Fürsten steht und für beide Gefühle hegt. Wie genau diese aussehen, dass möchte ich an dieser Stelle nicht verraten. Diesmal ist die Farbe Grün vorherrschend und die niedliche, kleine Schlange Rambo bekommt ihren wohl verdienten Auftritt. Die erste Auflage hat wieder einen Farbschnitt erhalten, auf welchem nun Joy prangt (bei Band eins war es noch Rhyme). Alle drei Bücher zusammen werden dann das Cover der dritten Bandes bilden.
Sabine Schoder hat es geschafft, mich wie durch einen magischen Sog erneut in den Bann zu ziehen und mitten rein in die Geschichte, die nahtlos an Band eins anschließt. Joy muss sich erneut ganz neu orientieren und bekommt nun einen näheren Einblick in das Haus der Montagues. Wie ich bereits mit dem Ende des ersten Bandes erhofft und erwartet hatte, bekommt Cuts Charakter nun viel mehr Tiefe und wir lernen ihn von einer ganz anderen – gefühlvollen und pflichtbewussten – Seite kennen. Man ist also erneut super schnell in der Geschichte drin und fiebert mit.
Wieder einmal beginnt man ganz schnell zu rätseln und zu grübeln, wie alles miteinander zusammenhängt und wie die Lösung des Problems aussehen kann. Was wissen die Souffleure und Souffleusen? Besteht noch die Möglichkeit auf Rettung für sie? Kann auch Poetry zurückkehren oder ist sie eine leblose Marionette ihres Schicksals? Wie ist der Fluch zu brechen? Und die ganz große Frage meinerseits, ist Joy’s Vater vielleicht ein Montague und wären somit die Linien beider Häuser bereits miteinander verbunden?
Es gibt viele Geheimnisse zu ergründen, und dennoch finden die Protagonisten Zeit für humorvolle oder innige Momente. Dass Joy erneut zwischen den beiden Fürsten steht, könnte den ein oder anderen Leser vielleicht beunruhigen und ich hatte zunächst auch so meine Sorge, dass hier ein Hin und Her der romantischen Gefühle ins Zentrum der Geschichte treten könnte. Dem war aber nicht so. Das Verhalten der drei Figuren ist authentisch und nachvollziehbar und sehr gut aufgebaut. Was aber sehr überraschen und erschreckend für mich kam, war das ziemlich brutale Verhalten der beiden Familienoberhäupter, die ihre Fürsten gnadenlos züchtigen, obwohl sie jene Strafen selbst aufs äußerste gehasst haben, als es sie selbst damals ereilte. Haben sie ihre Menschlichkeit eingebüßt, weil sie selbiges in ihrer Vergangenheit erleben mussten oder ist der Fluch noch weitreichender, als wir es bisher erahnen können?
Fazit:
"The Romeo & Juliet Society – Schlangenkuss" konnte als zweiter Teil der Reihe weiterhin meine Aufmerksamkeit auf sich ziehen. Hin und wieder trat die Geschichte vielleicht ein bisschen auf der Stelle, aber dennoch hatte ich großen Spaß beim Lesen. Wir erfahren viel über die einzelnen Charaktere, was sie in ihrer Vergangenheit erlebt haben, was sie antreibt und was sie sich von der Zukunft erhoffen. Ich bin schon sehr gespannt, auf welche Art die Autorin den Rosenfluch brechen will. Hier heißt es, sich noch ein wenig in Geduld zu üben, denn der abschließende Teil erscheint erst am 1.09.2024.