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Veröffentlicht am 19.11.2017

Bis ans Ende ihrer Tage

Bis ans Ende ihrer Tage
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Kommissar Thomas Nyland bekommt einen merkwürdigen Fall auf den Tisch. In Kopenhagen wird ein blutüberströmtes Mädchen aufgefunden. Doch es selbst ist unverletzt. Später wird ein Mann ermordet, ein Speer ...

Kommissar Thomas Nyland bekommt einen merkwürdigen Fall auf den Tisch. In Kopenhagen wird ein blutüberströmtes Mädchen aufgefunden. Doch es selbst ist unverletzt. Später wird ein Mann ermordet, ein Speer hat ihn durchbohrt. Die Fälle scheinen zusammenzuhängen. Als dann ein ganz in schwarz gekleideter Mann das Mädchen aus dem Krankenhaus verschleppt, gibt es daran keinen Zweifel mehr.

Dieser Roman ist das Debüt von Jens Østergaard. Eine durchdachte Geschichte mit gut ausgearbeiteten Figuren erwartet den Leser. Leider ist das Buch nicht durchgehend spannend. Der Roman ist als „Thriller“ ausgewiesen. Für Einsteiger in dieses Genre ist dieses Buch gut geeignet, ich persönlich habe kaum das typische „Thriller-Feeling“ bekommen.

Der Schreibstil ist einfach gehalten und auf ausführliche Beschreibungen von Verletzungen wird verzichtet. Die gute Handlung hält den Leser am Buch. Es ist der erste Fall von Thomas Nyland. Mittlerweile gibt es zwei weitere. Der Auftakt der Reihe macht Lust auf mehr.

Weitere Rezensionen unter www.nicole-plath.de

Veröffentlicht am 29.10.2017

Provinzabgründe

Provinzabgründe
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Der Musiklehrer Gustav Meta wurde erschlagen. Jetzt liegt er mit gerade mal 51 Jahren in seinem Grab und möchte zu gerne wissen, wer ihn umgebracht hat. Dazu bittet er den Leser um Hilfe. Ja, richtig gelesen, ...

Der Musiklehrer Gustav Meta wurde erschlagen. Jetzt liegt er mit gerade mal 51 Jahren in seinem Grab und möchte zu gerne wissen, wer ihn umgebracht hat. Dazu bittet er den Leser um Hilfe. Ja, richtig gelesen, er braucht die Hilfe des Lesers. Meta spricht diesen direkt aus seinem Grab an.

In dieser Art geht der gesamte Roman weiter. Der Leser trifft im Ort Rest einige Einwohner, die ihm so einiges über die anderen Leute erzählen können. Immer hat der Leser das Gefühl, dem jeweiligen Gesprächspartner gegenüber zu stehen.

Die einzelnen Charaktere sind gut dargestellt. Alleine durch die unterschiedlichen Arten der Gespräche und die Art und Weise, wie diese geführt werden, entstehen die Menschen im Kopf des Lesers. So sieht dieser die einzelnen Figuren vor dem geistigen Auge. Das ist Autor Tilman Schulze sehr gut gelungen. Ob der Leser es schaffen wird, die Mordserie auf so ungewöhnliche Art aufzuklären, wird sich zeigen – Verdächtige gibt es genug.

Leider empfand ich das Lesen dieser Unterhaltungen etwas anstrengend. Die Figuren sprechen, wie man auch im wahren Leben miteinander redet. Dadurch war der Text schwerer zu lesen, als wenn er überarbeitet worden wäre. Aber genau das macht wiederum das Buch aus. Andere Leser könnten daher mit der Machart dieses Buches besser zurecht kommen.

„Provinzabgründe“ zeigt das Leben in der Provinz echt und unverfälscht mit einem leichten Augenzwinkern. Denn eine Provinz ist noch lange kein Idyll. Die verschiedenen Figuren kann man genau so in anderen Städten oder Dörfern finden.

„Provinzabgründe“ ist ein gutes Buch, welches aufgrund seiner Seitenzahl locker an einem Nachmittag gelesen werden kann.

Ich danke dem AAVAA-Verlag für die Zusendung dieses Rezensionsexemplares.

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Veröffentlicht am 29.10.2017

Totenstille im Watt

Totenstille im Watt
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Dr. Bernhard Sommerfeldt ist ein beliebter Arzt in Norddeich. Tag und Nacht ist er für seine Patienten da. So unterstützt er beispielsweise eine Frau, welche Probleme mit ihrem gewalttätigen Ehemann hat. ...

Dr. Bernhard Sommerfeldt ist ein beliebter Arzt in Norddeich. Tag und Nacht ist er für seine Patienten da. So unterstützt er beispielsweise eine Frau, welche Probleme mit ihrem gewalttätigen Ehemann hat. Niemand im Ort ahnt, dass der liebe Doktor eine neue Identität angenommen hat und ein Geheimnis mit sich trägt. Der Arzt hat seine Prinzipien. Manchmal ist nur ein Mord die Lösung eines Problems. Aus seiner persönlichen Sicht hat jede Tat ihre Berechtigung und Rechtfertigung.

Die Geschichte wird aus der „Ich-Perspektive“ von Dr. Sommerfeldt erzählt. Näher kann der Leser dessen Gefühlen und Gedanken nicht kommen. Mich hat er jedoch nicht ganz erreicht, ich konnte nicht in seine Welt eintauchen. Dabei ist die Geschichte nicht schlecht. Sich in unserer heutigen Zeit unentdeckt ein neues Leben aufzubauen, ist nicht einfach. Die Figur ist gut ausgearbeitet und hat Entwicklungspotential. Durch einen guten Schreibstil und geschickt gewählter Worte sind die Gedanken Sommerfeldts gut dargestellt.

Am Rande der Geschichte begegnet der Leser Hauptkommissarin Ann Kathrin Klaasen. Wer die „Ostfriesen-Reihe“ von Autor Klaus-PeterWolf kennt, weiß, dass Ann Kathrin eine gute Ermittlerin ist.

Es handelt sich um den Start einer neuen Reihe des Autors. Auch, wenn ich nicht richtig „warm“ mit der Hauptfigur wurde, gefällt mir die Geschichte und ich möchte wissen, wie es weiter geht.

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Veröffentlicht am 03.10.2017

Sommer hinter Dornen

Sommer hinter Dornen
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Prinz Cedrik möchte Dornröschen von ihrem Fluch befreien. Dafür bittet er um Hilfe beim nächtlichen Siegel. Dessen Kriegerin Aria macht sich mit ihm zusammen auf den Weg zum Schloss. Dieser wartet mit ...

Prinz Cedrik möchte Dornröschen von ihrem Fluch befreien. Dafür bittet er um Hilfe beim nächtlichen Siegel. Dessen Kriegerin Aria macht sich mit ihm zusammen auf den Weg zum Schloss. Dieser wartet mit einigen Abenteuer auf sie.

Bei „Sommer hinter Dornen“ handelt es sich um eine etwas über 100 Seiten lange Novelle. Die Geschichte hätte durchaus das Potential zu einem Roman gehabt. Während in einem Roman Landschaften, Gefühle und Personen ausführlicher – manchmal auch zu ausführlich – beschrieben werden, beschränkt sich die Novelle aufgrund ihrer Kürze nur auf das unbedingt nötige Beschreiben von Umständen und Dingen. Was genau sich zum Beispiel hinter dem nächtlichen Siegel verbirgt, bleibt fast komplett im Dunkeln, bzw. der Fantasie des Lesers überlassen.

Die Geschichte hat ihre spannenden Momente, jedoch hatte ich beim Lesen das Gefühl, durch das Buch „gehetzt“ zu werden. Cedric und Aria lösen die paar Probleme, die sie haben, zu schnell und zu einfach. Ich denke aber, dass dieses Tempo einfach daran liegt, dass die Geschichte so kurz gehalten ist.

Trotz aller Kritikpunkte ist es ein schönes, romantisches Märchen, welches den Leser kurze Zeit aus dem Alltag in die Welt der Fantasie entführt. Schade nur, dass die Zeit mit Cedric und Aria so kurz war. Beide Figuren sind trotz der Kürze der Novelle gut und gefühlvoll beschrieben. Es lohnt sich, diese Geschichte zu lesen. Das ideale kleine „Sommerbuch-Häppchen“.

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Veröffentlicht am 03.10.2017

Verblendung

Verblendung
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Während eines Familientreffens verschwindet 1966 Harriet Vanger spurlos. Jahrzehnte später bittet ihr Onkel Hendrik Vanger den Journalisten Mikael Blomkvist um Hilfe. Gemeinsam mit der Privatermittlerin ...

Während eines Familientreffens verschwindet 1966 Harriet Vanger spurlos. Jahrzehnte später bittet ihr Onkel Hendrik Vanger den Journalisten Mikael Blomkvist um Hilfe. Gemeinsam mit der Privatermittlerin Lisbeth Salander versucht Mikael das Familiengeheimnis zu lüften.

Klingt nach einem spannenden Buch, war es aber leider für mich nicht. Viel zu lange liegt der Fokus der Geschichte auf Mikael und Lisbeth. Dadurch bekommt der Leser allerdings auch einen sehr genauen Einblick in deren Denken und Handeln. Die Probleme, welche Mikael mit seiner Arbeit und Lisbeth mit ihrer Vergangenheit haben, bietet bereits genug Stoff für eigene Geschichten – insbesondere die von Lisbeth.

Nach vielen, fast schon endlos langen Seiten, nimmt die Suche nach dem Verschwinden von Harriet endlich eine größere Rolle in der Geschichte ein. Spannung baut sich auf und verliert sich dann doch wieder nach kurzer Zeit. Die Auflösung ist schnell und kompakt. Anschließend dreht sich wieder alles um die Personen Blomkvist und Salander.

Im Grunde ist der Fall um Harriet die Würze in einem ansonsten eher durchschnittlichem Buch. Selbst der Schreibstil konnte nicht über die langatmigen Passagen weiterhelfen. Eine straffere Geschichte, welche mehr den Fokus auf Harriet Vanger gelegt hätte, wäre hier besser gewesen.

„Verblendung“ von Stieg Larsson ist kein schlechter Roman, aber er sticht auch nicht aus der Masse heraus. Da es der erste Teil einer Triologie ist, wird sich zeigen, ob der zweite Teil eine Steigerung zu bieten hat.

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