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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 19.06.2024

Ausbaufähiger New-Adult-Band

Not Worth Saving
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Brooke muss über den Sommer in ihre Heimatstadt zurückkehren, wo sie seit zwei Jahren nicht mehr war. Mit ihrem Bruder Greyson hat sie seitdem auch nicht mehr gesprochen, weshalb sie mit einem mulmigen ...

Brooke muss über den Sommer in ihre Heimatstadt zurückkehren, wo sie seit zwei Jahren nicht mehr war. Mit ihrem Bruder Greyson hat sie seitdem auch nicht mehr gesprochen, weshalb sie mit einem mulmigen Gefühl nach Hause fährt. Dort soll sie sich mit Greyson und dessen besten Freund Noah um das Repair-Café ihres Vaters kümmern, der krankheitsbedingt ausfällt. Zu Noah verspürt sie direkt eine starke Anziehung. Doch als bester Freund ihres Bruders ist er für sie absolut tabu. Doch allzu lang können sie und Noah ihrer sexuellen Anziehung nicht widerstehen...

"Not worth saving" ist der erste Teil einer Dilogie um Noah und Brooke. An Brooke gefiel mir zu Beginn, dass sie schlagfertig ist und direkt kommuniziert. Vermutlich ist das ein nicht unerheblicher Aspekt für die Anziehung zu Noah. Greyson ist mürrisch, wirkt engstirnig und verbissen, was die Beziehung zwischen ihm und Brooke sowie die Dreierbeziehung nicht vereinfacht.
Marie Niebler schreibt einfach, flüssig und aus wechselnden Perspektiven, was mir gefällt. Außerdem war die starke sexuelle Anziehung zwischen Brooke und Noah bereits zu Beginn vorhanden und baute sich spürbar auf, was den Lesefluss beschleunigte. Was mich auf Dauer genervt hat, waren Greysons mürrisches und abweisendes Verhalten sowie die stetigen Anspielungen auf die Vergangenheit. Allerdings hat es mir viel zu lange gedauert, bis dann endlich bruchstückhaft offengelegt wurde, was damals vorgefalllen ist und weshalb Brooke so lange nicht mehr in der Heimat war.

Insgesamt ein nettes Buch, das viele Funken und prickelnde Szenen enthält, mich jedoch im Plot drumherum nicht überzeugen konnte.

Veröffentlicht am 15.05.2024

Familiengeheimnisse der Vergangenheit

Season Sisters – Frühlingsgeheimnisse
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Anna Helford schreibt die Season-Sisters-Reihe über die vier Schwestern Spring, Summer, Autumn und Winter.
Der erste Teil "Frühlingsgeheimnisse" dreht sich um Spring, die mit sechzen ihr drogengeprägtes ...

Anna Helford schreibt die Season-Sisters-Reihe über die vier Schwestern Spring, Summer, Autumn und Winter.
Der erste Teil "Frühlingsgeheimnisse" dreht sich um Spring, die mit sechzen ihr drogengeprägtes Elternhaus verlassen hat und nach London gegangen ist. Dort ist sie jedoch auch auf die schiefe Bahn geraten, konsumierte Drogen und wurde schließlich zu Sozialstunden verurteilt, die sie bei der achtzigjährigen Sophia Fowler als Haushaltshilfe ableistet. Diese steht ihr zunächst sehr skeptisch gegenüber, doch die beiden freunden sich mit der Zeit an und Spring erfährt, dass Sophia in der Nähe ihrer Kindheit im Schloss Daffodil Castle gewohnt und mittlerweile ein schwieriges Verhältnis zu ihrem Sohn hat. Außerdem war Sophias Enkel Ethan Springs erste Liebe. Es gibt also genügend Gründe, nach Wales zurückzukehren und sich mit der Vergangenheit auseinanderzusetzen.

Ich hatte erwartet, dass sich das Buch vor allem um Spring und ihr Leben dreht, doch im Prinzip geht es vor allem um Sophia, ihre Vergangenheit und die Familiengeheimnisse, die natürlich auch Auswirkungen auf Spring hatten und haben. Der Schreibstil ist gemächlich, Anna Helford lässt sich Zeit mit der Figureneinführung und erzählt auf zwei Zeitebenen. Einerseits befinden wir uns in der Vergangenheit, erleben die Annäherung zwischen Spring und Sophia sowie den Besuch zurück in der Heimat; andererseits spielt der zweite Strang in den 1870ern in einem Sanatorium, wo eine junge Frau sich zur Krankenschwester ausbilden lässt, einen jungen, angesehenen Mann versorgt und sich in ihn verliebt. Die Zusammenhänge zwischen den beiden Erzählebenen sind schnell sichtbar und absehbar. Dennoch habe ich die Geschehnisse gern verfolgt.
Einige Entwicklungen und Handlungen fand ich unrealistisch und zu konstruiert, im Gesamten war "Frühlingsgeheimnisse" jedoch ein unterhaltsamer und netter Roman, der mich neugierig auf den zweiten Teil zurücklässt.

Veröffentlicht am 01.05.2024

Tempo kommt leider nicht auf

Das Waldhaus
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Da ihr Vater von Demenz betroffen ist und immer mehr Pflege und Betreuung braucht, zieht die 37-jährige Hannah zurück zu ihrem Vater nach London. Nach einem Sturz hält ihr Vater sie im Krankenhaus für ...

Da ihr Vater von Demenz betroffen ist und immer mehr Pflege und Betreuung braucht, zieht die 37-jährige Hannah zurück zu ihrem Vater nach London. Nach einem Sturz hält ihr Vater sie im Krankenhaus für ihre Mutter, die 23 Jahre zuvor ermordet wurde und deren Mörder*in bis heute unklar ist. Immer häufiger hält ihr Vater Hannah für ihre Mutter und sie hat den Eindruck, er wisse mehr über den Mord als er zugegeben hat. Daher nutzt sie die Gelegenheit, um endlich Gewissheit über den Tod ihrer Mutter zu bekommen.

Sowohl das Cover als auch den Klappentext des Buches sowie die ersten Kapitel fand ich sehr vielversprechend und erhoffte mir einen schnellen Thriller, in dem die wahren Umstände des Mordes geklärt werden und ich im besten Fall überrascht werde. Bereits in den ersten Kapiteln störten mich der starke Fokus auf Hannahs Gewicht und die Relativierung ihres Alkoholproblems. Sie war mir zu keinem Zeitpunkt sympathisch, was sich auch im weiteren Verlauf des Buches nicht änderte.
Liz Webb erzählt sehr detailliert und ausführlich, sodass ich viele Abschnitte als Längen und/oder Wiederholungen empfand. Mir fehlte es an Erzähl- und Entwicklungstempo, weswegen leider auch kaum Spannung aufkam. Vieles fand ich konstruiert und unglaubwürdig.
Auch das Ende konnte mich nicht überzeugen. Zusammenfassend würde ich "Das Waldhaus" als durchschnittlichen, nicht packenden Thriller - beinahe ohne Thrill - bewerten.

Veröffentlicht am 01.05.2024

Ging mir zu flott

Nothing Like You
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In "Nothing like you" erfüllt sich endlich Allys Traum, denn sie beginnt ihr Studium an der University of Arizona. In der Vergangenheit hat sie einige Verluste hinnehmen müssen und ist finanziell alles ...

In "Nothing like you" erfüllt sich endlich Allys Traum, denn sie beginnt ihr Studium an der University of Arizona. In der Vergangenheit hat sie einige Verluste hinnehmen müssen und ist finanziell alles andere als gut aufgestellt, weshalb sie neben dem Studium im Supermarkt jobbt und trotzdem kaum über die Runden kommt. Sie lernt Jax kennen, den sie jedoch zunächst gar nicht leiden kann und als selbstverliebt abstempelt. Doch als ein Brief für sie in seinem Postfach landet, muss sie Kontakt zu ihm aufnehmen. Jax hat im Studium Schwierigkeiten wegen seiner Legasthenie, weswegen er und Ally sich auf einen Deal einigen können, der beiden hilft.

Ich mag Enemies-to-Lovers-Geschichten ganz gern. Allerdings sind mir dabei das Tempo und die Intensität wichtig. Das Ausgangssetting an der University of Arizona zwischen Ally und Jax fand ich vielversprechend - beide haben ihre Päckchen zu tragen und suchen nach Lösungen. Allerdings ging mir die Annäherung zwischen den beiden zu flott. Gerade empfanden sie noch Feindschaft und Antipathie und plötzlich knistert es und die Rede ist von Liebesgefühlen und Zuneigung. Weder Ally noch Jax sind mir wirklich sympathisch geworden, ich konnte leider zu beiden keinen Draht aufbauen.
Eine nette, aber sehr weiche Enemies-to-Lovers-Geschichte, von der ich mehr erwartet hätte.

Veröffentlicht am 21.04.2024

Zum Ende hin nicht immer logisch

Das Resort
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Zur Hochzeit ihrer Schwester Jess machen sich Mila und ihre Ehemann Ethan auf den Weg nach Deutschland, in ein Resort in den Alpen, wo die Feier stattfinden soll. Inmitten eines Schneesturms bleibt der ...

Zur Hochzeit ihrer Schwester Jess machen sich Mila und ihre Ehemann Ethan auf den Weg nach Deutschland, in ein Resort in den Alpen, wo die Feier stattfinden soll. Inmitten eines Schneesturms bleibt der Mietwagen auf dem Weg dorthin liegen und springt auch nicht wieder an. Zu Fuß macht sich das Paar weiter auf die Suche nach dem Resort, stoßen jedoch nur auf die verlassene Siedlung Witwerberg, bestehend aus ein paar verfallenen Hütten. Wegen des Sturms beschließen sie, in der am besten erhaltenen Hütte zu übernachten und am nächsten Tag weiter nach dem Resort zu suchen. Als Mila am nächsten Morgen aufwacht, ist Ethan jedoch spurlos verschwunden. Außerdem fühlt sie sich in der Siedlung beobachtet, friert und spürt den nicht nachlassenden Hunger...

Von Sarah Goodwin habe ich noch kein Buch gelesen, fand den Plot von "Das Resort" sehr interessant und die Schilderungen in Witwerberg sehr gelungen. Die Verlassenheit, die Kälte, der Hunger und die Verzweiflung Milas waren sehr gut geschildert und beschrieben. Dafür, dass es in der ersten Hälfte des Buches fast ausschließlich um Mila und ihre Zeit in Witwerberg ging, hat Sarah Goodwin es geschafft, Spannung zu erzeugen und aufrechtzuerhalten.
Die zweite Hälfte hat mich dann etwas weniger überzeugt. Es gab einige offene Fragen bzw. Logikfehler und Lücken, die nicht schlüssig war. Vieles passte nicht zusammen und wirkte sehr konstruiert und daher nicht überzeugend.
Was hinter all dem steckte, habe ich zwischendurch schon vermutet, die Auflösung und das Motiv dahinter jedoch nicht. Einerseits ging ich bei der Auflösung mit, weil ich diese Vermutung schon hatte, andererseits war sie nicht vollständig nachvollziehbar und schlüssig.

Insgesamt mochte ich den Schreibstil gern, hätte das Buch auch am Stück lesen können, weil die erste Hälfte so spannend war. Es gab für mich keine Sympathieträger*innen, dennoch habe ich das Buch gern gelesen und würde auch ein weiteres Buch von Sarah Goodwin lesen.

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