Ausbaufähig
Ich habe mir viel von diesem Buch versprochen, aber mitunter war ich etwas überfordert . . .
Alice, eine erfolgreiche Kommunikationsberaterin, die im Hier und Jetzt lebt, versucht ihrem Jugendfreund - ...
Ich habe mir viel von diesem Buch versprochen, aber mitunter war ich etwas überfordert . . .
Alice, eine erfolgreiche Kommunikationsberaterin, die im Hier und Jetzt lebt, versucht ihrem Jugendfreund - einem Priester - zu helfen, der in einer Krise steckt. Jérémie bedauert, dass nur so wenige (und vorwiegend alte) Menschen in seinen Gottesdienst kommen. Indem Alice - eine Atheistin - ihm helfen will, prallen zwei Welten aufeinander: Glaube / Spiritualität und die effiziente, erfolgsverwöhnte Wirklichkeit.
Alice beißt sich ziemlich die Zähne an der Bibel aus, was ich mitunter wirklich zum Lachen fand. Ihre Effizienz stellt ihr selbst ein Bein, und sie muss an sich und ihrem Ego arbeiten, um Jérémie helfen zu können. Mitunter schlägt sie weit übers Ziel hinaus, was auch unangenehme Folgen nach sich zieht. Trotzdem bewundert der junge Priester ihren Einsatz und profitiert davon.
Die Parallelen zwischen Hinduismus, Buddhismus, Judentum und Christentum fand ich ja noch interessant, aber mit dem Daoismus konnte ich leider überhaupt nichts anfangen, und die schwülstigen Theorien waren mir zu heftig, weil ich sie nicht verstanden habe.
Ich hätte mir mehr zwischenmenschliche Ereignisse in dem Buch gewünscht, und deshalb fand ich die aus dem Leben gegriffenen Dorfpersönlichkeiten sehr erfrischend, belustigend und - ja, man bekam dabei auch den Spiegel vors Gesicht gehalten. Insgesamt hat das Buch zum Nachdenken angeregt, war mir aber - vor allen Dingen im Mittelteil - zu theoretisch.